Wo wachsen Speisepilze nicht?

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 3.631 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Vitalpilz.

  • Hallo zusammen :)


    Komme aus einer Pilze Facebook Gruppe, da kann mir das keiner wirklich beantworten, ich hoffe ihr habt da mehr Kenntnisse..


    Stimmt das, dass bestimmte Speisepilze auf staunassen nährstoffreichen Böden aus Ton nicht wirklich wachsen können + Hainbuchen-Stieleichenwälder..?


    Finde nur Parasol und Rotfußröhrlinge und mal flockige Hexe..


    Das Beste ist diese Pilze benötigen keine bestimmte Böden, das heißt das unser Boden im Wald doch nicht für viele Pilze gut ist oder?


    Da auch nur Hainbuchen und ein paar Stieleichen wachsen, besteht wohl keine große Hoffnung auf schöne Funde... ;/

  • Hallo. :)


    Bei Hainbuchen denke ich immer an Hainbuchen-Röhrlinge.
    Vielleicht kann man bei dir auch Laubwald-Pfifferlinge finden.
    Neben diesen Mykorrhizapilzen kannst du natürlich einige Saprobionten oder Parasiten wie z.B. Schopftintlinge, Cham ­pig ­nons, Schwefelporlinge, Samtfußrüblinge und Aus ­tern ­pil ­ze finden.
    Die sind nicht so sehr auf den richtigen Boden sondern eher auf totes oder noch lebendes Holz angewiesen.
    Das sind meine hoffentlich richtigen Anfänger-Gedanken dazu, aber es werden sich sicher auch noch ein paar Profis melden. ;)


    Viele Grüße
    Tim

  • Hallo Vitalpilz, ehrlich gesagt mache ich mir keine großen Gedanken über die Art der Böden. Einzige Ausnahme sind die Kalkböden - wegen der Morcheln. Ich mache mir eher Gedanken in Bezug auf die vorkommende Vegetation. Bei Hainbuchen und Stieleichen als Mykorrhiza-Partner ist eben die Pilzauswahl entsprechend beschränkt. Bei Hainbuchen hatte ich dieses Jahr im August reichlich Hainbuchenröhrlinge, vielleicht sind die bei Dir aber auch schon vorbei. Es gibt aber auch Wälder, da will einfach nix sammelbares wachsen.

    Grüße aus dem Saarland, Holger smilie_ga_006.gif 

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  • Ui, sehr viele Fragen auf einmal - daher versuche ich's mal der Reihe nach


    [quote='Vitalpilz','https://www.newboard.pilzforum.eu/board/index.php?thread/&postID=256737#post256737']


    > Stimmt das, dass bestimmte Speisepilze auf staunassen nährstoffreichen Böden aus Ton nicht wirklich wachsen können + Hainbuchen-Stieleichenwälder..?


    Ja, diese Aussage stimmt so. Speisepilze (so wie eigentlich alle Pilze) sind sehr anspruchsvoll, was die Bodenverhältnisse angeht. Daher gibt es ja auch die berühmten "Pilzstellen", die von vielen Sammlern als Geheimnis gehütet werden. Einfach mal eben in den nächstgelegenen Wald und Pilze abgreifen (siehe Holgers nettes GIF!) - so einfach geht's nicht.


    > Finde nur Parasol und Rotfußröhrlinge und mal flockige Hexe..


    Was heißt "nur"? Parasol und Flockies sind doch lecker...
    Falls du Steinpilze willst, musst du im Frühherbst (Ende August, Anfang September) in feuchte, moosige Bergfichtenwälder und später dann in Eichen-/Buchenwälder. Du hast eben noch nicht gesagt, auf welche Arten Speisepilze du scharf bist; komm damit heraus, und dann kann dir weiter geholfen werden.


    > Das Beste ist diese Pilze benötigen keine bestimmte Böden, das heißt das unser Boden im Wald doch nicht für viele Pilze gut ist oder?


    Genau das heißt es. Die Artenanzahl innerhalb eines bestimmten Waldstückes ist oft sehr begrenzt, auch an Speisepilzen gibt es da nur wenige Arten, wenn auch manchmal viele Individuen.


    > Da auch nur Hainbuchen und ein paar Stieleichen wachsen, besteht wohl keine große Hoffnung auf schöne Funde... ;/


    Ja, es gibt in der Tat viel bessere Speisepilz-Wälder als den Eichen-Hainbuchen-Wald. Am besten ist der wohl im Sommer (Juni/Juli), wenn bei schlechter Witterung Sommersteinpilze (Boletus reticulatus) oder Laubwaldpfifferlinge wachsen.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Hallo!


