Guten Abend,
bitte um Hilfe! Welcher Pilz ist das?
braune Kappe, braune Lamellen, weisser Stil,
kein Geruch, nach Brechen: kein Geruch, Stiel innen hohl
Habitat: Wiese nahe Eichen und Kiefer.
Vielen Dank.
Gruss
Ulrich
Bilder anbei
Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 4.004 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von ingosixecho.
Guten Abend,
bitte um Hilfe! Welcher Pilz ist das?
braune Kappe, braune Lamellen, weisser Stil,
kein Geruch, nach Brechen: kein Geruch, Stiel innen hohl
Habitat: Wiese nahe Eichen und Kiefer.
Vielen Dank.
Gruss
Ulrich
Bilder anbei
Hallo,
schau dir diesen Thread mal an,ich denke hier geht es um eine Art.
http://www.pilzforum.eu/board/showthread.php?tid=27632
Gruß
Bernd
Hi Ulrich,
Ich wäre auch ungezwungen für einen Ritterling.
Der relativ stabile Wuchs und der in Ansätzen erkennbare Burggraben sprechen dafür. Letzteren hätte man bei einem Schnittbild vermutlich noch besser gesehen.
Welche Art genau das sein könnte: Möglicherweise eine Art aus der Ecke der Erdritterlinge. War der Hut denn wirklich bräunlich? Hier sieht er eher graublau aus. Falls bräunlich eventuell noch etwas in Richtung Feinschuppiger Ritterling (Tricholoma imbricatum). Alles nur grobe Ideen. Bin gespannt, was die Experten sagen.
LG, Jan-Arne
Hallo,
also ich würde auch den Feinschuppigen Ritterling ins Rennen schicken;)
Viele Grüße
Björn
Hallo!
Spricht schon einiges für den Gemeinen Erdritterling (Tricholoma terreum).
Naja, mit den beschriebenen "braunen Lamellen" käme ich da allerdings nicht zu recht. Sehe ich auch nicht auf dem Bild.
Tr. terreum wächst oft in schönen Hexenringen. Da ist aber kein Wort drüber verloren. Wenn der ganz alleine stand, müsste man wohl skeptisch sein mit dem Vorschlag.
VG Ingo W
Für mich ist das mit 95%iger Wahrscheinlichkeit ein Gemeiner Erdritterling (Tricholoma terreum). Geruchslosigkeit, das Fehlen von Cortinafäden, ziemlich homogen-filzige Huthaut und das mutmaßliche Wachstum unter Kiefer ergeben zusammen diese 95%ige Wahrscheinlichkeit. Wie der Anfrager auf braunen Hut und braune Lamellen kommt, erschließt sich mir nicht, evtl. farbenblind?
FG
Oehrling
Hallo,
ich bin bei weitem kein Experte; bin aber auch bei T. terreum. Zumindest ist das definitiv einer aus dem "Aggregat".
l.g.
Stefan
Orrr, fies.
Auf meinem großen Moni sieht der eindeutig grau aus, also eher Erdritterlingsartig.
Auf dem Telefondisplay war der braun, da hätte ich auf den Schuppigen gesetzt...
....... Wie der Anfrager auf braunen Hut und braune Lamellen kommt, erschließt sich mir nicht, evtl. farbenblind?
FG
Oehrling
Sachlich betrachtet ist die mögliche Farbenblindheit sicher nicht auszuschließen. Aber der Anfragende hätte dazu sicher etwas geschrieben, denn so ganz daneben ist die Anfrage ja nicht.
Ob man so auf einen ersten Beitrag antwortet und reagiert, ist zunächst mal jedem selbst überlassen, bis zu einem gewissen Punkt.
Insbesondere wenn solche Antworten von Mitgliedern kommen, die über entsprechendes Wissen verfügen.
Alternativ könnte man doch auch fragen, ob das wesentliche Farbspektrum mehr im Gräulichen liegt ? Oder irgendwie so ?
So schwierig kann das für Könner doch nicht sein.
Hier hat ein Erstanfragender geschrieben. Das war der erste Beitrag von ulricheberhard.
Nun ist das leider nicht das erste Mal, das auf diese Art auf eine (erste ) Bestimmungsanfrage (von Neulingen) reagiert wird. Deswegen schließe ich auch die Ernsthaftigkeit der inhaltlichen Anfrage auf mögliche Farbenblindheit aus.
Von "Kennern" erwarte ich ein bisschen mehr Professionalität. Auch im Umgang mit Neulingen hier im Forum.
Blindheit kann auch über Farben hinausgehen.
Liebe Grüße,
Markus
Hallo Ulrich,
erst einmal willkommen hier im tollen EU-Pilzforum. Ritterling (Tricholoma) ist ganz sicher richtig. Vermutlich auch T. terreum, wie die Kollegen schrieben. In jedem Fall wäre es hilfreich, auch ausgewachsene Exemplare zu zeigen. Das würde mit Sicherheit die "Bestimmung" hier erleichten. Die es ja zu 100% nicht gibt, da wir uns in einem Internetforum befinden. Speisepilze gibt's in dieser Gattung mittlerweile so viele wie bei den Fälblingen (Hebeloma). Nämlich keine mehr! ;o)
Gruß Ingo
Auch nicht T. portentosum, oder T. matsutake?
Hallo Stephan,
so was ähnliches hab ich Ingo gestern schon per PN gefragt. :shy:
Stimmt T. matsutake gibts ja auch noch; aber wer findet den schon hier? Das wäre ein herber Schlag für unsere japanischen Pilzfreunde, wenn der nicht mehr als Speisepilz gelten würde.
l.g.
