Schwieriger Fall

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 2.527 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von DieterB.

  • Es ist nicht zu sehen, ob der Pilz Lamellen oder Roehren gehabt hat, die sind sauber von den Schnecken weggefressen. Damit duerfte die Bestimmung sehr schwierig werden. Auch kann man nur erahnen, dass der Hut mal dunkelbraun und der Stiel hellbraun gewesen sind.


    Trotzdem scheint der Pilz einige einmalige Merkmale zu haben, so dass, wer den schon mal gesehen hat, ihn eigentlich wiedererkennen muesste.


    Ich tippe auf einen Steinpilz. Wir hatten bereits B. recticulatus, B. fragrans und B. spretus im Oktober und werden wahrscheinlich noch einige andere Arten im November und Dezember bekommen.


    Der Standort ist Portugal auf saurer Lehmerde unter Korkeichen und Arbutus Unedo.


    Das besondere am Pilz ist, dass er sehr hartes Fleisch hat (zu hart fuer Schnecken), das sich beim Schneiden nicht verfaerbt. Das Fleisch im Stiel ist fasrig und an der Basis fast so hart wie Holz. Der Stiel war zur Haelfte in der Erde und liess sich nur mit Muehe ausgraben (ich hab kein Totholz gesehen). Der Stiel ist 16 cm lang und hat einen Durchmesser von 6 cm an der dicksten Stelle.


    Der Hut hat einen Durchmesser von 9 cm und ist leicht eingerollt, obwohl dies ja wohl schon ein aelteres Exemplar sein muss.


    Er riecht schwach nach Pilz





    lg. Dieter

  • Hallo Dieter!


    Hau die Bilder einfach weg!
    Wie soll man denn einen Pilz, noch dazu aus Portugal, bestimmen, wenn so gut wie nichts klar ist?
    Gehst morgen raus, und suchst dir bessere Modelle. Momentan ist doch wirklich vieles zu finden.


    VG Ingo W

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    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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  • Hallo Ingo,


    es ist schon klar, dass dieses Exemplar schwer zu erkennen ist. Trotzdem wuerde mich interessieren, zu wissen, was es ist. Ich hab noch nie einen Pilz gesehen, der so hartes Fleisch hat und der so fest in der Erde steckte. Deshalb waere es ja moeglich, dass das jemandem etwas sagt.


    lg. Dieter

  • Hallo Dieter ,


    Ingo hat ja schon geantwortet....


    Dennoch, es gibt nur wenige Fruchtkörper, die für Schnecken zu "hart" oder zu "zäh" beziehungsweise schlecht zu bekriechen sind.
    Da musste ich selbst kurz grübeln um da was zu finden.


    Aber wenn Du schon einen Bestimmungsansatz beziehungsweise eine Vermutung hast, prüfe doch mal typische Merkmale, ggf. mit Lupe den aufgesprungenen Stiel auf ein eventuelles Netz, oder mit einem Schnitt durch den Hut, ob die Subkutina rötliche Verfärbung zeigt, also von der Huthaut rötliche Verfärbung Richtung Hutfleisch erkennbar ist.


    Viel Erfolg bei der kommenden Suche !


    LG,
    Markus


  • Dennoch, es gibt nur wenige Fruchtkörper, die für Schnecken zu "hart" oder zu "zäh" beziehungsweise schlecht zu bekriechen sind.


    Naja, es gibt schon einige Loecher im Hut, wo das Fleisch etwas weicher ist. Was ich meine ist, dass nichts (weder Wuermer, Maden noch Schnecken) sich in das Innere gefressen hat, wie aus dem Schnitt erkenntlich.


    Zitat

    prüfe doch mal typische Merkmale, ggf. mit Lupe den aufgesprungenen Stiel auf ein eventuelles Netz, oder mit einem Schnitt durch den Hut, ob die Subkutina rötliche Verfärbung zeigt, also von der Huthaut rötliche Verfärbung Richtung Hutfleisch erkennbar ist.


    Ich kann kein Netz erkennen. Entweder ist der Stiel glatt oder aber man kann die faserige Struktur des Stiels auf der Oberflaeche erkennen.


    Die Subkutina zeigt keinerlei Verfaerbung unter der Huthaut.


    Bei naeherem Betrachten ist mir aufgefallen, dass der Hutrand vielleicht gerieft war, was auf Lamellen hindeuten wuerde. Damit waere die Steinpilz-Theorie im Eimer. Aber es sind wirklich nur drei oder vier Riefen zu erkennen, die auch etwas anderes sein koennten.


    Wie gesagt, ein schwieriger Fall.


    lg. Dieter


    PS: Ich hab auf Steinpilz getippt weil wir im Dezember noch einige kriegen, die auch sehr schwer sind und sehr festes Fleisch haben, aber nicht so wie bei diesem. Aber ich kann mir keinen Lamellenpilz vorstellen, der derart hartes Fleisch hat.

  • Hallo Dieter,


    ich bin jedenfalls aufgrund Deiner Beschreibung und Deinen Antworten sehr gespannt und hoffe, dass Du die Art nochmals findest und ergänzen kannst.


    Liebe Grüße,
    Markus

  • Hallo,


    auf jeden Fall ein Lamellenpilz, kein Röhrling.
    Ich würde zunächst mal an einen Täubling aus der delica-Verwandtschaft denken, aber das könntest Du ja schon mal testen ob's ein Täubling ist.


    beste Grüße,
    Andreas

  • auf jeden Fall ein Lamellenpilz, kein Röhrling.


