Von Keulen, buntem und einer handfesten Überraschung

Es gibt 27 Antworten in diesem Thema, welches 6.395 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Rada.

  • Ganze zwei Stunden hab ich mir gestern abgeknapst um nochmal in "meine" Dolomitgrube zu gehen, getrieben von der Hoffnung auf ein paar Moosbecherchen und vielleicht einen hübschen Saftling.


    Es ist nunmehr das zweite Jahr mit Regenfällen weit unter dem Durchschnitt. Der Wasserstand der kleinen Seen in dieser Grube liegt selbst jetzt, nach reichlich Regen, noch gut 1m unter normal.



    Trotzdem, in solchen Trockengebieten wie dieser Grube, wo jeder Regentropfen schnell versickert, müssen die Pilze schnell sein. So war die Hoffnung auf Funde berechtigt und wurde auch nicht enttäuscht.


    Es gab sie in rauhen Mengen und einer Vielzahl von Arten.
    Anfangen will ich einfach mit ein paar bunten Bildern, von Saftlingen, Hautköpfen, Rißpilzen und anderem. Es geht nicht um Bestimmung, dazu habe ich keine Angaben und auch zu wenig Zeit, genauer zu untersuchen. Spekulieren darf man nach Herzenslust. Das Thema Bestimmung kommt danach.


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    Dann erstmal das, was ich bestimmen konnte:


    Lamprospora miniata


    Leider "nur" miniata. Trotzdem faszinieren mich die Netzartigen Sporen jedesmal.







    Rotleuchtendes Kissenbecherchen (Pulvinula constellatio)


    Bis 1,5 cm groß und reichlich vertreten leuchten sie einem im grünen Moos entgegen.









    Schmutziger Rötelritterling
    (Lepista sordida)


    War eigentlich ziemlich sauber und von ausgesprochen kräftiger Farbe.





    Grubenlorchel (Helvella lacunosa)


    Stand grad frei im Raum für ein Foto





    Kegeliger Saftling (Hygrocybe conica)





    Kakao-Fälbling (c.f. Hebeloma theobrominum)


    Die Bestimmung ist keineswegs sicher und rein makroskopisch vorgenommen. Weißes Fleisch, süßlicher Geruch und leicht bitterer Geschmack haben mich auf diese Art gebracht.







    c.f. Clavaria krieglsteineri


    Eine echte Freude mitten auf einer Saftlingswiese. Benamst eher nach makroskopischem Vergleich, weil mir für die Mikrodaten die Literatur fehlt. Es gab nur sehr wenige Sporen und ob die mit Maßen zwischen 7,3-8,6 x 4,4-4,9 voll ausgereift waren, ist fraglich. Die ähnliche C. tenuipes soll ja nur auf Brandstellen vorkommen ? Hier wäre ich für Ratschläge dankbar.









    Die Eigentliche Überraschung habe ich jedoch erst zu Hause entdeckt.
    Als ich eine Probe der Kissenbecherchen unter dem Binokular hatte, fielen mir kleine schwarze Kügelchen auf, die auf abgestorbenen Flechten/Algen saßen. Kleine schwarze Kügelchen kommen immer unters Mikroskop und entpuppen sich meist als Insektenscheixxe.:D


    Diesmal jedoch nicht. Es zeigten sich gut ausgebildete Asci mit dreifach septierten Sporen. Frisch aus dem Ascus ausgetreten haben sie eine lange Caudae, die jedoch recht schnell vergeht. In IKI gibt es keine Reaktion. Ich habe keine Ahnung, was ich da gefunden habe, es dürfte jedoch nichts gewöhnliches sein. Auch hier bin ich für Ideen dankbar.






    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ralf!


    Ich finde ja gerade diese Jahreszeit spannend, hier kann man sehen warum.
    Das sind spannende und hübsche Pilze.
    Becherchen an Moos machen immer noch einen Bogen um mich. Obwohl ich schon immer wieder an verschiedenen Standorten danach ausschau halte.
    Kommt irgendwann. Solche Sporen will ich jedenfalls auch sehen.


