Liebe Forianer,
in diesem (kleinen) Teil meines Jahresrückblicks geht es um die besonders glibbrigen Arten - nämlich Schnecklinge und Schmierlinge.
Vier Schnecklinge will ich hier vorstellen.
Los geht es mit einem Exemplar, bei dem sich meine Nase immer mit Schaudern abwendet (deutliches Marzipanaroma), obwohl der Name etwas anderes verspricht (naja, ich bin halt bekennender Marzipanhasser).
Wohlriechender Schneckling oder Marzipan-Schneckling Hygrophorus agathosmus - gefunden im sauren Fichtenwald
Wenn man ihn jung in der Hand hält, denkt man an den Elfenbein-Schneckling - genauso weiß und genauso extrem glibbrig (er flutscht einem geradezu durch die Finger) ist er.
Erst nach und nach bekommt er immer mehr Gelbtöne (beim alten Pilz dann sehr deutlich).
Gelbverfärbender Schneckling Hygrophorus discoxanthus - gefunden im Laubwald auf Kalk
Nur 50m entfernt, in einem Kiefernwald auf Kalk, standen einige Fruchtkörper dieses stattlichen Schnecklings:
Großer Kiefernschneckling Hygrophorus latitabundus
Bei einer Exkursion mit Lothar Krieglsteiner im Buchenwald auf Kalk fanden wir einen Pilz, mit dem ich beim Einsortieren meine Mühe hatte. Recht fleischiger Weißsporer mit weitstehenden, weißen Lamellen und trockenem Hut?? Fragend schaute ich Lothar an. "Das ist ein Schneckling!" "Aber der hat doch einen ganz trockenen Hut!?" "Und wie heißt er deshalb?" Außer einem dummen Gesicht hatte ich nicht viel zu bieten. "Na, halt ..."
Trockener Schneckling Hygrophorus penarius
Nun wenden wir uns mal einer anderen, nicht weniger glibbrigen Gattung zu: den Gelbfuß-Indianern (auch Schmierlinge genannt).
Der bekannteste Pilz dieser Gattung ist oft an Steinpilzstellen zu finden (im sauren Fichtenwald). Er gilt bei manchen Leckermäulern als einer der besten Speisepilze überhaupt. Da gehen vielleicht die Geschmäcker auseinander, aber probieren sollte man ihn auf jeden Fall, denn er hat ein ganz eigenes Aroma (vorher am besten die glibbrige Huthaut abziehen).
Großer Schmierling (oder Kuhmaul) Gomphidius glutinosus
Auf Kalkboden bei Kiefern findet man den ebenfalls essbaren
Kupferroten Gelbfuß Gomphidius rutilus
Über diesen Fund habe ich mich besonders gefreut; er wächst bei Lärchen und schmarotzt auf dem Mycel von Goldröhrlingen; auch er ist essbar.
Fleckender Schmierling Gomphidius maculatus
Leider fehlt in der Sammlung noch der Rosenrote Schmierling, der auf dem Mycel von Kuhröhrlingen schmarotzt; Kuhröhrlinge gab es zwar genug in diesem Jahr, aber weit und breit kein Rosenroter
Hier geht es zu den anderen Teilen meines Jahresrückblicks:
Mein 2014 Teil 1 - die Spröden mit Milch
Mein 2014 Teil 2 - die Spröden ohne Milch
Mein 2014 Teil 3 - Schöne Köpfe
Mein 2014 Teil 4 - die Schläuche
Mein 2014 Teil 5 - Weicheier
Mein 2014 Teil 6 - viel Farbe
Ich wünsche Euch allen ein schönes Weihnachtsfest
Gerd