Ganoderma?

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 2.505 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Tomentella.

  • Hallo,


    ich nehme an, dass Pils Nr. 3 Ganoderma lucidum ist.


    Sind Nr. 1 und 2 ebenfalls G. lucidum? Vielleicht in anderen Wachstumstadien?


    Und was ist Nr. 4.


    Nr. 1-3 wachsen auf Korkeichen und Nr. 4 an der Basis eines Erderbeerbaums (Arbutus unedo) in Portugal.


    Die Pilze sind ungefaehr Essteller-gross. Ich hab mit dem Messer eine Sektion bei Nr. 2 freigelegt. Der Pilz war sehr hart und ich bin nur unter Kraftaufwendung mit dem Messer durchgekommen.


    Wird der ganze Pilz verwendet, um das Pulver herzustellen? Sind diese Exemplare dafuer schon zu alt?


    lg. Dieter


    Nr. 1


    Nr. 2




    Nr. 3


    Nr. 4

  • 1-3 sehen mir sehr nach Ganoderma lucidum aus. Bei der Nr.4 enthalte ich mich einer Aussage. Auf den ersten Blick würde ich den jedenfalls nicht für ebensolchen halten.


    Verwenden kann man von G. lucidum alles, denke ich. Wissen tu ich das nicht aber ich halte es so. Das "Fleisch", wenn man es so nennen kann ist ja augenscheinlich in allen Teilen gleich. Das mag unter dem Mikroskop anders aussehen aber welcher Bestandteil des Pilzes hilft denn wogegen ??!


    Zu alt sind die Pilze meiner Meinung nach auch nicht. Man sieht ja noch glatte Stellen.
    Ich habe hier auch 2 Exemplare liegen die ich glatt und jung geerntet habe und einer davon ist inzwischen auch zur Hälfte "stumpf" geworden. Es ist zwar ein Zeichen des Alterns aber nach weniger als einem halben Jahr (so alt sind die beiden Exemplare jetzt) werden die nicht verdorben oder unwirksam geworden sein.


    Große Erfahrung habe ich mit dem Pilz allerdings nicht, falls sich das jetzt so anhören sollte. Ich gebe hier nur meine Ansicht zu dem Pilz wider bzw. meine Rückschlüsse aus eigener Beobachtung.


    Also warte mal weitere Wortmeldungen ab.


  • 1-3 sehen mir sehr nach Ganoderma lucidum aus.


    Hallo Mausmann,


    danke fuer die Antwort.


    Unter meiner Anfrage hat the Forums-Software weitere Themen verlinkt, die mit Ganoderma zu tun haben. Bei der ersten Anfrage von Fraxineus bin ich auf Pablo's Erklaerung gestossen, dass der Lackporling ohne Stiel, der direkt am Baum waechst, Ganoderma resinaceum ist. Aber beide scheinen sonst fast identisch zu sein.


    lg. Dieter

  • Man sollte im Halbschlaf nicht versuchen auf Bestimmungsanfragen einzugehen. :)


    Ja, die Idee ist natürlich berechtigt. Ohne Stiel ist ein gutes Argument.
    Bei Nr.1 möchte ich daher auf Ganoderma pfeifferi ausweichen, denn Ganoderma resinaceum ist einjährig. Man sieht hier aber Zuwachs.


    Die Farbe im Schnittbild bei Nr.2 mag ich nicht beurteilen. Hell oder dunkel ? Sie sollte ja eigentlich dunkler aussehen, aber Fotos sind immer so eine Sache. Der ist mir nicht ganz geheuer.


    Bei Nr.3 bleibt wohl auch die Wahl zwischen Ganoderma pfeifferi und Ganoderma resinaceum. Hast du zufällig mal an den Pilzen gerochen ? G. pfeifferi soll ohne Geruch sein, G. resinaceum mit.


    Tendenziell wäre ich bei 2+3 aber eher bei Ganoderma resinaceum. Aber das ist nur Bauchgefühl.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Ich wäre mir da nicht so sicher bei einjährig vs. mehrjährig.
    Dazu finden sich wiedersprüchliche Angaben. Besser macht man die Unterscheidung von G. resinaceum und G. pfeifferi an soliden Kriterien wie Tramafarbe, eventuell Geruch und Kompaktheit des Fleisches fest, sowie natürlich am unterschiedlichen Aufbau der Hutkruste. Letzteres geht aber mikroskopisch.


    Bei den hier vorgestellten Pilzen sehe ich aufgrund der hohen optischen Variationsbreite der einzelnen Arten keine Chance auf eine sichere Bestimmung. Das sollte man mal systematisch angehen: Also erstmal Brutzeltest, dann Schnittbild Bitte vollständig, nicht nur Ausschnitt).


