Bitte um Bestimmungshilfe (2x)

**JackBayer** · 16. Oktober 2014

Hallo,

nach Wochen der Waldabstinenz war ich heute mal wieder unterwegs und neben praktisch allen Standards von Steini bis Trompetenpfiffis in allen Stadien und Mengen sind mir zwei Dinger in den Korb gewandert, bei denen ich nicht weiter weiß.

1. Ich war mir eigentlich sicher, dass es sich um einen jungen Riesenchamp. handelt. Allerdings fehlt der Mandelgeruch, wenngleich er ansonsten herrlich duftet.
Mischwald, vornehmlich Buchen, weniger Tannen/Fichten. Boden moorastig.

1a.

1b.

2. Und nun etwas schwieriger:
2a.

2b.

2c.

Mein Interesse hat er durch seine Pfifferlingsform (auf den ersten Blick) geweckt, allerdings hat er recht großblättrige gegabelte Lamellen statt Leisten.

Mischwald, viele Buchen und ein paar Fichten in unmittelbarer Nähe. Es standen ca 10 Exemplare dieses Pilzes dicht beieinander, aber kein Kreis o.Ä.
Geruch: Sehr schwer zu beschreiben. Leicht Rettich mit etwas Frucht?
Im Wald kam es mir am Standort deutlich rettichartig vor, aber auch da konnte ich schon nicht mehr beurteilen, ob der Geruch von dem Pilz in meiner Hand kam, oder von irgendwo anders her...

Vielen Dank für Eure Hilfe!

**Drosophila** · 16. Oktober 2014

Hallo Patrick,

der erste sieht für mich aus wie ein Stachelschirmling. Habe aber grad kein Buch zur Hand; mal sehen was noch kommt

**lx2** · 16. Oktober 2014

Der 1er schaut mir auch nach einem Agaricus augustus aus. (keine Rötung, typisch geschuppter Hut, Geruch nicht unangenehm)

War bei Nummer 2 ein Feld in der nähe, oder war der Fund an einem Waldweg?
Evtl: Feldtrichterling (Clitocybe dealbata)
http://www.123pilze.de/DreamHC/Download/Feldtrichterling.htm

Drosophila: Stachelschirmling? wo siehst du Stacheln, die müssten schon viel deutlicher ausgeprägt sein...

**JackBayer** · 16. Oktober 2014

HI lx2,

ich habe eben ein paar alte Bilder von augusten angesehen, die sehen tatsächlich identisch aus.

Für Nr.2 war allerdings in der Nähe kein Feld. Sie standen nicht weit im Wald vom Weg entfernt. Aber nach der Beschreibung sind es eher keine Feldtrichterlinge. Da steht, dass sie im Alter etwas eingedrückt sind. Diese hier aber sind auch in kleiner schon richtige Trichter, eben wie Pfiffis...

**Drosophila** · 16. Oktober 2014

Zitat von lx2

Drosophila: Stachelschirmling? wo siehst du Stacheln, die müssten schon viel deutlicher ausgeprägt sein...

Ist ja noch ein Baby, vielleicht prägen sich die Stacheln noch aus. Ich hatte bisher auch nur den Spitzschuppigen und vermutete, es könne noch einige andere Arten mit weniger spitzen Schuppen geben (deshalb der Name des einen).
Bei weißen Lamellen und ohne Geruch fand ich den Augustus unwahrscheinlicher. Außerdem erinnerte ich mich an das seidige Velum partiale meines Echinodermaten. Daher der unqualifizierte Tip

**huperzia** · 16. Oktober 2014

Hallo,

Vergleich den ersten mal mit dem Braunberingten Schirmling (Lepiota ignivolvata).
Das zweite ist wahrscheinlich irgendein Trichterling.

Viele grüße,
Tanja

**Oehrling** · 16. Oktober 2014

[quote='JackBayer','https://www.newboard.pilzforum.eu/board/index.php?thread/&postID=255241#post255241']
> 1. Ich war mir eigentlich sicher, dass es sich um einen jungen Riesenchamp. handelt. Allerdings fehlt der Mandelgeruch, wenngleich er ansonsten herrlich duftet.

Ohne Mandelgeruch kein Riesenchampignon (Agaricus augustus). Dazu kommt noch, dass der Pilz nicht wirklich riesig aussieht. Ich würde hier auch erstmal Lepiota ignivolvata, also einen Schirmling, vermuten.

> 2. Und nun etwas schwieriger:
Mein Interesse hat er durch seine Pfifferlingsform (auf den ersten Blick) geweckt, allerdings hat er recht großblättrige gegabelte Lamellen statt Leisten.

Ja, in der Tat schwierig. So schwierig, dass man mit einem der giftigen Trichterlinge (Feld-, Laubfreund-, Bleiweißer) rechnen muss, auch wenn sich nach stundenlanger Bestimmungsarbeit doch etwas anderes herausstellen sollte.

Fazit: 2 mal keinesfalls was zum Essen, ich würde beide (auch live gesehen) nicht freigeben!

**Beorn** · 16. Oktober 2014

Hallo.

Ich denke, Lepiota als Gattung ist beim ersten unstrittig.
Da kann man mal erwähnen, daß Verena die erste war, die da auf die richtige Spur kam.

Aber mit dem Braunberingten (Lepiota ignivolvata) hätte ich da ein Problem.
Das markante Merkmal zur Artbestimmung ist nach meiner Erfahrung auch schon bei nicht voll aufgeschirmten Exemplaren erkennbar:

Davon ist hier nichts zu sehen, nicht mal andeutungsweise.
Eher würde ich einen Wollstieligen (Lepiota clypeolaria) vermuten, der im Jungzustand auch mal etwas dunklere Hutschuppen haben darf. Aber es kann auch noch eine andere Art der Gattung sein.

LG, Pablo.

**JackBayer** · 16. Oktober 2014

Ich habe nach Tanjas Hinweis bis auf den braunen Ring zumindest die Entscheidung getroffen, dass es kein Agustus sein dürfte und den Pilz -wie nun von euch nochmal bestätigt- entsorgt.

Genauso den anderen, welcher aber bei keinem der weißen Trichterlinge so richtig 100% beschrieben wurde. Meistens hängt es an cremefarbenen Tönen, welche bei meinem Fund nirgends vorhanden waren.

Danke @alle!

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