Pilze im Depot 2

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 3.180 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Mausmann.

  • Liebe Pilzfreunde


    Einige Bilder von einem weiteren Besuch im Depot möchte ich Euch nicht vorenthalten.



    Wie gesät stehen im Moment diverse Keulen.


    Wurmförmige Keule (Clavaria fragilis)



    Steht inzwischen scharenweise auf jeder lückig bewachsenen Sandfläche aber gelegentlich auch einzeln auf dichter bewachsenen Flächen.


    Heidekeule (Clavaria argillacea)



    Die nächste hat mich, durch nur ihren nur streichholzdicken, zylindrischen Fruchtkörper ohne Gelbtöne, getäuscht. Schlanke Sporen zeigten eindeutig das es nur eine junges Exemplar war.


    Heidekeule (Clavaria argillacea)



    Durch fast runde Sporen ist die nächste Art eindeutig von einigen ähnlichen Arten zu trennen, auch wenn die blaugrauen Töne fehlen.


    Blaugraue Keule (Clavaria grelletii)



    Immer wieder hübsch, wenn auch nicht annähernd so selten


    Puppen-Kernkeule (Cordiceps militaris)



    Jetzt ist auch die vierte Erdzunge am Start.


    Schmierige Erdzunge (Geoglossum glutinosum)



    Die nächsten Exemplare haben in der letzten Woche deutlich an Größe zugelegt.


    Olivbraune Stielzunge (Microglossum olivaceum)



    Es gab auch noch –žrichtige–œ Pilze von enormer Größe


    Großsporiger Riesenegerling (Agaricus urinascens)



    Ein Verwandter des bekannten Goldröhrlings


    Grauer Lärchenröhrling (Suillus vicidus)



    Bereits in der letzten Woche zum ersten Mal gesehen, aber nur ein Belegbild von einem älteren Fruchtkörper gemacht. Erster bekannter Nachweis für NRW (wenn mich nicht jemand eines Besseren belehrt)


    Kiefern-Habichtspilz (Sarcodon squamosus)



    Durch einen feinschuppigen Hut und kräftige längsgestreifte Stiele schon makroskopisch vom Rötlichen Lacktrichterling (Laccaria laccata) und ähnlichen Arten zu unterscheiden, wenn er so typisch wächst.


    Braunstieliger Lacktrichterling (Laccaria proxima)



    Ein Besiedler von Pferdedung mit vollständig abziehbarer Klebhaut zeigt seine namensgebende Farbe meist nur im Alter und musste vorsorglich mikroskopisch überprüft werden.


    Blaufuss- Kahlkopf (Psilocybe fimetaria)



    Hier noch einer meiner blauen Lieblinge, auch wenn er die blauen Farben rasch verliert und dann nur mikroskopisch bestimmt werden kann.


    Dünnstieliger Zärtling (Entoloma exile)



    Depot ohne Saftlinge geht natürlich gar nicht. Hier die rein gelbe Varietät des Mennigroten Saftlings.


    Hygrocybe miniata var. mollis



    Extrem selten, übersehen oder für den Gemeinen Heftelnabeling (Rickenella fibula) gehalten? Diese Frage stelle ich mir immer, wenn ich die im Depot verbreitete Art finde. Selbst im jüngsten Zustand sind die Fruchtkörper nie freudig orange gefärbt und blassen auch nie zu fast weiß aus.
    E. Ludwig schreibt im Pilzkompendium dazu: –žPlanar bis alpin (Gletschervorfelder, Quellfluren), bis 2.400 m aufsteigend. VI - IX. Bisher bekannt aus Frankreich, Norwegen, Schweiz. In Mitteleuropa sehr selten.–œ Und weiter: –žMein Fund scheint der erste gesicherte in Deutschland zu sein.–œ Dann wäre das der Zweite. Im Verbreitungsatlas der Niederlande ist ebenfalls ein Fundpunkt eingetragen und das liegt ja um die Ecke.


    Also noch mal die Frage diesmal an Euch: –žSelten oder übersehen–œ?


    Honigbrauner Heftelnabeling (Rickenella mellea)




    Bis zum nächsten Besuch im Depot LG Karl

  • Hallo Karl,


    Sarcodon squamosus ist ja selbst für dieses Pilzparadies der Knaller, Glückwunsch.
    Rickenella mellea habe ich auch noch nie gesehen, obwohl ich mir die Nabelinge immer genau anschaue. Die dürfte wohl wirklich nicht häufig sein.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Karl!


