Das Winterhalbjahr ist Moosbecherchenzeit, jedenfalls solange es nicht hart friert. Gestern habe ich die tiefen Spuren der Harvester an einem kahlgeschlagenen Hang abgekrochen. Mit Taschenlampe am hellichten, aber düsteren Tag. Gesehen hat mich- so glaube ich - niemand. Jedenfalls blieben die Männer in den weißen Kitteln aus, die einem die Jacke anziehen wollen, bei der die Ärmel auf dem Rücken zusammengebunden sind.
Gut gefunden habe ich aber. Octospora leucoloma und Octospora affinis habe ich bildlich unterschlagen. Zu oft schon wurden die gezeigt.
Ein hübscher, ob seiner "Größe" von bis zu 5mm recht gut zu erkennender Moosbecher ist
Octospora roxheimii (excipulata) cf.
Wegen der schönen Sporen muss man ihn einfach zeigen
Lamprospora campylopodis
Auch der hier wurde schon des öfteren gezeigt. Da ich aber sowieso neue Sporenfotos machen wollte, kann ich ihn auch nochmal zeigen
Octospora phagospora
Dann war da noch dieser kleine, angefressene Becherling. Mit knapp über 7mm Größe und seiner hellgelben Farbe konnte ich ihn so gar nicht einordnen. Mit dem Mikro ist zumindest die Gattung klar, die art bleibt mir noch verschlossen. Möglicherweise eine verkrüppelte Aleuria aurantia? Die Sporen scheinen mir etwas klein, vielleicht gibts es da auch noch was anderes?
Aleuria sp.
Nach nur 1 1/2 Stunden habe ich dann abgebrochen. Der Wasserstand der Pfützen in den Treckerspuren war 0,5 cm höher, als die Knieschoner dick. Mal wieder.:(
Auf dem Rückweg hab ich noch schnell ein paar abgestorbene Ästchen der Hainbuche eingesteckt. Und auch darauf war was zu finden
Melanconis chrysostroma
Das waren die Meldungen zum 4. Advent:)
Wir erwarten nun mit Spannung das Frühjahr. In den Kahlschlägen und Breschen ist eine Fülle diverser Scutellinia, Peziza, Moosbecherchen und viele andere Ascomyceten zu erwarten. Die frischen Kräuter werden zahllose Kuddelproduzenten anlocken und so auch reiche Beute für die Dungpilzsammlung bringen. Es darf nur nicht wieder Wüstenklima herrschen.