Xylaria longipes vs. X. polymorpha

Es gibt 25 Antworten in diesem Thema, welches 6.502 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Karl W.

  • Und noch einer vom Okt. 2013 aus dem bachbegleitenden Wald bei Jockgrim / Südpfalz. Hier konnte ich mich mit einem Bekannten nicht einigen - kann man das überhaupt anhand der Fotos entscheiden?


    Vom Holz her wäre alles an Laub- und Nadelholz denkbar, was so dazu gehört - incl. Acer, hatte ich vor Ort mangels Basiswissen nicht versucht das genauer zu ergründen. Hautpholzarten aber Fagus und Carpinus.


    Würde mich über Hinweise auch fürsd nächste Mal, wenn ich mal wieder sowas entdecke freuen.



    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Das sieht schon sehr nach der Langstieligen (Xylaria longipes) aus. Die Art ist nicht auf Ahorn festgelegt, kann auch an anderem Laubholz wachsen.
    Ohne zu mikroskopieren ist da die Wuchsweise schon wichtig. X. longipes hat zudem einen deutlich abgesetzten, sterilen Stielteil, was man im Schnitt dann gut sehen kann.



    LG, Pablo.

  • Hallo,
    es heißt zwar immer, man könne die beiden Arten nicht makroskopisch unterscheiden, allerdings habe ich hier im Forum gelernt: SCHNITT machen.


    Xylaria longipes hat einen sterilen Stiel (keine Perithezienmündungen im Stiel, Perithezien sieht man als kleine kugelige Strukturen, sieht man in der schwarzen Hülle im Schnitt)
    Xylaria polymorpha hat einen fertilen Stiel.


    Pablo war natürlich schneller ...
    ich hatte hier welche gefunden, immer auf der Suche nach X. polymorpha, aber es war wieder nur X. longipes.
    Der Stiel ist auch deutlich abgesetzt, was man im Foto nicht sieht, weil in der Streu versteckt
    (meine gnolmoiden Außerirdischen... http://www.pilzforum.eu/board/…7755&pid=263224#pid263224)

  • Hallo Rainer!



    Wobei ich hier bei beiden Bildern wenig Probleme hätte, die als Langstielige einzuordnen.
    Also so lang und mit dünnem Stiel, dabei auch zueinander noch relativ formkonstant, so habe ich X. polymorpha noch keinmal gesehen.


    VG Ingo W

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    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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  • Hallo,


    dass nur X. longipes einen sterilen Stiel besitzt, ist nicht ganz richtig. Auch X. polymorpha kann sterile Stiele haben. Nur ist der bei X. polymorpha wohl meist deutlicher abgesetzt. Über den Habitus, wie Ingo es ausführt, ist die Bestimmung aber m. E. nachvollziehbarer.


    Viele Grüße
    Steffen

  • Hallo,


    ich werde auf jeden Fall mal ein paar aufschneiden, wenn sie mir wieder über den Weg laufen. Vielleicht kann ich dann die beschriebenen Unterschiede nachvollziehen.

  • Hallo Rainer!


    Wobei beim Bilderausspucken von Xylaria polymorpha wahrscheinlich auch einige nicht richtig bestimmt sind.


    Also fassen wir mal zusammen:
    Xylaria longipes ist relativ formkonstant, das heißt oben langgestreckt keulig (?)ohne zuzuspitzen, unten eher dünnstielig.
    Und die Stiele sind nicht so uneben strukturiert wie die Fruchtschicht oben.
    Auch verwachsen die Keulen kaum miteinander, zumindest habe ich das nie gesehen.


    Hier sind mal schöne Beispiele zusammengefasst für X. polymorpha:
    http://www.hautesavoiephotos.c…to_xylaria_polymorpha.htm
    Mit meiner obigen Theorie müsste man bei allen gezeigten Bildern zurechtkommen, soll bedeuten, ich glaube alle Bestimmungen als X. longipes.


