Leider keine Austernseitlinge, aber ...

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 3.488 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Texten.

  • Hallo zusammen,


    gestern war Austern-Tour angesagt - leider sind wir leer ausgegangen, kein einziger, nicht mal ein Baby-Austernseitling, und Samtis auch nicht. :(


    Aber - der Korb wurde trotzdem voll, und zwar mit leckeren Lachs- und Fichtenreizkern. Sooo schöne haben wir nicht mal in der Hochsaison gefunden, und vor allem waren sie kaum madig. :)


    Außerdem waren noch einige Pilze zu finden, siehe Fotos, die wir nur zu Übungszwecken bestimmt haben. Über einen habe ich mich besonders gefreut - Erstfund, der wanderte natürlich in den Korb.


    1. Lachsreizker


    2. Rauchblättriger Schwefelkopf


    3. Stockschwämmchen



    4. Blutegerling


    5. Beringter Erdritterling (Ring, eindeutiger Mehlgeruch, weiße Sporen) - danke, Pablo!


    6. Eichenwirrling - danke, Zuehli!



    7. Und das Higlight: Habichtpilz


    Für den 1. Advent waren das echt überraschende Funde, damit hätten wir nicht gerechnet, vor allem, da es hier schon öfter Frost gegeben hat ...


    Über "Einsprüche" zu meiner Benamsung freue ich mich natürlich.


    Grüßle
    Heide

    Liebe Grüßle

    Heide



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  • Danke, Zuehli, Eichenwirrling passt wohl!


    Grüßle
    Heide

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  • tolle Funde, besonders der Habichtspilz. es ist echt erstaunlich was man um die Jahreszeit noch immer findet!

    Liebe Grüße, Juliane




    [font="Arial Black"]man kann alle Pilze essen, manche jedoch nur einmal [/font]:plate:


    83 Pilzchipse (+2 Trompetenschnitzlingabdruck)


    *JE SUIS CHARLIE*

    Einmal editiert, zuletzt von luckenbachranch ()

  • Danke, Juliane,


    nun ja, die Bilder sind nicht so gut, unser altes Schätzchen macht da nicht so mit ... Wir spielen schon mit dem Gedanken, eine bessere Kamera zu kaufen, aber erst muss ein gescheites Pilzbuch her. Weihnachten naht ja. :)


    Über den Habicht hab ich mich wirklich sehr gefreut, es ist so ein schöner Pilz. Ein paar Schnipsel haben wir gestern Abend gebraten und probiert, der Rest wurde heute im Backofen getrocknet. Er ist wirklich seeehr würzig, das ganze Haus duftet nach Pilz - nicht sehr weihnachtlich, aber sehr lecker. :)


    Grüßle
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  • Hallo Craterelle,


    bisher habe ich mich nicht getraut: Weder die Rauchblättrigen noch die Stockschwämmchen sind in der Pfanne gelandet. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich meinen Augen trauen kann: Gifthäubling oder Stockschwämmchen? Grünblättriger oder Rauchblättriger? Und Ene-mene-miste hilft ja auch nicht weiter. :) Irgendwie finde ich die Grenzen bei diesen fließend - das wird sich hoffentlich mit der Zeit und mehr Erfahrung geben ...


    Grüßle
    Heide

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Heide!


    5. Mausgrauer Erdritterling (eindeutiger Mehlgeruch, weiße Sporen)


    Geht ja gar nicht. ;)
    Wenn Mehlgeruch vorhanden, ist es niemals der Mausgraue (Tricholoma myomyces). Momentan halte ich Tricholoma myomyces auch für ein Synonym von Tricholoma terreum, aber das mag sich bei der unglaublich komplizierten Gruppe auch mal wieder ändern.


    Deine Pilze gehören in eine andere Gruppe, und zwar zu den Arten um Tricholoma scalpturatum (Gilbender Erdritterling). Wenn ich mir den Stiel so ansehe, glaube ich schon eine deutliche Ringzone zu sehen und tendiere darum zum Beringten Erdritterling (Tricholoma cingulatum).



    LG, pablo.