    Der erste Spekulatius - Pilz erinnert mich an Hygrocybe insipida (Gelbradndiger Saftling).
    Die Rißpilze auf 9 und 10 haben Ähnlichkeit mit Inocybe dulcamara.
    11 vermutlich ein Schwefelkopf? Sieht nicht nach einem Moosbewohner aus, dann vielleicht hypholoma marginatum?
    Clavaria finde ich selbst fies als Gattung.
    Mit meinem Mikro habe ich da schon Schwierigkeiten, die Schnallenbögen an den Basidien festzustellen. Die wären für die Bestimmung schon mal wichtig.



    LG, pablo.

  • Lamprospora miniata


    Leider "nur" miniata. Trotzdem faszinieren mich die Netzartigen Sporen jedesmal.


    Hallo, Rada,


    großartige Mikrofotos von faszinierenden Pilzstrukturen! Sind die Fotos gestackt?


    (Bei mir steht auch schon ein Mikroskop. Ich hoffe, dass ich in diesem Winter die ersten eigenen Schritte in der Pilzmikroskopie unternehmen kann. Deine Fotos animieren mich dazu.)


    H Gr Dryocopus

  • Lieber Ralf,


    das war eine echte Freude, dich mal wieder auf einer Pilztour begleiten zu dürfen!
    Und dann noch eine mit richtig schönen Funden. :thumbup:
    Ich freue mich schon auf die Tage, wo du wieder etwas mehr Zeit die Pilze und damit auch für das Forum hast! :)



    c.f. Clavaria krieglsteineri
    Hier wäre ich für Ratschläge dankbar.


    An deiner Bestimmung habe ich keine Zweifel.
    Selbst wenn die Sporen noch nicht völlig ausgereift waren, sind sie deutlich größer als die der C. tenuipes (4-6 x 3-3,5 µm).
    Außerdem kenne ich tenuipes tatsächlich nur von Brandstellen.
    C. krieglsteineri haben wir kürzlich auf der Dungtagung (beweideter Kalkmagerrasen) auch gehabt. Matthias hatte die Art bereits in unserem Beitrag gezeigt, hier zum Vergleich noch ein Bild von mir.



    Sei ganz herzlich gegrüßt.


    Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

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    Chips: 72

  • Hallo Ralf,


    habe jetzt erst Deinen schönen Bericht entdeckt, der leider viel zu wenig Beachtung fand. Deine Bilder sind wieder einmal klasse.


    Beim Saftling überezugt mich Pablos Vorschlag nicht hundertprozentig, da mir die Hutform irgendwie nicht gefällt. Kenne H. insipida einfach anders, aber eine bessere Idee kann ich aber auch nicht liefern.


    Danke fürs Mitnehmen!


    Lieben Gruß
    Christoph

  • Hallo,


    beim besagten Saftling würde ich gerne noch Mycena acicula ins Rennen werfen. Da würde mir die bereifte Hutoberfläche am besten dazu passen, das kenne ich bei keinem einzigen Saftling so.


    Der Fälbling ist auf keinen Fall H. theoborminum. Der hat einen dunklen, fast maronen-braunen Hut mit feiner weißer Reifzone am Rand. Der von Dir gezeigte Pilz dürfte der Bräunende Fälbling sein, Hebeloma senescens=edurum=laterinum. Typisch für ihn ist, dass er keinen Rettichgeruch hat sondern schwach süßlich-blütenartig-parfümiert riecht.


    beste Grüße,
    Andreas

  • Hallo Ralf


    Da hast Du ja eine tolle Ecke aufgetan.
    C. krieglsteineri sehe ich wie Nobi.
    M. acicula und auf keinen Fall H. theobrominum sehe ich wie Andreas.
    Nr. 5/6 Telamonie geht ohne Schnittbild gar nicht. Deutlich rötend im Stiel wäre C. vernus.
    Nr. 8 Eventuell kann Inocybe lacera s. l. schon mal so aussehen. Stiel auf Druck dunkelbraun und Sporen > doppelt so lang wie breit, wären eindeutige Kennzeichen.
    Eine Frage zu P. constellatio. Ist I. convexella synonym? Ich meine nicht nach Index fungorum sondern in Echt ;-).


