Pilze im Alentejo, Teil II bis

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 2.366 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von DieterB.

  • Hallo Pablo,


    ich musste einen neuen Thread aufmachen, um zu antworten. Mein Internet ist zu langsam und kommt mit all den Bildern nicht mehr zurecht. Jedes mal wenn ich ein Bild-Attachment hinzufuege, muessen erstmal alle Bilder der OP geladen werden. Ob man das abstellen kann?



    Von 2 kannst du mal mehr zeigen, wenn es kein Sommersteinpilz (Boletus reticulatus) ist, dann vielleicht gar was interessantes (Boletellus?)


    Wir hatten vor einem Monat viele B. reticulatus an derselben Stelle. Ich dachte es waere jetzt vorbei und diese sehen auch etwas anders aus.


    Hier noch einige Bilder zu Nr. 2:




    Ich hab mir nochmal die alten Bilder vom Sommersteinpilz angesehen. Manche hatten ein Netz auf dem Stiel und manche hatten keins. Also vielleicht doch noch einige Nachzuegler, obwohl ich dachte, die Zeit der Sommersteinpilze sie vorbei.


    Zitat

    7: Sehr hübscher Agaricus sp. Bitte gerne mehr von zeigen.






    Zitat

    8: Eher Hydnellum, eventuell auch verschiedene. Bei dem mit den roten Tropfen kommen nur Hydnellum peckii und Hydnellum ferrugineum in Frage. Ist am Geschmack leicht zu unterscheiden.


    Du meinst ich soll das in den Mund stecken? 8|


    Zitat

    9: Eine interessante Ritterlings - Art aus der Grünlings - Verwandschaft. Echt nur Eukalyptus anwesend, keinerlei Kiefern?


    Doch, dort stehen unsere einzigen Pinien direkt im Eukawald. Die produzieren auch noch jede Menge Pfiffies, echte Reizker, Semmelstoppel, usw.


    Zitat

    19: Hasenröhrling (Gyroporus castaneus) oder Falscher Hasenröhrling (Gyroporus amophilus, achtung wahrscheinlich giftig).


    Danke!


    lg. Dieter


    PS: Lass mich wissen, wenn du noch mehr Details brauchst.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Dieter!


    Auch ohne die Beschaffenheit der Hutoberfläche beim Röhrling prüfen zu können, kommt das im GEsamteindruck viel mehr wie ein Gemeiner Steinpilz (Boletus edulis) rüber.


    Bei dem Champi kann man schon noch ein paar Infos gebrauchen:
    Verfärbungen (Gilber oder Röter?) und Geruch sind das Wesentliche.
    Die äußere Optik erinnert an Agaricus porphyrhizon (muss man eventuell die h's anders verteilen). Aber wenn er nicht anisartig riecht und gilbt, dann ist er das nicht.
    Champis sind schon eine ziemlich schwierige Gattung.


    Und ja: Bei den Stachelingen darf man schon probieren. Ist wie bei Täublingen und Milchlingen: Es besteht keine Vergiftungsgefahr. Aber etwas unangenehm kanns schon mal werden. In manchen Fällen ist es halt bestimmungsrelevant.


    Eine GEschmacksprobe wird idealerweise folgendermaßen durchgeführt:
    Erbsengroßes Stück vom Pilz in den Mund nehmen und kauen. Beim Kauen im Mund herumbewegen, aber nicht verschlucken.
    Nach ca. 2 Minuten ausspucken und Mund spülen.
    In der Zeit sollten sich alle relevanten Geschmäcker offenbaren.


    Und der Ritterling sollte mehlig riechen und mild schmecken.



    LG, Pablo.


  • Bei dem Champi kann man schon noch ein paar Infos gebrauchen:
    Verfärbungen (Gilber oder Röter?) und Geruch sind das Wesentliche.
    Die äußere Optik erinnert an Agaricus porphyrhizon (muss man eventuell die h's anders verteilen). Aber wenn er nicht anisartig riecht und gilbt, dann ist er das nicht.
    Champis sind schon eine ziemlich schwierige Gattung.


    Zu meiner Nr. 7: beim aelteren Exemplar ist die Schnittflaeche (besonders Stiel) leicht gilbend, beim juengeren bleibt die Schnittflaeche sehr hell, chremefarben bis weiss. Das junge Exemplar riecht leicht pilzig, das aeltere ist geruchsneutral. Der Geschmack ist nach einiger Zeit etwas suesslich oder wie Champignons. Nicht wie Anis!


    Edit: Vergiss was ich ueber das aeltere Exemplar gesagt habe. Das war eine Verwechslung.


    Zitat

    Und ja: Bei den Stachelingen darf man schon probieren. Ist wie bei Täublingen und Milchlingen: Es besteht keine Vergiftungsgefahr. Aber etwas unangenehm kanns schon mal werden. In manchen Fällen ist es halt bestimmungsrelevant.


    Ich konnte wirklich keinen Geschmack feststellen. Er riecht leicht nach "Kuehle" oder Erde, aber ich kann es wirklich nicht anders beschreiben.


    Zitat

    Und der Ritterling sollte mehlig riechen und mild schmecken.


    Riecht nur ganz leicht, etwas kuehl wie Pilze eben riechen. Der Geschmack ist mild.


    lg. Dieter

  • Hallo Beorn & Dieter,



    Zitat


    Zu meiner Nr. 7: beim aelteren Exemplar ist die Schnittflaeche (besonders Stiel) leicht gilbend, beim juengeren bleibt die Schnittflaeche sehr hell, chremefarben bis weiss.


    Also, ich seh auf dem letzten Bild ein Röten. Sowohl im Stiel als auch im Fleisch... Aber eventuell ist das Bild verfärbt?


