Welcher Pilz ist das? Ritterling?

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 4.004 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von ingosixecho.

    • Offizieller Beitrag

    Hi Ulrich,


    Ich wäre auch ungezwungen für einen Ritterling. ;)


    Der relativ stabile Wuchs und der in Ansätzen erkennbare Burggraben sprechen dafür. Letzteren hätte man bei einem Schnittbild vermutlich noch besser gesehen. :thumbup:


    Welche Art genau das sein könnte: Möglicherweise eine Art aus der Ecke der Erdritterlinge. War der Hut denn wirklich bräunlich? Hier sieht er eher graublau aus. Falls bräunlich eventuell noch etwas in Richtung Feinschuppiger Ritterling (Tricholoma imbricatum). Alles nur grobe Ideen. Bin gespannt, was die Experten sagen. ;)


    LG, Jan-Arne

  • Hallo!


    Spricht schon einiges für den Gemeinen Erdritterling (Tricholoma terreum).
    Naja, mit den beschriebenen "braunen Lamellen" käme ich da allerdings nicht zu recht. Sehe ich auch nicht auf dem Bild.
    Tr. terreum wächst oft in schönen Hexenringen. Da ist aber kein Wort drüber verloren. Wenn der ganz alleine stand, müsste man wohl skeptisch sein mit dem Vorschlag.


    VG Ingo W

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    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

    Link: Gnolmengalerie

    Link: Einladung APR 2024

    Link: Nanzen 2024

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  • Für mich ist das mit 95%iger Wahrscheinlichkeit ein Gemeiner Erdritterling (Tricholoma terreum). Geruchslosigkeit, das Fehlen von Cortinafäden, ziemlich homogen-filzige Huthaut und das mutmaßliche Wachstum unter Kiefer ergeben zusammen diese 95%ige Wahrscheinlichkeit. Wie der Anfrager auf braunen Hut und braune Lamellen kommt, erschließt sich mir nicht, evtl. farbenblind?
    FG
    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    ich bin bei weitem kein Experte; bin aber auch bei T. terreum. ;) Zumindest ist das definitiv einer aus dem "Aggregat".


    l.g.
    Stefan


  • ....... Wie der Anfrager auf braunen Hut und braune Lamellen kommt, erschließt sich mir nicht, evtl. farbenblind?
    FG
    Oehrling


    Sachlich betrachtet ist die mögliche Farbenblindheit sicher nicht auszuschließen. Aber der Anfragende hätte dazu sicher etwas geschrieben, denn so ganz daneben ist die Anfrage ja nicht.


    Ob man so auf einen ersten Beitrag antwortet und reagiert, ist zunächst mal jedem selbst überlassen, bis zu einem gewissen Punkt.
    Insbesondere wenn solche Antworten von Mitgliedern kommen, die über entsprechendes Wissen verfügen.
    Alternativ könnte man doch auch fragen, ob das wesentliche Farbspektrum mehr im Gräulichen liegt ? Oder irgendwie so ?
    So schwierig kann das für Könner doch nicht sein.


    Hier hat ein Erstanfragender geschrieben. Das war der erste Beitrag von ulricheberhard.


    Nun ist das leider nicht das erste Mal, das auf diese Art auf eine (erste ) Bestimmungsanfrage (von Neulingen) reagiert wird. Deswegen schließe ich auch die Ernsthaftigkeit der inhaltlichen Anfrage auf mögliche Farbenblindheit aus.


    Von "Kennern" erwarte ich ein bisschen mehr Professionalität. Auch im Umgang mit Neulingen hier im Forum.


    Blindheit kann auch über Farben hinausgehen.


    Liebe Grüße,
    Markus

  • Hallo Ulrich,


    erst einmal willkommen hier im tollen EU-Pilzforum. Ritterling (Tricholoma) ist ganz sicher richtig. Vermutlich auch T. terreum, wie die Kollegen schrieben. In jedem Fall wäre es hilfreich, auch ausgewachsene Exemplare zu zeigen. Das würde mit Sicherheit die "Bestimmung" hier erleichten. Die es ja zu 100% nicht gibt, da wir uns in einem Internetforum befinden. Speisepilze gibt's in dieser Gattung mittlerweile so viele wie bei den Fälblingen (Hebeloma). Nämlich keine mehr! ;o)


    Gruß Ingo

  • Auch nicht T. portentosum, oder T. matsutake?

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Stephan,


    so was ähnliches hab ich Ingo gestern schon per PN gefragt. :shy:


    Stimmt T. matsutake gibts ja auch noch; aber wer findet den schon hier? Das wäre ein herber Schlag für unsere japanischen Pilzfreunde, wenn der nicht mehr als Speisepilz gelten würde. ;)


    l.g.
    Stefan

  • T. focale soll auch sehr lecker sein, und da, wo er massenhaft den sandigen Kiefernwald bevölkert, kann man ruhig mal ein Körbchen voll mitnehmen. Nächstes Jahr stehen sie eh wieder da.


