Unbekannter Schnecklingsähnlicher

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 1.751 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo zusammen,


    heute ist mir ein relativ kleiner, unscheinbarer Lamellenpilz begegnet, den ich nicht richtig zuordnen kann.


    Die Daten:


    Fundort:
    Am Boden in der Nadelstreu eines relativ jungen Fichtenbestands, keine weiteren Baumarten in der Nähe. Die Gruppe von Fruchtkörpern wuchs direkt neben einem Stamm, den kann man im oberen Bild im Hintergrund erkennen.
    Der Boden müsste sauer oder zumindest neutral sein, jedenfalls nicht sehr kalkhaltig.


    Makro:
    Die maximale Länge beträgt etwas über 3cm, der Hut schafft es auf 1,5cm im Durchmesser.
    Hut graulich, trocken etwas glänzend, feucht leicht schmierig, aber nicht schleimig.
    Stiel trocken, weiß, ohne Flecken.
    Geruch ist kein spezieller wahrnehmbar, weder am Standort noch zu Hause.


    Mikro:
    Sporen hyalin, glatt, 7-10 x 4,5-5,5 µm.
    Basidien 4-sporig, sehr lang, bis ca. 63 x 9 µm. Sterigmen manchmal bis 7 µm lang.
    Zystiden hab ich keine gefunden, nur Basidiolen.
    HDS aus langen, dünnen Hyphen mit graugrünem Pigment. Bis über 250 µm lang, meist 5-6 µm breit. Die Hyphen der darunter liegenden Schichten sind farblos, breiter und kürzer.
    Schnallen sind vorhanden, sowohl an den Basidienbasen (nicht sicher, ob immer) als auch an Tramahyphen und den Hyphen der HDS.








    Ich komme wegen Habitus, Sporen und den langen Basidien auf jeden Fall zu den Hygrophoraceae, aber dann steig ich aus. Für nen Schneckling ist der schon arg klein, aber sowohl bei Hygrophorus als auch alles kleinere passt alles nicht wirklich. Vielleicht seh ich aber auch nur den Pilz vor lauter Sporen nicht.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Hallo Sepp,


    danke für die Antwort in Rekordzeit.
    An den hab ich schon gedacht, mikroskopisch gäb's da nix auszusetzen, nur ist mir der noch nie annähernd so winzig und ohne Pünktchen begegnet.
    Kann natürlich durch die späte Jahreszeit bedingt sein.
    Also wenn der so aussehen darf, ist's schon plausibel, nur kenn ich den bisher eben anders.


    Danke und viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Matthias!


    Ist vielleicht eine ganz abstruse Idee, weil der standort auch gar nicht passt, aber bei einem Schnecklingsverwandten mit radialfilziger Hutoberfläche und geringer Größe: Hast du dich mal bei Camarophyllopsis umgeschaut?



    LG, pablo.

  • Hallo!


    Pablo schrieb:

    Zitat


    ......weil der standort auch gar nicht passt,......


    Besseren Standort gibt ´s doch gar nicht:

    Zitat


    Am Boden in der Nadelstreu .....


    Ich sehe Pusteln am Stiel.
    Die sind nicht immer überdeutlich.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

    Link: Gnolmengalerie

    Link: Einladung APR 2024

    Link: Nanzen 2024

    Link: APR 2024

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ingo!


    Nö, zu Hygrophorus pustulatus passt der Standort doch wunderbar. Nur eben zu Camarophyllopsis nicht. Den Schwarzpunktierten kenne ich eben nur mit glatter Hutoberfläche, gerne auch irgendwie glänzig - schmierig wenn feucht:


    Und bei den Pilzen von Matthias meine ich schon so was Faserfilziges zu erkennen, was mich wundert. Aber wenn der das auch kann, dann ist es wohl ok so.



    LG, Pablo.