Psathyrella sp.

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 2.103 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von pilzmel.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Am vorletzten Wochenende (Irgendwann vor meinem Rechnerzusammenbruch) ist mir in der Oberrheinebene bei Viernheim folgender Faserling begegnet:


    Farben sind eher am ersten Bild zu messen.


    Der Fundort ist dieser hier:


    Das ist eine Schneise durch den Viernheimer Forst unter einer Starkstromtrasse. Sandiges Gelände, Trockenrasen, Ginster- und andere Gebüsche, an den Rändern Kiefern.
    Die Faserlinge selbst sitzen auf einem halb vergrabenen Laubholz - Ast:


    Die Fruchtkörper sind maximal bis 70 mm hoch:

    Also recht filigran.
    Die Stiele fast hyalin, zerbrechlich, fein bereift, an der Basis striegelig - haarig.
    Die Hüte sind mit vergänglichem, haarig - flockigem Velum gelegt:

    und zudem hygrophan.


    Die Lamellen sind breit angewachsen, die Schneiden heller aber nicht farblich unterlegt:


    Die Sporen sind in Wasser bräunlich und knapp über 10 µm lang:

    Und auch wenn es auf den Bildern nicht so aussieht, der Keimporus ist groß und deutlich.
    In KOH etwas dunkler:


    Cheilozystiden sind größtenteils ungefähr flaschenförmig:


    Und Kaulozystiden gibt es auch:


    Was mir fehlt, wie ich gerade sehe, sind die Pleurozystiden. Das muss ich am Trockenmaterial wohl noch mal nachgucken, irgendwie sind die Bilder nach dem Rechnerabsturz Mus und keine Notizen dazu gemacht...


    Ein paar Arten hatte ich verglichen, aber mit keiner bin ich so richtig glücklich geworden. Auch Psathyrella impexa gefällt mir wohl nicht völlig, der sollte etwas größer und kräftiger sein, oder darf der auch so aussehen?



    LG, pablo.

  • Hallo Pablo,


    sieht nach schwierigen Pilzchen aus. Wenn du magst vergleichst du - sofern noch nicht passiert - auch mal mit dem Düngerlingsfaserling, Psathyrella panaeoloides und vor allem auch mit Psathyrella microrhiza. Denn ich meine auf dem Bild auf Karopapier irgendetwas zu sehen, was wurzelähnlich aussieht? :/


    Ansonsten warten wir besser mal ab, ob sich nicht noch jemand mit Ahnung zu diesem Thema meldet.

  • Hallo Pablo,
    nun bräuchte es noch die Pleuros...
    Gegen impexa hätte ich erst mal nicht Grundsätzliches einzuwenden, möchte aber senex (wegen der langen Stiele) noch nicht völlig ausschließen.
    P. panaeoloides und microrhiza sind das sicher nicht. Bei ersterer wären dir bestimmt ein paar +/- herzförmige Sporen aufgefalllen, bei der zweiten eine farbige Schneide.
    Beste Grüße!
    Andreas

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Anna & Andreas!


    Danke für eure Einmischung! :thumbup: :)
    Psathyrella microrhiza hatte ich schon ausgeschlossen, wegen den nicht rot unterlegten Lamellenschneiden und den anders geformten Cheilos.
    Herzchen - Sporen habe ich nicht gesehen, das ist schon sicher.


    Psathyrella senex hatte ich nicht bedacht, danke für den Tip.
    Aber müssten dann nicht die Zystiden etwas anders geformt sein, mit weniger deutlich abgesetztem, nicht so schlankem "Flaschenhals"?
    Hilft nichts, Pleuros gucke ich mir noch an. Morgen nachmittag finde ich dazu hoffentlich etwas Zeit.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Also folgendermaßen ist die Situation:
    Pleurozystiden sind vorhanden, aber eher vereinzelt gesäht.
    ich erspare euch jetzt noch mehr gruselige Mikrobilder und beschreibe mal:
    Die Pleuros sind etwas größer und meist auch etwas bauchiger als die Cheilos, haben aber ebenfalls solche langen Hälse. Zwei waren auch dabei, die apikal gegabelt waren. Auch gegabelte Cheilozystiden habe ich jetzt gefunden.


    Ich hake den Fund demnach mal als Psathyrella impexa ab. :thumbup:



    LG, pablo.