    Nr. 4 wäre zu vergleichen mit Phellinus torulosus.



    LG, Pablo.

  • Hallo Mausmann, hallo Pablo,


    danke fuer die Antworten.


    Dann muss ich nochmal in den Wald, um daran zu riechen und neue Schnittbilder zu machen. Wie soll G. resinaceum denn riechen bzw. G. pfeifferi nicht riechen?


    Brutzelttest? Das hoert sich komkliziert an! Kann ich das ohne besondere Hilfsmittel selber machen?


    Nochmals danke fuer die Namen, dann kann ich wenigstens schon mal selber recherchieren.


    lg. Dieter

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Dieter!


    Ganoderma pfeifferi soll nicht auffällig riechen (also wohl typisch porlingsartig säuerlich), G. resinaceum riecht - vor allem getrocknet - ziemlich stark aromatisch - fruchtig. Und hat dann auch fluffig leichtes Fleisch.


    Brutzeltest ist im Grunde eine ganz einfache Sache. Und dient dem Nachweis, ob ein Pilz Harz in der Hutkruste einlagert. Was eben manche Arten machen, und manche nie.
    Dazu einfach mal eine Flamme (Feuerzeug) an die Hutkruste halten und warten. Wirds nur schwarz und schwelt, dann kein Harz. Fängt es an zu brutzeln und Blasen zu schlagen, dann Harz ja.



    LG, pablo.

  • Hallo Pablo,l



    Ich wäre mir da nicht so sicher bei einjährig vs. mehrjährig.
    Dazu finden sich wiedersprüchliche Angaben. Besser macht man die Unterscheidung von G. resinaceum und G. pfeifferi an soliden Kriterien wie Tramafarbe, eventuell Geruch und Kompaktheit des Fleisches fest, sowie natürlich am unterschiedlichen Aufbau der Hutkruste. Letzteres geht aber mikroskopisch.


    - Richtig: Über "G. lucidum, G. resinaceum, G. pfeifferi" findet man durchaus unterschiedliche/widersprüchliche Angaben.


    - Ich bin mir zwischenzeitlich allerdings sicher, dass "G. resinaceum" eine "einjährige" Pilzart ist und keineswegs konspezifisch mit "G. lucidum" ist. Einen auffälligen Geruch bei "G. resinaceum" konnte ich übrigens nicht feststellen.


    ---> Ich empfehle folgende Beitragsserie bei Harry, in der wir uns mit mehren Generationen von "G. resinaceum" beschäftigt haben und auch auf Widersprüche in der Literatur eingegangen sind.
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    - Die hier gezeigten Bildern kann ich mangels verwertbarer Details leider nicht bewerten, obwohl ich mir zwischenzeitlich zutraue, die 3 genannten Arten (mit Fruchtkörper in der Hand) rel. treffsicher unterschneiden zu können.
    ---> Aber misstrauisch wie ich bin, würde ich bei geringsten Restzweifeln ("G. resinaceum vs. G. pfeifferi") zur Absicherung (vermutlich überflüssig) noch mikroskopieren.


    Grüße
    Gerd

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Gerd!


    Oh ja, die Diskussion kenne ich. Hat mir auch schon einiges geholfen und erklärt. :)
    Ganoderma pfeifferi hatte ich noch nicht in der Hand, Ganoderma resinaceum wächst im Luisenpark in Mannheim an einer Platane (wenn diese nicht gefällt wird). Im Frühjahr hatte ich da einen abgestorbenen Fruchtkörper aus dem Vorjahr.
    Dieser war ziemlich fluffig und leicht und roch schon ziemlich auffällig.
    Mikroskopisch hatte ich mich da anhand der Struktur der Hutkruste auch vergewissert.


    Im Sommer kam ein Fruchtkörper an der selben Stelle nach, bei dem ich keinen auffälligen Geruch festgestellt habe. Der stand mächtig im Saft und war zwar nicht gerade schwer, aber auch nicht auffallend leicht. Interessant war da, daß der ganze Fruchtkörper von Harz durchzogen schien. Hat man irgendwo gedrückt, klebten die Finger.
    Und bei dem kann ich garantieren: Definitiv einjährig.



    LG, pablo.

  • Hallo,


    Ganoderma pfeifferi würde ich bei Nr. 2 und 3 ausschließen wollen.
    Es gibt immer wieder Falschmeldungen von dieser sehr seltenen Art, die hauptsächlich an Buche gebunden ist. G. pfeifferi hat deutlich dunkelbraunes Fruchtfleisch im Vergleich zum hellbraunen Fruchtfleisch von resinaceum und lucidum.
    Nr. 4 ist höchstwahrscheinlich der mediterran häufige Fuscoporia torulosa (Phellinus torulosus).


    Beste Grüße
    Frank