2 Lamellenpilze

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 2.847 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Trino.

  • Hallo,
    am 14.10.2014 gefunden in Timmendorfer Strand, OT Niendorf,
    Niendorfer Kurpark: Größe 3 ha.
    Kalkfreie Staunäseböden mit hohem ph-Wert durch reiches Magnesiumvorkommen.
    Lichter Baumbestand, hauptsächlich alte Eichen, Rotbuchen mit eingetreuten Hainbuchen, Birken und Vogelkirschen, dazu kommen zahlreiche Haselnussbüsche.
    Zum Naturdenkmal erklärt aufgrund des außergewöhnlich reichen Pilzvorkommens(bisher 260 Arten).
    Als besondere Funde für S.-H. eingestuft:
    Boletus appendiculatus, B. impolitus, B. radicans,Phylloporus rhodoxanthus,
    Pulveroboletus gentilis, Amanita pachyvolvata, Cortinarius fulmineus, Hygrocybe inspipida, Hygrophorus lindtneri, Inocybe fraudans,
    I. huijsmannii, Tricholoma sejunctum, Russula anthracina, R. borealis, R. clariana, R. cuprea, R. flavispora, R. rutila, Lactarius decipiens.


    Pilz 1 : kleiner, beige/graufarbener Pilz, stand zwischen Hainbuche und Vogelkirsche. Hut 3 cm, Stiel 3 cm. Huthaut schmierig, bis zur Mitte abziehbar. Lamellen nicht brüchig, keine Milch. braune Sporen.


    Pilz 1:


    Pilz 2: grauer Pilz mit schwärzlichen Verfärbungen( alle), stand ausschließlich ganz dicht an Rotbuche. Hut 5 cm, Stiel 2 cm . Huthaut hart, trocken, ca. 5 mm abziehbar. Lamellen nur schwer zu brechen. Weiße Sporen.
    8 Exemplare, nur eines mit nicht so stark verwurmten Stiel.
    Pilz 2:


    MfG.
    Klaus


  • Der erste dürfte der Gemeine Schwefelritterling Tricholoma sulphureum sein.


    So blass? ich denke der markante Geruch wäre Klaus ebenfalls aufgefallen....


    Ich jedenfalls habe noch nicht mal den Ansatz einer Idee....... bin gespannt was da kommen mag
    wobei ich beim ersten auch einen Ritterling vermute...

  • Muss mich revidieren, war leider ein Schnellschuss der daneben ging, den Sporenabdruck gar nicht gesehen. das passt leider doch nicht.

    LG Benni :)


    ________________________
    100 Schippse


    Online-Bestimmungen bedeuten niemals eine Verzehrfreigabe!


    Meine Gallerie

    Einmal editiert, zuletzt von Pumba ()

  • beim ersten komme ich nach reiflicher Recherche auf den Tonblassen Fälbling (Hebeloma Crustiliniforme)


    ist aber nur ne Idee die passen könnte.......


    beim zweiten weiterhin völlig ideenlos

  • Bei Nr. 1 würde ich mich dem Vorschlag Hebeloma spec. anschließen (ob tatsächlich crustuliniforme?), diese Art hätte einen strengen herben Rettichgeruch, was nachzuprüfen wäre.
    Nr. 2 sollte der Dickblättrige Schwärztäubling (Russula nigricans) sein.


    Besonders kalkfrei und staunass kann das Pilzgebiet aber nicht sein, denn die aufgezählten Baum- (Eiche, Buche) und Pilzarten mögen überwiegend keine kalkfreien und staunassen Böden. Da würde man eher Birken, Kiefern und Erlen vermuten. Viele der genannten Pilze (Boletus rhodoxanthus, Inocybe fraudans, Hygrophorus lindtneri) sind sogar ausgesprochen kalkliebend. Und gerade der gezeigte Dickblättrige Schwärztäubling mag eher trockene Böden. Vermutlich handelt es sich vor Ort um ein Mosaik aus wechselnden Bodenarten, und die Pilze wachsen an den eher trockeneren, mineralischen Stellen.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Hallo,
    was haltet Ihr beim ersten Pilz vom Tonfalben Schüppling: Pholiota lenta. Da würde das braune Sporenpulver gut passen und daß der Hut so schleimig-schmierig ist.
    Hebeloma crustuliniforme riecht eigentlich deutlich nach Rettich.
    LG Ulla

  • Hallo Ulla,


    Ich finde das zu braun für Pholiota lenta. Ich denke eher an einen Schleimkopf - aus der vibratilis-Verwandschaft.


    VG, Tanja

  • Hallo,


    zur Bodenbeschaffenheit kann ich nur aus einem Vortrag anno 1992
    zitieren:
    " Der Niendorfer Kurpark
    -Ein einmaliges Naturdenkmal-
    Die Böden bestehen aus Braunerden und Pseudogleye, die sich aus wechseleiszeitlichen Sedimenten wie Geschiebesand über Geschiebelehm herausgebildet haben, sogenannte Staunässeböden.
    Sie sind kalkfrei, aber mit relativ hiohen ph-Werten; dies erklärt sich auch durch das reiche Vorkommen von Magnesium, das wahrscheinlich bei Überschwemmungen eingetragen worden ist. Meerwasser ist ja bekanntlich sehr magnesiumreich.
    Diese Daten haben wir Herrn Matthias Lüderitz vom Geologischen Institut der Universität Hamburg zu verdanken. "


    In diesem Vortrag findet sich auch die Pilzaufzählung.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Der erste ist ja schon von der Gattungseinordnung echt eine harte Nuss.
    Ich glaube nicht an einen Schleierling aus der Vibratilis - Gruppe, die kenne ich mit viel hellerem Fleisch und etwas anderer Wuchsform und Farben.
    Pholiota lenta ist mir in dem Habitus auch noch nicht begegnet, da gefällt mir auch der Lamellenansatz nicht und die braun bestäubten Fasern am Stiel.
    Wenn es ein Fälbling ist, dann nicht H. crustiliniforme. Der sieht schon anders aus und im Schnitt ist nicht mal die Andeutung eines Zapfens zu sehen.
    Aber ob es nun ein Fälbling oder ein Schleierling ist?
    Gefühlsmäßig Tendenz zu ersterem, aber ein gefühl ist keine Bestimmung.



    LG, pablo.

  • ...mir ist der Name wieder eingefallen von dem Schleierling, an den ich dachte: Cortinarius barbatus. Für einen Fälbling wäre mir das Fleisch zu gelb und die Sporen zu freudig und die Huthaut zu schleimig-abziehbar.

  • Hallo,


    bei dem Lamellenpilz 2 dürfte der Hinweis von Oehrling richtig
    sein: Dickblättriger Schwarztäubling.


    Habe den Standort nochmals aufgesucht, einen Jungpilz gefunden
    und die Tests Hautabziehen, Lamellenbeschädigung und Durchschneiden
    vollführt.
    Ergebnis: rötet zunächst und schwärzt anschließend.
    Siehe folgende Fotostrecke:
    13:52 Uhr

    13:57 Uhr

    14:05

    14:06 Uhr

    14:09 Uhr

    14:20 Uhr

    15:30 Uhr

    16:38 Uhr


    MfG.
    Klaus

  • Hallo Klaus,


    es ist zwar schön das du von zweiten Pilz noch ein paar Bilder zeigst aber an die Bestimmung von Stefan gabs eigentlich keine Zweifeln, der erste ist ja problematig, da musste schon her was nach kommen.

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.