Liebe Forianer,
der fünfte Teil meines Jahresrückblicks steht an.
Diesmal geht es um Bauchpilze und zwar hauptsächlich um die Weichboviste; von denen konnte ich in diesem Jahr viele verschiedene Arten vor die Kamera bekommen, so dass ich hier einen schönen Vergleich zusammenstellen kann.
Los geht es mit dem sicherlich häufigsten Vertreter der Gattung Lycoperdon:
Flaschenstäubling Lycoperdon perlatum
Er kommt meist in Massen vor
Wie alle Stäublinge ist er essbar, solange das Innere (die Gleba) rein weiß ist. (Das gilt übrigens für alle Stäublinge.)
Und wie schmeckt er? Na ja, von der Konsistenz erinnert er an Marshmallows - das süße Kauzeugs, das die Amerikaner so mögen. Wenn man die Pilze halbiert und in der Pfanne mit Zucker anbrät, dann schmeckt es auch wie Marshmallows, für Kinder oder andere Süßnasen also durchaus probierenswert.
In der neuesten Ausgabe des "Tintling"s gibt es übrigens ein Rezept "Puffpilze am Stock" (damit sind die Flaschenstäublinge gemeint) nachzulesen.
Nicht auf dem Waldboden, sondern meist an Baumstümpfen wächst der
Birnenstäubling Lycoperdon pyriforme
Weniger häufig trifft man ihn an - und wenn, dann gerne im Kalkbuchenwald
Igelstäubling Lycoperdon echinatum
Im sauren Fichtenwald habe ich den
Beutelstäubling Calvatia excipuliformis gefunden
Im Sommer war ich in Harzpilzchens Reich in Urlaub (am Nordostrand des Harzes). Eine wirklich schöne Ecke Welt, hier mal ein kleiner Eindruck davon:
Blick vom NSG Münchenberg
Die Teufelsmauer zieht sich malerisch am Harzrand entlang
Als ersten Pilz tra(t)f ich dort auf den
Wiesenstäubling Vascellum pratense
In der Heidelandschaft von Karls Depot gab es dann am 1. November noch zwei schöne Stäublings-Erstfunde für mich.
Bleigrauer Bovist Bovista plumbea
Hasenstäubling Calvatia utriformis
Der mit Abstand größte Vertreter der Stäublinge ist der Riesenbovist, den ich regelmäßig auf Rinderweiden in der Umgebung finde. Doch so sehr ich auch meine Fotosammlung durchforstet habe, es ist kein einzige Foto von einem frischen Fruchtkörper zu finden .
Ich kann Euch nur zeigen, wie er im nächsten Frühjahr aussieht (bzw. seine Hülle):
Und wenn man ihn noch länger vor sich hin modern lässt, wird er zum Zombie
Das wars nun mit den Weichbovisten.
Wenden wir uns mal den Rutenpilzen zu.
Immer der Nase nach, kann man nicht an ihr vorbei
Stinkmorchel Phallus impudicus
dieses Exemplar hatte mal zwei Köpfe
Nahe verwandt ist die
Gemeine Hundsrute Mutinus caninus
In der Familie der Erdsternartigen ist der
Gewimperte Erdstern Geastrum fimbriatum sicher der häufigste
Beeindruckender ist der
Halskrausen-Erdstern Geastrum triplex
Die Familie der Nestlingsartigen hat ganz besondere Fruchtkörper zu bieten; hier liegen Münzen in einem Becher.
Tiegelteuerling Crucibulum laeve
Gestreifter Teuerling Cyathus striatus
Dung-Teuerling Cyathus stercoreus auf Pferdemist
Und zum Abschluss ein Mitglied der Familie der Blumenpilze, gefunden auf einem Spielplatz im Freilichtmuseum Kommern
Tintenfischpilz Clathrus archeri
Hier geht es zu den anderen Teilen meines Jahresrückblicks:
Mein 2014 Teil 1 - die Spröden mit Milch
Mein 2014 Teil 2 - die Spröden ohne Milch
Mein 2014 Teil 3 - Schöne Köpfe
Mein 2014 Teil 4 - die Schläuche
Allen Begleitern auf dem Weicheier-Trip ein schönes drittes Adventswochenende
Gerd