Pilze 2014 1

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 7.528 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Naan83.

  • Liebe Pilzfreunde


    Eigentlich sollte der Beitrag TOP 10 von 2014 heißen, aber bei dem Versuch eine Auswahl aus 920 Aufnahmen zu machen bin ich kläglich gescheitert. Daher hier erst mal die Top 10 der in 2014 für mich neuen Arten. Eventuelle Verbreitungsangaben beziehen sich nur auf Funde, die in der gängigen Literatur, in Roten Listen oder Verbreitungskarten publiziert sind. An älteren Fundmeldungen bin ich natürlich interessiert.


    Kiefern-Habichtspilz (Sarcodon squamosus) Erster Nachweis für NRW



    Nur von Zwei Altfunden vor 1996 bekannt ist der
    Hornstielige Wurzelschnitzlig (Phaeocollybia jennyae) ältere Schreibweise jennyi



    Neuere Untersuchungen zeigen, das es sich bei der bisher als Grüne Stielzunge (Microglossum viride) bezeichneten Art, um zwei verschiedene Arten handelt und es wurde mit Microglossum griseoviride eine neue Art beschrieben. http://ibot.sav.sk/usr/Viktor/…s-viride-griseoviride.pdf


    Hier die "echte" wohl extrem seltene Gelbgrüne Stielzunge (Microglossum viride)



    Eine typische Art magerer Wiesen ist der Schwazblaue Rötling (Entoloma atrocoeruleum) In NRW eine Rarität.



    Überraschungsfund in einem benachbarten Garten
    Bräunender Mehlschirmling (Cystolepiota pulverulenta)



    An seiner Farbe ist die nächste Art nur in ganz jungem Zustand zu erkennen
    Weinroter Körnchenschirmling (Cystoderma superbum)



    Gilt als gefährdete Art, die aber möglicherweise in älterem Zustand nicht erkannt wird.



    Zinnoberrotes Stummelfüßchen (Crepidotus cinnabarinus) nur von einem Standort in NRW bekannt



    Im einem Fichtenwald auf Kalk, der seit mehr als 20 Jahren mehrmals im Jahr aufgesucht wird, ersmals gesehen und dann gleich in Massen.


    Buchsblättriger Trichterling (Clitocybe alexandri)



    Amethystfarbige Keule (Clavaria zollingeri) Erstfund für die Eifel



    Die Röhrlinge in der Eifel ließen einen in diesem Jahr nicht aus dem Staunen herauskommen.
    Blaufleckender Purpur-Röhrling (Boletus rhodopurpureus) Zweiter Fund für die Eifel



    Gelbhütiger Purprur-Röhrling (Boletus luteocupreus) Zweiter Fund für die Eifel




    Das wars für Heute


    LG Karl

  • Spannende Pilzwelt die du da zeigst. Danke vielmals! :)


    Ist dir bei der Stielzunge die kleine Nacktschnecke aufgefallen? Die sieht ähnlich grün aus wie die Pilze. Ob die wohl vom Verzehr der Pilze diese Optik erhält ?
    Wenn ich solche Dinge sehe stelle ich mir manchmal solche Fragen. Zusammenhänge wären ja möglich. Ich denke also gerade nur laut. Die Frage muß natürlich nicht beantwortet werden. :)


    Das Stummelfüßchen macht gute Laune. Mal wieder etwas Abwechslung zu einem Blick aus dem Fenster. :thumbup:

  • Traumhafte Funde, danke Karl! :sun:

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Karl,


    danke für's Teilen. Du zeigst wieder einmal, dass du mit deiner Fachkenntnis und deinen Funden nicht nur ein wichtigen Beitrag zum Forum leistet, sondern auch zur (praktischen) Mykologie. Doppelten Dank dafür. ;)


    LG, Jan-Arne

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Karl!


    Da hätte ich aber auch Schwierigkeiten, eine Top - ten Auswahl zu entscheiden.
    Zum Glück habe ich aber auch nicht so schöne Bilder und lasse es einfach.
    Aber diese Auswahl hier, die hat's in sich.
    Tolle Sache, da gucke ich mir gerne auch noch die Top - 50 an. ;)



    LG, pablo.

  • Hallo Karl,


    wahrlich eine exklusive Auswahl, die Du uns da präsentierst.
    Und mir sehr schönen Aufnahmen dazu.


