Schimmel an Holz oder Samtfußrübling

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 3.168 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von wildpflanzenfan.

  • Hallo Forum,


    an einem Bach habe ich heute an ein paar Weiden Samtfußrüblinge gefunden.
    An einer "Weidenwunde" wuchsen besonders viele Exemplare heraus.



    Erst beim "Ernten" fiel mir auf, dass an manchen Stellen im Büschel der Flaum - mutmaßlich von einem Schimmelpilz - die Samtfußfruchtkörper teilweise berührte oder auch teilweise umschloss.



    Die Fruchtkörper selbst machten für mich farblich und von der Konsistenz eher einen sehr guten Eindruck.



    Ich frage mich nun, ob dieser Schimmel eigentlich vom Holz stammt und nur zufällig einzelne Fruchtkörper "überklettert" wurden.
    Der Schimmelflaum bedeckt an diesem Baumstamm an manchen Stellen möglicherweise nur Holz, jedoch keine Fruchtkörper.


    Wie kann ich feststellen, ob die Fruchtkörper die eigentlichen Opfer sind, oder wie weit sie nur zufällig Kontakt mit dem Schimmel haben?



    Viele Grüße,
    Thorsten

    Ich finde Giftpilze/Toxikologie sowie kleines Zeugs wie Conocybe und Mycena spannend. Davon kann ich nichts für die Küche oder zum richtig satt werden empfehlen.

    Einmal editiert, zuletzt von wildpflanzenfan ()

  • Hallo Thorsten,


    ich gehe gleich mal auf die eigentliche Frage ein.


    Spinnweben sind das offensichtlich keine, bei derartiger Ausprägung und dermaßen flächendeckender Erscheinung.
    Da hat die Witterung offensichtlich im negativen Sinne mitgespielt und deine Samtfußrüblinge sind von einem Schimmelpilz erfasst worden.


    Mit den Schimmelpilzen ist es eben wie mit den "anderen" Pilzen auch, wenn mal sie mal makroskopisch entdecken kann, ist der eigentliche Pilz schon viel weiter vorgedrungen.


    Abgesehen von der allgegenwärtigen Antwort, dass es hier und über das Internet keine Verzehrfreigabe gibt, würde ich vom Verzehr der Fruchtkörper, auch der scheinbar intakten, absehen.


    LG,
    Markus

  • Hallo Markus,


    vielen Dank für die schnelle Antwort!



    Hallo Thorsten,


    ich gehe gleich mal auf die eigentliche Frage ein.


    Spinnweben sind das offensichtlich keine, bei derartiger Ausprägung und dermaßen flächendeckender Erscheinung.
    Da hat die Witterung offensichtlich im negativen Sinne mitgespielt und deine Samtfußrüblinge sind von einem Schimmelpilz erfasst worden.


    der Baum steht nicht nur am Ufer der Würm sondern wird zusätzlich auch noch von der Hangseite her von einem Rinnsal gespeist.


    Es ist wirklich sehr feucht dort.


    Ich interpretiere Deinen Beitrag mal so, dass Du den Schimmel nicht dem Holz sondern dem Pilz zuordnest. :rolleyes:


    Zitat


    Mit den Schimmelpilzen ist es eben wie mit den "anderen" Pilzen auch, wenn mal sie mal makroskopisch entdecken kann, ist der eigentliche Pilz schon viel weiter vorgedrungen.


    Das Risiko ist natürlich zu groß. Ich habe von dem Baum aus diesem Büschel zwar nur "kontaktfreie" Fruchtkörper geholt -
    (anfangs ist mir der Schimmel gar nicht aufgefallen....)
    - jetzt wandert der Inhalt des Gefrierbeutels komplett in den Biomüll. :cursing:


    Ich hätte die Samtfüße der anderen Bäume am Besten gar nicht im Korb mischen sollen it Fruhtkörpern, wo ich nur geringeste Frischezweifel habe...


    Naja, es gibt ja gerade genug davon.


    Zitat


    Abgesehen von der allgegenwärtigen Antwort, dass es hier und über das Internet keine Verzehrfreigabe gibt, würde ich vom Verzehr der Fruchtkörper, auch der scheinbar intakten, absehen.



    Eine Verzehrfreigabe wollte und kann ich natürlich nicht hier erwarten. :)


    Im Hinblick auf ich die Erkennung der Art hätte ich die Fruchtkörper gemäß Deiner Signatur eigenverantwortlich verzehrt
    - aber den Frischegrad wird natürlich auch niemand bescheinigen, der/die die Fruchtkörper nicht direkt sehen konnte.