    LG Karl

  • Wenn ich ein wenig grundsätzliche Kritik üben darf: Weniger ist manchmal mehr! Ich würde mir prinzipiell wünschen nicht so viel auf einmal zu sehen, die Übersichtlichkeit leidet doch sehr. Das könnte man doch auf mehrere kleinere Beiträge verteilen.


    Lepista sordida sehe ich da übrigens nicht, oder mein Monitor hat einen Farbstich. Warum soll das nicht L. nuda sein?


    Beste Grüße
    Harald

  • Lieber Ralf,


    Deine Tour habe ich mal wieder sehr genossen und mich stört auch die Länge nicht, solange Bild-Nummern vergeben werden :)


    Bei der Lepista habe ich mich auch gefragt, warum es nicht eine "nuda" sein soll? Woran hast Du es festgemacht?


    Das Saftlinge nicht bereift sein dürfen habe ich mir gleich mal notiert. Vielen Dank für diesen prima Hinweis, Andreas :thumbup:

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ralf,


    schöne Funde. :thumbup: Zu Nummer 10: Hast du den mal mitgenommen? Ich tendiere da zu einer der vielen dulcamaras, bzw. I. lacera s.l. (ohne wirklich viel Ahnung von Inocyben zu haben). ;)
    Du kannst einfach mal testen, ob das dulcamara ist. Bei allen Mallocyben färbt sich die Huthaut braun, wenn dir mit 20%igem KOH in Berührung kommt. Wenn das nicht passiert, guck dir mal die Sporen; Karl hats ja schon geschrieben; mind. doppelt so lang, wie breit für I. lacera s.l. ;)


    l.g.
    Stefan

  • Hallo,


    meiner Ansicht nach ist der Rötelritterling Lepista sordida, nicht L. nuda.
    Dünnes Hutfleisch, sehr reines Violett ohne eine Tendenz zum bräunlich Verfärben und ein Hut, der aussieht als ob er hygrophan sein könnte (sehe ich natürlich nicht wirklich, aber er wirkt so). Ich würde viel drauf wetten, dass der nuda-typische Geruch bei diesem Pilz fehlt!


    beste Grüße,
    Andreas

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Andreas!


    Mycena acicula übrigens: Das hat mich wieder auf die Suche nach dem Stirnklatsch - Smilie geführt.
    Sieht einleuchtend aus.


    Und ich bin froh, daß jemand mal schreibt, daß Lepista sordida eben auch quietschebunt (im Sinne von violett) sein kann. Diese kleinen, lebhaft gefärbten, schmächtigen und geruchlosen Lepistas stehen hier nämlich auch derzeit wieder in den Sandkiefernwäldern rum. Und sind ganz sicher nicht Lepista nuda.
    Allerdings hat Ralf deinen Fund ja auch wie von dir vorgeschlagen beschriftet, wie ich sehe.



    LG, Pablo.

  • Hallo,


    ob 5 und 6 dieselbe Art sind, ist wohl nicht 100% sicher. Bei bdeiden handelt es sich aber ebenso wie bei Br. 7 um eine Telamonie. Nr. 6 kann nicht in die Gruppe um C. vernus gehören, weil das Velum dazu zu gürtelartig ausgebildet ist. Vermutlich gehört dieser Pilz in die Nähe von C. diasemospermus, also in die gaaaanz weite C. flexipes-Verwandtschaft.


    Nr. 9 und 10 halte ich für Inocybe Dulcamara.