    Selbst beim Grünling lassen sich mehrere Arten unterscheiden, und wenn in Vergiftungsberichten immer nur von "DEM Grünling" die Rede ist, trifft dies die wahren Verhältnisse wohl nicht genau. Das, was laut FN4 als T. frondosae bezeichnet wird und angeblich strikt an die Pappel gebunden sein soll, kommt nach meinen Beobachtungen auch unter Kiefer vor. Außerdem meine ich im Nürnberger Ritterlingsparadies einen dritten Typ Grünling separieren zu können, der keine schuppige, sondern eine striate Huthaut hat und eine leicht andere KOH-Reaktion am Hutrand hat. Es könnte also so sein wie bei den Weißbraunen Ritterlingen (vier bis fünf ganz ähnlich aussehende Arten, eine davon giftig; vgl. die JAHN-Aufsätze in den "Westfälischen Pilzbriefen"!): nicht DER Grünling ist giftig, sondern unter den (mindestens) drei ganz ähnlich aussehenden Arten ist eine giftig.
    [hr]


    Das wäre ein herber Schlag für unsere japanischen Pilzfreunde, wenn der nicht mehr als Speisepilz gelten würde. ;)


    Das wäre so, als wenn sie hierzulande den Steinpilz für giftig erklären würden, falls der im Mäuseversuch kanzerogene Wirkung gehabt hätte.

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    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

    • Offizieller Beitrag


    T. focale soll auch sehr lecker sein, und da, wo er massenhaft den sandigen Kiefernwald bevölkert, kann man ruhig mal ein Körbchen voll mitnehmen. Nächstes Jahr stehen sie eh wieder da.


    Hallo Stephan,


    kann ich bestätigen; aber der Speisewert ist bei dem ja auch sehr umstritten; zumindest gilt T. focale in jedem Pilzbuch, das ich habe als kein Speisepilz bis giftig (sofern über die Essbarkeit überhaupt was gesagt wird). Natürlich hat Ingo schon was dazu geschrieben; aber ich will das nicht unbedingt publik machen, dass T. focale evtl. als Speisepilz gelten könnte. Nachher rennen die Leute in meine T. focale-Gründe, die ich eigentlich gern aus Pilzschutztechnischen Gründen geheim halten will.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Tja, der Grünling stand auch mal auf der Positivliste. Er wurde sogar auf dem Wochenmarkt verkauft. Wie man sieht, ist all das keine Garantie für unbedenklichen Pilzgenuss.

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  • Auch nicht T. portentosum, oder T. matsutake?


    Hallo Stephan,


    ich versuche es mal ganz kurz, obwohl ich bei diesem Thema kurz vor'm X( ...bin.


    Es gibt da eine recht preiswerte Monographie von Marcel Bon, die ich vor einigen Jahren bei Andreas im Mykoshop gekauft hatte. Die Großpilzflora von Europa - Tricholomataceae 1 (1995) IHW Verlag.


    Nach Bon sind eindeutig giftige Ritterlinge Tricholoma pardinum und Tricholoma josserandi. Bei den braunen Ritterlingen gibt es den Hinweis, dass im Berliner Umland eine Art mit extrem kleinen Sporen existiert, die ebenfalls giftig ist. Die aus Skandinavien bekannte Typusart (T. pessundatum) ist übrigens essbar. Soweit der Stand aus den 90-er Jahren.


    Nach den Erkenntnissen aus dem Jahr 2001 gibt es nun noch eine Art aus dem Grünlings-Umfeld, die tödlich giftig sein kann.


    In einigen weit verbreiteten Bilderbüchern ist es zwischenzeitlich in Mode gekommen, alle möglichen Ritterlinge als giftig zu kennzeichnen.
    Ich gehe ja mit der Ansicht konform, dass die meisten dieser Arten nicht auf die Positiv-Liste gehören.
    Aber als Giftpilze sollte man nur die Arten deklarieren, die nachweislich Vergiftungsfälle verursacht haben.


    Nur weil Seifenritterlinge mitunter nach Waschküche riechen, kennzeichnet dieses die Art nicht als Giftpilz. Ich suche seit Jahren verzweifelt nach einwandfrei dokumentierten Vergiftungsfällen mit dieser Art.
    Dass ich Seifenritterlinge hier und da in Mischmahlzeiten verarbeitet hatte und diese auch gut vertrug, kann man im Archiv im pilzepilze-Forum nachlesen - wenn man mag. Hier würde ich das natürlich niemals behaupten. :evil:


    Gruß Ingo


    Hallo Markus, vielen Dank für die Blumen. Mehr Zeit habe ich leider nicht übrig. Mich interessiert hauptsächlich das Pilzforum. Für die Community habe ich momentan leider nicht viel Zeit übrig. :worm: