Blasser Zonenmilchling?

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 2.430 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Zizzi.

  • Hallo Pilzgemeinde,


    seit ein paar Wochen (!) wächst bei mir um die Ecke an der Straße auf einer Wiese unter Birken dieser Pilz:






    Ich habe vor einer Woche schonmal probiert ihn zu bestimmen, hatte mich aber bei den Trichterlingen verfahren. Später fiel mir dann auf, dass ich das Stielbruchverhalten ignoriert hatte. :shy:


    Nun weiß ich: Das ist ein Täubling oder ein Milchling. Beim Anschneiden milchte der Pilz nicht. Ich finde, an den Lamellenansätzen war er leicht feucht. Das könnte aber auch subjektive Wahrnehmung gewesen sein, damit der Pilz in die Milchlinge passt. Denn ich konnte partout keinen Täubling finden, der auch nur ansatzweise zu diesem Fund passt.


    Deshalb meine erste Frage: Kann ein Milchling nicht milchen? Die Fruchtkörper waren wirklich sehr alt.


    Das Sporenpulver des Pilzes war gelblich. Die Lamellen stehen, wie man imho gut sieht, sehr eng. Die Farben auf den Bildern sind sehr realitätsnah (musste viel rumprobieren und nachbearbeiten). Gerade bei dem Exemplar von vor einer Woche, aber auch dem jetzigen Fund war der Hut filzig und gerade der Rand mit leichten Fransen (siehe 4. Bild). Der Pilz ist nach kurzer Zeit sehr scharf und roch angenehm pilzig. Die Lamellenscheiden sind heller. Mit meiner Literatur kam ich bis zum Schönen Zonenmilchling, 123 pilze führte mich dann weiter bis zum blassen Zonenmilchling. Ich vermute, der Dunstkreis ist richtig. Aber Zonen konnte ich partout nicht erkennen. Nur bei einem Pilz am Fundort könnte ich mir Zonen einbilden. Kann man das wieder auf das Alter schieben? Die Pilze stehen da bestimmt schon einen Monat.


    Bei dem Weitergoogeln kam ich zu dem Wikipediaartikel zum blassen Zonenmilchling. Dort stand explizit, dass der Stil nie hohl sei (im Gegensatz zum schönen Zonenmilchling). War er aber bei meinem Fund. Jedoch führte ein Loch seitlich raus. Gibt es Schädlinge, die Pilze am Stiel anknabbern und sie dann aushöhlen?


    Was denkt ihr?


    LG Ziz

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ziz,


    für mich ist das Lactarius pubescens; Standort unter Birke, rel. heller und samtiger Hut sollte zum Flaumigen Milchling passen. ;)
    Das Milchlinge mal nicht milchen kommt schon mal vor; gerade im alter oder bei großer Trockenheit ist das nicht ungewöhnlich.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


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  • Hab das mal nachgeschlagen, sieht richtig aus, vielen Dank!

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  • Hallo Ziz,
    an Lactarius pubescens würde ich bei diesem Pilz nicht denken. Da fehlt mir die Flaumigkeit auf dem Hut, der ist eigentlich zu glatt und die Lamellen sind zu rosa.
    Die rosa Lamellen lassen mich an Leucopaxillus rhodoleucus, den Rosablättrigen Krempenritterling, denken. Dafür würde ja auch das nicht "milchen" sprechen. Die Art wächst bei verschiedenen Laubbäumen.
    Leider hast Du ein Gesamtbild des Pilzes nicht abgebildet, da würde man vielleicht den Gesamthabitus besser sehen können.
    Aber trotzdem schau mal bei der Art.
    LG Ulla


  • Hallo Ziz,
    an Lactarius pubescens würde ich bei diesem Pilz nicht denken. Da fehlt mir die Flaumigkeit auf dem Hut, der ist eigentlich zu glatt und die Lamellen sind zu rosa.


    Der Pilz von vor einer Woche war flaumig auf dem Hut. Ich denke das Alter tut dem Fruchtkörper nicht gut.


