Auf der Jagd nach dem Birkenporling

Es gibt 20 Antworten in diesem Thema, welches 4.455 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von silbergrau.

  • Nachdem ich letzte Woche bereits gefühlte 38857763 Birken kontrolliert habe und erfolglos wieder abziehen musste, wollte ich es heute wissen.


    Jetzt oder nie! The Birkenporling is mine! Birkenporling or bust!


    Ich nahm mir ein Waldgebiet nördlich meines Wohnorts vor, das ich im letzten Jahr kurz "angesucht", aber als nicht "pilzbefallen" abgehakt hatte. Aber - ich konnte mich gut erinnern, viele Birken gesehen zu haben.


    Nach etwa 500 Metern in leichtem Gelände stieß ich auf dieses Prachtexemplar mit einer Länge von etwa 20 Zentimetern.



    Einige Meter weiter, die ersten Porlinge - allerdings nicht die Gesuchten.
    Einmal von unten.



    Und einmal von oben.



    Dann wurde das Gelände schwieriger und das Knipsen dieser Keulchen erforderte ein wenig Akrobatik. Aber ich wollte genau diese hier fotografieren, obwohl es sie massenhaft gab.



    Fasziniert hat mich auch dieser, aus einem Ast wachsende Geselle.



    Dann wurde es geländetechnisch krass (Alda!) und neben einem Wildwechsel standen diese drei Grazien.


    Achja - noch immer kein Birkenporling.



    Drei- oder vierhundert Meter den Berg hinauf, kreuzt ein Pfad, dem ich ein Stück nach Norden folgte, bevor ich mich wieder bergauf ins Gelände schlug. An dem Pfad standen diese Herbstlorcheln.



    Also, wieder ab in die Botanik. Diese bestand hier aus einem Streifen von etwa zweihundert Birken, die an einem Steilhang, umrahmt von Brombeerranken und Tonnen von Totholz standen.


    Alles da: Birken, stehend, liegend, jung, alt ... nur kein einziger Porling.


    Ich korrigiere: Kein einziger Birkenporling. Einen Zunderschwamm gab es wohl. Und was für ein großes Exemplar.



    Und weil es so schön ist - nochmal mit Blitz von unten.



    Bevor ich es vergesse: Mittlerweile hatte ich mich dezent verlaufen. Normalerweise orientiere ich mich am Geräusch der Straße im Tal - aber die war entweder verstummt, oder ich war weiter westlich gekommen, als ich gedacht hatte. Also raus aus dem Dickicht und nachsehen, wo ich bin!


    Ach ... hier bin ich ... alles klar.



    Ein paar Meter tiefer verlief ein Waldweg, dem ich dann - ein wenig frustriert (Der aufmerksame Mitleser hat es vielleicht bemerkt: Njet Birkenporling!) - Richtung Heimat trabte.


    Oh ... ein Schopftintling. Sonst nehm ich die schon mit, aber als einziges Mitbringsel war es mir dann doch zu armselig. Lieber gar nix als einen. Oder?



    Noch einen Rundblick über den Schwäbischen Wald und husch, unter die Dusche, die zerkratzten Beine pflegen.



    Danke fürs Mitgehen ... und DU ... ja DU ... du Birkenporling ... ich werde dich kriegen! Du kannst dich nicht ewig vor mir verstecken!

    Grüßle ... und so :)


    Meine, meist falschen und dilettantischen, oft auch einfach so hingeworfenen, Bestimmungsversuche stellen in keinem Fall und niemals eine Essensfreigabe dar!


    Schwammerl! Es heißt Schwammerl!
    94 Chipse. 2 x 3 verloren für Porlingswette.

  • Klasse! oh mann hier wachsen SO viele Birkenporlinge, soll ich Dir mal ein paar rüberbeamen? ich tausch auch gern gegen ein paar Feuersalamander,die sind ja sooooo niedlich!!!!!!

    Liebe Grüße, Juliane




    [font="Arial Black"]man kann alle Pilze essen, manche jedoch nur einmal [/font]:plate:


    83 Pilzchipse (+2 Trompetenschnitzlingabdruck)


    *JE SUIS CHARLIE*

  • Hallo Silbergrau!
    Das gibts ja nicht, so viele Birken und kein BiPo. Hast Du mal die liegenden Stämme abgesucht? Bei mir gibt es zwar auch große diesjährige BiPos, aber es sprießen auch kleine ganz frische, jetzt erst. Vielleicht musst Du einfach noch mal etwas später schauen.
    Danke für Deine kurzweilige Pilzpirsch.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Silbergrau!


    Die werden schon noch auftauchen, die BiPos.
    Das ist wie mit vielen Pilzen: Man muss ihn einmal gefunden haben, dann sieht man ihn auf ein Mal überall.


    Bilder 2 & 3: Auch wenn ich die Fruchtschicht nicht erkennen kann, sollte das Daedaleopsis tricolor (dreifarbige Tramete) sein.
    Bild 4 = Runzlige Keule (Clavulina rugosa)
    Bild 5 = Winterporling (Polyporus brumalis)
    Bild 6 = Grünblättriger Schwefelkopf (Hypholoma fasciculare)
    Bilder 8 & 9 = Flacher Lackporling (Ganoderma applanatum)



    LG, Pablo.

  • Mir ging es lange ähnlich. Jetzt hab ich mir kürzlich ein neues Pilzrevier erschlossen, das auch mitunter mit Birken durchzogen ist - und hier ist alles voll mit Birkenporlingen. Allerdings bisher ausschließlich an liegenden oder stehenden aber gebrochenen(!) Stämmen. Also definitiv toten Bäumen.


