Fichtenreizker oder ungenießbar?

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 2.254 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von bauernhelmi (†).

  • Bei uns im Vorgarten direkt unter einer Fichte zwischen den Wurzeln haben wir Grasbüschel mit dünnem, harten Gras (heideartig) dazwischen standen eng beieinander diese drei Pilze. Der größte davon hatte schon einen Riss oben auf dem Hut und zerbrach sofort. Die Steile sind weiß und sehr kurz und "spleissen" quasi auseinander beim Schneiden. Sie riechen fast gar nicht. Das Fleisch ist sehr trocken und faserig. Die Farbe der Bilder stimmt recht genau, ist beige, hellbraun.


    Bei der Suche fand ich viele denkbare Lösungen aber die gingen von 1a Speisepilz über ungenießbar bis hin zu giftig.

  • Ein Fichtenreizker ist das schon mal SICHER nicht. Der müße eine rote Milch haben (gerade bei dem läuft einem beim Abbrechen/Abschneiden die Milch schon regelrecht über die Hände) und sähe auch sonst schon ziemlich anders aus.

  • Hallo "HorKar",


    schön, dass Du offensichtlich anfängst, Dich für Pilze zu interessieren.
    Aller Anfang ist bekanntlich schwer, hier bist Du an der richtigen Adresse, wenn Du wirklich in die faszinierende Welt der Pilze eintauchen willst - auch wenn Dein Interesse erstmal den Speisepilzen gilt.


    Herzlich willkommen im Forum :sun: !


    Am Anfang steht die Erkenntniss, dass Pilze nicht bestimmt werden können, in dem man irgendwelche Bilder vergleicht und dann den Pilz aussucht, der "ziemlich ähnlich" aussieht. Pilze bestimmt man anhand verschiedener Bestimmungsmerkmale (schau mal hier).
    Einige Merkmale hast Du ja schon genannt - schonmal ziemlich gut, um so erstaunlicher, dass Du den Fichtenreizger in Erwägung ziehst.


    Dein Pilz hat ungefähr so viel Ähnlichkeit mit einem Fichtenreizger wie ein Schaf mit einem Elefanten ;) .


    Wenn Dich das wirklich interessiert solltest Du Dir das ein - oder andere Bestimmungsbuch zulegen und Dich mit den wichtigsten Merkmalen und Begriffen zu deren Beschreibung vertraut machen. Dann kann ´s losgehen und erste Erfolge werden sich bald einstellen :thumbup: .


    Gruß


    Andreas

  • Hallo HorKar,


    vielleicht (!) sind das Fleischrötliche Tellerlinge. Ich finde die aber schwierig zu erkennen, weil sehr variabel. Als Speisepilz-Anfänger gefärlich, da es sehr giftige trichterförmige weiße Pilze gibt 8|
    Aber weil es Deine Gartenpilze sind, lohnt es sich vielleicht, die mal einem PSV unter die Nase zu halten, und sich die Art dann einzuprägen :thumbup:


    Ob ein Pilz genießbar ist, hängt übrigens nicht nur von der Art ab.
    Wenn Du irgendwo ein totes Tier findest und als 1a Speisefisch bestimmen lässt, kann der Dich trotzdem vergiften :evil:
    U.a. deshalb gibt es hier leider keine Verzehrfreigaben.

  • Guten Morgen HorKar,



    erst Mal..........Herzlich willkommen hier bei uns im coooolen Pilzforum.


    Wie Dir Andreas schon geschrieben.........es bedarf etwas mehr Angaben. Trotzdem hast Du es für den Anfang besser gemacht als ich selber. Und ich habe hier in kurzer Zeit wahnsinnig viel gelernt. Wenn Du willst, dann kannst Du das auch.




    @ Andreas,



    Dein Vergleich...........herrlich. Aber eines haben Schaf und Elefant gemeinsam. Sie haben beide 4 Beine. ;):D




    Liebe Grüße





    Heidi

    Jeder Tag an dem Du nicht gelacht hast, ist ein verlorener Tag.
    Auch von mir gibt es keine Essensfreigabe.



