Liebe adventlich gestimmten Forianer,
bevor das große Adventsrätsel losgeht, wollte ich einen ganz subjektiven Rückblick auf das Jahr 2014 werfen (zumindest damit starten, denn es werden noch weitere Teile folgen).
Es gab soviel erstaunliches, so viele persönliche Erstfunde, dass ich die gesammelten Eindrücke Euch gerne präsentieren möchte.
Ich hatte dabei die Idee, es nicht chronologisch zu sortieren, sondern nach Gattungen oder Familien zu gruppieren.
Den Anfang sollen die Milchlinge machen, denn da ist einiges zusammengekommen.
Doch schaut selbst ...
Beginnen wir mit der Sektion Dapetes (Reizker).
Immer wieder schön und ausgesprochen lecker
Edelreizker Lactarius delicilosus
Hier der Vergleich mit dem Fichtenreizker (links) Lactarius deterrimus
Und noch ein Vergleich mit dem Weinroten Kiefernreizker (links) Lactarius sanguifluus
Der Weinrote Kiefernreizker ist auf Kalk zu finden; er färbt sich bei Verletzung direkt dunkelrot.
Aus der Sektion Tricholomoidei kommen diese drei:
Ein junger Birken-Milchling Lactarius torminosus , gefunden auf saurem Boden in der Ville
Nah verwandt ist der Flaumige Birken-Milchling Lactarius pubescens , den ich in Karls Depot (Heidegebiet) gefunden habe.
Auf Kalk (edit: insbesondere aber bei Weißtanne) findet man den Grubigen Milchling Lactarius intermedius, dieser Fund stammt aus dem Schwäbischen Wald.
Und nun zwei Vertreter der Sektion Pyrogali .
Zunächst der im Buchenwald auf Kalk gefundene Fleischblasse Milchling Lactarius cf. pallidus . Ich denke jedenfalls, er sollte es sein mit seinem
recht kräftigen Habitus und den blassen Farben.
Der Hainbuchenmilchling Lactarius circellatus ist auch eher blass.
Ein häufiger anzutreffender Vertreter aus der Sektion Vieti ist der Graugrüne Milchling Lactarius blennius
Besonders spannend fand ich in diesem Jahr die Sektion Uvidi ; hier verfärbt sich die Milch jeweils violett.
Im Sommer fand in in Harzpilzchens Heimatrevier (Hartmut hatte mir den Tipp gegeben) auf schwerem Kalkboden den Hellgelben Violettmilchling Lactarius flavidus
Zwei Tage später war ich mit Hartmut gemeinsam unterwegs und wir fanden im Laubwald auf Kalk einen weiteren Vertreter dieser Sektion, den wir leider nicht bestimmt haben.
edit: Aber Andreas hat ihn nun bestimmt:
Fahler Milchling Lactarius luridus
In der Ville habe ich dann im September noch ein weiteres Exemplar auf mäßig saurem Boden gefunden, das ich auch nicht eindeutig bestimmen konnte.
edit: Aber Andreas hat ihn nun bestimmt:
Ungezonter Violettmilchling Lactarius uvidus
Aus der Sektion colorati kann ich zwei Arten bieten.
Den Bruch-Milchling Lactarius helvus , der wegen seines starken Liebstöckelaromas auch Maggi-Pilz genannt wird.
Und den ebenfalls intensiv duftenden und deshalb unverkennbaren
Kokosflocken-Milchling Lactarius glyciosmus - gefunden in der Ville.
Aus der Sektion Tabidi gibt es nur ein Exemplar zu vermelden.
Der Flattermilchling Lactarius tabidus - gefunden im Schwäbischen Wald -
hat etwas Ähnlichkeit mit dem Kampfermilchling Lactarius camphoratus aus der Sektion Olentes .
Schließlich gibt in der Sektion volemi den wohlschmeckenden
Brätling Lactarius volemus. Der Fund hat mich besonders überrascht, tauchte er doch in diesem Jahr erstmalig an meiner besten Steinpilzstelle im sauren Fichtenwald auf.
Zwei schöne Exemplare aus der Sektion Albati fehlen noch.
Zunächst der Grünende Pfeffermilchling Lactarius pergamenus . Warum der so heißt, kann man gut erkennen (Fund aus dem Schwäbischen Wald).
Dann der als recht selten geltende Rosascheckige Milchling Lactarius controversus , der aber in der Ville an einer Stelle in Massen wuchs.
Zum guten Schluss noch ein Blick auf die Sektion Fuliginosi ; hier verfärbt sich die Milch mehr oder weniger rosa.
Am deutlichsten wird das beim Rosaverfärbenden Milchling Lactarius acris - gefunden bei Hann.Münden .
Ausgesprochen lecker und gut an seinem starken Schwarz-Weiß-Kontrast zu erkennen ist der Mohrenkopf-Milchling Lactarius lignyatus - gefunden im Schwäbischen Wald.
Ebenfalls von dort stammt ein weiterer Vertreter dieser Sektion, der Pechschwarze Milchling Lactarius picinus
So, die Reise über die Michlingsstraße ist geschafft - ich hoffe, Ihr seid bis zum Ende dabeigeblieben
Übrigens: die Fotos der im Schwäbischen Wald gefundenen Pilze stammen von Lothar Krieglsteiner (natürlich mit seiner Erlaubnis); ich habe dort an einem Kurs im September teilgenommen.
Das solls für erste gewesen sein, aber es kommt ja noch ein Teil (oder zwei).
Viele Grüße
Gerd