    Gut durchgekeult, danke! :thumbup:
    Ich werde mal die Augen nach ockerfarbigen Rickenellas offen halten.
    Die Frage ist eben, wie variabel in der Färbung R. fibula sein darf.ich bin fast sicher, auch schon dezent gefärbte Exemplaer gesehen zu haben. Sonst hätte ich sie nicht auf Rickenella swartzii geprüft und wäre dann doch enttäuscht gewesen, daß es keine lila Stielspitze gab.
    Daß es noch eine dritte Art in dem Verbund gibt, weiß ich ungefährt seit drei Minuten.



    LG, Pablo.

  • Schöne Funde und eine ebenso schöne Fotostrecke, Karl. Dankeschön! :sun:

  • Hallo Karl!
    Dein Depot scheint auch ein tollesFleckchen zu sein! Diese ganzen Keulen und die Saftlinge, und die Heftelnabelinge... das einzige, wovor es mir immer ein wenig gruselt ist die Puppenkernkeule. Tolle Fotos, lieben Dank fürs Teilen!

  • Dem kann ich mich nur anschleißen. Der Habichtspilz ist ja auch ein ganz besonders schöner!

    Liebe Grüße, Juliane




    [font="Arial Black"]man kann alle Pilze essen, manche jedoch nur einmal [/font]:plate:


    83 Pilzchipse (+2 Trompetenschnitzlingabdruck)


    *JE SUIS CHARLIE*

  • Hallo Karl,


    fantastische Fotostrecken von ziemlich endgeilen Wiesenplizen! :thumbup:
    Du wohnst schon in einer sehr beneidenswerten Gegend!
    Morgen werden wir mal auf unserer besten Wiese nach dem Rechten schauen.
    Einstellen werden wir aber lieber nix, das könnte peinlich für uns werden :shy:


    Danke für Deine tollen Beiträge!


    Liebe Grüße von


    Sabine & Holger

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Karl,


    sehr schöne Funde und wie immer wunderbar bildlich dargestellt. Besonders herzlichen Glückwunsch für Sarcodon squamosus. :thumbup: Ich hab hier im Dresdner Raum 2 Stellen, wo der kommt. Ist nebenbei gesagt neben Tricholoma focale, Gyroporus cyanescens und Cortinarius mucosus mein Lieblingspilz. :cool:


    l.g.
    Stefan

  • Hallo zusammen


    Hier gibt es einen Bericht über das Gebiet zum Download, wenn auch die Zahlen inzwischen überholt sind.
    http://nwv-krefeld.de/wb/media…zgebiet-Brachter-Wald.pdf


    @ Tuppie: Das tolle Fleckchen hat ca. 1200 Hektar, also schon eher ein Fleck ;-).


    @ Sabine & Holger: So toll ist die Gegend hier gar nicht, aber das Depot in 35 km Entfernung reißt natürlich alles raus.


    @ Ralf und Stefan: Den Kiefern-Habichtspilz finde ich auch toll, habe aber jetzt erst gesehen, das er wohl nicht nur in meiner Gegend selten ist.


    LG Karl

  • Hallo Karl!


    wieder einmal ein sehr feiner Bericht ! Ich mag deine Berichte sehr, weil 1. Excellente Bilder und 2. super Ausführungen! Du hast mir sogar heute indirekt weiter geholfen mit Laccaria proxima, den hatte ich heute auch, war schon in der Gattung, aber die Art fehlte mir und tadaa du hast sie hier beschrieben :)


    Danke!


    LG


    Enrico

    Liebe Grüße vom Enno  



    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~W~E~R~~~S~U~C~H~E~T~~~D~E~R~~~F~I~N~D~E~T~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


    Übers Internet verteile ich KEINE Essensfreigabe! Wer sich unsicher ist sollte einen Pilzsachverständigen aufsuchen!


    Zu meiner Website: Pilze der Lausitz ==)==lamessbar==becher==borste


    523424-unbenannt-png

    Zur Suche eines PSV's, auch in deiner Nähe einfach >>HIER<<  entlang ;)


    100-20 fürs Adventpilzrätsel = 80

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Enno,


    du weißt, dass ich L. laccata s.l. und L. proxima nur mit dem Mikro sicher zu unterscheiden vermag. ;)


    Da gibts ganz fiese Übergangsformena. Hab auch Riesenteile gefunden, die ich als L. laccata sicher bestimmt hab.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

    Einmal editiert, zuletzt von Climbingfreak ()