.....
"Du solltest Sport machen...!"
höhnt es von der Höhe herab.
M. hustet kraftvoll ab, krabbelt keuchend weiter die Anhöhe hinan
und schluckt, leise fluchend, seinen Kommentar hinunter.
"Sport?"
intoniert M. unter weiteren Hustenattacken
"was glaubst ...hust
Du denn, ...hust
was ich ...hust
hier gerade ....hust
mache...?"
antwortet er dem jungen, flinken Reh, mit dem er allzu leichtfertig,
wie er gerade zu begreifen beginnt, diese Verabredung eingegangen ist.
Selten hat M. sich sooo alt gefühlt,
glaubte er doch bisher,
daß einmal monatlich "Hübbe gehe" (Hochdeutsch: Tanzen)
vollkommen ausreichend sei.
Leise Fluchend, laut abhustend geht der Aufstieg weiter,
wobei V. sich für keine Häme zu schade ist...
"das...hüstel
schreibe...hust
ich...husthust
Alles...würg
dem...HUST
Forum!"
HUSTHUST
Spricht's, rutscht auf dem vollgesogenen Waldboden aus
und legt sich mit seinem frischen schwarzen Anzug
bis zur Hüfte in den Schmodder...
...bevor er sich auf einen der riesigen hiesigen Spechttintinge setzt,
hoffend, daß der Gipfel dieses gefühlten 2000ers nicht mehr allzu fern sei...
Wie hatte es so weit kommen können?
Nun, geplagt von einem traurigen Ereignis,
angespitzt von diesem Beitrag
http://www.pilzforum.eu/board/showthread.php?tid=27331
hatte M. sich Ablenkung und Erbauung versprochen,
der Einladung eines lieben Forumsmitgliedes zu folgen
und danach in der Verwandschaft unterzutauchen.
Gedacht, besprochen, und,
ausführend, "mitten in der Nacht"
an jenem denkwürdigen Samstag aufgestanden,
Besorgungen erledigt,
das Gaspedal der alten Rosinante langsam, aber stetig,
bis zum Anschlag durchtretend, kam M. zum "Frühstücken" in Marburg an,
um zu erfahren, daß er grad' mal eben ein gut' Stück zurückfahren dürfe,
um am Friedhof der Saftlinge endlich an das versprochene Frühstück zu kommen.
Na, ja, ...Frühstück gab's denn auch reichlich,
...
...allerdings nur für die Kamera.
Und auch dies musste, in Fortsetzung der morgendlichen Hetze,
allereiligst durchgezogen werden,
denn, so V., M's Gastgeberin,
wolle man ja schließlich noch woanders inne Pilze.
Aha...
Und so konnte M. seine Rosinante grade mal flugs abstellen
und dann ging's, in der einen Hand e' Tass' Kaff',
in der anderen ein rasch geschmiertes Butterbrot,
im Laufschritt abhustend durch die Felder,
der sinkenden Sonne entgegen.
"...in etwa eine Stunde bis zum Hügel..."
hatte V. angesagt, was M's Fluchhemmschwelle weiter drastisch absinken ließ.
Und da sind wir nun,[/b]
jede Menge Pilze um uns herum.
Olle nudae,
schlabbische Trichterlinge,
stinkende Mönchsköpfe,
http://www.pilzforum.eu/board/showthread.php?tid=27439
verdächtige Nebelkappen,
brauchbare Hallis, schöne, frische LiLaLackies
und fragwürdige Lachsreizker,
die wir später aussortieren ("sammeln wir nicht mehr..."),
um nur Einige zu nennen.
Lange nach Einbruch der Dunkelheit,
den 2000er wieder hinabstolpernd,
an schweigenden, unsichtbaren, ruchlosen Schwarzkitteln vorbei uns schlängelnd,
erreichen wir wieder V.s gastliches Heim.
Während V. die gesammelte Funga zubereitet
darf M. vor die Türe, um weiteres Abhusten vorzubereiten.
Es folgt ein leckerer Abendschmaus,
begleitet von funkensprühender, M.'s Geist forderndem Wissenschaftsgeplauder
zwischen V. und Ihrem lieben A. .
M. begreift, daß er V. weit unterschätzt hat
und eine hochgebildete Persönlichkeit vor sich hat.
V. ist natürlich mitschuldig mit ihrer allzu bescheidenen Art,
in der sie ihr(e) Licht(er) stets unter den Scheffel stellte.
Anderntags stellt M. mündlich einen Adoptionsantrag,
der allerdings leider sowohl von A. als auch von V.
einvernehmlich abgelehnt wird.
Da die beiden jungen Leute an diesem schönen Sonntagmorgen
noch mal eben eine kleine, 48-stündige Tour sich vorgenommen haben
und M., wie erwähnt, seine Verwandschaft aufsuchen will,
heisst es nun Abschied nehmen.
M. ist's schwer um's Herz,
hat er die Beiden in der kurzen Zeitspanne doch recht lieb gewonnen.
Ist doch immer wieder erstaunlich,
was für wertvolle, liebe Menschen sich in diesem komischen Forum tummeln,
denkt M. noch,
bevor er Rosinante sattelt...
und...
dem Saftlingsfriedhof noch einen ausgiebigen Besuch abstattet.
Gefunden hat er kaum mehr als das, was V. in o. Beitrag bereits
hervorragend bebildert dargestellt hat.
Außer vielleicht...
gegen Mittag Einlauf bei M.s leiblicher Verwandschaft,
wirklich gerade mal um den nächsten Hügel herum.
Kaum angekommen, meint M.s Cousine:
"ach, da können wir doch noch mal eben kurz inne Pülze"...
So wurd's dann später auch gemacht,
in die Dämmerung hinein.
Überreich belohnt
mit dem herzhaften Kommentar eines Teilnehmers:
"Das war ja toll:
irgendwann sind mir regelrecht die Augen aufgegangen
und ich habe überall Pilze gesehen...!"
Und so kann M. schlußendlich,
zwar reichlich erschöpft,
aber mit Eindrücken gestoppte voll,
die Heimreise antreten.
...bleibt noch zu erwähnen,
daß für einen Besuch bei M.s irischer Verwandschaft
Molly Malone's Irish Pub
in Marburg
die kurze Zeit leider nicht gereicht hat.
(Ach ja: es war i.Ü. der 1. 11. 2014)
Es grüßt herzlich in die Runde:
M.