Inocybe?

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 3.980 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ingo W.

  • Eigentlich dachte ich ja, hier Volvariella gloiocephala vor mir zu haben. Das passte für mich visuell eigntlich ganz gut. Gefunden am 16.11. in der Pfalz, Sondernheim am Vereinsheim der Angler. Das ist ein stark anthropogen beeinflusster ehem. Auwaldstandort an einem kleinen Rheinzufluss (Acer, Salix, Populus u.a.). Der Pilz wuchs hier direkt außerhalb des Gehölzes zusammen mit Coprinus comatus und Lyophyllum decastes (wie ich gestern hier gelernt hatte).





    Ich hatte den Pilz zum Aussporen mitgenommen und heute entdeckt, dass die Sporen für Volvariella viel zu dunkel sind. Diese sollten laut meinem Moser eher rosa sein. Habe dann die Farbtafel vom Moser danebengelegt und das ist dann eher C9 bis B10. Und das passt dann zu Inocybe, wo es ja auch diverse Arten mit Volva gibt.



    Damit bin ich dann allerdings mit meinem Latein am Ende, in dieser umfangreichen Gattung komme ich mit den Schlüsseln nicht klar, zumal hier auch wohl viel wirklich mikroskopiert werden müsste.


    Der Geruch ist irgendwie eigenartig, nicht so angenehm, kann ich schwer beschreiben. Auffällig ist noch, dass das Fleisch nicht rötet, wohl aber die Lamellen.


    Evtl. hilft das ja in die eine oder andere Richtung, würde mich freuen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    Volva an der Stielknolle? Da sollte Inocybe raus sein. Es gibt einige Risspizlarten, wo die Lamellen röten, das stimmt; aber mir gefällt hier Inocybe gar nicht. Ich bin trotzdem der Meinung, dass das hier eine Volvarialla ist;zmal die Lamellen am Stiel nicht angewachsen zu sein scheinen. Deine rötenden Lamellen können auch vom Sporenplver stammen.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo Rainer,
    ich würde auch eher auf Volvariella tippen.
    Inocyben haben nie eine Volva.
    Man müßte den Pilz sicher doch einmal mikroskopieren um die Sporenform und -größe festzustellen. Da würde sicher alles klarer.
    Ich habe selbst noch nie die Gattung nur nach der Sporenfarbe lt. Moser bestimmt.
    Die Farbe ist zwar wichtig, aber man muß sich sicher auch die Sporen selbst unterm Mikroskop ansehen, die Größe messen und auch die Sporenskulptur beachten.

  • Hallo,


    ich kann hier Volvariella nur bestätigen, auch dass hier ohne Mikro nicht viel mehr zu machen sein dürfte.. Ich hab ´die Gattung in diesem Jahr kennengelernt und mir schon das ein - oder andere Mal die Zähne daran ausgebissen.
    Gut auf jeden Fall, dass Du den FK so vorsichtig geborgen hast, dass die Volva noch vorhanden ist (die geht, wenn man nicht aufpasst, schnell "verloren"). Ein entscheidendes makroskopisches Bestimmungsmerkmal ist hier übrigens die Beschaffenheit der Stieloberfläche - einmal zuviel "befingert" und die Merkmale sind weg (nur so als Tip für den nächsten Scheidlings - Fund). Nutz mal die Such-Funktion im Forum, da wirst Du auf den ein - oder anderen Beitrag zu der Gattung stossen.


    LG


    Andreas

  • Hallo Andreas,


    habe über die Suchfunktion mal so einiges durchgesehen. Interessant fand ich vor allem auch Dein Posting am 16.10. zu V. hypopithys, dass der ja garnicht unbedingt so creme bis weiß sein muss wie in den Schlüsseln beschrieben. Auf den ersten Blick sieht der ja wirklich so aus wie meiner - bis auf die Behaarung - scheidet damit wohl aus (mit der Lupe sehe ich nur winzige Härchen am oberen Stielende) - aber eben prinzipiell interessant, da es auch die Variabilität der Arten zeigt.


    Insofern nun zum Kern der Frage: ich war ja von Anfang an auch für Volvariella - nur die Sporenfarbe war völlig dagegen. Und ob man dieses doch schon ziemlich dunkle Braun noch als normale Variationsbreite gegen das für die Gattung beschriebene Rosa werten darf?


    Vielleicht sollte ich das mit Verweis auf dieses Thema nochmal unter dem Thema "Volvariella mit braunen Sporen?" einstellen - ob dann vielleicht noch andere Meinungen zusammenkommen ?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Rainer!