    Jedenfalls finde ich den Pilz auch schick. Sowas hatte ich hier noch nicht.

    Gnüße von Gelbhex-Gnarifa und Fani ausm Süüüüdn! Sonn' is! Gnihihihii! :sun: :sun: :sun:

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  • Also, ich seh auf dem letzten Bild ein Röten. Sowohl im Stiel als auch im Fleisch... Aber eventuell ist das Bild verfärbt?


    Ja, das stimmt. Die Beschreibung des aelteren Exemplares beruht auf einer Verwechslung, wie ich in dem Edit oben schon sagte. Also bitte ignorieren.


    Ich hab die aelteren vor Ort gelassen und nur einen jungen Pilz mitgenommen.


    Meine Olympus SZ-30MR Kompaktkamera hat manchmal einen roetlichen Stich, je nach Lichtverhaeltnissen. Aber ich glaube schon, dass es da eine leicht roetliche Verfaerbung am Anfang gibt. Nach einem Tag ist das juengere Exemplar leicht braun an der Stielbasis aber noch recht hell, oder chremefarben im Hut (ich rede von der Schnittflaeche).


    Wie heisst Arbutus Unedo (Portugiesisch: Medronho) auf Griechisch? Wird aus den Beeren bei euch auch Schnaps gebraut?


    Hallo Pablo,


    einige Zeit nach dem Geschmackstest hat sich ein leicht scharfer, brennender Geschmack vorne auf der Zunge eingestellt, der einige Stunden angedauert hat. Ich kann nicht sagen, von welchem der drei Pilze, da ich die Geschmacksproben hintereinander gemacht habe.


    lg. Dieter

  • Hallo Dieter!


    Sorry, das mit der Verwechslung habe ich übersehen/ falsch verstanden!


    Der Erdbeerbaum heißt hier Koumariá (κουμαÏιά), aber irgendwie wird selten irgendwas damit gemacht, hin und wieder gibt es Leute, die die Früchte pflücken und so essen, aber Schnaps oder Marmelade habe ich hier noch nie gesehen... Interessant!

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  • Der Erdbeerbaum heißt hier Koumariá (κουμαÏιά), aber irgendwie wird selten irgendwas damit gemacht, hin und wieder gibt es Leute, die die Früchte pflücken und so essen, aber Schnaps oder Marmelade habe ich hier noch nie gesehen... Interessant!


    Die Bauern brennen einen Schnaps aus den Beeren. Roh, kann man davon nicht sehr viel essen; auch die Marmelade ist nicht besonders. Wir haben einen Entsafter aus D. und machen Saft daraus. Aber zum Heizen gibt es kein besseres Holz als Medronho. Und wie gesagt, scheinbar ist er ein guter Symbiosepartner fuer viele Pilze, besonders Pfiffies.


    Ich war nochmal im Wald und hab mir ein junges und ein altes Exemplar von diesem Agaricus geholt. Beim alten wird der Stiel oben schwarz und die Schnittflaeche ist dunkelbraun. Bei dem jungen Exemplar ist die Basis braun und der obere Teil wird rot (in der Schnittflaeche). Der obere Teil wird nach einigen Stunden chremefarben. Beim jungen Pilz ist der Stiel aussen flockig weiss. Die roetliche Verfaerbung tritt nur bei dem frisch geernteten Exemplar auf. Das Exemplar von gestern verfaerbt sich nicht mehr, auch wenn ich einen neuen Schnitt mache. Jetzt, wo ich den Pilz im Innenraum aufgeschnitten habe, riecht er intensiv nach Champignon.


    lg. Dieter





    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Dieter!


    Mit der Rötung ist der Champi auf gar keinen Fall Agaricus porphyrhizon.
    Leider komme ich gerade an meine Agaricus - Literatur nicht dran, kann also guten Gewissens auch keine Lösung anbieten. Jedenfalls ist es keine Art, die ich schon in der Hand hatte.


    Der scharfe Geschmack bei dem Korkstacheling (Hydnellum peckii, wenn es der ist) sollte schon beim Kauen rauskommen, also nicht erst einige Zeit nach der Geschmacksprobe. Sowas ist mir allerdings auch schon begegnet (bei Hydnellum compactum), ist aber wohl nicht bestimmungsdrelevant.
    Also wenn da beim Kauen (nach ein bis zwei Minuten) nichts scharf wurde, dann sollte der mit den roten Tropfen schon Hydnellum ferrugineum sein.


    Bei den anderen Stachelingen muss man schon wesentlich mehr Merkmale berücksichtigen (den Schlüssel dazu hatte ich ja mal verlinkt). Aber H. ferrugineum soll ein optisch sehr variables Pilzchen sein. Im Alter eben auch ohne rote Tropfen und dann alles andere als leicht zu bestimmen.



    LG, Pablo.


  • Mit der Rötung ist der Champi auf gar keinen Fall Agaricus porphyrhizon.
    Leider komme ich gerade an meine Agaricus - Literatur nicht dran, kann also guten Gewissens auch keine Lösung anbieten. Jedenfalls ist es keine Art, die ich schon in der Hand hatte.


    Hallo Pablo,


    ich hab diesen Agaricus mal in diesem franzoesischen Forum vorgestellt, wo er versuchsweise als A. impudicus identifiziert wurde. Das koennte auf die kleineren, helleren Exemplare (die ich in der Zwischenzeit gefunden habe) zutreffen, aber die ersten hier vorgestellten Exemplare scheinen zu gross und zu dunkel (besonders die jungen Pilze).


    In einem portugisischen Forum wurde der Fund ebenfalls vorgestellt, aber noch nicht identifiziert. Der dortige Fund stammt aus einem Eukawald.


    lg. Dieter