Hallo,
gestern bin ich über einen Täubling gestolpert, der sich tapfer meinen sämtlichen Bestimmungsversuchen entzogen hat.
Zunächst: Leider war fürs Foto nur noch Pilzfragmente übrig. Ich gelobe feierlich Besserung: das nächste mal werde ich ZUERST den Pilz fotografisch dokumentieren und ihn ERST DANN zwecks Bestimmungsversuch zerfleddern.
Fundort
Vesser-Tal (Thüringer Wald, ca 600 über Meeresspiegel). Mischwald, viel Buche mit einigen Fichten.
Hut
Durchmesser 9cm, Hutfarbe Creme bis beige, in der Mitte dunkler. Keine intensiven Gelbtöne wie beim Ockertäubling. Am Rand ganz leicht gerieft. Huthaut etwa bis zur Hälfte abziehbar.
Lamellen
Creme-farben wie Stiel, relativ dick, mäßig eng stehend, gegabelt am Stiel, Querverbindungen am Grund, ganz leicht angedeutet Burggraben.
Stiel
Länge 5cm, Durchmesser 2cm, gekammert hohl (siehe Bild), creme farben, an der Stielspitze direkt unterm Lamellenansatz ringförmig helle Zone.
Geruch
Recht intensiv fruchtig: Meine Freundin und ich sind uns einig: Apfelkompott. Nicht unangenehm oder gar widerlich (ich bin aber was Gerüche angeht eher tollerant, die Nebelkappe riecht für mich bspw sehr angehm).
Geschmack
Erst nach kurzer Kau-Zeit kommt eine mäßige Schärfe durch, auch bei mehrmaligem Kostversuch kein Kratzen im Halz bemerkbar.
Fleisch
weiß
Sporenpulver
weiß (Ich habe den Sporenabdruck über Nacht auf rein-weißem Druckerpapier gemacht, die Sporenfarbe hat sich kaum davon abgesetzt, daher egehe von einem sehr hellen Weißton aus)
Chemie
siehe Bilder
Eisensulfat: erst nach längerer Zeit gräulich mit leicht rötlichem Einschlag
Gujak: sehr langsame Reaktion, erst nach Minuten hellgrün
KOH: keine Farbveränderung, nur ein Loch
Reaktion mit Eisensulfat:
Reaktion mit Gujak (links) bzw. mit KOH (rechts):