Gefunden am 6.11.14 unter Stieleiche

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 2.945 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo zusammen,....
    hier zur Abwechslung wieder einmal ein Hutpilz.
    Gefunden habe ich ihn im Wurzelraum einen Stieleiche.
    Sieht irgendwie lecker aus.
    :)



    Spass beiseite:
    Wüßte neben dem Namen noch ganz gerne ob er wie von mir vermutet ein Mykhorhizapilz ist oder eher ein Saprophyt.



    Vielen Dank im Vorraus.


    Gruss Frank.

    • Offizieller Beitrag

    Hi Frank,


    das ist sicher (wie soweit ich weiß alle Röhrlinge abgesehen vom Schmarotzer-Röhrling!?) ein Mykorrhiza-Pilz. ;)


    LG, Jan-Arne

  • Guten Abend,


    ich wundere mich, warum da so wenige Antworten kommen.


    Den würde ich ohne Bedenken als Boletus edulis bezeichnen.


    LG,
    Markus

    • Offizieller Beitrag

    Den würde ich ohne Bedenken als Boletus edulis bezeichnen.


    Ich auch! Die rosa Schicht direkt unter der Huthaut, die man im Schnittbild erkennen kann, sollte als abschließender Beweis durchgehen. ;)


    LG, Jan-Arne

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Pseudoboletus parasiticus ist ein Mykorrhizapilz. ;)
    Der Bildet durchaus Mykorrhiza mit Bäumen, weil ihm das aber nicht reicht, zapft er nebenher noch Scleroderma citrinum an.
    Was anscheinend ein echter Sapro bzw. Misch - Sapro ist, ist Buchwaldoboletus lignicola (Nadelholzröhrling). Der sollte saprophytisch Kiefernholz zersetzen, und wahrscheinlich nebenher noch ein wenig an Phaeolus schweinitzii (Braunporling) parasitieren.
    Die selteneren Arten aus der Gattung (Buchwaldoboletus spaerocephalus, Buchwaldoboletus hemichrysus) werden wohl auch eine ähnliche Lebensweise haben.
    Ansonsten sind alle echten Röhrlinge Symbionten.


    Der hier gezeigte Fichtensteinpilz kann mit so ziemlich jeder Baumart in unsrern Breiten Mykorrhiza bilden, außer natürlich mit denen, die keine Ektomykorrhiza ausbilden, wie Ahorn, Eberesche, Rosskastanie etc.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hi Pablo,


    danke für den Exkurs. Buchwaldoboletus. Herrlicher Name! :D


    LG, Jan-Arne

  • Hallo FRank,


    weißes Netz auf dunklerem (bräunlichem) Grund ist das augenfälligste (und eindeutige) Merkmal für einen Steinpilz. Kann man sich gut merken und beim nächsten Steinpilz auch gut anwenden :)

  • Hallo Pablo;


    Zitat:


    "Pseudoboletus parasiticus ist ein Mykorrhizapilz. ;)
    Der Bildet durchaus Mykorrhiza mit Bäumen, weil ihm das aber nicht reicht, zapft er nebenher noch Scleroderma citrinum an."


    - Danke, du hast mir Arbeit abgenommen.
    ---> Sonst hätte ich daran erinnert.
    ------------------------------------


    Zitat:


    "Was anscheinend ein echter Sapro bzw. Misch - Sapro ist, ist Buchwaldoboletus lignicola (Nadelholzröhrling). Der sollte saprophytisch Kiefernholz zersetzen, und wahrscheinlich nebenher noch ein wenig an Phaeolus schweinitzii (Braunporling) parasitieren."


    - Ich konnte jahrelang beide Arten "vergesellschaftet" im Wurzelbereich einer älteren Fichte beobachten:



    - Doch nachdem die Fichte geschlagen wurde, stellte "Buchwaldoboletus lignicola = Pulveroboletus lignicola" die Fruktifikation ein, während "Phaeolus schweinitzii = Ph. spadiceus" munter weiter fruktifizierte.


    ---> Ist doch sehr erstaunlich, dass sich ein in der Literatur als "Saprobiont" beschriebene Pilzart durch Fällen des Wirts beeindrucken lässt.



    Grüße
    Gerd

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Gerd!


    Ja, ich glaube bei Buchwaldoboletus sind noch einige Fragen offen, was die Lebensweise betrifft. Also nicht nur bei B. lignicola, sondern auch bei den beiden selteneren Gattungsverwandten.
    Den Nadelholzröhrling habe ich an zwei verschiedenen Standorten gefunden, jeweils an alten Nadelholzstümpfen und ohne sichtbare Assoziation zu Phaeolus. Das muss aber nichts heißen, da ich die Stellen nicht langfristig beobachten konnte.


    Jedenfalls werde ich da schon weiter drauf achten und dokumentieren. Nur mit möglichst vielen Daten ist es möglich, der Lebensweise auf die Schliche zu kommen.



    LG, Pablo.