Unbekannter Pilz im Garten

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 4.534 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von wildpflanzenfan.

  • Hallo Forum,


    folgende kleine Pilze habe ich dieses Wochenende im Gras in unserem Garten gefunden
    - und zwar um einen Zierbusch herumwachsend.
    Auf dem Grundstück wuchsen früher auch ein paar Nadelbäume, von denen eventuell noch letzte Wurzelreste unter dem aufgeschütteteten Boden schlummern.
    (=> zu meinem Hintergrund siehe unten im Beitrage.)
    Für die Bilder muss ich mich schon einmal entschuldigen; ich sollte mir mal eine vernünftige Kamera zulegen...
    Der Stil ist faserig, der Hut verklebte recht schnell am Zellstofftuch, obwohl der Pilz nicht besonders schleimig/klebrig wirkte. Die beige- bis braunfarbenen Lamellen sind an den Stil angewachsen. Teile der angetrockneten Hüte erinnern ein wenig an Goldfolie. Der Hutrand hat einen gezackten Rand nach unten - eventuell Reste der ursprünglichen "Hülle".
    Drei Bilder zeigen die angetrockneten Exemplare.



    Die Pilze haben keinen besonderen Geruch, so dass ich nicht glaube, dass es Nelkenschwindlinge sein könnten.
    In meinen Pilzbüchern erinnern mich folgende Pilze ein wenig an die gefundenen Exemplare:
    - geselliger Schwefelkopf
    - halbkugelige Ackerlinge
    - knopfstieliger Rübling
    - schuppiger Träuschling
    da die Hüte und Stiele vereinzelt einen blau/grün-Stich haben, habe ich auch an den
    - Grünspan-Träuschling gedacht
    Oder kann es gar ein Gifthäubling sein??


    Da unser Sohnemann im Garten rumhüpft (natürlich beaufsichtigt), wüsste ich ganz gerne, was da wächst (zumindest, dass es hoffentlich nichts Lebensgefährliches ist).


    Vielen Dank für jeglichen Tipp/Hinweis!


    Zu mir:
    Als Pilzanfänger(mal abgesehen von Röhrlingen) bin ich seit diesem Herbst dabei meinen Pilzhorizont zu erweitern.
    Begonnen habe ich meine Horizonterweiterung mit dem Verzehr meiner ersten Totentrompeten. Ich habe ausserdem wohl auch ab und zu den violetten Lacktrichterling sowie den saitenstieligen Knoblauchschwindling entdeckt (aber da ich mir nicht 100%ig sicher war nicht verzehrt).
    Ich hatte mich schon auf "Ende der Pilzsaision" bzw. auf das Finden und Bestimmen von Austernpilzen und Samtfußrüblingen eingestellt.


    Viele Grüße,
    Thorsten

    Ich finde Giftpilze/Toxikologie sowie kleines Zeugs wie Conocybe und Mycena spannend. Davon kann ich nichts für die Küche oder zum richtig satt werden empfehlen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    ich kann dich erstmal beruhigen; das sind entweder Grünspanträuschlinge oder Blaugrüne Träuschlinge. Am besten du sammelst die komplett ab; oder du bläust deinem Sohn ein, dass er die nicht in den Mund nehmen sollte.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

    • Offizieller Beitrag

    Ok, aber seit wann haben die einen grünlichen Hut. Ich kenn die eher ockerlich-gelblich...


    l.g.
    Stefan


  • Ich bin auch absolut für Halbkugelige Träuschlinge. Die haben wir im F2-Kurs in Thüringen auch gefunden und passen sehr gut zu Deiner Beschreibung und den Bildern :)
    [hr]
    Stefan, die Bilder sind nicht wirklich farbgetreu. Da würde ich nicht so viel drauf geben :)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    hmm; mir fehlt da echt die Erfahrung in der Fotografie; solche Farbverfälschungen sind also möglich?!! 8|
    :shy:
    Ist mir grad etwas peinlich.


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Die Unterforen für Pilzportraits bitte nicht für Bestimmungsanfragen nutzen!
    Dort gehören nur Vorstellungen von ohne Restunsicherheit bestimmten Pilzen hinein.


    Das Thema habe ich in die passende Rubrik verschoben.


    Leider sind die Bilder un Angaben für eine sichere Bestimmung kaum ausreichend. In diesem Bereich (Strophariaceae) geht ohnehin oft nichts ohne eine eingehende Untersuchung.
    Dazu gehört mindestens mal ein Sporenabwurf und auch bessere Bilder (unter anderem Bilder von den Pilzen am Standort sowie scharfe und farbechte Detailaufnahmen von Hut, Lamellen und Stiel).
    Man könnte hier noch berücksichtigen, daß es aus der Grünspan - Gruppe auch noch eine >Stropharia pseudocyanea< gibt, die hier durchaus passen könnte.
    Nichts desto trotz sollte man diese Pilze als schwach giftig bis giftig einschätzen. Mit einer Lebensgefährlichen Vergiftung ist aber nicht zu rechnen. Dennoch sollte man dem Sohnemann klar machen, daß im Garten nichts in den Mund gehört, weil das ganz schlimme Bauchschmerzen verursachen kann. Das betrifft freilich nicht nur Pilze, sondern auch viele Pflanzen, die man oft gar nicht im Verdacht hat.