    Zitat

    Die rosa Lamellen lassen mich an Leucopaxillus rhodoleucus, den Rosablättrigen Krempenritterling, denken. Dafür würde ja auch das nicht "milchen" sprechen. Die Art wächst bei verschiedenen Laubbäumen.
    Leider hast Du ein Gesamtbild des Pilzes nicht abgebildet, da würde man vielleicht den Gesamthabitus besser sehen können.
    Aber trotzdem schau mal bei der Art.
    LG Ulla


    Also ich bin mir von dem Bruchverhalten des Stieles eigentlich sehr sicher, dass er zu den Russulaceae gehört.
    Ich finde zu dem Leucopaxillus rhodoleucus leider wenig im Internet und meine Amateurliteratur bietet mir gar nichts. Wie sieht es bei ihm denn mit der Sporenpulverfarbe aus?

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  • Hallo,
    Sporenpulver vom Leucopaxillus ist weißlich mit Rosaschein.
    Nur anhand des Bruchverhaltens am Stiel ihn zu den Russulales zu stellen, finde ich etwas gewagt. Die Lamellen auf Deinen Bildern sehen gar nicht nach Russulales-Lamellen aus, die müßten ja auch spröde und brüchig sein.
    Leider kann ich nicht viel mehr dazu sagen, man müßte den Pilz selbst mal in der Hand halten (oder ihn mikroskopisch untersuchen).
    LG Ulla

  • Hallo,


    auch wenn es ungalant ist, liebe Lamproderma, will ich doch der Flaumigen-Milchlings-Fraktion den Rücken stärken. Genauso glatt kenne ich die Art wenn sie älter wird, das Fusselzeugs ist dann nur noch an der eingerollten Hutkante zu erkennen. Übrigens auch ein Unterschied zum Echten Birken-Milchling, der nämlich viel mehr und dauerhaftere Fusseln hat.


    Zizzi: Dass es kein Täubling sein kann, siehst Du am Bild sehr schön an den vielen kurzen Lamellen ("Lamelletten"). Alle Täublinge (außer den Weiß- und Schwärztäublingen) und nur die Täublinge (mit besagten Ausnahmen) haben keine (oder fast keine) Zwischenlamellen!
    Da dein Pilz reichlich kurze Lamellen hat, kann es kein Täubling sein (außer es wäre ein Weißtäubling).


    beste Grüße,
    Andreas

  • [quote='mollisia','https://www.newboard.pilzforum.eu/board/index.php?thread/&postID=262691#post262691']
    Hallo,


    auch wenn es ungalant ist, liebe Lamproderma, will ich doch der Flaumigen-Milchlings-Fraktion den Rücken stärken. Genauso glatt kenne ich die Art wenn sie älter wird, das Fusselzeugs ist dann nur noch an der eingerollten Hutkante zu erkennen. Übrigens auch ein Unterschied zum Echten Birken-Milchling, der nämlich viel mehr und dauerhaftere Fusseln hat.


    Hallo Andreas,
    mag ja sein daß L. pubescens auch mal glatter sein kann, möchte ich nicht bezweifeln. Aber ich glaube anhand der Lamellenfotos nicht an diese Art. Das könnte also nur eine mikroskopische Untersuchung klären.
    LG Ulla


  • Also das Sporenpulver war auf jeden Fall gelb. Da gibt es keinen Raum für Fehlinterpretationen. Wenn sich das also nicht manchmal stark im Farbton verändert, kann ich den Leucopaxillus so ausschließen.
    Ich bin Neuling. Und meine Lieblingsquellen (BLV, Pareys) versagen gerade mit Anlauf. :( Deshalb bleibt mir nur die Internetrecherche und da die Beschreibungen passen, im Endeffekt nur die Bilder. Und da sehen die Lamellen schon passend aus. :rolleyes:


    Zizzi: Dass es kein Täubling sein kann, siehst Du am Bild sehr schön an den vielen kurzen Lamellen ("Lamelletten"). Alle Täublinge (außer den Weiß- und Schwärztäublingen) und nur die Täublinge (mit besagten Ausnahmen) haben keine (oder fast keine) Zwischenlamellen!
    Da dein Pilz reichlich kurze Lamellen hat, kann es kein Täubling sein (außer es wäre ein Weißtäubling).


    beste Grüße,
    Andreas


    Danke für die Weiterbildung in der Täublingskunde!

    Es gibt KEINE Essfreigabe im Forum, nur beim PSV!
    Ich bin absoluter Pilzlaie. Wer aufgrund meiner "Bestimmungen" Pilze isst, handelt potentiell lebensgefährlich!


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