    Wie kannst du das erkennen?


    Ich tendiere jetzt auch zum Lamellenpilz wegen dem Hutrand:



    Man kann sich eher vorstellen, dass der Hutrand mal von Lamellen getragen wurde, als dass da mal Roehren drunter waren.


    Zitat

    Ich würde zunächst mal an einen Täubling aus der delica-Verwandtschaft denken, aber das könntest Du ja schon mal testen ob's ein Täubling ist.


    Wir haben viele Taeublinge, aber die sind alle ganz leicht mit bruechigem Fleisch. Nach den Bildern zu urteilen, ist der gemeine Weisstaeubling auch nicht anders. Das passt nicht zu dem massivem Stiel und dem harten Fleisch.


    Ich hab mein Pilzbuch durchforstet. Der einzeige Lamellenpilz mit einem Dicken und "fasrigen" Stiel scheint die Schleiereule (oder andere Cortinarius Pilze) zu sein. Aber das scheint auch nicht zu passen.


    Ich hab den Pilz nochmal genauer betractet. Das untere Ende der Stielbasis ist scheinbar abgrebrochen. Vielleicht ist er doch auf Totholz in der Erde gewachsen. Als ich den Pilz gefunden habe, wurde es schon dunkel und es hat geregnet, deshalb hab ich vielleicht nicht alles in der Erde gesehen, obwohl ich bis zu 10 cm tief mit den Haenden gegraben hab.


    Pilze die auf Baeumen wachsen werden ja z. T. sehr hart. Ich kenn mich damit garnicht aus. Welche Pilze wuerden da in Frage kommen?


    Hier nochmal eine Vergroesserung der Stielfasern (die Farbe ist weiss, das Bild ist nur von meiner Schreibtischlampe getoent):



    lg. Dieter
    [hr]
    Das bringt jetzt wahrscheinlich nicht viel, aber hier ist eine Vergroesserung der Stielbasis einer Pilzhaelfte. Die weissliche Flaeche auf der rechten Seite ist die Bruchstelle.



    Es ist also kein Myzel zu sehen. Der Pilz muss auf soetwas aehnlichem wie einer "Wurzel" (sicher der falsche Ausdruck) gewachsen sein, die irgendwo herkommt. Muss das Totholz sein oder koennte es auch die Wurzel eines lebenden Baumes sein?


    lg. Dieter

  • Hallo Dieter,


    wegen des scharfen und stark eingebogenen Hutrandes kommt da wohl ein Röhrling nicht in Betracht.
    Eine Idee wäre auch noch ein Ritterling, wie z. B. Tricholoma colossus.


    Aber das werden wir sicherlich nie wirklich auflösen können ....


    beste Grüße,
    Andreas

  • Hallo Dieter,
    was ist dir an diesem traurigen Überrest eines Pilzes so wichtig, dass du dich nicht mit der Aussage zufrieden geben willst, dass aufgrund der von dir gemachten Angaben keine Bestimmung möglich ist? Ein gleich aussehendes Exemplar wird dir ohnehin nicht mehr vorkommen, und selbst wenn man dir hier die Art benennen könnte, würdest du sie an einem normal gewachsenen Exemplar kaum wiedererkennen. Hartfleischige Pilze wird es in deiner Gegend viele geben, das dürfte also nichts besonderes sein.
    FG
    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Danke fuer alle Antworten. Ich brauch noch etwas Zeit, um mit meinem langsamen Internet allen Hinweisen nachzugehen. Der Wurzelmoehrling scheint interessant. Mit einem massiven Stiel, der tief in der Erde "verwurzelt" ist, passt er genau. Leider ist es unwahrscheinlich, dass er in unserem Eichenwald auf saurer Lehmerde waechst, da er nur in Nadelwaeldern auf kalkreichen Boeden vorkommen soll. Ich such noch nach einem Schnittbild eines aelteren Exemplars. Der abgewinkelte Hutrand bei meinem Pilz sollte aufschlussreich sein.


    was ist dir an diesem traurigen Überrest eines Pilzes so wichtig, dass du dich nicht mit der Aussage zufrieden geben willst, dass aufgrund der von dir gemachten Angaben keine Bestimmung möglich ist?


    Ich versuch nach und nach, die Pilze meiner Umgebung zu erkunden. Ich glaub immer noch, dass es moeglich ist, die Zahl der wahrscheinlichen Kandidaten einzukreisen. Und selbst wenn eine sichere Bestimmung nicht moeglich sein sollte, gibt es doch einen Wissenszuwachs. Durch die Recherche zu diesem Pilz hab ich bereits wesentlich mehr ueber Pilze gelernt als ich es getan haette, wenn mir jemand gleich einen Namen gegeben haette. Die Erfahrung, die wir durch Dedektivarbeit machen praegt sich tiefer ein, als wenn wir etwas einfach nur duchlesen.


    Als Speisepilz waere dieses Exemplar schon fast eine ganze Mahlzeit. Ich hab bei uns noch keinen so schweren und festen Pilz gefunden. Die meisten Pilze haben wenig Fleisch, oder sind in diesem Alter schon total von Maden zerfressen.


    lg. Dieter