    100 Chips, da Islandwette verloren = 95 Chips
    95-2 Chips für Jan-Arnes Rätsel = 93 Chips
    93-5 Chips für Grünis Grauen Wulstling= 88 Chips
    88-10 Chips für APR 2017 = 78
    78 + 10 (APR 2017 als erste über die Hälfte der Gesamtpunkte gekommen) = 88

    88-3 Chipse für OPR = 85

    85 - 10 Chips für APR 2018 = 75

    75 + 5 fürs APR = 80

    80 -10 Chipse für APR 2019 = 70 Chipse

    70 +5 Apr 2019 = 75


    Keine Veröffentlichung ohne mein Einverständnis!!!!!!

  • Danke für die schnellen Antworten, vor allem auch, dass es nicht der Fichtenreizker ist, ist für mich schon mal wichtig, da dann vor allem Pilze verbleiben, die im besten Falle als ungenießbar bezeichnet werden.


    Zur besseren Beschreibung fällt mir nicht mehr viel ein, wie geschrieben sind die Pilze sehr trocken und faserig, da läuft überhaupt nichts aus. Die Stiele waren beim Schneiden recht zäh, ein wenig gummiartig und bei einem (sieht man auch auf dem Foto) hat sich der Stiel in mehrere Fasern aufgespleisst. Sporen konnte ich keine feststellen. Druck bewirkt keine Veränderung weder bei den Sporen noch oben auf dem Hut.


    Nun ist es nicht so, dass ich dort noch viele andere Pilze ernten kann, deshalb würde ein Besuch beim PSV wohl nur dem Erkenntnisgewinn dienen.


    Etwa vor einem Jahr hatte ich fast an derselben Stelle einen Pilz gefunden, bei dem mir dieses Forum geholfen hatte und es war ein wirklich sehr schmackhaftes Exemplar und wir leben auch noch. Nun hatte ich gehofft, das es nun wieder so ist. Pech gehabt, das sind scheinbar schwierige Exemplare.


    Aber ich lasse die Finge von den Dingern! Danke und wahrscheinlich habe ich in einem Jahr wieder eine neue Sorte.

  • Die Stiele waren beim Schneiden recht zäh, ein wenig gummiartig und bei einem (sieht man auch auf dem Foto) hat sich der Stiel in mehrere Fasern aufgespleisst.


    Hallo HorKar!


    Und genau deswegen kannst du den Fichtenreizker - und alle anderen Reizker - auch schonmal ausschließen. Reizker und Täublinge haben nämlich einen Stiel, der nicht fasert, sondern "bröckelig" bricht - ein bisschen wie Parmesankäse. Das unterscheidet diese beiden Gruppen von allen anderen Pilzen und ist ein ganz leicht feststellbares Merkmal.


    Hättest du also einen Reizker, müsste der auf jeden Fall a) einen nicht-fasernden Stiel haben, und b) es müsste bei Verletzung ein weißer (oder beim Fichtenreizker rötlich-oranger) Saft austreten.

    Gnüße von Gelbhex-Gnarifa und Fani ausm Süüüüdn! Sonn' is! Gnihihihii! :sun: :sun: :sun:

    Meine Bilder dürfen unter Namensnennung frei verwendet werden (CC-BY Lizenz).

  • Danke Sarah,


    ja, ich muss mich wohl von dem Gedanken, dass ich ein wunderbares Pilzrisotto machen kann, verabschieden. Oder ich nehme die getrockneten Steinpilze, die ich noch habe ;o))


    Schönes Wochenende


    Horst

  • Hättest du also einen Reizker, müsste der auf jeden Fall a) einen nicht-fasernden Stiel haben, und b) es müsste bei Verletzung ein weißer (oder beim Fichtenreizker rötlich-oranger) Saft austreten.



    Ich erlaub mir eine kleine Korrektur


    a.) korrekt ( hat auch die Gattung der Täublinge )


    b.) wäre dann, bei milchigem Saftaustritt
    die Gattung LACTARIUS (Milchlinge),


    In dieser Gattung gibt es die Sektion DAPETES (Reizker)
    diese haben eine +/- orangerote Milch
    ( Ausnahme : Indigoreizker, bläulich aber find den mal bei uns )


    Man nennt den sog. Birkenreizker inzwischen auch Birkenmilchling.