  • Hallo Pablo,


    puhh, meine Nase muss also auch noch viel lernen. ;) Die riechen ähnlich wie der Mehlräsling, aber nicht ganz so intensiv. Ich weiß, wie Mehlgeruch "geht"; früher in meiner Kindheit auf dem Dorf hatten wir in der Vorratskammer eine große "Mehlkiste", der Geruch hat sich gut eingeprägt. Und gilben habe ich nicht festgestellt, alles blieb schön reinweiß. Allerdings ist der Stiel sehr brüchig und splittert so richtig längsfaserig auf. Ich habe die Bestimmlinge noch hier, die lagern draußen im Kühlen. Morgen muss ich sie mir nochmal genauer anschauen und beschnuppern und mit deinem Vorschlag vergleichen. Danke dir und


    Grüßle
    Heide

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Heide!


    Das passt schon. Genau der Geruch, den du beschreibst, ist der ominöse Mehlgeruch bei Pilzen. Und den gibt es bei keiner Art aus dem tricholoma - terreum - Aggregat.
    Salatgurke ricecht relativ ähnlich übrigens.
    Wenn du keine regelrechten Ringe findest, dann würde ich hier an Tricholoma argyraceum denken, der hat eiun wesentlich ausgeprägteres Velum als Tricholoma scalpturatum, das bisweilen wenigstens eine andeutungsweise Ringzone bildet.
    Das Gilben bei diesen Arten darfst du dir nicht vorstellen wie bei einem Champignon zum Beispiel. Das sieht man erst nach vielen Stunden. Oder eben bei alten Pilzen, an irgendwelchen Verletzungen an den Lamellen oder an der Huthaut.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,


    des Rätsels Lösung: Ich muss meine Augen schulen, Nase passt. :) Den Ring hab ich nicht so richtig beachtet, bei dem größeren Exemplar war er wohl weg und nur noch die Ringzone zu sehen. Nun habe ich ihn eindeutig bei einem jüngeren der mitgenommenen Bestimmlinge gefunden. Gelbe Töne sind nicht dran festzustellen, eher etwas bräunliche, nach dem Lagern, Mehlgeruch stimmt.


    Und weitere Verwirrung hat mein (allerdings schon älterer) Garnweidner Naturführer Pilze gestiftet, da ist der Tricholoma terreum als Mäusegrauer Erdritterling enthalten, den hab ich einfach so umgetauft in Mausgrauer. Alle anderen Merkmale passen, nur hat der den Ring nicht. :shy:


    Fazit: AUGEN AUF, Heide! 8| und aktuelles gutes Bestimmbuch kaufen ...


    Danke noch mal fürs auf die richtige Spur lupfen und Grüßle


    Heide

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Heide!


    Kein Wunder.
    In der Gruppe schreibt jeder Autor was ganz anderes, Vorsicht ist da bei den kleineren Besti9mmungsbüchern geboten, das ist oft sehr vage und entspricht nicht dem aktuellen Stand.


    Wichtig sind hier die lateinischen Namen, um ein wenig Verständnis zu gewinnen:
    Mausgrauer Erdritterling = Tricholoma myomyces
    Gemeiner Erdritterling = Tricholoma terreum
    In die Gruppe gehört auch noch Tricholoma gausapatum, für den ich gerade keinen deutschen Namen parat habe.
    Von den Autoren, die diese Arten trennen, werden geringfügige Unterschiede in der Ausprägung des Velums und in der dicke der obersten Hutdeckschicht angegeben (1-2 Zellschichten vs. "mehrere Zellschichten"). Auch auf die Hutfarbe wird gelegentlich verwiesen.
    Weitere vermeintliche Trennmerkmale wie Standort und Sporengrößen sind definitiv zu vernachlässigen und können keineswegs zur Trennung herangezogen werden.
    Persönlich kann ich bei Velumausprägung und Farben keine konstanten Unterschiede entdecken, schließe mich also der Meinung der aktuellsten Monographie an: Demnach ist Tricholoma gausapatum = Tricholoma myomyces = Tricholoma terreum.
    Dieser Wissensstand wird auch durch DNS - Untersuchungen unterstützt, aber das betrifft natürlich nur die untersuchten Kollektionen. Möglicherweise muss da noch nachgearbeitet werden.