    Dann gibt es aber auch solche Aufsammlungen, die machen dann schon eher Probleme:
    http://mycoweb.ru/Notes/Xylaria_polymorpha.html
    Wären nach meiner Einschätzung X. longipes


    Und dieses Beispiel zeigt zwar keine Formkonstanz, .....
    http://commons.wikimedia.org/w…polymorpha_20080928wc.JPG
    ....aber eben dünne Stiele. Da muss man dann wohl ganz genau hinschauen.
    Soll ja auch nicht zu einfach werden.


    VG Ingo W

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  • Hallo Leute,


    ich wollte einmal dieses Thread noch mal nach oben bringen denn immer wieder treffe ich auf Fruchtkörper von X. polimorpha die auch einen sterilen Stielbasis hatten und ich zweifeln hatte ob es wirklich XP war oder XL jetzt bin mir sicher nach den mikroskopieren.


    XP hat oder kann auch einen sterilen Stielbasis haben.


    Pilz Nr. 1 Xylaria longipes auf Ahorn, leider habe ich keine Standort Fotos.




    Wie erwartet Sterilen Stielbasis



    Sporen



    Sporen Maße


    # Länge Breite Q. Fläche (L*B)


    [ µm] [ µm] [ µm ²]
    ---------------------------------------------------
    1 12,58 5,7 2,21 71,71
    2 12,54 5,42 2,31 67,97
    3 11,73 5,43 2,16 63,69
    4 13,01 5,28 2,46 68,69
    5 13,02 5,61 2,32 73,04
    6 11,77 5,16 2,28 60,73
    7 12,27 4,74 2,59 58,16
    8 11,72 5,49 2,13 64,34
    9 12,52 5,81 2,15 72,74
    10 11,87 5,09 2,33 60,42
    11 11,56 5,63 2,05 65,08
    12 11,61 5,05 2,3 58,63
    ---------------------------------------------------


    min 11,56 4,74 2,05 58,16
    max 13,02 5,81 2,59 73,04
    mittel 12,18 5,37 2,27 65,43


    Pilz Nr. 2 Xylaria polimorpha




    Hier auch einen Sterilen Stiel zu sehen



    Sporen



    Die Sporen sind doppel so groß wie die von XL


    # Länge Breite Q. Fläche (L*B)


    [ µm] [ µm] [ µm ²]
    ---------------------------------------------------
    1 24,39 6,89 3,54 168,05
    2 26,15 7,45 3,51 194,82
    3 24,83 8,05 3,08 199,88
    4 23,11 7,79 2,97 180,03
    5 27,12 7,08 3,83 192,01
    6 25,3 7,44 3,4 188,23
    7 28,23 7,63 3,7 215,39
    8 23,86 7,31 3,26 174,42
    ---------------------------------------------------


    min 23,11 6,89 2,97 168,05
    max 28,23 8,05 3,83 215,39
    mittel 25,37 7,46 3,41 189,1


    Ich hoffe das kann jemanden gebrauchen

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


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    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.

  • Hallo Mario!


    Find ich klasse, wenn man nicht alles glaubt und ab und zu auch mal was nachprüft!
    Also ist der immer wieder zitierte sterile Stiel als Unterscheidungsmerkmal der Hypoxylon-Arten (inbesondere H. longipes) nicht zu gebrauchen.


    Zitat


    Ich hoffe das kann jemanden gebrauchen


    Doch, doch, ich nehme das.


    VG Ingo W


    Edit:
    Hallo Mausmann!


    Wenn der Effekt der "Basissterilität" bei X. polymorpha schon vorkommen kann, ohne dass man einen besonders schlanken Stiel vor sich hat, dann wird sich mit eventuell dünnem Stiel (wo die Verwechslungsmöglichkeit ja besonders groß ist) vom Prinzip her nichts mehr ändern, denke ich.