Stefan
T. focale soll auch sehr lecker sein, und da, wo er massenhaft den sandigen Kiefernwald bevölkert, kann man ruhig mal ein Körbchen voll mitnehmen. Nächstes Jahr stehen sie eh wieder da.
Selbst beim Grünling lassen sich mehrere Arten unterscheiden, und wenn in Vergiftungsberichten immer nur von "DEM Grünling" die Rede ist, trifft dies die wahren Verhältnisse wohl nicht genau. Das, was laut FN4 als T. frondosae bezeichnet wird und angeblich strikt an die Pappel gebunden sein soll, kommt nach meinen Beobachtungen auch unter Kiefer vor. Außerdem meine ich im Nürnberger Ritterlingsparadies einen dritten Typ Grünling separieren zu können, der keine schuppige, sondern eine striate Huthaut hat und eine leicht andere KOH-Reaktion am Hutrand hat. Es könnte also so sein wie bei den Weißbraunen Ritterlingen (vier bis fünf ganz ähnlich aussehende Arten, eine davon giftig; vgl. die JAHN-Aufsätze in den "Westfälischen Pilzbriefen"!): nicht DER Grünling ist giftig, sondern unter den (mindestens) drei ganz ähnlich aussehenden Arten ist eine giftig.
[hr]
Das wäre ein herber Schlag für unsere japanischen Pilzfreunde, wenn der nicht mehr als Speisepilz gelten würde.
Das wäre so, als wenn sie hierzulande den Steinpilz für giftig erklären würden, falls der im Mäuseversuch kanzerogene Wirkung gehabt hätte.
T. focale soll auch sehr lecker sein, und da, wo er massenhaft den sandigen Kiefernwald bevölkert, kann man ruhig mal ein Körbchen voll mitnehmen. Nächstes Jahr stehen sie eh wieder da.
Hallo Stephan,
kann ich bestätigen; aber der Speisewert ist bei dem ja auch sehr umstritten; zumindest gilt T. focale in jedem Pilzbuch, das ich habe als kein Speisepilz bis giftig (sofern über die Essbarkeit überhaupt was gesagt wird). Natürlich hat Ingo schon was dazu geschrieben; aber ich will das nicht unbedingt publik machen, dass T. focale evtl. als Speisepilz gelten könnte. Nachher rennen die Leute in meine T. focale-Gründe, die ich eigentlich gern aus Pilzschutztechnischen Gründen geheim halten will.
l.g.
Stefan
Wie sieht's mit dem schwarzfaserigen (T. portentosum) aus? Der steht doch auch auf der Positivliste?
Nicht dass ich schon einen gefunden hätte...
Tja, der Grünling stand auch mal auf der Positivliste. Er wurde sogar auf dem Wochenmarkt verkauft. Wie man sieht, ist all das keine Garantie für unbedenklichen Pilzgenuss.
Hallo Oehrling,
hatte ich überlesen, den hattest du ja weiter oben schon genannt.
Naja, kleine Wiederholungslektion der wissenschaftlichen Namen schadet mir nie.
Und vielleicht gibt's irgendwann einfach gar keine unbedenklichen Speisepilze mehr.
LG, Craterelle
Auch nicht T. portentosum, oder T. matsutake?
Hallo Stephan,
ich versuche es mal ganz kurz, obwohl ich bei diesem Thema kurz vor'm ...bin.
Es gibt da eine recht preiswerte Monographie von Marcel Bon, die ich vor einigen Jahren bei Andreas im Mykoshop gekauft hatte. Die Großpilzflora von Europa - Tricholomataceae 1 (1995) IHW Verlag.
Nach Bon sind eindeutig giftige Ritterlinge Tricholoma pardinum und Tricholoma josserandi. Bei den braunen Ritterlingen gibt es den Hinweis, dass im Berliner Umland eine Art mit extrem kleinen Sporen existiert, die ebenfalls giftig ist. Die aus Skandinavien bekannte Typusart (T. pessundatum) ist übrigens essbar. Soweit der Stand aus den 90-er Jahren.
Nach den Erkenntnissen aus dem Jahr 2001 gibt es nun noch eine Art aus dem Grünlings-Umfeld, die tödlich giftig sein kann.
In einigen weit verbreiteten Bilderbüchern ist es zwischenzeitlich in Mode gekommen, alle möglichen Ritterlinge als giftig zu kennzeichnen.
Ich gehe ja mit der Ansicht konform, dass die meisten dieser Arten nicht auf die Positiv-Liste gehören.
Aber als Giftpilze sollte man nur die Arten deklarieren, die nachweislich Vergiftungsfälle verursacht haben.
Nur weil Seifenritterlinge mitunter nach Waschküche riechen, kennzeichnet dieses die Art nicht als Giftpilz. Ich suche seit Jahren verzweifelt nach einwandfrei dokumentierten Vergiftungsfällen mit dieser Art.
Dass ich Seifenritterlinge hier und da in Mischmahlzeiten verarbeitet hatte und diese auch gut vertrug, kann man im Archiv im pilzepilze-Forum nachlesen - wenn man mag. Hier würde ich das natürlich niemals behaupten.
Gruß Ingo
Hallo Markus, vielen Dank für die Blumen. Mehr Zeit habe ich leider nicht übrig. Mich interessiert hauptsächlich das Pilzforum. Für die Community habe ich momentan leider nicht viel Zeit übrig.