Moosbecherchen haben es mir, neben den Dungpilzen und der Gattung Scutellinia, besonders angetan.
Neben den üblichen Schwierigkeiten einer Bestimmung von Pilzarten allgemein, kommen hierbei noch die der Bestimmung des Wirtsmooses und der Nachweis der Infektion hinzu. Denn ohne dies, und ohne den Nachweis der Infektion des Wirtsmooses durch den Pilz, bleibt eine Bestimmung oft unsicher.
Im Grunde besteht die Bestimmung also aus drei Schritten:
1.) Ermitteln der makroskopischen und mikroskopischen Merkmale des Pilzes
2.) Bestimmen des Wirtsmooses
3.) Nachweis einer Infektion
Dank Pablos Probe von Lamprospora tortulae-ruralis, die er hier
http://www.pilzforum.eu/board/…alis?pid=268794#pid268794
sehr schön vorgestellt hat, ist es mir mit viel Gefrickel gelungen, endlich mal alle drei Schritte vollständig zu dokumentieren. Zumindest soweit, dass eine Artbestimmung als vollständig gesichert angesehen werden kann.
Das war mit Pablos Proben relativ leicht. Zum einen waren sowohl Pilz- als auch Moosart schon recht sicher bestimmt, es war also klar, wonach gesucht werden musste. Zum anderen erlaubt der sandige Boden ein recht leichtes präparieren der Moos-Rhizoiden. Bei klebrigen, lehmigen Böden ist das ungleich schwerer.
Dennoch hat das alles recht ein paar Stunden gedauert, sicher auch wegen der fehlenden Routine. Was auf der Strecke blieb, ist die Qualität der Fotos. Sicher ausreichend für die Doku, ist das noch ein Nebenkriegsschauplatz den es zu erobern gilt.
Nun gut....
Lamprospora tortulae-ruralis
Randhyphen
Sporen
Sporenmaße zwischen 16,5 - 20 µm. Das Ornament besteht aus unregelmäßigen, in der Größe stark unterschiedlichen Maschen. Anzahl der Maschen 9-13 im Durchmesser.
Wirtsmoos
Sytrichia ruralis Drehzahnmoos
Infektionen
Rhizoide=braun / Infektionsapparate = blau
Zuletzt bleibt ein dickes Danke an Pablo für die Zusendung der Proben.
Außerdem suche ich eine Arbeit von Döbbeler von 1979 über die Darstellung von Infektionsapparaten auf Rhizoiden. Leider weiß ich nicht unter welchem Titel die erschienen ist.