    Nr. 4 sieht ja auch interessant aus, da habe ich irgendwie nicht so recht eine Vorstellung, was das sein soll. Der Burggraben ist ja so auffallend, dass es kaum was anderes als ein Ritterlingsverwandter sein kann. Tricholomen die so aussehen kenne ich nicht. Vielleicht also eine rein weiße Melanoleuca, eventuell ein Albino?


    beste Grüße,
    Andreas

  • Hallo Ralf,


    mal wieder ein schöner, für mich sehr lehrreicher Beitrag, der mich auch daran erinnert, daß mein Mikroskop - Sparschwein dringend Futter braucht ;).


    Beim Fälbling war ich auch gleich bei H. senescens, den ich in der letzten Zeit häufiger finden durfte, u.a. wenige Meter entfernt von einem Risspilz, der ohne Mikro-Merkmale unbestimmt blieb, aber dank KOH-Reaktion als I. dulcamara im Rennen blieb (--> Beitrag <--).


    LG


    Andreas

  • Becherchen an Moos machen immer noch einen Bogen um mich. Obwohl ich schon immer wieder an verschiedenen Standorten danach ausschau halte.
    Kommt irgendwann. Solche Sporen will ich jedenfalls auch sehen.


    Hallo Pablo,


    ich bin sicher, es fehlt nur "der Blick" für die richtigen Stellen. Schade, dass Du am WE nicht dabei bist. Wenn erstmal der Bann gebrochen ist, stellen sich die Funde automatisch ein.



    Hallo Herr Specht:)


    Danke für die Blumen. Nein, die Fotos sind nicht gestackt, simple Einzelbilder. Das Stacken ist mir zu aufwändig und für die Doku reichen meist ungestackte Fotos.
    Toll, dass Du nun auch ein Mikroskop hast. Da erwartet Dich eine neue Welt.:thumbup:



    Hallo Ralf!
    Tolle Pilze und wie immer faszinierende Mikroskop-Bilder! Danke fürs Teilen!


    Hallo Tuppie,


    Danke fürs Anschauen. Es ist schön, dass man hier seine Funde mit anderen teilen kann.



    Hallo Nobi,


    danke für die Bestätigung. Zusammen mit den übrigen Meinungen kann ich nun sicher den Namen vergeben.



    Tolle Funde!!!! ich liebe solche Pilze ja auch ganz besonders


    Danke. Dann empfiehlt sich die Anschaffung von Knieschonern.:D



    Hallo Christoph,


    auch Dir sei gedankt für den netten Kommentar. H. inspida ist wohl aus dem Rennen.



    Hallo Andreas,


    ein wertvoller Hinweis. Danke. Ich werde dran bleiben und mir noch eine Probe holen.



    Hallo Karl,


    Auch Dir ein Dank für die bestätigung von C. krieglsteineri.


    Bei den Numerierten war mir klar, dass eine Bestimmung so nicht möglich ist. Dennoch habe ich gute Hinweis eerhalten, die für eine spätere Bestimmung neuer Funde wertvoll sind.


    Bei P. constellatio hast Du mich voll erwischt. Ich habe die Art 2010 erstmals bestimmt, da hieß sie noch so. Danach habe ich nicht mehr in den IF geschaut, sondern den Namen übernommen.
    Eine fundierte Antwort kann ich leider nicht liefern, das muss ich erstmal recherchieren.



    Wenn ich ein wenig grundsätzliche Kritik üben darf: Weniger ist manchmal mehr! Ich würde mir prinzipiell wünschen nicht so viel auf einmal zu sehen, die Übersichtlichkeit leidet doch sehr. Das könnte man doch auf mehrere kleinere Beiträge verteilen.


    Lepista sordida sehe ich da übrigens nicht, oder mein Monitor hat einen Farbstich. Warum soll das nicht L. nuda sein?


    Beste Grüße
    Harald


    Hallo Harald,


    Kritik ist immer willkommen. Jedoch habe ich das Thema bewusst in "Exkursionen und Ausflüge" eingestellt, wollte ich doch ein wenig mit Funden protzen.:)
    Ich hätte jedoch die tatsächlichen Bestimmungsfragen separat einstellen sollen, da hast Du Recht. Ich gelobe Besserung.