    Ich teste die Fruchtkörper derzeit darauf, ob sie komisch riechen, noch elastisch sind und versuche meist auch einen Sporenabwurf.


    Mal naiv gefragt:
    Hat ein angegammelter Pilz denn Probleme mit dem Sporenabwurf, oder spielt die Frische überhaupt keine Rolle?


    Viele Grüße,
    Thorsten

    Ich finde Giftpilze/Toxikologie sowie kleines Zeugs wie Conocybe und Mycena spannend. Davon kann ich nichts für die Küche oder zum richtig satt werden empfehlen.

    Einmal editiert, zuletzt von wildpflanzenfan ()

  • ....
    Mal naiv gefragt:
    Hat ein angegammelter Pilz denn Probleme mit dem Sporenabwurf, oder spielt die Frische überhaupt keine Rolle?


    Viele Grüße,
    Thorsten



    Hallo Thorsten,


    die Feuchtigkeit an für sich wird nicht das ausschließliche und alleinige Problem sein. Wäre es dort allerdings trocken, gäbe es gar keine Pilze. Meist spielt die Witterung auch eine Rolle, wenn es zu Schimmelbildung kommt, d.h. zur Feuchtigkeit kommen (für denn Schimmel) passende Temperaturen hinzu.


    Die Frage wäre zunächst einmal, was es denn überhaupt war.
    Und nach den Aufnahmen sieht es für mich stark nach Schimmel aus.
    Und der Schimmel muss ja irgendwo drauf wachsen.
    (Selbst Staub kann schimmeln, wenn es entsprechend feucht ist)
    Letztlich ist es aber nicht so arg wichtig, denn ob in dem Holz oder oberflächlich, die Fruchtkörper sind mehr oder weniger stark davon befallen. je nach Fortschritt.


    Angegammelt........ was ist darunter nun zu verstehen... ?
    Du meinst die gezeigten Fruchtkörper ? Die sind schon so groß, da sollte bereits Sporenpulver zu sehen gewesen sein.


    Es kann bei zu jungen Fruchtkörper schwierig werden mit dem Aussporen und hauptsächlich bei zu feuchten, völlig durchnässten Fruchtkörpern, oder wenn der Pilz vom Pilz befallen und gefressen wird. Z.B. Goldschimmel.
    Das sind so die wesentlichen Beispiele, wann es mit dem Aussporen nicht klappt. Selbst bei gänzlichen trockenen Fruchtkörpern
    (wie auch Exsikkate = getrocknete Fruchtkörper als Belegexemplare)
    findet man in der Regel noch Sporen.



    LG,
    Markus

  • Hallo Markus,


    ....
    Mal naiv gefragt:
    Hat ein angegammelter Pilz denn Probleme mit dem Sporenabwurf, oder spielt die Frische überhaupt keine Rolle?


    die Feuchtigkeit an für sich wird nicht das ausschließliche und alleinige Problem sein. Wäre es dort allerdings trocken, gäbe es gar keine Pilze. Meist spielt die Witterung auch eine Rolle, wenn es zu Schimmelbildung kommt, d.h. zur Feuchtigkeit kommen (für denn Schimmel) passende Temperaturen hinzu.


    Bei diesem milden Dezember, waren bestimmt ein paar passende Tage dabei.


    Zitat


    Die Frage wäre zunächst einmal, was es denn überhaupt war.
    Und nach den Aufnahmen sieht es für mich stark nach Schimmel aus.
    Und der Schimmel muss ja irgendwo drauf wachsen.
    (Selbst Staub kann schimmeln, wenn es entsprechend feucht ist)
    Letztlich ist es aber nicht so arg wichtig, denn ob in dem Holz oder oberflächlich, die Fruchtkörper sind mehr oder weniger stark davon befallen. je nach Fortschritt.


    Ich denke auch, dass es Schimmel ist. Wie weiit sonstige Pilzfäden/Pilzgeflecht in Frage kommen, weiß ich natürlich auch nicht.


    Ich sehe bereits Gespenster...
    Heute habe ich am Stielende von einem Büschel Austerpilzen ein abdeckendes Gewebe entdeckt, welches aber wie ein Teil des Austernpilzes selber wirkt - sieht auch nicht direkt nach einem Schimmelflaum aus
    (ich denke aber gerade ständig an Schimmel...
    falls es klappt, liefere ich aussagekräftige Bilder in einem anderen Thread nach).


