Das wird interessant.

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 2.206 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Wiesenfreaks!


    Heute war Robben auf Rasen angesagt.
    Wenig Saftlinge (und nur die Trivialen), dafür ein paar andere Sachen.
    Ausnahmsweise noch unbestimmt. Morgen ist Mikrotag.
    Ideen habe ich schon, wilde Spekulationen sind aber immer gerne gelesen.


    1.


    2.

    ist wahrscheinlich das Gleiche, nur etwas wunderlich gewachsen und älter.


    3.

    Nö, ist makroskopisch erstmal keine Clavulinopsis für mich.


    4.

    Hätte ich fast übersehen. Zu groß. Macrolepiota procera ist das nicht. Rötet in der Stielrinde deutlich und der kleinere Hut ist kaum 10 cm im Durchmesser.


    5.

    Ist nicht direkt ein Wiesenpilz. Aber auch schön bunt.
    An Pinus.



    LG, pablo.

  • Hallo Pablo


    Das kann wirklich interessant werden.


    Zu 1 & 2 halte ich mich vornehm zurück. Zunächst musst Du mal nach Schnallen suchen. Dann sind Stieloberfläche, Sporenform- und größe wichtig.


    Zu 3 gebe ich dir absolut recht. Könnte warzige Sporen haben.


    Zu 4 hilft wahrscheinlich nur die Arbeit von Gernot Friebes im Tintling 4/2013.
    Schlüsselziffer 6* M. procera f. fuliginosa


    LG Karl

    • Offizieller Beitrag


    1 und 2 halte ich für kleine Stinker.


    Bin ich auch für. Genauer: Camarophyllopsis foetens.


    LG, Jan-Arne

  • Hätte ich fast übersehen. Zu groß. Macrolepiota procera ist das nicht. Rötet in der Stielrinde deutlich und der kleinere Hut ist kaum 10 cm im Durchmesser.


    Hallo Pablo, natürlich viel zu groß. :D


    Deine Beschreibung lässt mich auf Macrolepiota fuliginosa schliessen.


    Würde er auch in Stielrinde und Fleisch röten, käme Macrolepiota permixta (Rötender Parasol) noch in Betracht.


    Richtig? :)


    Rein makroskopisch betrachtet, warum gibt es eigentlich keine "Microlepiota"? Wäre für einen alten Lateiner doch nur logisch.

  • Hallo Pablo!


    Genau die gleiche Macrolepiota-Problematik hatte ich gestern auch. Da bin ich mal gespannt, was bei dir rauskommt, und werde mich meinem Pilz gleich auch nochmal widmen und mal Richtung M. fuliginosa suchen...

    Gnüße von Gelbhex-Gnarifa und Fani ausm Süüüüdn! Sonn' is! Gnihihihii! :sun: :sun: :sun:

    Meine Bilder dürfen unter Namensnennung frei verwendet werden (CC-BY Lizenz).

  • Hallo,


    Ein Camarophyllopsis ist es wahrscheinlich nicht - dafür wären die Lamellen zu "zart".
    Ich denk beim ersten eher an eine Arrhenia (Arrhenia peltigera?) oder sowas, dann würden die Jungen und die alten auch zusammenpassen.
    Wenn ich sowas hier posten würde, würd ich aber erst wieder ins Forum schauen, wenn ich das Ding ausgetüftelt hätte .... sowas Tolles will man doch ungestört selbst "erobern". ;)
    Ich rechne damit, dass Pablo hier erst wieder liest, wenn er uns schreiben kann, was es war.;)
    Viele Grüße,
    Tanja

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Tanja!


    Genau genommen bin ich gerade am Tüfteln und lese schon parallel etwas im Forum mit. :)
    Ideen hatte ich ja gestern abend schon, aber es ist ja immer möglich, daß jemand noch eine weitere Idee hat, die ich noch überprüfen kann.
    Die "Auflösung" kommt demnächst. So wie es aussieht, bestätigen sich die Vermutungen von dir, Karl und Mirko (bezüglich der Macrolepiota).
    Also im Grunde auch meine "Arbeitsnamen".



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Dann räumen wir mal das Pferd von hinten auf.