    VG Ingo W

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  • Wobei ein schlanker Stiel vielleicht aber auch als ungewöhnlich oder nicht typisch betrachtet werden darf.

  • Hallo Mausmann!

    Zitat


    Wobei ein schlanker Stiel vielleicht aber auch als ungewöhnlich oder nicht typisch betrachtet werden darf.


    Verstehe deine Sichtweise gerade nicht. Was würde das ändern (bezüglich der "Basissterilität" meine ich)?


    VG Ingo W

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  • Ich dachte gerade du würdest mich verstehen. Keiner versteht mich. ;(



    ...
    Also so lang und mit dünnem Stiel, dabei auch zueinander noch relativ formkonstant, so habe ich X. polymorpha noch keinmal gesehen.
    ...


    Ich tu mich schwer das zu formulieren. :/
    Ich meine daß longipes einen viel deutlicheren Stiel hat als polymorpha (in der Regel) sofern ich bei polymorpha überhaupt einen Stiel als solchen ausmachen kann.
    Ich versuche mich mal anders auszudrücken.
    Ich würde sagen, longipes ist fertil bis zum Stielansatz und dann steril. Polymorpha hingegen kann auch fertil bis in den Stiel sein oder aber auch steril noch in einem Bereich des eigentlichen Fruchtkörpers erscheinen, je nachdem wo das Auge des Betrachtes einen Stiel zu sehen meint. Persönlich, erwähnte ich ja schon, vermag ich eigentlich keinen Stiel zu erkennen auf den Bildern von Mario. Rein vom Erscheinungsbild aus.
    Bei longipes würde ich meinen das muß ersichtlich sein.


    Ich hoffe verstanden worden zu sein. :/

  • Hallo Mausmann!


    Ja, jetzt verstehe ich.
    Du versuchst die Unterschiede der beiden Arten anhand der makroskopischen Merkmale zu erklären.
    So weit so gut, das klappt ja auch meist, weil sie sich eben doch nicht zwillingshaft ähneln.


    Der Hintergrund von Marios Arbeit war aber eigentlich ein anderer:
    Wenn auf Bildern die Artzuordnung immer nicht so ganz leicht erscheint, dann hört man als Merkmal zur Unterscheidung der beiden Arten eben immer mal wieder, dass nur X. longipes eine sterile Basis hat.


    Ja, und jetzt können wir den Spruch getrost in die Tonne treten, finde ich.


    VG ingo W

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  • Hallo Mausmann und Ingo,



    Einer der Grunde warum ich mich damit näher beschäftigt habe ist die Tatsache das XL (Laut aussage einen bekannten) ausschließlich auf Ahorn zu finden sei und alle andere Fruchtkörper die auf anderen Substrat sind her zu polimorpha einzuordnen, ob diese Aussage jetzt so richtig ist oder nicht ist erst mal uninteressant da ich bis her XL nur auf Ahorn gefunden habe. Oft aber fand ich Fruchtkörper die an anderen Substraten waren und weder zu XL noch zu XP passen wollten und nach dem schnitt musste ich Sie doch als longipes ansprechen.


    Jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher und werde mir öfter FK genauer anschauen.

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.


  • ...dass nur X. longipes eine sterile Basis hat. ...


    Vielleicht ist es auch nur unglücklich formuliert. Der Umkehrschluß sollte herangezogen werden. Nämlich daß es bei polymorpha anders ist.
    In diese Richtung versuchte ich ja eben u.a. zu lenken. :)



    Lass dich nicht verwirren von den Pilzen, Mario!
    Die machen sowas absichtlich um uns bei der Stange zu halten und an der Nase herumzuführen. :evil:

  • Hallo Mario!


    Also ich glaube, X. longipes besiedelt auch anderes Holz, wobei ich dir rechtgebe: meist ist es Ahorn.