    Bei den "Erdritterlingen" mit Mehlgeruch gibt es drei gilbende Arten, die auch genetisch getrennt zu sein scheinen:
    Tricholoma scalpturatum = Gilbender Erdritterling
    Tricholoma argyraceum = Beschleierter Erdritterling *
    Tricholoma inocyboides = Rißpilzähnlicher Erdritterling
    * Name eben ausgedacht.
    T. scalpturatum ist eine meist kräftige Art mit meist deutlich schuppigem Hut und kaum Velum, auch bei jungen Fruchtkörpern nicht.
    T. argyraceum zeichnet sich durch gut sichtbares Velum aus, das bei jungen Fruchtkörpern eine Cortina bildet.
    T. inocyboides ist eine sehr kleine Art mit rißpilzartigem Habitus.
    Wegen Überschneidungsbereichen bei diesen merkmalen sollte man Funde dieser Arten aber eigentlich mikroskopieren, es gibt auch noch unterschiede in der Sporenform und -größe.


    Tricholoma cingulatum (Beringter Erdritterling) gehört auch in diese Gruppe, riecht ja auch mehlig, ist aber durch den deutlichen Ring und das Vorkommen unter Weiden gut von allen anderen Arten zu trennen.



    LG, pablo.

  • Hallo Pablo,


    lieben Dank für deine ausführliche Zusammenfassung und deine Engelsgeduld mit Anfängern! Ritterlinge sind ja eine komplizierte Gruppe! Mit den lateinischen Bezeichnungen tu ich mich noch seeehr schwer, mein Latein liegt eine Ewigkeit zurück und ist ganz verkrustet. :) Aber ich bemühe mich, mir auch die lateinischen Namen zu merken. Bei einigen Pilzen, die ich öfter gefunden und bestimmt habe, sind auch die lateinischen Namen inzwischen "gespeichert". Es geht also ...


    Noch eine Frage: Den Ritterling habe ich aber nicht unter Weiden gefunden, da standen überwiegend Buchen. Kann es trotzdem Tricholoma cingulatum ;) sein? Bei 123pilze steht eigentlich auch Mischwald ...


    Grüßle
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  • Hallo Craterelle,


    bisher habe ich mich nicht getraut: Weder die Rauchblättrigen noch die Stockschwämmchen sind in der Pfanne gelandet. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich meinen Augen trauen kann: Gifthäubling oder Stockschwämmchen? Grünblättriger oder Rauchblättriger? Und Ene-mene-miste hilft ja auch nicht weiter. :) Irgendwie finde ich die Grenzen bei diesen fließend - das wird sich hoffentlich mit der Zeit und mehr Erfahrung geben ...


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    Hallo Heide,


    Stockschwämmchen begegne ich auch noch mit sehr viel Respekt.


    Die Rauchblättrigen sollten nicht den allerkleinsten Anflug vom Neongelbgrün des Grünblättrigen haben. Der kann unterm Hut ja auch ziemlich grau aussehen, aber immer mit einem Stich ins Grünliche, während ich die Farbe bei den Rauchblättrigen eher als violett- oder bräunlichgrau beschreiben würde. Und auch am Stiel kein Gelb, damit verrät sich der Grünblättrige oft schon aus größerer Entfernung.


    Ich habe neulich übrigens mal eine fertig zubereitete Pfanne davon im letzten Moment entsorgt. Bei den allermeisten davon war ich zu 100 % sicher, aber die ganz jungen mit den sehr hellen Lamellen hatte ich mir einfach nicht genau genug angeguckt um absolut zu sein, dass es sich um dieselbe Art handelt.


    LG, Craterelle

  • Hallo Craterelle,


    besser liegen die gebratenen Pilze auf dem Kompost, als dass man selbst im Krankenhaus liegt. :) Das ist auch meine Devise, so leid es einem drum tut.


    Grüßle


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    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Die Sache ist die: Was ist für dich eine Weide?
    In MItteleuropa gibt es mehrere Dutzend Weidenarten (alles Salix sp), viele davon haben optisch nichts mit dem Idealbild einer Weide (Trauerweide oder Ähnliches) gemein.
    Oft sind es irgendwelche kleinen, unscheinbaren Büsche zwischen dem anderen Kraut.
    Normalerweise sollte T. cingulatum aber schon ein obligater Weidenbegleiter sein.



    LG, pablo.

  • Da hast du auch wieder recht. :shy: Ich kenne zwar nicht nur die Trauerweide, aber die im Netz jetzt mal angeguckten Salix hätte ich nie als Weide erkannt. Nächstes Mal, wenn ich an der Stelle bin, schaue ich mir das Gewächs mal genauer an.


    Grüßle
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