Hallo, da meine Erfahrung für Euch sicher ein alter Hut ist, habe ich dieses Thema unter Geplauder gesetzt.
Folgendes: ich habe ein Stockschwämmchen mitgenommen, um mir einen Sporenabdruck anzufertigen. Zum Ansehen und später zum Mikroskopieren.
Soweit, so gut. Nachdem ich einen hübschen Abdruck hatte, welcher über Nacht entstanden ist, dachte ich so, stell ´ das Stockschwämmchen doch noch einmal unter den kleinen Plastikbecher.
Am nächsten Morgen, vorgestern, ein weiterer Abdruck. Diesmal feiner, die Lamellenstruktur schön ersichtlich, besser als beim ersten Abdruck.
Aber - mit deutlich abweichendem Farbergebnis. Natürlich - weniger Sporen, weniger Farbe - soweit logisch. Von einem satten dunklen Schokobraun ergab sich nun ein helles Milchkaffee-Braun.
Also erneut unter das Becherchen und mal wieder eine Nacht abwarten. Drittes Ergebnis: wieder hellbraun, klar, aber verwaschen. Dem Pilzhütchen gab ich keinerlei Feuchtigkeit hinzu, vermutlich die restliche Feuchtigkeit des Hütchens, war ja an der Heizungsluft fast ein Trocknungsvorgang.
Was mich aber nun beschäftigt, inwiefern erleben wir so "verfälschte" Sporenabdrücke? Je nachdem, welches Altersstadium wir nun zum Sporenabdruck mitnehmen, könnten wir unterschiedliche Ergebnisse erhalten.
Suchen wir also einen dunkelbraunen Sporer, nehmen aber ein in der Vielzahl abgesportes Exemplar mit, erhalten wir ein verfälschtes Ergebnis. Zumindest ich würde bei hellbraun zu dunkelbraun erneut die Bücher wälzen.
Also nicht nur beim Stockschwämmchen meine ich, generell können ja schon feine Farbnuancen zur Bestimmung beitragen.
Als Fazit denke ich, besser alle auffindbaren Altersstadien mitnehmen und absporen lassen. Aufgrund der Optik eines Fruchtkörpers ist ja in etwa auf sein Alter zu schliessen, aber muss ich deswegen drei oder vier Fruchtkörper entfernen, nur zu meinen Bestimmungszwecken, oder reicht auch ein Exemplar eines geschätzten mittleren Stadiums? Ich möchte nicht mehr als nötig mitnehmen. Wie macht Ihr das?
Als Vergleich hier mal ein Scan meines Stockschwämmchens (annähernd farbecht):