Hallo,
ich habe mich mal an eine ganz bestimmte Angelegenheit herangetraut: Der Darstellung der winzigen Oberflächenstrukturen, die man so auf Helmlingshüten und -stielen finden kann. Dazu scheint Mycena cf. polyadelpha ein Modellorganismus zu sein, denn obwohl der hier vorliegende Fund unreif und damit nicht abschließend bestimmt werden konnte, habe ich versucht mittels Helicon Focus (6.2.2. Pro), diesen Strukturen zu Leibe zu rücken und in Bildern festzuhalten.
Im Englischen werden die Auswüchse, meistens finger-, dornen- oder sogar korallenförmig aus der Oberfläche von Hyphen oder aus keuligen Huthautelementen herausragend, als "Diverticulae" bezeichnet, im Deutschen soviel wie "Verzweigungen".
Für das Präparat habe ich den ganzen Pilz (etwa 2,5mm hoch) unter das Deckglas gelegt und etwas gequetscht. Vorher hat er allerdings ein etwa 3minütiges Bad in Kongorot genommen, welches dann mit einem Taschentuch abgezogen wurde. Das hat jetzt den Vorteil, dass man alles von dem Pilz zu sehen bekommt, also Stieloberfläche, die runzelige Unterseite vom Hut, die Strukturen der Hutoberfläche. Sehr beeindruckend finde ich auch die Darstellung der Cortex-Hyphen (das sind die ganz dünnen) sowie die Hyphen, die innerhalb des Stiels verlaufen (die ganz dicken, die aber häufig keine Schnallen haben).
Schnallen gab es aber trotzdem, auf einem der Bilder könnt ihr eine entdecken. Vielleicht sucht ihr selbst mal, um das Interpretieren mikroskopischer Bilder zu üben
lg björn