    Es sollte nicht L.nuda sein, da der typische Geruch fehlt. Außerdem ist die Art sehr zierlich im Vergleich zu L.nuda. Da bin ich mir bei der Bestimmung eigentlich recht sicher. Farblich zeigt L. sordida sich bei uns enorm variabel. Nach meinen Beobachtungen ist die Farbe um so kräftiger, je freier die Fruchtkörper stehen und um so feuchter die Witterung ist.



    Hallo Kuschel,


    schön dass es Dir gefallen hat. Zu L.sordida siehe meine vorherige Bemerkung.



    Hallo Stefan,


    Danek für die Hinweise. Mitgenommen habe ich keine, da im Moment schlicht die Zeit fehlt, mich eingehend mit allen Funden zu beschäftigen.
    Aber das kommt noch und dann erinnere ich mich sicher an Deine/Eure Hinweise.



    Wette gewonnen, Andreas:)



    Ja Pablo,


    L.sordida ist ein Chamäleon. Vielleicht mache ich mal eine separate Zusammenstellung der Farbpalette.


    Nr. 4 sieht ja auch interessant aus, da habe ich irgendwie nicht so recht eine Vorstellung, was das sein soll. Der Burggraben ist ja so auffallend, dass es kaum was anderes als ein Ritterlingsverwandter sein kann. Tricholomen die so aussehen kenne ich nicht. Vielleicht also eine rein weiße Melanoleuca, eventuell ein Albino?


    beste Grüße,
    Andreas


    Hallo Andreas,


    die Nummer 4 hat mich schon zum verzweifeln gebracht und wiedersteht hartnäckig aller Bestimmungsversuche. Diese Art ist in der Grube recht häufig und verbreitet. Ich hatte sie auch schonmal vorgestellt, ohne Ergebnis. Eine albinotische Form mag ich ausschließen, denn dann müssten sich im Bereich der Grube auch gefärbte Exemplare finden.



    Hallo Andreas,


    ich hatte diese Art schon früher als I.dulcamara abgespeichert, musste mich dann jedoch zu Recht belehren lassen, dass es eine Reihe ähnlicher Arten gibt. Ich bin inzwischen sicher, es bei den "dulcamaras" der Grube mit mindestens vier verschiedenen Arten zu tun zu haben.





    Dieser Fundort dürfte ein Paradies für Kenner der Innocyben und/oder Cortinarien sein. Vielleicht will ja mal jemand davon mit mir die Grube besuchen.;)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ralf,


    ich bin weder Kenner von Inocybe, noch von Cortinarien; aber spannend ist das allemalm zumal ich zumindest mich sehr für die beiden Gattungen interessiere. ;) Schade, dass du in NRW wohnst; ich würde sonst gern mal vorbeikommen.


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ralf.



    es fehlt nur "der Blick" für die richtigen Stellen. Schade, dass Du am WE nicht dabei bist. Wenn erstmal der Bann gebrochen ist, stellen sich die Funde automatisch ein.


    Wenn die allgemeinen Gesetzmäßigkeiten des Pilzefindens auch hier gelten, dann wird das sicher so sein.
    An pfingesten bei Markus hat Björn mir entsprecehnde vielversprechende Stellen gezeigt (auch wenn wir da nur Schildborstlinge fanden).
    Solche übermoosten, gestörten Stellen (Straktorspuren etc) habe ich im Blick. Auch Moospolster auf Baumstümpfen und Bäumen, und auch die Moosflächen in meinen Sandkästen. Dort werde ich aber zu schnell abgelenkt, immer ist da irgendwo ein komischer Rötling...


    Eine Neottiella haben Sven und Nobi bei Dresden aufgestöbert, was ja immerhin auch ganz hübsch war. ;)



    LG, pablo.

  • Hallo!


