Frage zu den Tintlingen

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.166 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Rada.

  • Ich hatte diese Exemplare makroskopisch mal als Coprinus radiatus angesprochen.
    Beim mikroskopieren der Sporen habe ich dann abgebrochen, weil die stark unterschiedlichen Sporenformen und -größen mich total verwirrt haben. Es ist schon klar, dass der Blick die Sporen aus unterschiedlichen Winkeln erfasst, dennoch ist die Variationsbreite enorm. Was soll man da messen?


    Die eigentliche Frage ist, ob es sich hier um Fehlbildungen handeln kann, möglicherweise wegen der Kulturzucht, oder ob es tatsächlich Arten gibt, die so unterschiedliche Sporen ausbilden.


    Weiter ist mir dann beim Schlüsseln aufgefallen, dass bei dieser Art kein Velum zu erkennen ist. Da Hut und Stiel mit Setae besetzt sind, kommt nach dem mit vorliegenden Schlüssel nur die Gattung Coprinellus in Frage. Ist das so?


    Jetzt hänge ich schon bei der Gattung fest.:(

  • Kopf hoch, Ralf!
    Noch ist kein "Pilz"meister vom Himmel gefallen! ;)



    Ich hatte diese Exemplare makroskopisch mal als Coprinus radiatus angesprochen.


    Das zeigt mir, dass du auf dem richtigen Weg bist!
    Auch ich sehe Coprinopsis radiata, wie der Pilz korrekt heißen sollte.
    Für die makroskopisch ähnlichen C. pseudoradiata ist er zu groß, für cinerea zu klein!


    Zitat

    Beim mikroskopieren der Sporen habe ich dann abgebrochen, weil die stark unterschiedlichen Sporenformen und -größen mich total verwirrt haben. Es ist schon klar, dass der Blick die Sporen aus unterschiedlichen Winkeln erfasst, dennoch ist die Variationsbreite enorm. Was soll man da messen?


    Die eigentliche Frage ist, ob es sich hier um Fehlbildungen handeln kann, möglicherweise wegen der Kulturzucht, oder ob es tatsächlich Arten gibt, die so unterschiedliche Sporen ausbilden.


    Eindeutig fehlentwickelte Sporen, diese sind völlig unbrauchbar für eine Bestimmung.
    Anhand deiner Bilder können wir uns nur makroskopisch einer Art annähern.


    Zitat

    Weiter ist mir dann beim Schlüsseln aufgefallen, dass bei dieser Art kein Velum zu erkennen ist. Da Hut und Stiel mit Setae besetzt sind, kommt nach dem mir vorliegenden Schlüssel nur die Gattung Coprinellus in Frage. Ist das so?


    Nein, dass interpretierst du falsch.
    Der Hutfilz, der auf deinen Bildern zu sehen ist, ist das Velum!
    Ich sehe förmlich die länglichen Velumelemente.
    Du solltest mal etwas davon abkratzen und mikroskopieren. Du wirst staunen!
    Ganz sicher landest du in der Gattung Coprinopsis, Sektion Lanatuli.


    Nun hadere nicht mit dem Schlüssel!
    Falls es der ist, den ich sehr gut kenne, liegt es nicht am Schlüssel, sondern daran, dass du die Merkmale noch nicht richtig zu erfassen verstehst.
    Dass das besser wird, dafür ist dieses Forum da!


    Mach einfach weiter so und traue dich zu fragen, wenn es klemmt!


    LG Nobi

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    Chips: 72

  • Hallo Ralf,
    ich bin leicht verwirrt.
    Die (super!) Fotos könnten prima C. radiata zeigen, also Coprinopsis. Den Schwenk zum fehlenden Velum und den vorhandenen Seten habe ich nicht recht verstanden. Ein Coprinellus ist das vermutlich nicht, dafür erscheint der Pilz zu plüschig.
    Ganz unabhängig davon, Tintlingssporen sind ja sehr variabel in der Größe und Form, aber dein Fund ist schon sehr extrem. Wie hast du denn die Sporen untersucht? Als Abwurf, Tinte?
    Beste Grüße!
    Andreas


    Und Nobi war rascher...

  • Hallo Nobi,





    Es wird klemmen und ich werde fragen. :)
    [hr]



    Hallo Andreas,


    verwirren kann ich gut.:)


    Wie Nobi schon richtig erkannt hat, habe ich noch Probleme mit der Interpretation diverser Merkmale. Ich tue mich halt schwer mit Pilzen, die Ihre Sporen nicht ordentlich in Schläuchen aufbewahren.:D


    Sporen hatte ich sowohl als Abstrich (Tinte) als auch mit einer Probe noch frischer Lamellen untersucht. Beide male mit dem gleichen ungleichen Ergebnis. Ich denke, dass die Kulturbedingungen Schuld sind.
    [hr]
    Ah ja, dann kann ich gleich noch eine Frage hinterherschicken.


    Wenn der Flaum auf der Hutoberfläche Teile des Velums sind, was ist dann mit Setae gemeint ?
    Seten kenne ich von den Pyrenos als stachelige/haarige/klauenförmige Fortsätze, die meist um die Perithecienmündung angesiedelt sind.