Hallo ihr Lieben,
es ist Mittelmeerwoche im Pilzforum!
Andreas, Nobi & Co schicken ja schon immer brav täglich Berichte - und auch bei mir hat sich einiges angesammelt, so dass ich euch einen kleinen Einblick in mein neues Jagdgebiet geben möchte.
Ich bin ja vor 2 Monaten aufs Festland gezogen, in die Nähe von Patras, und dort ist pilzlich so einiges mehr los als auf Kreta! Und das Beste: nur 25 Minuten Fahrt von mir entfernt tut sich ein fantastisches Pilzgebiet auf! Ungefähr 600-700m über dem Meer, direkt an einer ökologischen Grenze: auf nur wenigen Metern geht ein Pinienwald in einen Eichenwald über, der sich dann mit Tannen vermischt - Tannen wachsen hier nicht unter 650m. Dazwischen immer freie Flächen mit Moos, Gras und Sträuchern. Pilzlich ist das natürlich toll, mehrere Ökosysteme auf kleinstem Raum!
Aber ich lasse mal die Fotos sprechen:
So sieht's hier aus...
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Beginnen wir mit dem Eichenwald:
Omphalotus olearius, der Ölbaumpilz. Dessen Lamellen sollen ja im Dunkeln leuchten, bei meinem Exemplar hat das aber nicht geklappt...
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Boletus quelettii, der Glattstielige Hexenröhrling, ist hier der einzige Röhrling, den ich zu Gesicht bekommen habe - dafür aber mehrfach. Die weinrote Stielbasis und die orangefarbigen Poren sind charakteristisch.
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Eine stark nach Kartoffeln riechender Cortinarius, die hier in Massen wächst, aber noch unbestimmt ist:
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Noch ein Cortinarius, aber der sollte einfacher sein - der Feuerfüßige Gürtelfuß (Cortinarius bulliardii), wenn ich mich nicht irre. Ist also doch was von Annas Rätsel hängengeblieben!
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Unbestimmt, weil zu jung und unschuldig zum Mitnehmen
(und viel zu hart zum Entfernen ... )
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Und hierzu bin ich noch nicht gekommen. Probe liegt noch herum, will aber partout nicht aussporen. Ich denke ja an eine Lepiota, aber habe noch nichts vergleichbares gefunden. Hut maximal 4cm, Pilz rötet im Schnitt nach 10 min, riecht blumig. Auffällig der verdickte Stiel unterm Hut...
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Clitocybe/Infundibulicybe geotropa - Mönchskopf. Stand in großem Hexenring herum. Viele Exemplare ohne Buckel in der Mitte, die meisten hatten jedoch einen.
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Wir wechseln das Ökosystem und begeben uns auf die Wiese, bzw. and den Waldrand:
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Da gibt's dann was für Nobi und Co:
(... JA, auch ich habe mich auf die Knie begeben und Kacke fotografiert! :D)
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Dieser Schwärzende Saftling (Hygrocybe conica) sah vor einer Woche noch so aus:
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... und gestern dann so:
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Weiter geht's mit ein paar Winzlingen, die ich (ohne mich in irgendeiner Weise auszukennen) mal ganz frech als Crinipellis sp. (Haarschwindling) ansprechen möchte.
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Warum habe ich von diesem schönen Kerlchen eigentlich nur ein Foto und sonst gar keine weiteren Infos? In die Ecke und schämen, Sarah!
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Einen gibt's noch von der Wiese, dann geht's wieder in den Wald:
Hygrophorus cossus, der Weiße Eichenschneckling, den Andreas >>hier<< vorgestellt hat, und mich damit auf den richtigen Weg gebracht hat.
Kleiner Tipp am Rande: Solltet ihr mal der Eichenspinner-Raupe über den Weg laufen, riecht nur an ihr, wenn ihr mit dem Geruch Pilze bestimmen wollt. Sonst lasst es besser bleiben...
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Wald. Diesmal Tannen-Eichen-Mischwald...
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... und da steht hier an jeder zweiten Wurzel der Lachsreizker, Lactarius salmonicolor.
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Persönliches Highlight und Erstfund: der Specht-Tintling (Coprinopsis picacea
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Und noch einer, der sich als spannend herausstellt: ein Ritterling, der wunderschöne Pastelltöne auf dem Hut hatte, und kräftig gilbte. Diskussion läuft >>hier<<
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Hoffe, es hat euch gefallen!