    LG, Pablo.

  • Trotzdem fände ich es sehr interessant, wenn diese Pilze noch ein bisschen in der Diskussion bleiben könnten und wenn es noch ein paar bessere Fotos geben könnte (evtl. mit einer richtigen Kamera und nicht bloß mit dem Handy). Ich denke, das ist nichts ganz Triviales. Übrigens sind die Stiele nicht alle nackt, auf einigen ist deutlich eine dunkle Ringzone zu sehen.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

    • Offizieller Beitrag

    Genau, Stephan.


    Das meinte ich nämlich auch, darum kam mir ja die Idee zusammen mit der Färbung.
    Ich denke, die Stiele sind etwas abgegriffen, aber an einigen Stellen ist schon Velum vorhanden.
    Es wäre schön, wenn da noch mehr Details kämen.



    LG, Pablo.

  • Hallo zusammen,


    vielen Dank für die schnellen Antworten!
    Bei einem Grünspan-Träuschling usw. habe ich weniger Bedenken; gut wenn es kein Gifthäubling ist!


    Die Unterforen für Pilzportraits bitte nicht für Bestimmungsanfragen nutzen!
    Dort gehören nur Vorstellungen von ohne Restunsicherheit bestimmten Pilzen hinein.


    Das Thema habe ich in die passende Rubrik verschoben.


    sorry, und Danke fürs Verschieben!
    Nächstes Mal treffe ich hoffentlich besser ;)

    Zitat


    Leider sind die Bilder un Angaben für eine sichere Bestimmung kaum ausreichend. In diesem Bereich (Strophariaceae) geht ohnehin oft nichts ohne eine eingehende Untersuchung.
    Dazu gehört mindestens mal ein Sporenabwurf und auch bessere Bilder (unter anderem Bilder von den Pilzen am Standort sowie scharfe und farbechte Detailaufnahmen von Hut, Lamellen und Stiel).
    Man könnte hier noch berücksichtigen, daß es aus der Grünspan - Gruppe auch noch eine >Stropharia pseudocyanea< gibt, die hier durchaus passen könnte.


    Das Bild aus dem Link kommt den Pilzen auch sehr nahe.
    Die erkennbare Grünfärbung an einem Stiel, den ich bez. "faserig-Prüfung" geöffnet hatte, trat eventuell erst nach der Verletzung in den Vordergrund
    (bin mir aber nicht mehr sicher).


    Vielleicht kann ich noch weitere Daten nachliefern; einen frischen Fruchtkörper habe ich aber nicht mehr im Angebot.

    Zitat


    Nichts desto trotz sollte man diese Pilze als schwach giftig bis giftig einschätzen. Mit einer Lebensgefährlichen Vergiftung ist aber nicht zu rechnen. Dennoch sollte man dem Sohnemann klar machen, daß im Garten nichts in den Mund gehört, weil das ganz schlimme Bauchschmerzen verursachen kann. Das betrifft freilich nicht nur Pilze, sondern auch viele Pflanzen, die man oft gar nicht im Verdacht hat.


    Ja das ist klar; zur Zeit hat er eine, sagen wir mal, nicht sehr einsichtige Phase.
    In ein paar Jahren interessiert er sich vermutlich nicht mehr für alles was im Freien wächst...
    Bei den meisten Pflanzen weiß ich zum Glück ganz gut Bescheid.


    Viele Grüße,
    Thorsten

    Ich finde Giftpilze/Toxikologie sowie kleines Zeugs wie Conocybe und Mycena spannend. Davon kann ich nichts für die Küche oder zum richtig satt werden empfehlen.

    Einmal editiert, zuletzt von wildpflanzenfan ()

  • Hallo,


    also ich hätte das auch für Grünspan-Träuschlinge oder etwas nahestehendes gehalten. Da gibt's ja auch noch eine Stropharia albocyanea zum Beispiel - die käme durchaus auch in Betracht.
    Aufgrund der Angabe zur Lamellenfarbe tendiere ich aber doch eher zum Blauen Träuschling - auch weil der so schön und schnell goldfoliengelb verfärbt ;)


    beste Grüße,
    Andreas

  • Hallo,



    also ich hätte das auch für Grünspan-Träuschlinge oder etwas nahestehendes gehalten. Da gibt's ja auch noch eine Stropharia albocyanea zum Beispiel - die käme durchaus auch in Betracht.
    Aufgrund der Angabe zur Lamellenfarbe tendiere ich aber doch eher zum Blauen Träuschling - auch weil der so schön und schnell goldfoliengelb verfärbt ;)


    ich war gestern beim PSV und habe die alten vertrockneten Fruchtkörper neben anderen Fruchtkörpern auch einmal vorgelegt.


    Es war keine Detailananlyse; der PSV war überzeugt einen Träuschling vor sich zu haben (blauender Träuschling).


    Viele Grüße,
    Thorsten

    Ich finde Giftpilze/Toxikologie sowie kleines Zeugs wie Conocybe und Mycena spannend. Davon kann ich nichts für die Küche oder zum richtig satt werden empfehlen.