    Die Nummer 5 ist wie erwartet Leucogyrophana mollusca (Orangegelbe Fältlingshaut). Die wohl ähnlichste Art in Deutschland dürfte Pseudomerulius aureus (Goldgelber Fältling) sein, die eben auch eine wattig - weiche Konsistenz hat und auch an Nadelholz lebt. Die hätte aber kleine, zylindrische bis schwach allantoide Sporen. Hier sind die Sporen recht groß und breitelliptisch.


    Die Nummer 4 ist mir noch nicht ganz unklar. ;)
    Den Tintling habe ich gerade verlegt, aber wenn ich das richtig erinnere, schrieb Gernot da nichts groß anderes als [url=http://forum.pilze-bayern.de/index.php/topic,794.msg8601.html#msg8601]>hier<[/url].
    Somit fehlen da klare mikroskopische Trennmerkmale. Auch die Abgrenzung zu M. procera f. permixta ist schwierig, da müsste ich erstmal was entsprechendes finden.
    Aber diese Pilze röten mir da doch zu schwach, ansonsten passen sie makroskopisch gut zu Macrolepiota procera forma fuliginosa.
    Oder eben Macrolepiota fuliginosa: Nach IF wird hier auf Artebene getrennt.


    Die Nummer 3 ist mit meinem Billig - Mikro ein graus.
    Die Strukturen (auch Sporen) sind ziemlich winzig. Die Basidien kaum mehr als halb so groß, wie ich sie in Clavulinopsis - Arten kenne.
    Mit dem erkennen der Sporenstrukturen tut sich mein Mikro dann auch entsprechend schwer. Glatt sind sie nicht.
    Aber insgesamt bin ich schon sicher, daß das Ramariopsis ist. Und dann dürften mit den Farben und den kleinen, sehr grazilen Fruchtkörpern nur noch zwei Arten in Frage kommen. In den "Großpilzen" wird hier makroskopisch ausgeschlüsselt.
    Ramariopsis citrina zitronen- bis chromgelb (was in aller Welt ist chromgelb?) und einige Male dichotom verzweigt.
    Ramariopsis crocea goldgelb bis orangegelb und bäumchenartig verzweigt.


    Demnach ist das oben Gezeigte Ramariopsis crocea. Zumindest die erste Verzweigung hat immer mehr als zwei Äste. Die Farben passen auch, jüngere Fruchtkörper sind etwas blasser.
    Nach den Angaben in den Großpilzen ist die Art in BW als "RL0" (ausgestorben / verschollen) geführt.
    Der Stand ist zumindest seit gestern dann nicht mehr aktuell. Nach weiteren Fundmeldungen müsste man mal gucken.
    Ist aber wohl wie immer bei solchen Pilzen: Unterdokumentiert und oft übersehen bzw. fehlbestimmt (Clavulinopsis corniculata).


    Die Nummer 1 ist richtig schön.
    Wobei sich mikroskopisch bestätigt hat, daß auf beiden Bildern die selbe Art zu sehen ist, aber in unterschiedlichen Ausprägungen und Altersstufen.
    Den entscheidenden Hinweis brachte gestern schon die Ökologie: Alle Fruchtkörper saßen auf Hundsflechten (Peltigera sp.).
    Gibt man das in eine Suchmaschine ein, landet man rasch bei >dieser hervorragenden Vorstellung< von Jürgen. :thumbup:
    Sowas ist echt hilfreich.
    Da kann man dann die Merkmale schön durchgehen:
    - Schnallen in allen Teilen des Fruchtkörpers zahreich vorhanden
    - Stieloberfläche mit vielen abstehenden, keuligen Endzellen (Kaulozystiden)
    - Hymenialzystiden scheinbar fehlend, aber Basidien recht vielgestaltig und oft steril
    - Sporen recht groß (bis knapp 10 µm lang), subglobos bis mandelförmig oder apfelkernförmig, mit deutlichem Apikulus
    - HDS eine Kutis, gelegentlich mit kurzen, aufsteigenden Zellen. Wie das Pigment vorliegt, kann ich mit meiner Optik nicht sicher beurteilen.
    Insgesamt für mich nun sicher Arrhenia peltigerina (Hundsflechten - Adermoosling).



    LG, Pablo.