Sommerpilze 2014

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.963 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • hallo!
    damit die Feiertage nicht zu langweilig werden zum Jahresende noch einige schöne Bilder aus dem Beimoorwald, dem Hagenwald und der Hahnheide - der Beimoorwald an der A1 ist ein kleiner, noch einigermaßen gesunder Wald auf schwerem Boden und mit etlichen Wasserlöchern gesegnet, den man in etwa einer guten Stunde durchwandern kann - er liegt wie auch der kleinere Hagenwald mit seinem großen Sumpfgelände direkt neben Ahrensburg - die Hahnheide bei Trittau ist etwa dreimal so groß wie der Beimoorwald, mir seit jahren bestens bekannt und ist in etwa zwei Stunden zu durchqueren - sie besteht aus Endmoränen der letzten Eiszeit, hat mit 100m die höchsten Erhebungen Stormarns und wurde erst vor etwa zweihundert Jahren wieder aufgeforstet - sie hatte früher Verbindung zum Sachsenwald, dem größten Wald des Bundeslandes, der sehr gut mit der Bahn von Hamburg aus zu erreichen ist - der Sachsenwald ist etwa dreimal so groß wie die Hahnheide, mir relativ unbekannt und hier im Wald liegt in Friedrichsruh Bismark begraben -
    am Ende habe ich noch einige Bilder von mir bisher unbekannten Pilzen beigefügt - ich hoffe mit der Bestimmung der anderen Pilze nicht zu viele Fehler gemacht zu haben und wünsche ein gutes neues Jahr -
    mfg magellan


    1. der Spechttintling - Coprinus picaceus aus dem Hagenwald - ein Pilz, den man bei uns in Ahrensburg nicht häufig sieht


    2. der Schwefelporling - Laetiporus sulphureus aus dem Beimoorwald






    3. die Ochsenzunge - Festulina hepatica aus dem Beimoorwald


    4. der Rehbraune Dachpilz - Pluteus atricapillus aus dem Beimoorwald


    5. bin mir nicht sicher - wohl ein Birkenporling - Piptoporus betulinus


    6. vielleicht ein Lackporling - Ganoderma adspersum aus der Hahnheide ?


    7. ein Zunderschamm - Fomes fomentarius aus der Hahnheide


    8. ein Netzstieliger Hexenröhrling - Boletus luridus aus dem Hagenwald


    9. der Rotbraune Scheidenstreifling - Amanita fulva aus dem Hagenwald


    10. der Violette Schleierling - Cortinarius violaceus aus dem Beimoorwald




    11. ein Flacher Lackporling - Ganoderma applanatum aus der Hahnheide


    12. eine Gelbe Lohblüte - Fuligo septica ? aus dem Hagenwald


    13. wohl ein Zaun-Blättling - Gloeophyllum sepiarium aus der Hahnheide




    14. Hallimasch - Armillariella polymyces aus der Hahnheide


    15. wird wohl der Grünblättrige Schwefelkopf - Hypholoma fasciculare


    16. der Schleimpilz Tubifera ferruginosa aus der Hahnheide


    17. wohl der Fichtenreizker - Lactarius deterrimus aus der Hahnheide


    18.noch ein Grünblättriger Schwefelkopf aus der Hahnheide


    19. ein Sparriger Schüppling - Pholiota squarrosa aus der Hahnheide


    20. wohl der Horngraue Rübling - Collybia butyracea aus der Hahnheide


    21. vielleicht der Schwarzgebänderte Harzporling - Ischnoderma benzoinum


    22. Flockenstieliger Hexenröhrling - Boletus Erythropus aus dem Hagenwald


    23. der Klebrige Hörnling - Calocera viscosa - aus dem Hagenwald






    24. das Stockschwämmchen - Kuehneromyces mutabilis aus der Hahnheide


    25. der Honiggelbe Hallimasch - Armillariella mellea aus dem Hagenwald


    26. ein Goldröhrling - Suillus grevillei - aus dem Beimoorwald


    27. wohl der Glimmer-Tintling - Coprinus micaceus aus dem Beimoorwald


    28. der Orange-Becherling - Aleuria aurantia aus dem Beimoorwald




    29. ein großer Champignon - Agaricus macrosporus ? aus dem Beimoorwald


    30. ein grauer Trichterling ? aus dem Beimoorwald


    31. mir unbekannter kleiner Pilz auf Birke - diese Tage im Beimoorwald






    32. auch noch nicht bestimmt - auf dem gleichen Baum wie 31





  • Hallo magellan!