    Und genau da haben wir auch schon so einen Fall, wo wir also jetzt gar nicht mehr nach einem Längsschnitt durch den Pilz verlangen brauchen, um die Fertilitäts-/Sterilitätsbereiche zu analysieren, weil sich das erledigt hat.
    http://www.pilzforum.eu/board/…m-moos-auf-totem-bumstamm
    Ich würde Xylaria polymorpha (Veränderliche Holzkeule) sagen, weil es den hinteren "Fruchtkörper" gibt, und weil die Pilze auf einem Stamm wachsen.
    Zu viel würde ich aber nicht einsetzen bei einer Wette.


    VG Ingo W

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  • Keine Sorge Mausmann, ich lass mich nicht verwirren höchsten etwas an die Nase führen ;)


    Ingo, ich wäre da eigentlich auch für polimorpha.

    Gruß Mario
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  • Hallo,
    prima, dass ihr die Sache mit dem sterilen/nichtsterilen Stiel angeht.
    Es heißt ja immer, man muss mikroskopisch klären, aber diese Stielsache - wie ist die eigentlich aufgekommen (Literatur?) - wurde ja schon öfter zitiert (und ich hatte das auch so für mich übernommen und weitergetragen.).


    Und immer, wenn ich dachte (von der Form her, so komisch, so dicklich, so vielgestaltet), DAS könnte nun X. polymorpha sein (meistens auf Buchentotholz), dann war IMMER der Stiel (deutlich verschmälert aus einem relativ dicken Fruchtkörper) doch auch STERIL.


    Hier ein aktuelles Beispiel (leider ist mir der Schnitt verrutscht).
    Man sieht links ein Teilstück (oben steril) und am rechten Teilstück geht unten der angeschnittene Stiel weiter.
    Es sieht so aus, als würde der sterile Bereich schon etwas oberhalb des eigentlichen Stiels beginnen.


    Also hier von der Optik her eher X. polymorpha ? (Stück ist noch vorhanden, es gäbe da auch noch mehr.)


  • Hallo abeja!


    Wow, ich ziehe den Hut vor dem, der das jetzt versteht.

    Zitat


    Man sieht links ein Teilstück (oben steril) und am rechten Teilstück geht unten der angeschnittene Stiel weiter.
    Es sieht so aus, als würde der sterile Bereich schon etwas oberhalb des eigentlichen Stiels beginnen.


    Also das linke Teilstück ist oben steril, weil es ja eigentlch den Stiel zeigt, richtig?
    Rechts ist es dann richtig rum, aber da beginnt der sterile Bereich oberhalb des eigentlichen Stiels? Eigentlich sollte doch der Stielteil steril sein.
    Oder muss man jetzt wieder das linke Teil angucken, wo der Stiel oben ist?
    Schwierig!


    X. polymorpha zumindest sollte stimmen.


    VG Ingo W

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  • Ja, warum denn auch einfach, wenn es kompliziert geht :) :


    die aneinander gelegten Bereiche beider Stücke, die sich (ungefähr) in der Bildmitte befinden zeigen jeweils einen kleinen sterilen Bereich, es sind zwei (ungleiche) Hälften des Pilzes, "auseinandergeklappt".
    Den eigentlichen etwas dünneren Stiel habe ich nicht halbiert bekommen (Messer abgerutscht, ist aber auch steril, wie ich zu Hause sah).
    Dieser "eigentliche" Stiel, noch schwarz, ist in der "Verlängerung" der hellen Schnittfläche des rechten Stückes in Richtung SSW links unten zu sehen


    ... auch nicht besser, die Erklärung, glaube ich ...



    Weil die beiden komischen Hälften sich nicht gut fotografieren ließen (wegen ihrer wulstigen Form) hatte ich sie SO hingelegt ...


    Danke für die Bestätigung, lieber Ingo!

  • Hi Karl!


    Magst du noch sagen, warum das erste Bild X. longipes darstellt und was es mit den 20 cm danebenstehenden auf sich hat?

    Hast du die auch mikroskopiert?


    VG Ingo W

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