Scheidenstreifling

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.352 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Dryocopus.

  • Liebe Myko-Freunde,


    von diesem interessanten Pilz fand ich heute etliche in einem Laubwald (hauptsächlich Buche, vereinzelt dazwischen Eichen, Birken und ganz vereinzelt Kiefern) in Schleswig-Holstein.


    Ich füge hier mal Bilder an a) vom gesamten Pilz, b) von der Volva, c) vom genatterten Stiel sowie einem "enthäuteten" Stielbereich, d) von einem Querschnitt durch Hut (Lamellen!) und Stielspitze - wie man sieht, ist der Stiel hohl.
    Der Pilz stand unter Buche.
    Geruch konnte ich keinen wahrnehmen.


    Ich denke natürlich an einen Scheidenstreifling, aber so eine schön genattertstielige Amanita wie submembranacea kommt nur im Gebirgs-Nadelwald vor, und auch A. battarae soll ein Gebirgspilz aus dem Nadelwald sein. Hier sind wir aber im Flachland in einem Buchenwald...


    Vielleicht stehe ich nur auf der Leitung, wer hilft weiter?
    Danke!
    Chris

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Im vergleich zu den übrigens Wulstlingen sid die Scheidenstreiflinge ziemlich knifflig.
    Amanita submembranacea habe ich auch schon in einem laubwald in einer Tallage im Odenwald gefunden.
    Hier gefällt mir aber nicht, daß kein Velum auf dem Hut zu sehen ist. Und der dunkle Buckel ist auch komisch. Aber vielleicht kann ich auch die Variationsbreite der Art zu wenig einschätzen. Stiel und graue Scheide passen jedenfalls.
    Bei den teils sehr ähnlichen Arten in der Untergattung fällt es mir aber schwer, da zu einer schlüsigen einschätzung zu kommen.



    LG, Pablo.

  • Guten Morgen Chris,



    ein Fall für die Wohngemeinschaft.


    Ein Stäubling, Xerocomus und Amanita. Drei Nachbarn auf einmal.




    Liebe Grüße




    Heidi

    Jeder Tag an dem Du nicht gelacht hast, ist ein verlorener Tag.
    Auch von mir gibt es keine Essensfreigabe.



    100 Chips, da Islandwette verloren = 95 Chips
    95-2 Chips für Jan-Arnes Rätsel = 93 Chips
    93-5 Chips für Grünis Grauen Wulstling= 88 Chips
    88-10 Chips für APR 2017 = 78
    78 + 10 (APR 2017 als erste über die Hälfte der Gesamtpunkte gekommen) = 88

    88-3 Chipse für OPR = 85

    85 - 10 Chips für APR 2018 = 75

    75 + 5 fürs APR = 80

    80 -10 Chipse für APR 2019 = 70 Chipse

    70 +5 Apr 2019 = 75


    Keine Veröffentlichung ohne mein Einverständnis!!!!!!

  • Ich persönlich kann mich aufgrund des Aussehens mit Amanita submembranacea einverstanden erklären, obwohl ich ihn an einem solchen Fundort noch nie gesehen habe.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo und danke für die Rückmeldungen. Wie inzwischen durch weitere Recherche erfahren, ist diese Art durchaus auch schon hier gefunden worden. Also Grauhäutiger Scheidenstreifling (Amanita submembranacea) - vielen Dank für alle Rückmeldungen und einen schönen Sontag!
    Chris

  • Hallo,


    Scheidenstreiflinge sind ein wirklich schwieriges Thema geworden (bestimmungstechnisch jedenfalls), aber ich würde mangels Alternativen diesen Fund auch zunächst mal als Grauhäutigen Scheidenstreifling ablegen. Größe passt, Hüllreste hat er im Thüringer Wald auch meistens nicht auf dem Hut, und der Buckel, naja, kann schon mal sein, warum nicht? Dagegen sind meine meist nicht oder kaum genattert. Der Standort ist aber schon merkwürdig.
    Es gibt da ja noch das eine oder andere beschriebene aus der Verwandtschaft (z. B. A. castaneogrisea Contu, A. olivaceogrisea Kalamees), aber alle diese Arten sind nicht sehr gut definiert und zum größten Teil auch nicht molekular untersucht.
    Es wäre eigentlich eine lohnende Aufgabe, wenn sich hier mal eine kleine Arbeitsgruppe finden würde, die Kollektionen dieser Arten schön beschreibt, fotografiert und einen Herbarbeleg anfertigt, den man dann sequenzieren lassen könnte. Möglichst sollte man chemische Reaktionen schon am Frischmaterial testen, und mikroskopieren lässt sich Amanita frisch auch besser als aus dem Exsikkat. Ich hatte so eine Art "Amanita-AG" vor einigen Jahren schon mal in Angriff genommen, ist aber mangels (meiner) Zeit dann aber nie richtig in die Gänge gekommen ....


    beste Grüße,
    Andreas

  • Vielen Dank für die Rückmeldung, Andreas. Es ist wohl so, je tiefer man gräbt, desto mehr Fragen fördert man zu Tage...
    PN: Seit deinem Amanita-Vortrag auf der Pilzwoche bin ich natürlich etwas für diese interessante Gruppe sensibilisiert...
    Schöne Grüße von der Ostseeküste
    Chris