Pilzvergiftung - leider immer wieder - Parasol vs. Knolli
Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 6.183 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Toffel.
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Unglaublich,
mir erschließt sich absolut nicht wie man einen Parasol mit einem grünen Knollenblätterpilz verwechseln kann. -
Mein Beileid. Allerdings leistet die Presse hier wohl nur fragwürdige "Aufklärung". Was da als "älterer Parasol" deklariert wird ist natürlich der junge "Paukenschlegel", das Bild vom jungen Parasol kann ich nicht einmal identifizieren...
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Wenn der Fall stimmt, ist es sehr traurig.
Traurig finde ich auf jeden Fall die Art der Berichterstattung im Ganzen. Eine "Tragödie" auf billigstem Niveau.
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Unglaublich,
mir erschließt sich absolut nicht wie man einen Parasol mit einem grünen Knollenblätterpilz verwechseln kann.*Seufz* Wir hatten hier doch kürzlich Leute, die irgendwelche bräunlichen Baumpilze für Austern hielten und erst Stunden nach dem Essen anfragten ("im Pilzbuch stand aber, die sind unverwechselbar!"), und noch jemand, der wissen wollte, ob seine Nebelkappen(!) Austern seien.
Ich wundere mich eigentlich über ziemlich genau gar nichts mehr.
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Vielleicht hat sie sie auch garnicht mit einem Knolli verwechselt sondern mit einem Giftschirmling oder sowas? Zeitungsartikel sind ja nicht immer so genau und wenn diese Schirmlinge neu eingewandert sind, könnt eich mir das schon eher vorstellen oder sind die nicht SO giftig?
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Hallo, traurig ist vor allem, daß das immer und immer wieder passieren wird. Man könnte ein DIN A1 Bild von einem Knollenblätterpilz mit dem Schriftzug "Diesen Pilz nicht essen!" neben jedes Ortsschild hängen, die würden genüßlich weiter gefuttert werden. Das Potential, Pilze unterscheiden zu können ist eben etwas sehr Subjektives. Was für den ein oderen anderen von uns klar auf der Hand liegt, ist für andere praktisch unsichtbar. Trainig und Erfahrung sammeln helfen schon, aber dann muß auch ein gewisses Maß an persönlichem Interesse an der Materie da sein, sonst verfliegt das Erlernte schneller als Billigparfüm.
Meiner Meinung nach wird auch zu wenig aufgeklärt. Wenn die Hauptpilzzeit da ist, hat man Glück überhaupt mal was zum Thema Pilze in der Glotze zu finden (Gott sein dank gibt es ja aufmerksame Leute hier im Forum ). Dann gibt's nur noch Euphorie-TV. Fernsehköche kochen sich gegenseitig mit Pilzen an die Wand, Zeitschriften und Wochenblätter überbieten sich mit Steinpilzvergötterungsbeiträgen, und wenn mal was von Pilzen in den Nachrichten zu hören ist, sind es Meldungen über Knollivergiftungen mit Todesfolge. Wen würde es auch interessieren, wenn Karl-Alfred aus Schnappach einen giftigen weißen Trichterling in der "Champignon"-Soße hatte und deswegen vor der Toilette im Kreis läuft? Man könnte auch eine Sendung mit Schwerpunkt "Giftige Pilze" mit Sicherheit so verpacken, daß auch der hartnäckigste Nur-Steinpilzler ("Was soll ich mit Giftpilzen, die kann man eh nicht essen") die Fernbedienung einmal zur Seite legt.
Aber Pilze beißen eben nicht mit über 200 km/h mit Giftzähnen zu, reißen keine 10-kg-Stücke mit einem mal aus dem Leib und sprengen auch kein auch Mehrfamilienhaus zu Staub. Die stehen einfach nur da - und werden gegessen.
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Presse......
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Hallo Juliane,
bei einem früheren, ähnlichen Fall fand ich ebenfalls diese Vermutung naheliegender,
http://www.pilzforum.eu/board/…1497&pid=195842#pid195842
Viele Grüße, Birki -
Das erinnert mich an die Lebensmittelskandale die immer GENAU zu Weihnachten auftreten..andererseits, wenn durch sowas auch nur ein Mensch vor einem Knolli zu essen gewarnt wurde, war es doch super!
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Ich hab mir die komische Sache durch den Kopf gehen lassen. Vorausgesetzt, die Presse hat nicht irgendeinen Blödsinn gemacht (beim zweiten Bericht sind IMHO zuviele persönliche Details über das Opfer, alsdass er gefaked sein sollte), wäre das eine mögliche Erklärung:
An einer Stelle wachsen die beiden Myzele zusammen und fruchten zur selben Zeit, sodass man fahrlässig einen Pilz des einen Myzels zum anderen zählen könnte, wenn man sich nicht jeden Pilz sorgfältig anschaut.Durch mein Hobby habe ich Gelegenheit gehabt, einzelne Mykorrhizamyzele zu beobachten, einige habe ich auch selbst angesetzt. Dabei fiel mir schon auf, wie "pünktlich" sie teilweise sind. Selbst die, die keine Fruchtkörper brachten und nur zu "ihrer Zeit" dufteten, taten dies wieder zum selben Zeitpunkt im Jahr, und auch zu genau der Zeit, wo ich geimpft hatte, das Muttermyzel also den Pilz hervorgebracht hatte (ggf. mit wetterbedingten Schwankungen).
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Man beachte auch die Sprache im Artikel: Der Knolli "mischte sich" unter die Parasole und "landete auf dem Teller". Da hat niemand einen fatalen Fehler gemacht oder war schlichtweg nur unfassbar unwissend, nein das hört sich nach einem Unglücksfall an, niemand hat Schuld (wie z. B. der angesprochene Pilzsammelhype in den Medien) außer dem Knolli. Der hat sich von ganz alleine unter die anderen Pilze gemischt. Sonst müsste man sich ja noch Fragen nach der Verantwortung stellen. Und eine beliebte Volksschuldirektorin kann ja schließlich nicht einen groben Fehler begangen haben. Dann könnte die Presse es ja nicht als Tragödie verkaufen oder sich selbst einmal überlegen, warum denn manche Menschen bar jedes Fachwissens Pilze sammeln.
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Hm, selbst wenn da zwei Mycele durcheinandergewachsen sind, ist es doch unwahrscheinlich daß es ein Jahr später wieder einem passiert, zumal sich das dort doch sicher rumsprach. Wobei die beiden Artikel die zuletzt genannt sind ,wahrscheinlich eh den selben Fall beschreiben
Ansonsten kann ab einem gewissen Alter ne Brille helfen beim Pilze sammeln, wenn man jahrzehntelang erfahrener Pilzsammler war.....
Von manchen Publikationen könnte ich auch erwarten daß sie einfach mal im Internet nach ner passenden Story geguckt haben, weil Pilze ja gerade so ein Thema sind -
Bei der Geheimnistuerei einiger Leute über ihre Fundstellen überrascht mich das wenig, wenn man untereinander nicht redet. Also weiß doch keiner genau, wo das passiert ist. Wir alle sind in einem Forum, aber wieviele Pilzsammler sind nicht vernetzt? Ich habe keine Ahnung, wie und wo sich wer z.B. hier in der Umgebung mit was vergiftet hat.
Es gibt auch genug Menschen, die nicht bildungsfern sind und die trotzdem keine lokale Tageszeitung lesen. So ein Artikel kann auch von anderen Themen des Tages überboten werden. Oder man übersiehts.Nicht zuletzt gibt es Menschen, die sagen: "Wie kann man nur einen Parasol mit einem Knolli verwechseln?? Passiert mir nicht! Ich bin doch Profi!", weil sie nur an die ausgewachsenen Pilze denken. Und dann pfuscht sich einem da so ein Baby unter die Schirmlinge...
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Hallo Earl,
Was da als "älterer Parasol" deklariert wird ist natürlich der junge "Paukenschlegel", das Bild vom jungen Parasol kann ich nicht einmal identifizieren...da das Bild von mir stammt, kann ich dazu sagen, dass es sich definitiv um einen Parasol handelt. Ich habe den Fruchtkörper über mehrere Tage beobachtet. Das Bild befindet sich hier.
Die Autoren stehen sogar rechts am Rand. Allerdings stammt das Bild vom Grünen KBP nicht von Ak ccm, sondern von Archenzo; Ak ccm hat es nur bearbeitet.Viele Grüße
Steffen -
Takumi
Hat das Thema aus dem Forum Unser Forum nach Pilze? Auch, aber nicht nur! verschoben.