Liebe Forianer,
sozusagen als kleine Auflockerung zwischendurch (in der Anspannung zur APR-Auflösung) streue ich hier den nächsten Teil meines Jahresrückblicks ein.
Diesmal geht es um die Röhrlinge. Ich habe länger überlegt, ob ich sie überhaupt präsentieren soll, weil sie natürlich mit Pablos Sammlung, die er hier vor wenigen Wochen gezeigt hat, nicht mithalten können.
Aber für mich waren durchaus einige persönliche Erstfunde dabei, so dass ich auch nicht gerne auf diesen Teil verzichten will.
Ein solcher Erstfund war für mich in Karls Depot der
Hohlfuß-Röhrling Suillus cavipes
Da ich gerade gelernt habe, dass der inzwischen also bei Suillus eingeordnet wird, machen wir doch in dieser Gattung weiter.
Der hier war oft zu finden (aber leider nicht der ihn manchmal begleitende Rosenrote Schmierling):
Kuhröhrling Suillus bovinus
Zu erkennen ist er an seinen ungewöhnlich großen Röhrenöffnungen
Ein schmackhafter Vertreter ist der bei Kiefern aus sauren Böden zu findende
Butterpilz Suillus luteus
Wenn der Ring fehlt und der Boden kalkhaltig ist, dann ist es vielleicht der
Ringlose Butterpilz Suillus collinitus
(edit: das "cf." habe ich nun entfernt)
Sehr ähnlich (auch bei Kiefer auf Kalk) und im jugendlichen Stadium an den Guttationstropfen gut zu erkennen ist der
Körnchenröhrling (oder Schmerling) Suillus granulatus
Streng an die Lärche gebunden ist der recht häufig anzutreffende
Goldröhrling Suillus grevillei
Ebenfalls bei Lärche (und eher auf Kalk) findet man den
Grauen Lärchenröhrling Suillus viscidus
Ein Erstfund dagegen war für mich bei Weymouthskiefer der
Elfenbeinröhrling Suillus placidus
Diesen sehr bitteren, aber auch schön anzuschauenden Vertreter gab es bei uns schon früh im Sommer reichlich zu sehen
Gallenröhrling Tylopilus felleus
Ebenfalls bitter (und auch leicht giftig) ist der auf sauren Böden zu findende
Schönfußröhrling Boletus calopus
Dieser Leckerschmecker ist im Laub- und Nadelwald zu finden
Fichtensteinpilz Boletus edulis
Hier musste ich leider einräumen "okay, Du hast gewonnen"
Aber es blieb noch genug übrig ...
Ganz ähnlich sieht der
Sommersteinpilz Boletus reticulatus aus
Und dieser Maronenröhrling Boletus badius wuchs aus einem Fichtenzapfen heraus
In diesem tollen Pilzjahr gab es nicht nur ungewöhnlich viele Pilze, sondern auch ungewöhnliche Arten an Orten, die man eigentlich gut zu kennen glaubt. An meiner besten Steinpilzstelle bin ich plötzlich gestolpert über den
Schwarzblauenden Röhrling Boletus pulverulentus
In der Nähe von Hann.Münden fanden wir auf Kalk den
Wurzelnden Bitterröhrling Boletus radicans
So, es wird Zeit für die Hexenröhrlinge.
Erstaunlich variabel in seiner Hutfarbe ist der auf Kalkboden anzutreffende
Netzstielige Hexenröhrling Boletus luridus - von dunkelbraun und grau-beige bis rotbraun und eindeutig rot
Auf saurem Boden findet man sein Pendant, den
Flockenstieligen Hexenröhrling Boletus erythropus
Und hier noch mal ein Vergleich der Beiden
Zum ersten Mal habe ich den
Satansröhrling Boletus satanas gefunden (leider nur ein überaltertes Exemplar)
Auf einem Seminar in Hann.Münden wurde der
Schmarotzerröhrling Xerocomus parasiticus entdeckt
Auch diese beiden düsteren Gesellen stammen aus Hann.Münden:
Strubbelkopfröhrling Strobilomyces strobilyceus
Düsterer Röhrling Porhpyrellus porphyrosporus
Zum Schluss noch ein paar Vertreter von den Raustielröhrlingen.
Der erste wächst bei Eichen
Eichenrotkappe Leccinum quercinum
Sehr ähnlich ist die
Espenrotkappe Leccinum rufum
Bei Birken findet man den
Vielverfärbenden Birkenpilz Leccinum variicolor
Und das war für mich ein erfreulicher Erstfund bei Eichen
Gelbporiger Raufuß Leccinum crocipodium
Also, ich bin mit dem Röhrlingsjahrgang 2014 zufrieden.
Hier geht es zu den anderen Teilen meines Jahresrückblicks:
Mein 2014 Teil 1 - die Spröden mit Milch
Mein 2014 Teil 2 - die Spröden ohne Milch
Mein 2014 Teil 3 - Schöne Köpfe
Mein 2014 Teil 4 - die Schläuche
Mein 2014 Teil 5 - Weicheier
Mein 2014 Teil 6 - viel Farbe
Mein 2014 Teil 7 - die Glibbrigen
Schön, dass Ihr Zeit gefunden habt, mal vom APR-Auflösungsthread hier rüber zu wechseln.
Jetzt noch viel Spaß und Spannung bei Annas Enthüllungen
Gerd