    Ich glaube, es wird sich demnächst bei Sequenzierungen herausstellen, dass die eindeutigen "quietsch"-violetten Schmutz-Rötelritterlinge nicht genau das gleiche sind wie die "normalen" Lepista sordida, die eigentlich mit Violett nicht mehr zu tun haben als einen leichten Schein danach.
    Ich würde da jetzt schon mal 10 PC setzen. Setzt wer dagegen?


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130 + 4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134 + 7 (7.Platz im APR 2022) = 141 + 4 (KISD-Prozente von GnE) = 145 -15 (APR 2023) = 130 + 3 (10. Platz) = 133 + 3 (Unbewusst-Phal) = 136 + 5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141 + 5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146 + 7 (Phalplatz 1) = 153

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ingo!


    Hast du Material verschickt? ;)
    Es würde mich echt mal interessieren. Aber dagegen wetten...
    Im Grunde rennst du mit der Idee bei mir ja eine offene Tür ein. Diese kleinen violetten sind ja zB in den Großpilzen als Varietät zu Lepista sordida geführt.
    Bei mir stelle ich immerhin auch eine abweichende Ökologie fest:
    Lepista sordida var. lilacea in Kiefernwäldern auf Sandboden (sauer) in der Nadelstreu, Lepista sordida s.str. auf Wiesenflächen mit unterschiedlicher Nährstoffversorgung aber nicht in Nadelstreu und an offenen Standorten (auch an Standorten mit Kalkeintrag im Boden).


    Mikroskopisch sehe ich keinen Unterschied (wie auch, mit meinem Mikro), habe allerdings auch erst jeweils eine Kollektion angeschaut.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo!


    Ich wette da jetzt nur, weil das einfach nicht das gleiche sein darf.
    Die wirklich knallvioletten habe ich bisher nur einmal gesehen: büschelig am Rande eines Teiches im hohen Gras.


    Den "normalen" kenne ich von nährstoffangereicherten Standorten wie wildabgelagerte Gartenabfallhaufen oder von Weiden (jetzt am WE erst wieder, da war ich bei zuehli und Emil und ihrem Pilz-Verein).


    Dazu muss ich sagen, dass mir in nährstoffarmen Nadelwäldern durchaus auch schon sehr zwergige Lepista nuda (Violette RöRis) begegnet sind. Da waren die kleinsten ungelogen 2cm im Dm. Ich richte mich da immer nach Geruch und Habitus, mikroskopiert habe ich noch nie einen, und verschicken tue ich auch nichts.


    VG Ingo W

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    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ingo.


    Eben. Am Geruch ist das ja wirklich sicher zu erkennen.
    Zur Not (bei kaltem Wetter) muss man halt mal einen Fruchtkörper etwas knautschen und in der hohlen Hand erwärmen, wenn's Lepista nuda ist, das riecht man.
    Und natürlich kann Lepista nuda auch kleine Fruchtkörper bilden. Kleiner als normal kann ja im Grunde jeder Pilz, größer ist selten.
    Dazu muss ich natürlich sagen, daß hier gelegentlich auch (innerhalb von Kiefernwäldern) Lepista nuda und die violette Form von Lepista sordida durcheinanderwachsen. Was fies ist, aber selbst wenn man einen Fehlgriff hat, ja nicht weiter tragisch.


    Ich kann mir aber gut vorstellen, daß diese Lilaform nur gebietsweise häufig ist.


    Dafür gibt's bei mir keine Königsfliegenpilze.


    Soso, und du warst also in Marburg?



    LG, Pablo.

  • Hi Pablo!

    Zitat


    Soso, und du warst also in Marburg?


    Eher in Gießen, Wetzlar, Bad Laasphe. Marburg nur in der Durchfahrt.
    Allerdings war ich fotografierfaul. Bilder sind aber reichlich gemacht worden, vielleicht initiiert ja Emil noch einen Beitrag, denn am Finden von schönen Pilzen liegt es ganz bestimmt nicht.


    VG Ingo W

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