    Das Zinnoberrotes Stummelfüßchen sieht einfach toll aus, aber auch der Gelbhütige Purprur-Röhrling hat es mir angetan.


    Und der Buchsblättrige Trichterling erinnert von oben ja stark an den Tigerritterling.


    Ich hoffe, im Laufe meines Pilzlerdaseins mal ein oder zwei dieser Arten zu Gesicht zu bekommen ...


    Vielen Dank für diesen besonderen Beitrag
    Gerd

  • @ An Alle: Danke für Eure positiven Resonanzen


    @ Mausmann: Die Wegschnecke hatte keine grünen Töne, das sieht höchsten durch Reflexion so aus. Zum Verspeisen der Stielzungen haben wir ihr keine Gelegenheit gegeben, da die Kollektion für weitere Pilzfreunde stehen bleiben sollte.


    @ Gerd: Den Tiger-Ritterling kenne ich nur wie auf der Aufnahme vom 11.09.14 aus dem Wald, in dem wir waren.



    Im Netz sind aber tatsächlich auch dunklere, deutlicher braune Exemplare vertreten.


    @ Tuppie: Die Frage nach dem Buchsblättrigen Trichterling habe ich mir auch schon gestellt und leider keine Idee. Was ich bisher drüber gelesen habe, kann ich nicht nachvollziehen.


    LG Karl


  • ...Tolle Sache, da gucke ich mir gerne auch noch die Top - 50 an. ;)


    Aber hallo! Das sehe ich haargenau so! :sun::)
    Wirklich wunderschöne Bilder und dann auch noch superseltene Pilze. Da bleibt der Mund offen. :D

    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
    ------------------
    "Es gibt Gottsucher, Ichsucher und Schwammerlsucher" (G. Polt)



  • Tolle Funde und erst recht die Bilder! Was für eine wunderschöne bunte Vielfalt die Pilzwelt doch bietet - und das ist in den ganzen vergangenen Jahren einfach so an mir vorbeigegangen. 8|


    Grüßle


    Heide

    Liebe Grüßle

    Heide



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  • Hallo Karl,


    den Buchsblättrigen Trichterling finde ich ja spannend! Kannst du mir verraten ob diese eigentümlich gleichmäßig-gefelderte Oberfläche für den besonders typisch ist?


    Gibt es bei dem ein verlässliches makroskopisches Merkmal um ihn von änlichen Arten abzugrenzen, oder muss man den mikroskopisch absichern...?

  • Hallo Anna


    Bei ausgewachsenen Fruchtkörpern sind die konzentrisch angeordneten und flach aufliegenden Schuppen das typische Merkmal. Junge Fruchtkörper können eine gewisse Ähnlichkeit mit Nebelkappen haben, zumal beide Arten über 20 cm groß werden und oft in Hexenringen und Reihen wachsen. Von weitem habe ich sogar an Neblkappen gedacht und bin zum Glück nicht gleich umgekehrt. Mikroskopisch hat C. nebularis schlankere Sporen und kein inkrustiertes Pigment. C. alexandri hat zumindest in einigen Hyphen der Hutdeckschicht feine Inkrustationen
    Erhard Ludwig stellt im Pilzkompendium III noch Clitocybe subalexandri vor. Soll sich durch nur sehr spärliche Schnallen und stark inkrustiertes Pigment unterscheiden. Weiterhin wird C. harperi ohne Schnallen und ohne Inkrustionen erwähnt.


    LG Karl


  • Hallo Anna


    Bei ausgewachsenen Fruchtkörpern sind die konzentrisch angeordneten und flach aufliegenden Schuppen das typische Merkmal. Junge Fruchtkörper können eine gewisse Ähnlichkeit mit Nebelkappen haben, zumal beide Arten über 20 cm groß werden und oft in Hexenringen und Reihen wachsen.


    Hallo Karl,


    vielen Dank für deine interessanten Erläuterungen. Ich fragte deshalb, weil ich vor kurzen im Vorbegehen ein vermeintliche Nebelkappengruppe mit einer ähnlichen Hutstruktur im Park eines Botanischen Gartens gesehen habe. Ich war kurz irritiert, dann schob ich es auf die Witterung und habe die nicht einmal aufgenommen.


    Seitdem habe ich mich immer wieder gefragt ob es wirklich Nebelkappen waren... X/


    Vielleicht Besuch ich den Ort demnächst noch einmal...