Hallo,
wir waren die Tage bei Pirna wandern und am Wegesrand sind mir fuchsige Röteltrichterlinge über den Weg gelaufen. Nachdem ich sie dank des BLV Pilzführers bestimmt hatte, wusste ich, dass man sie "scharf angebraten" in "kleinen Mengen" essen könne.
Zur Validierung meiner Bestimmung, habe ich mit dem Smartphone mal auf 123 nach dem Pilz geschaut und alle Bestimmungsmerkmale haben gepasst (sowie die vielen bunten Bilder). Bei 123 wird er jedoch als guter Speisepilz der Güte 3 (Mischpilz) gelistet. Desweiteren wird erwähnt, dass er Magendarmprobleme bei einigen Menschen verursachen kann und dann gemieden werden sollte. Also nicht in kleinen Mengen, sondern ganz - oder halt gar nicht.
Wie ist das "Mischpilz" nun zu verstehen? Wir haben den Pilz nur mit Salz, Pfeffer, Zwiebeln und Knoblauch gemischt (ich bezweifle, dass das gemeint war. ^^), Sahne dazugehauen und fanden ihn ausgesprochen schmackhaft zu Kartoffeln. Sind unsere Geschmacksnerven durch jahrzehntelange Zuchtchampignonkonditionierung einfach verkümmert, dass wir uns mit so wenig zufrieden geben?
Und wenn ich mehrere Mischpilze mische, die alle als Mischpilze klassifiziert sind, verbessert das den Gesamtgeschmack? Wird davon ausgegangen, dass jeder Pilz einen anderen kleinen Geschmacksnachteil hat (Bitternis z.B.), die in der Summe nicht mehr so stark auffällt?
Ich finde die Bewertungen sehr verwirrend. Wahrscheinlich am Besten alles kosten, was sicher essbar ist bzw. maximal kleine Magendarmprobleme bereiten könnte.
Ich habe ein bisschen das Gefühl, wenn ich nur lange genug suche, finde ich einen Pilzführer, der mir auch einen Knollenblätterpilz als essbar einstuft, solange ich ihn nur gut koche und am Ende Kochwasser samt Pilz wegschütte...
Grüße,
Ziz