Hallo Pilzfreunde,
ich habe im Oktober ein für mich neues Biotop entdeckt, eine altes Kiesabbaugebiet am Rhein (Hochrhein), schon länger renaturiert, als Geotop und Biotop ausgewiesen.
Sandiger Untergrund, basisch (?), "eiszeitliche Extrem-Abschmelzereignisse" soll man sehen können in einer Kiesaufschüttung.
Teilweise hatte ich das Gelände schon mal gesehen, nach Pflanzen geschaut vor längerer Zeit. Leider haben sich vor allem viele Neophyten angesiedelt. Es wimmelt vor Sommerflieder und Goldrute.
Ein Teilgebiet mit "sehr trockenen nährstoffarmen Kiesflächen" (lt. Schild) hatte ich bisher übersehen.
Ist so ein Gebiet eigentlich hauptsächlich im Herbst oder auch im Frühjahr aus mykologischer Sicht interessant?
Jetzt habe ich da mal nach Pilzen geschaut und auch 3 Arten gefunden jeweils in mehrfacher bis vielfacher Ausführung
Ich vermute wieder, dass das so welche sind, die man ohne mikroskopische Untersuchungen nicht eindeutig bestimmen kann.
Übersicht über das Kiesgelände
Pilz 1
klein und nabelig, hellbraun und gerieft, Lamellen stark herablaufend und teilweise gegabelt, heller als Hut mit dunkleren Schneiden.
Den würde ich gerne Omphalina pyxidata nennen (Durchscheinender Nabeling).
Pilze 2
Ein Saftling, ein Saftling!!!
Rot mit gelbem Rand, nicht schmierig, eher trocken, Lamellen gelb, Lamellen nicht herablaufend,
Pilz sehr klein, Hut teilweise nur 5 mm, teilweise bis 15 mm, Stiel jung gelblich, später rötlich, längs etwas gerieft, kein Geruch feststellbar.
Das muss jetzt nicht/ kann jetzt nicht der gelbrandige Saftling sein (Hygrocybe insipida)?
Das könnte auch ein ganz anderer sein, nehme ich an, vielleicht auch Hygrocybe calciphyla, der Kalkliebende Saftling (der auch einen gelben Rand haben soll) und auf basischen Untergründen wachsen soll (und klein und trocken sein soll)?