    Der Boden ist schon ziemlich wichtig! Es geht darum hält der Boden die Feuchtigkeit, ist er locker genug das sich das Myzel im Boden ausbreiten kann, ist er nährstoffreich oder arm? Da ich Tonböden selber kenne und auch schon auf diesen untereegs war kann ich deine bedenken ganz gut nachvollziehen. Ton ist noch schlimmer als Lehm, so gut wie nicht Wasserdurchlässig und fest verdichtet. Ich habe die Erfahrung gemacht das auf solch verdichteten Böden kaum was vorkommt.


    LG


    Enno

    Liebe Grüße vom Enno  



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    Übers Internet verteile ich KEINE Essensfreigabe! Wer sich unsicher ist sollte einen Pilzsachverständigen aufsuchen!


    Zu meiner Website: Pilze der Lausitz ==)==lamessbar==becher==borste


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    Zur Suche eines PSV's, auch in deiner Nähe einfach >>HIER<<  entlang ;)


    100-20 fürs Adventpilzrätsel = 80

  • Wow, großen Lob erstmal für eure Antworten!


    Ich versuche mal so genau wie möglich zu sein.


    Ich gehe seit September in unseren Hainbuchenwald und finde dort meist immer nur winzige Pilzchen..


    Ab und an sehe ich Parasole und Rotfueße..


    Hexe nur einmal und die sind alle immer madig und verschimmelt..


    Es wächst da auch gerne viel Unkraut, Farne, Sträucher..


    Es gibt nur ein paar vereinzelt Fichten Bäume und das Beste an einem Fichtenbaum war eine weiße Stinkmorchel..


    Ich war letztens wieder in einem anderen Wald im Rhein-Erft-Kreis und es war schon wieder Hainbuche-Stieleiche, es verfolgt mich wohl oder liegt es an meinem Umkreis?


    Ich bete schon das ich endlich mal einen Leibhaftigen Steinpilz finde, aber noch nie gefunden.. ;(



    Mein Traum ist einmal einen Steinpilz zu finden, hauptsache in der Richtung, Marone, Rotkappe, Birkenpilz usw..


    Meine bisherigen Funde: Schopftintlinge oft auf Wiesen, Parasole immer kaputt/verfault, Rotfüße Angst immer wegen Goldschimmel darum kein Verzehr und eine Hexe.


    Welche Wälder hätten gute Vorraussetzungen z.b der Eifel Naturpark??

  • Im Nationalpark Eifel dürfen ohne Erlaubnis keine Pilze gesammelt werden soweit ich weiß.
    Aber in der Rureifel (Hürtgenwald) ist viel Waldgebiet, welches kein Naturschutzgebiet ist.
    Ich guck mir vorher immer hier an, wo Naturschutzgebiete sind, damit ich da nicht zufällig rein laufe.


    Viele Grüße
    Tim

  • Hallo Vitalpilz,


    die Frage ist so nicht beantwortbar, jedenfalls solange man sich nicht auf eine handvoll Arten einigt.


    Die meisten Arten, auf die es Sammler abgesehen haben, wachsen in Nadelwäldern, also in Forsten mit Fichten, Weißtannen, Kiefern. Da kommen sie dann auch oft in "sammelbaren Mengen" vor. So gut wie alle Speisepilz-Exkursionen für Anfänger (VHS-Kurse) in unserer Gegend (wo es viele Buchenwälder über Kalk gibt), führen in Fichtenwälder. Eichen-Hainbuchenwälder sind eher was für Pilzkundler oder fortgeschrittene Speisepilzsammler;-)


    Der fortgeschrittene Speispilzsammler ist dann wirklich irgendwann soweit, dass er tatsächlich nur mal kurz irgendwo in einen Wald hüpft, und dann - für die kleine Pfanne - immer etwas findet.


    Grüßle
    Jürgen

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    was sich zudem auch immer wieder gut für Anfänger macht sind reine Buchenwälder. Da kommen auch Pfifferlinge, Flockenhexen, Parasole, Perlis und Steinpilze in sammelbaren Mengen vor und du findest nebenbei noch ein paar spannende Arten, die du dann selber bestimmen kannst. ;)
    Diese solltest du natürlich nicht essen, sondern vorher einem Fachmann zeigen lassen.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier