Roehrenpilz im Maquis

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 1.875 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von DieterB.

  • Hallo,


    dieser Pilz stand zwischen Zistrosen im Maquis. Zuerst dachte ich an Leccinum corsicum (wegen den Zistrosen), aber der Stiel scheint zu duenn und, bis auf die untere Stielhaelfte, gibt es fast keine Farbveraenderung. Die Stieloberflaeche hat schon eine leicht raue Oberlflaeche, aber bei weitem nicht so sehr wie bei anderen Raufuss Roehrlingen.


    Der Hut hat einen Durchmesser von 5 cm. Der Stand auf einer Hoehe von ca. 400 m auf naehrstoffamer, saurer Lehmerde. Es gab keine Baeume in der Naehe, nur Gestruepp. (Heute gefunden in Portugal)


    Gibt es ausser L. corsicum noch andere Roehrlinge die aehnlich aussehen?


    lg. Dieter







  • Hallo Dieter,


    schwierig!
    Ich würde Xerocomus moravicus/leonis nicht ausschließen wollen.
    Aber die Dicke des Röhrenpolster würde durchaus auch auf Leccinum (corsicum) hindeuten.
    Hier würde Dir die Sporenlänge sofort sagen ob es ein Xerocomus oder ein Leccinum ist ....


    beste Grüße,
    Andreas

    • Offizieller Beitrag

    Morgen!


    Da habe ich jetzt Zweifel. Xerocomus moravicus kenne ich zwar nicht, aber das sollte doch ein Pilz mit weißlichem Fleisch sein, und keineswegs gelbem Stielfleisch, in der Stielbasis gar orangerot und mit satt roten Pünktchen?


    Weil wenn das auf dem vorletzten Bild nicht täuscht, dann muss es eigentlich eine Art aus dem Xerocomus rubellus - Aggregat sein. Also im Grunde Xerocomus communis / engelii. Auch wenn mir der äußere optische Eindruck mit der glatten, nicht auffeldernden Huthaut und der Röhrenfarbe nicht so ganz gefallen will.
    Allerdings ist X. communis eine extrem variable Art, selbt wenn man X rubellus und X. bubalinus trennt. Und wer weiß, wie die in Portugal aussehen kann.


    Wobei ich mich bei dem glatten Hut (hat's bei euch geregnet) aber auch gerade frage, ob's nicht ein Suillus sein kann... :/



    LG, Pablo.

  • Hallo Andreas, hallo Pablo,


    danke fuer die Hinweise. Wahrscheinlich ist es doch Leccinum corsicum. Ich hab nochmal auf funghiitalia nachgelesen. In Bezug auf Stiel, steht da "fusiforme, slanciato, talvolta incurvato". Das wuerde, glaube ich, auf meinen Pilz passen. Auf allen Bildern, die ich gesehen hatte, sah der Stiel eher dick oder sogar keulenfoermig aus. Auch die Groesse des Huts (4-8 cm) stimmt. Also ich werde den mal vorlaeufig unter L. corsicum ablegen. Was auch stimmt, ist dass wir im Dezember, als Roehrenpilz, fast nur Leccinum und keine Boletus finden, obwohl noch einige aeltere B. edulis oder aereus zu sehen


    Das komplementiert auch schoen die L. lepidum Exemplare, die ich in letzter Zeit gefunden habe. In diesem Zusammenhang hab ich festgestellt, das die Farberveraenderung im Fleisch fast bei jedem Exemplar anders ist. Bei manchen sieht man nur grau, bei anderen violette Toene, wie hier gezeigt, bei anderen sogar blutrote oder gelbe Farbtoene.


    lg. Dieter


    PS: Nein, es hat nicht geregnet und fuer die naechsten Pinien muss man meilenweit gehen. Vor zwei Wochen hab ich nochmal einige Suillus bellinii bei den Pinien gefunden, aber jetzt ist deren Zeit wohl auch vorbei.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Dieter!


    Ich kann mir nicht vorstellen, daß das ein Raustielröhrling sein soll.
    Es fehlt nicht nur die Stielschuppung (charakteristisch, muss vorhanden sein!) sondern auch die Größe / Habitus passt nicht wirklich.
    Zusammen mit den hier viel zu großen Poren für eine Art der Gattung und der Fleischfarbe ist die Gattung aus meiner Sicht im grunde auszuschließen.



    LG, Pablo.

  • Leider kann ich zu dem Pilz nichts beisteuern, da ich ihn nicht kenne.
    Aber ich habe dieses Jahr an Leccinum lepidum gelernt, dass mediterrane Rauhstiel-Röhrlinge völlig anders als die heimischen aussehen können!



    Ich kann mir nicht vorstellen, daß das ein Raustielröhrling sein soll.
    Es fehlt nicht nur die Stielschuppung (charakteristisch, muss vorhanden sein!) sondern auch die Größe / Habitus passt nicht wirklich.


    Vor dem Istrienkurs hätte ich mir das auch nicht vorstellen können, mittlerweile schon.
    Vielleicht buchst du 2015 diesen Kurs bei Andreas, mit etwas Glück kannst du diverse Rauhstiel-Röhrlinge dann selbst entdecken!


    LG Nobi

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  • Ich kann mir nicht vorstellen, daß das ein Raustielröhrling sein soll.
    Es fehlt nicht nur die Stielschuppung (charakteristisch, muss vorhanden sein!) sondern auch die Größe / Habitus passt nicht wirklich.


    Das stimmt schon. Der Stiel war recht glatt. Ich habe leider kein sehr gutes Bild vom Stiel, aber wenn man genau hinsieht, kann man am oberen Teil ein ganz leichtes Schuppenmuster erkennen. Im mittleren Teil, dort wo die raue Oberflaeche bei Leccinum normalerweise ist, kann man eine leicht milchige Toenung erkennen. Es koennte also sein, dass der raue Teil schon verfault ist (das sieht man auch im Schnittbild).



    Zitat

    Zusammen mit den hier viel zu großen Poren für eine Art der Gattung und der Fleischfarbe ist die Gattung aus meiner Sicht im grunde auszuschließen.


    Der Pilz ist jetzt getrocknet. Das folgende Bild zeigt eine getrocknete Ziegenlippe (in der Mitte) im Vergleich mit diesem Pilz (links und rechts). Beim Trocknen ist der Pilz also so dunkel wie ein Leccinum geworden.



    Aber das staerkste Argument ist nunmal, dass nur Zistrosen, Ginster, usw. in der Naehe standen, und kein einziger Baum.


    lg. Dieter