Noch ein unbekannter Roehrling

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 3.261 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo,


    dies ist ebenfalls ein alter Fund. Fundort is Portugal auf Lehmerde unter Eichen und Arbutus unedo.


    Das besondere an dem Pilz ist, dass der Stiel (fast) hohl ist. Was fuer Roehrlinge ungewoehnlich sein duerfte. Die Poren und das Fleisch sind sehr weiss und verfaerben sich nicht. Er waechst in einer Gruppe.


    Ich hab an den Hasenfussroehrling gedacht, aber der hat keinen hohlen Stiel.


    lg. Dieter




    • Offizieller Beitrag

    Hi Dieter,


    Zitat Wikipedia: "In jungem Stadium ist er voll, später gekammert mit verschiedengroßen, senkrecht geschichteten Hohlräumen."


    There you go! ;)


    LG, Jan-Arne

    • Offizieller Beitrag

    Hi Dieter,


    der ist in der Tat eine recht auffällige, weil ungewöhnliche Erscheinung unter den Röhrlingen. Schöner Fund übrigens. Ich selbst durfte ihn leider noch nicht finden. ;)


    LG, Jan-Arne

  • Hallo Dieter,


    gerade in Portugal besteht bei Hasenroehrlingen durchaus Verwechslungspotential.


    Zitat Wikipedia:


    "Es wird auch von einer in Küstenregionen Portugals vorkommenden giftigen Sorte [sic!] berichtet, dem Falschen Hasenröhrling (Gyroporus ammophilus)"


    (dort mit Verweis auf Thomas Laessoe: Mushrooms. Dorling Kindersley, 1998).


    Ob man in Deutschland den Verwechslungspartner fuerchten muss, ist eine andere Geschichte; aber in Portugal waere ich unbedingt vorsichtig. (Deinen Altfund betrifft die Warnung natuerlich nicht mehr).


    Viele Gruesse, Birki

    Ich bin kein Experte und gebe nur Denkanstöße, keine Bestimmungen

    Einmal editiert, zuletzt von Birki ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Birki!


    Puh, gut aufgepasst! Das passiert, wenn man nur oberflächlich über die Bilder sieht und dabei ein paar Sätze einfach überliest. Leider lässt sich über die Häufigkeit der Art und die Unterscheidungsmerkmale kaum etwas finden. Aber damit bleibt mein Vorschlag (wie bei allen Pilzarten, die nicht in Mitteleuropa gefunden wurden) natürlich mit einem Fragezeichen behaftet. ;)


    LG, Jan-Arne


  • "Es wird auch von einer in Küstenregionen Portugals vorkommenden giftigen Sorte berichtet, dem Falschen Hasenröhrling (Gyroporus ammophilus)"


    Hallo Birki,


    ich bin noch ziemlich am Schwimmen was Pilzbestimmung angeht. Diesen hier hatte ich neulich schon mal als Hasen oder falschen Hasen eingeordnet:




    Es gibt gewisse Aehnlichkeiten in der Form und bei den Roehren, aber der Letztere hat eine rot-braune Faerbung wogegen der Erste eher hellbraun ist. Und was beim Ersten auffaellt ist der fast hohle Stiel mit dieser roetlichen Aussenwand.


    Beide standen bei uns auf der Lehmerde. Angeblich soll der falsche Hase (Gyroporus ammophilus) auf Sandboden und unter Kiefern vorkommen. (Das ist der Streifen Land direkt an der Kueste. Wir sind etwas mehr landeinwaerts, da gibt es fast nur Lehmboden und Kiefern gedeihen nicht.) Beim falschen Hasen soll das Fleisch lachsfarben sein, wogegen meine Pilze eindeutig weisses Fleisch haben. Aber eine genaue Beschreibung habe ich leider auch nocht nicht gefunden.


    Es sieht so aus, als wenn beide Pilze zu Gyroporus gehoeren, aber es faellt mir schwer sie genau einzuordnen.


    lg. Dieter


    PS: Bei naechster Gelegenheit werde ich einen Duenen-Spaziergang machen, um zu sehen, ob ich noch einen richtigen falschen Hasen finde ;)

  • Hallo,


    ich hab eine Kurzbeschreibung von G. ammophilus in Spanisch gefunden.


    Der Pilz wurde scheinbar erst 1989 in Spanien zum ersten Mal identifiziert. Das mit dem lachsfarbenem Fleisch wird bestaetigt, aber er soll auch zusammen mit Eukalyptus globulus und Eichen vorkommen, allerdings auf sandigen Boeden. Der Stiel soll schon im fruehen Stadium hohl sein und typischerweise verformt (verdickt?) sein und tief in der Erde stecken.


    Es scheint auch noch einen anderen etwas kleineren Hasen zu geben: Gyroporus castaneus v/ velutinus. Das wuerde auf meine Pilze zutreffen, denn die beiden sind nicht sehr gross. Allerdings wird der Pilz (Hut, Stiel) als dunkelbraun bezeichnet.



    Wo steht denn das?


    Das hat sich ja inzwischen geklaert. Mein Erstfund (2. Pilz hier) hat einen vollen Stiel.


    lg. Dieter

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Das mit dem gekammerten / hohlen Stiel ist ja in gewissem Maße variabel. Der kann nämlich auch ausgestopft sein, dann ist die Kammerung nicht so ganz einfach zu erkennen.
    Theoretisch müsste das bei G. castaneus und G. ammophilus auch gleich sein.
    Meinen Munoz habe ich jetzt gerade nicht zur Hand, kann da aber bei Gelegenheit mal einen Blick reinwerfen, was da zur Trennung angegeben wird.


    Ich würde allerdings zur Vorsicht raten, bei einer Art, von der nur wenige Funde dokumentiert und untersucht sind (G. ammophilus), kann man nicht sicher sein, daß die ökologische Amplitude komplett bekannt ist.
    So kann zB G. castaneus anscheinend auch mit Kiefern Mykorrhiza bilden (Da fällt mir ein Fund im Heller bei Dresden ein). Warum also nicht auch G. ammophilus mit Laubbäumen?



    LG, Pablo.