Pilze, Regionen und Ausnahmejahre

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 2.032 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Heinzelmännchen.

  • Ganz simple Frage...


    2014 ist sicher ein Ausnahmejahr und ich denke, dass viele der tollen und fachkundigen Ratgeber hier an ihre persönlichen Grenzen gekommen sind, wenn wir sie mit vielen Fragen und schrägen Fotos "nerven" durften.:evil:


    Mir ist es in meinen 50 Lenzen hier in Franken noch nie widerfahren, am 17. November solche Funde zu machen.


    Dabei war das gar keine Suchtour, ich hab die also in der Hand zum Auto getragen, war eigentlich nur den Hund springen lassen. Die Pilze standen, wie meist, direkt neben dem Weg.


    Mich würde einfach mal interessieren, wann und wo z.B. eure persönlichen Ausreißerfunde waren. Oder ob jemand neben Erfahrung z.B. aus Literatur um solche Ausnahmejahre weiß. Oder ob irgendwelche Gründe diskutiert werden (der vielzitierte Klimawandel z.B.)


    Liebe Grüße, ich kipp mä etz an Kaffee rein, da ich dann auf Nachtschicht geh; stopp, muss ja auch noch was anhängen ...

  • Moin,


    ich hatte vor kurzem Mal einen Fund vor 2 Jahren eingestellt in einem anderen Thread, der war auch etwas ungewöhnlich:



    viele Grüße
    Björn

  • Also , hier in Ostholstein war/ist dieses Jahr auf jeden Fall ein Ausnahmejahr und zwar gar nicht mal so unbedingt wegen der späten Funde- Mitte November noch Steinpilze zu finden- so was hatte ich durchaus schon,sondern wegen der Fülle und dem enormen Artenreichtum, den ich dieses Jahr gefunden habe (nein normale Pfifferlinge habe ich auch dieses Jahr nicht gefunden, es bleibt also dabei: der Pfifferling ist ein Pilz, den ich noch nie! gefunden habe), aber dafür sonstige zahlreiche Erstfunde, besonders im Bereich der Cortinarien, aber auch Hexenröhrlinge, graue Leistlinge, schwarzhütige Steinpilze.......(die ich in meinem Hauptwald noch nie gefunden habe).


    Auch in meinen Gärten tauchten neue Arten auf.


    Ich wußte gar nicht, daß hier in den Wäldern der Umgebung so viele Arten vorkommen KÖNNEN. Und bisher nur stellenweise vorkommende Arten haben sich enorm ausgebreitet.


    Und so permanent und durchgehend den Pilzkorb stets! vollbekommen habe ich auch noch nie.

  • Hier in Portugal war/ist es ein sehr gutes Jahr fuer Kaiserlinge und Pfifferlinge. So viel haben wir noch nie gehabt. Wir hatten auch Pfifferlinge ganze 2 Monate frueher als normal. Fuer Steinpilze (besonders Sommersteinpilze) war es auch ein gutes Jahr. Fuer andere Roehrlinge was es eher mittelmaessig und fuer Parasolpilze war es ein schlechtes Jahr (vielleicht moegen die es nicht so nass).


    Ich hab das darauf zurueckgefuehrt, dass wir nach der Trockenzeit schon sehr viel Regen hatten, der auch besonders frueh gekommen ist. Wir hatten schon ende September Regen, wogegen es in anderen Jahren manchmal erst im November oder Dezember richtig feucht wird.


    Aber wenn es in Deutschland auch ein gutes Pfifferlingsjahr war (nach dem was ich gehoert habe), dann gibt es vielleicht noch andere Ursachen, denn Deutschland leided ja normalerweise nicht an Regenmangel.


    lg. Dieter

  • Aber wenn es in Deutschland auch ein gutes Pfifferlingsjahr war (nach dem was ich gehoert habe), dann gibt es vielleicht noch andere Ursachen, denn Deutschland leided ja normalerweise nicht an Regenmangel.


    lg. Dieter


    Auch wenn ich auch dieses Jahr wieder keine Pfifferlinge gefunden habe(wie noch nie)- ich glaube tatsächlich, daß der immer wieder auftretende Regen für dieses phantastische Pilzjahr verantwortlich ist. Normalerweise regnet es zumindest in Ostholstein oft sehr lange gar nicht oder zumindestens für ein ordentliches Pilzjahr ungenügend, oder es regnet dauernd und ist zu kalt.
    Wenn man dann in den Wald geht, finden sich nur sehr wenige Arten.


    Dieses Jahr gab es eine ausgezeichnete Balance zwischen Regen und Sonne, so daß es sogar schon vor Oktober in den Wäldern Pilze gab(normalerweise kann man vor Oktober hier nur in sehr offenen Wäldern (da kommt das bißchen Regen wenigstens am Boden an) oder auf Wiesen fündig werden- auch wenn natürlich der Oktober trotzdem der Hauptmonat blieb.

  • Ich erinnere mich beispielsweise an das Jahr 2001. Da gab es in relativ begrenztem Zeitraum auch Steinpilze satt zum Drüberstolpern bei uns. Dass die nun Mitte November nochmal fruktifizieren, ist schon bemerkenswert.


    Im Jahr 2001 gab es aber weitaus weniger Arten. Pfifferlinge fand ich damals überhaupt keine.


    Heuer fand ich Goldblatt und Strubbelkopf (ach und noch viel anderes), was bislang im Boden schlummerte und erst heuer Pilze hervorbrachte. Eselsohren nicht in Grüppchen, sondern eine Waldfläche von 20 Quadratmetern bedeckend.


    Vielleicht ist ein Jahr wie dieses, wo so derart viele Pilzarten Früchte tragen, eine seltene Ausnahme?


    (Ich wage nicht anzunehmen, dass es auch nur ansatzweise mit Fukushima zu tun haben könnte, bin aber wissenschaftlichen Theorien dazu nicht abgeneigt)