    Zitat


    Angegammelt........ was ist darunter nun zu verstehen... ?
    Du meinst die gezeigten Fruchtkörper ? Die sind schon so groß, da sollte bereits Sporenpulver zu sehen gewesen sein.


    Ja, die unteren Fruchtkörper hatten schon Sporenpulver auf den Hüten.
    Bei mir im Keller haben, soweit ich mich erinnere, alle Fruchtkörper Sporenpulver abgeworfen haben.




    Zitat


    ...
    oder wenn der Pilz vom Pilz befallen und gefressen wird. Z.B. Goldschimmel.
    Das sind so die wesentlichen Beispiele, wann es mit dem Aussporen nicht klappt.


    Das war meine Überlegung: Nämlich ob Fruchtkörper die vom Schimmel zersetzt oder angefressen sind, überhaupt noch Sporen abwerfen können.


    Ich will damit nicht soweit gehen, dass der Sporenabwurf eine Frischegarantie attestiert ;)


    Viele Grüße,
    Thorsten

    Ich finde Giftpilze/Toxikologie sowie kleines Zeugs wie Conocybe und Mycena spannend. Davon kann ich nichts für die Küche oder zum richtig satt werden empfehlen.

    Einmal editiert, zuletzt von wildpflanzenfan ()

  • Hallo Thorsten,


    Fragen über Fragen wie es scheint.....


    Mach Dich selber mal nicht verrückt mit dem Schimmel.


    Bei Austernseitlingen oder Seitlingen an für sich ist der Myzelfilz oftmals stark ausgeprägt. Bei Austernseitlingen insbesondere.
    Bei Zuchtformen noch deutlich stärker als in der Natur.


    Liefere einfach mal ein paar Fotos nach, dann sehen wir weiter.


    Meinen Beobachtungen nach ist hauptsächlich der Orangeseitling ein anfälliger Kandidat für Schimmelbildung oder auffressenden Pilz eben derer.


    Mit dem Frost (der bald kommen soll) oder steigenden Temperaturen bei niederer Luftfeuchtigkeit reduziert sich die Wahrscheinlichkeit von Schimmelbildung ohnehin.


    Ich bin gespannt auf weitere Funde.


    Frohe Weihnachten, liebe Grüße,


    Markus

  • Hallo Markus,


    vorneweg wünsche ich Dir und allen im Forum auch frohe Weihnachten!



    Fragen über Fragen wie es scheint.....


    Mach Dich selber mal nicht verrückt mit dem Schimmel.


    Bei Austernseitlingen oder Seitlingen an für sich ist der Myzelfilz oftmals stark ausgeprägt. Bei Austernseitlingen insbesondere.
    Bei Zuchtformen noch deutlich stärker als in der Natur.


    ja, hier waren die Bedenken wohl übertrieben
    (eben ganz im Gegensatz zu den Samtfüßen).


    Bilder von den Austern zusammen mit einer "Niete" liefere ich noch nach.


    Im Supermarkt meines Vertrauens habe ich mal bei den Zuchtexemplaren gespickelt :)
    ...Ich denke nun auch, dass es sich hier um Myzelfilz handelt.


    Zitat


    Meinen Beobachtungen nach ist hauptsächlich der Orangeseitling ein anfälliger Kandidat für Schimmelbildung oder auffressenden Pilz eben derer.


    Den Orangeseitling habe ich vermutlich noch nie gesehen.


    Zitat


    Mit dem Frost (der bald kommen soll) oder steigenden Temperaturen bei niederer Luftfeuchtigkeit reduziert sich die Wahrscheinlichkeit von Schimmelbildung ohnehin.


    Da bin ich mal gespannt, wie sich ein paar kleine Samtfüßchen verhalten, welche ich an verschiedenen Orten beobachte.


    Im Gegensatz zu den Fruchtkörpern an dem extrem feuchten Baum, dieanderen Beobachtungsobjekte eher unter Trockenheit.


    Liebe Grüße,
    Thorsten

    Ich finde Giftpilze/Toxikologie sowie kleines Zeugs wie Conocybe und Mycena spannend. Davon kann ich nichts für die Küche oder zum richtig satt werden empfehlen.

    Einmal editiert, zuletzt von wildpflanzenfan ()