    An den stehenden schau ich seither gar nicht mehr, sondern schau mir gezielt die Birken an, die offensichtlich schon ein bisschen liegen...

  • Ja ... den einzigen BiPo, den ich bisher hatte, fand ich auch an einem liegenden Stamm.


    Bin letztens noch durch einen Wald, in dem letztes Jahr ALLE Birken gefällt und liegengelassen wurden - nichts.



    Danke Pablo fürs Bestimmen und Korrigieren :)

    Grüßle ... und so :)


    Meine, meist falschen und dilettantischen, oft auch einfach so hingeworfenen, Bestimmungsversuche stellen in keinem Fall und niemals eine Essensfreigabe dar!


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    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Ich glaube, gefällte Birken sind kein gutes Substrat für Piptoporus betulinus. Ich finde die in der Regel an alten, absterbenden Birken. Dann an stehenden, abgestorbenen Birken und zuletzt an liegenden, natürlich umgestürzten Stämmen.
    Wenn eine Birke gefällt wird, bevor sich ein BiPo überhaupt daran angesetzt hat, dann geht auch keiner mehr dran, habe ich das Gefühl.



    LG, Pablo.

  • Auf jeden Fall werde ich weitersuchen ... Und finden werde ich ihn auch! Genau wie seine Cousine, die Schmetterlings-Tramete ... ;)

    Grüßle ... und so :)


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    • Offizieller Beitrag

    Hi.



    evt auch birken die in moorigen Gebieten absterben?


    Genau, "absterben" ist das richtige Stichwort. :thumbup:
    Die Birken müssen eben auf natürliche Weise absterben, damit sich in der Schwächephase davor der Pilz an dem Baum ansiedeln kann.



    LG, pablo.

  • Hallo silbergrau,


    der Birkenporling fehlt faktisch in keinem Birkenwald. Nach meiner Erfahrung wächst er an stehenden und liegenden nicht zu alten Stämmen. Bester Monat für die "Ernte" ist der September.
    Sie sollten noch frisch und innen weiß sein. Ich verwende sie schon seit Jahren erfolgreich in Scheiben getrocknet zur Behandlung von Verdauungsstörungen, sozusagen als letztes Mittel, wenn alles andere versagt.


    LG Jörg:D:D:D

    [font="Courier New"]Pilzfreunde Chemnitz e.V.[/font]


    Lieber Pilzberater als Pilzebrater
    Keine Verzehrfreigabe im Forum

  • wahrscheinlich gibts die hier dann soviel weil wir recht viel Moor haben

    Liebe Grüße, Juliane




    [font="Arial Black"]man kann alle Pilze essen, manche jedoch nur einmal [/font]:plate:


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    *JE SUIS CHARLIE*

  • Moor ... soso ...


    Moorige Stellen gibt es hier auch ... allerdings ist dort richtiger Urwald - also Wald in dem seit 50 Jahren nichts mehr gemacht wurde. Das wird hart ... :)

    Grüßle ... und so :)


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  • Ganoderma applanatum syn. G. lipsiense: Glaube ich nicht - oberseits keine Brauntöne, unterseits nicht weiß, insgesamt viel zu dick. Mit der Sporenschicht wird man auch nicht malen können. Das schaut viel eher nach einem Zunderschwamm (Fomes fomentarius) aus.

  • Hallo Silbergrau,


    Birkenporlinge habe ich in diesem Monat vom Gefühl ca. 5 Kilo gefunden, gesammelt und gedörrt. Wenn du zufällig in der Nähe von HH wohnst, können wir gerne zu der Fundstelle einmal zusammen hingehen. Es ist schwierig zu beschreiben, wo dieses Wäldchen genau ist. Es sind auch noch reichlich mehr als genug da, jedoch fast alle auf unerreichbarer Höhe (ab 2 Meter hoch). Aber es hat an diesem Wochenende auch jede Menge kleine knackige Fruchtkörper gebildet, die vielleicht in nächensten zwei Wochen "erntereif" sind.


    LG,
    Piko

  • Danke Piko, aber HH ist doch etwas weit weg - aber vielleicht komme ich ja mal auf einer meiner Lesereisen in die Gegend, dann hab ich sicher einen Tag Zeit.

    Grüßle ... und so :)


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  • SIEG! ^^


    Endlich heute zwei Exemplare erbeutet. Einen ziemlich großen und einen sehr kleinen BiPo.


    Weiter oben an der abgebrochenen Birke war noch mehr, aber von unten nicht zu identifizieren, da dort zwei Arten von Porlingen wuchsen.
    Ich muss mir da was basteln ... ich dachte an feste Angelschnur und ein Gewicht ... das müsste klappen, um die oberen Teile zu erreichen.
    So etwas wäre auch später für Austernpilze gut zu gebrauchen. :)

    Grüßle ... und so :)


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    94 Chipse. 2 x 3 verloren für Porlingswette.


  • Sehr gut geeignet ist auch eine Teleskopstange mit angebrachtem Spachtel (mit Gewebeklebeband festgebunden), soll auch gut für Austern sein. Meine zwei Stellen sind auf Augenhöhe.;)


    Stange hab ich drüber nachgedacht - ist aber schwerer zu transportieren. Für die Schnurmethode braucht man sicher etwas Übung, aber das ist es mir wert :)

    Grüßle ... und so :)


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