Coprinopsis auf Schafdung

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  • Hallo,


    dieser Kleine hier stammt immer noch von der Tagung in Naumburg, vom Langen Berg, um genau zu sein.
    Auf Schafdung ist vor einiger Zeit ein weißer Tintling erschienen, den ich zunächst einige Male verpasst habe, war bei der Kontrolle immer schon zerflossen. Nun ist's mir endlich gelungen den zu dokumentieren.
    Bislang komm ich nicht wirklich zurecht, werd später noch mal ausführlicher drauf rumkauen müssen.


    Größe: Stiel bis über 7cm lang, Hutdurchmesser um 1cm.
    Velum aus kugeligen Zellen, bis 63 µm Durchmesser, diese fast glatt, keine deutlichen Noppen wie bei stercorea.
    Die Sporen scheinen stark linsenförmig abgeflacht, sie sehen von verschiedenen Perspektiven ganz anders aus. Ich hoffe, dass ich da beim Messen nicht durcheinander gekommen bin.
    Die Maße stehen unten im Mikrobild.
    Zystiden hab ich nur rundliche gefunden, nichts Flaschenförmiges oder Längliches.
    Basidien 4-sporig.





    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Hallo Matthias!


    Da guckst du aber jetzt, dass ich dir bei einem Tintling antworte?!


    Nein, davon habe ich keine Ahnung, aber ich muss hier mal meine Bewunderung für deine Dokumentationen niederschreiben.
    Top-Makros, prima Mikros - ganz große Sache, auch deine Portrait-Helmlinge von letztens.


    VG Ingo W

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    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

    Link: Gnolmengalerie

    Link: Einladung APR 2024

    Link: Nanzen 2024

    Link: APR 2024

  • Hallo Matthias,


    das sieht mir sehr nach Coprinopsis cordisporus aus. Die Sporen sind recht typisch.
    In dieser Gruppe von Tintlingen ist es auch wichtig, ob Pleurozystiden vorhanden sind oder nicht, und wie die Cheilozystiden aussehen. Dazu braucht man junge Exemplare, der Lamellen noch nicht anfangen sich aufzulösen.


    beste Grüße,
    Andreas

  • Ein wiederum wunderschönes Portrait einer nicht einfach zu bestimmenden Art.
    Danke, Matthias! :thumbup:


    Auch ich plädiere wie Andreas (pilzmel) für Coprinopsis pseudonivea.
    Makroskopisch kommt das dank dieser isabellfarbenen Tönung sehr gut hin.
    Velum und die überwiegend sechskantigen Sporen passen ebenfalls.
    C. cordisporus hat eher fünfeckige Sporen.


    Eine interessante Diskussion zum Vergleichen findest du hier.


    Für mich ist übrigens der Formenkreis um Coprinopsis patouillardii - cardiaspora - cordispora alles andere als geklärt.
    Er wird auch von verschiedenen Spezialisten völlig unterschiedlich betrachtet.
    Das könnte z.B. ein Thema für die nächste Dungpilztagung sein!


    LG Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

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    Chips: 72

  • Hallo zusammen,


    Ingo:
    Danke für die Blumen. :)
    Helmlinge kommen noch ein paar dazu - in den Weihnachtsferien will ich noch mindestens 3 weitere schaffen.
    34 Mycena-Arten hab ich dieses Jahr gefunden, aber aus Zeitgründen nicht alle vollständig dokumentiert.


    @alle anderen:
    Pleurozystiden sind denke ich keine da, Cheilozystiden waren nicht mehr aufzufinden. Heut früh waren 2 Exemplare dieser Art noch mit geschlossenem Hut, nachdem ich von der Hochschule heimgekommen bin war einer schon ganz zerflossen, den anderen hab ich hier vorgestellt. Wenn nochmal einer kommt versuch ich noch früher zu untersuchen.


    Makroskopisch würde mir pseudonivea auch besser gefallen als etwas um cordispora. C. patouillardii hab ich schon mehrfach gehabt, den kenn ich deutlich kleiner mit kleineren Sporen und mit stärker gestreiftem Hut. Cordispora soll dem ja sehr nahe stehen, den stell ich mir auch insgesamt kleiner vor.


    Denke pseudonivea ist die beste Option. Falls noch mal einer wächst, hoffe ich, die Cheilozystiden noch nachreichen zu können.


    Vielen Dank an alle,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Hallo,


    ich habe C. pseudonivea mehrfach in den letzten Jahren in Thüringen gehabt und tue mir sehr schwer, diesen Fund da mit unter zu bringen. Meine pseudonivea hatten alle ein recht deutlich rosagraulich getöntes Velum, das zudem auch deutld mir die Sporen weiterhin ich reichlicher war als auf dem von Mreul gezeigten Pilz. Dort ist das Velum für mich nicht erkennbar getönt und vergleichsweise spärlich. Für C. pseudonivea sind die Sporen einen Tick zu klein, aber ich gebe zu dass sie für cardisporus eher zu groß sind.
    Laut Beschreibung in FAN soll C. pseudoniveus auch rein weißes Velum haben dürfen, und so kleine Exemplare können bei niveus ja auch schon mal vorkommen. Also mögt ihr schon recht haben. Aber so ganz überzeugt bin ich trotzdem nicht ....


    beste Grüße,
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    dass der so klein für pseudonivea ist, könnte daran liegen, dass das Substrat schon recht lange liegt und vielleicht bald knapp wird. Am Anfang muss jedenfalls noch ein größeres Exemplar gewachsen sein, davon hab ich aber nur noch Reste (Sporenabdruck in der Dose und den Stiel) gesehen.
    Einen rötlichen Ton im Velum hab ich nicht feststellen können, die Sporenmaße hab ich auch nochmal nachgemessen, in Frontansicht kommt wohl keine unter 10 und über 12 ist sehr selten.
    Ein paar Bilder hab ich noch, als die noch jünger waren, vielleicht hilft's weiter.




    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Hallo Matthias,


    also auf deinem ersten Bild ist (auf meinem Bildschirm) deutlich ein rosalicher Ton im Velum zu erkennen, bei beiden Exemplaren. Und auch das Velum ist da jetzt so üppig wie ich das von der Art kenne.
    Insofern bin ich nun gar nicht mehr abgeneigt, den Pilz als C. pseudoniveus zu akzeptieren.


    beste Grüße,
    Andreas