Hallo ihr lieben,
das Jahr neigt sich dem Ende zu; es wird kälter und die Pilzfunde seltener. Da ist die obilgatorische Abkletterveranstaltung nicht weit. Diesmal gings in Kirnitzschtal bei Bad Schandau zum Klettern. Es ist ein traumhaftes,enges Tal mit einem kleinen Bach und ohne Handyempfang.
Die Unterkunft bestand aus einem gemütlichen Matratzenlager mit 31 Betten. Bei uns in Sachsen ist der 31.Oktober Feiertag, so dass wir ein verlängertes WE hatten. Auf dem Weg zum Kletterfelsen habe ich auch einige Funde gemacht; allerdings nichts bewegendes. Annulohypoxylon cohaerens (Zusammenfließende Kohlebeere), Hypoxylon fragiforme (Rötliche Kohlebeere), Mycena galopus (Weißmilchender Helmling), Trametes versicolor, Fom pini, Fom fom, Daedalopsis confragosa (Rötende Tramete) usw. Also absolut nichts spannendes...
Am Klettefelsen angekommen, gabs erstmal die obligatorische Rast. Ich freute mich sehr, endlich wieder mit dem Kleinen Lorenzstein einen neuen Gipfel besteigen zu dürfen.
Nach einer leichten Kletterei habe ich auf dem Gipfel tatsäschlich noch einige Pilze gefunden. Man konnte da sehr schön rumlaufen, so dass ich erstmal die "Lage peilen" musste.
Hier einige Impressionen:
2 schöne Aussichten:
Arrangement mit einigen meiner Gpifelfunde und dem Gipfelbuch. Das ist zudem ein Gruß an jemand ganz speziellen. Die Pilze sind übrigens Boletus badius (Marone) und L. laccata s.l.
Weiterhin dort oben: Birkenporling; überraschenderweiße hab ich den an einem toten Birkenstamm gefunden.
Ich fand den recht fotogen, so dass ich den dann mal doch verewigt hatte.
Wir hatten auch einen absoluten Anfänger mitgenommen, der erstmal einen kleinen Crash-Kurs im Abseilen brauchte.
Als Abschluss des ersten Tages verabschiede ich mich mit einem Blick auf den Nachbargipfel, dem Großen Lorenzstein.
Am nächsten Tag ging es zum "Hinteren Raubschloss", einem Plateau, das über Eisenleitern erklimmbar ist. Oben stand mal im Mittelalter eine (Raub)ritterburg. Einige Mauerreste sind immer noch oben zu erkennen. Von dort hat man einen herrlichen Ausblick auf die umliegende Gegend. Ist auf alle Fälle ein "Geheimtipp", denn Touristen mit Sandalen sind dort eher seltene Gäste. Auf dem Weg dahin habe fand ich dieses Motiv sehr fotogen.
Bei den "Einheimischen" ist hingegen das beliebtes Ziel; nicht zuletzt wegen der Eisenleitern. Da dort teilweise nur eine Person durchkommt, herrscht dort gern mal Stau. Wir aber wollten auf einen vorgelagerten Klettergipfel steigen.
Auf dem Weg dahin waren auch einige Funde zu vermelden: 2 wunderschöne Xerocomellus pruinatus (Herbstrotfuß) leider nicht fotografiert, Gymnopilus penetrans (Geflecktblättriger Flämmling), eine noch sehr junge; leider nicht bestimmbare Clavulina (entweder coralloides oder rugosa) und noch ein besonderer Fund, den ich erst am Ende meines Beitrages vorstelle.
Endlich am Einstieg angekommen, musste ich erstmal die Felsen gegenüber bestaunen.
Natürlich darf die obliagtorische Rast nicht fehlen.
Das war der Kletterweg von unten eine sehr schön aussehende III-er Verschneidung; allerdings hatten es die letzten 2-3 m in sich. Der Aussteig bildete ein ziemlich enger und glitschiger Kamin. *brrr* Irgendwie bin ich da aber dann doch zum Gipfel gelangt; war echt anstrengend.
Hier noch 1-2 Impressionen.
Blick zu den Lorenzsteinen.
Kommen wir nun zum Fund. Es handelt sich um die Zungenkernkeule (Cordyceps ophioglossoides; u.a. erkennbar an den gelben Rhizomorphen). Nach längerem Graben meine ich auch die entsprechende Hirschtrüffel gefunden zu haben. Was meint ihr, kann man die noch bestimmen? Ein Exsiccat wird gerade angefertigt. Habt ihr eine Idee, wie man die bestimmen kann?
Der krönende Abschluss des Tages war eine Führung durch die Neumannmühle; die erste Sägemühel des Kirnitzschtales. Seit 1871 kam dann noch eine Holzschleiferei zur Papierherstellung hinzu.
Eine Apparatur zum Schleifen von Sägeblättern; aufgebaut, wie ein Uhrwerk.
Alte Werkzeuge
Entwässerungsmaschine des aufbereiteten Holzschliffs.
Die Mühle ist auf alle Fälle sehr sehenswert und sehr interessant. Bei einer Führung bekam ich tolle Einblicke in die maschinelle Holzverarbeitung seit dem 15. Jhr.
Mit einem Blick auf das Mühlrad, möchte ich verabschieden.
l.g.
Stefan