    Schade, daß das Bild vom Sporenpulver farblich so verunglückt ist. Das ist für den Betrachter natürlich unmöglich, die echte Farbe zu beurteilen.
    Wenn du das Blatt mit dem Abwurf noch hast, dann mach doch davon mal einfach noch ein Abbild bei Tageslicht, also so belichtet wie die Pilze in der Wiese oben. Da passen die Farben ja, wenn das Bild vom Sporenabwurf so eine Qualität hat, dann kann man da viel besser was zu sagen. :)



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,


    nun hat es endlich mal gepasst, dass ich noch bei Tageslischt zu Hause bin, nachfolgende Bilder vom Sporenabwurf bei Tageslicht können das jetzt besser dokumentieren.


    hier gegen die gesamte Farbtafel, deutlich zu sehenm, dass B4 - C5 wie für Volvariella angegeben eigentlich ausscheiden:


    zur Sicherheit nochmal gegen die C5 allein, das ist dagegen viel dunkler:


    besser sieht dagegen B7, B8, C9 und C10 aus.


    hier die B7 - für mich eigentlich fast am treffendsten:


    die B8 kommt mir zu dunkel vor:


    die C9 dagegen zu hell (die Systematik der Karte erschließt sich mir noch nicht):


    und wieder ganz gut passt für mich die C10:


    Also am besten für mich passt B7 und C10. Dabei ist das für mich wirklich eine Volvariella - aber "darf" die so dunkle Sporen haben?


    Würde mich freuen, wenn es da Erfahrungswerte gibt.


  • ... Habe dann die Farbtafel vom Moser danebengelegt ....


    Hallo ZiUser,
    diese Farbtafel finde ich sehr spannend.
    Wo bekommt man die?

    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
    ------------------
    "Es gibt Gottsucher, Ichsucher und Schwammerlsucher" (G. Polt)


    Hier könnt Ihr über das beste Gedicht im APR abstimmen


    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Rainer!


    Das sieht schon irgendwie nach schmutzig - fleischrosa / rosabraun / Rosasporerbraun ( ;) ) aus.
    Das Problem bei solchen Farbtafeln ist, daß da immer dabei stehen sollte, wie dick das Sporenpulver liegen muss. Also zusammengeschoben, dick abgesport, dünn, auseinandergestrichen...
    Das ist so wie die Sache mit den Mikromaßen lebendig vs. tot.
    Auch das gehört immer dazugeschrieben, sonst sind die Größenangaben völlig nutzlos. Und das Gleiche gilt für solche Farbangaben.
    Daß die Farbe variiert, je nach dem, wie dick das Pulver liegt, siehst du ja auch an deinen Abwürfen.


    Also einen Scheidling (Volvariella) ist hier sicher, aber bei der Art wird's schon schwierig. Meist muss man da auch mit Mikromerkmalen wie Sporengröße, Länge und Dicke der Hyphen der Huthaut und Stileoberfläche schlüsseln.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,


    der MOSER hat natürlich auch einen einleitenden Teil, der beschreibt, wie man seiner Meinung nach zu brauchbaren Ergebnissen beim Aussporen kommt, und das sollte wohl die Basis für die beigelegten Farbtafeln sein:


    "...nur auf rein weißem Papier ..." und "...innerhalb einiger Stunden, spätestens bis zum nächsten Morgen erhält man so eine genügend dicke Sporenschicht ...", das war auch mein Ansatz (für die beiden dickeren Bilder, die beiden dünnen sind nur von 1-2 Stunden). Er empfiehlt außerdem das Ganze abgedeckt laufen zu lassen, um ein Austrocknen zu verhindern, das habe ich nicht gemacht.


    Aber trotzdem finde ich schon dass man eine ziemlich "rosarote Brille" :evil: braucht, um in den Bildern (auch in den dünnen) eine Spur von Rosa zu erkennen, für mich ist ndas einfach nur rotbraun. - Jedenfalls ist die Frage "darf eine Volvariella das?" damit nicht beantwortet, ich stelle das mal als separate Anfrage hier ein (hoffentlich gelingt mir der Link in diesen Task hier).

  • Hallo Rainer!

    Zitat


    ....einfach nur rotbraun. - Jedenfalls ist die Frage "darf eine Volvariella das?" damit nicht beantwortet,....


    Wie du siehst, darf sie das, denn eine andere Gattung kommt bei uns nicht in Frage.
    Freiblättler mit Volva und dunklem Sporenabwurf, da wird nur Volvariella übrigbleiben, egal, was die Sporentafeln sagen.
    Für mich übrigens nach der Standortbeschreibung und der Farbe des Hutes nichts anderes als Volvariella gloiocephala (Großer Scheidling). Da würde ich sogar drauf wetten.


    VG Ingo W

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