    Da ist ja was zusammen gekommen.
    Die 5 ist sowas wie 7, bloß dass das Substrat mit dem Porling sich bewegt hat.
    Der Birkenporling macht keine dünnen dunklen Zonen-Linien auf der Hutoberseite.


    Zitat


    8. ein Netzstieliger Hexenröhrling - Boletus luridus.....


    Ich seh kein Netz.

    Zitat


    13. wohl ein Zaun-Blättling - Gloeophyllum sepiarium.....
    20. wohl der Horngraue Rübling - Collybia butyracea......


    Beide Male: Nein!


    31 ist Exidia truncata (Stoppeliger Drüsling). Würde übrigens wetten, dass das gezeigte Substrat Eiche ist. Die Ast-Borke wird nämlich tot auch ganz schön hell, wenn auch eher als Grüngrau.


    32. ist Panellus serotinus (Gelbstieliger Muschelseitling).


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    145-15 (Teilnahme APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (Teilnahme APR 2024) = 133+5 Honorar APR = 138+8 (APR-Treppchenwette 2.Pl.) = 146+4 (APR-Früh-Joker-Bonus 1.Pl.) = 150+15 (Phalprämierung 2. + 5. Pl) = 165


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    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

  • Hallo magellan


    Danke fürs zeigen deiner Funde, tolle Bilder!
    Aber
    Falls du die Nr.5, Rehbrauner Dachpilz; nicht mikroskopiert hast, würd ich Zweifel an der richtigen Bestimmung anmelden.
    Es gibt ein paar Arten welche P.cervinus makroskopisch sehr ähnlich sind, diese Arten sind nur mikroskopisch über ihre Schnallenverhältnisse zu trennen.
    Ich schlage vor, du verwendest ein cf. im Artnamen.


    Mfg Sven

  • Guten Morgen Magellan,


    da bekommt man wieder ganz schnell Lust auf Pilze.


    Bei Foto Nr. 8 sehe ich einen Flockenstieligen Hexenröhrling/ boletus erythropus.


    VG


    Timo


    Oh, gerade gesehen, dass bei Foto Nr. 8 schon von Ingo erwähnt wurde, das kein Netz vorhanden ist.

    VG


    Timo


    Pilzchips 95 (+ 10 aus dem EM-Tippen)- 10 für APR 2018= 85+ 20 APR`18-Coins (10 Stk. schnellste Jokereinlösung + 5 Stk. Platzierung+ 5 Stk. Schnapszahl 111) =105

    Einmal editiert, zuletzt von Rasmik ()

  • hallo Ingo !
    da hast du natürlich wieder Recht - ist ja auch Sinn und Zweck der Übung
    zu 13 - beide Bilder scheinen den gleichen Pilz zu zeigen - könnte vielleicht auch ein junger Ischnoderma benzoinum sein ? werde im nächsten Jahr, wenn ich die Hahnheide wieder besuche neue Aufnahmen machen, sofern die Stämme nicht weggeräumt worden sind - habe mir die Stelle gemerkt -
    zu 20 - bei genauerer Betrachtung wird es wohl mit größerer Wahrscheinlichkeit der Kopfstielige Rübling - Collybia confluens sein -
    zu 30 - wundert mich, daß noch niemand etwas zu dem Pilz gesagt hat - habe noch einmal die Pilzsuchmaschine bei 123pilze befragt und bin zu dem Ergebnis gekommen, daß es gar kein Trichterling ist, sondern mit großer Wahrscheinlichkeit der Isabellfarbene Nabelrötling - Entoloma neglectum ist - ist leider im Gerhardt, wie auch die Gelbe Lohblüte, nicht aufgeführt
    zu 31 - scheint ja zu wachsen wie er will - mal rund, mal kanntig, mal flach - habe ihn an anderer Stelle auf Eiche schon mal fotografiert und richtig bestimmt - dachte, daß es tatsächlich eine andere Art sein könnte
    zu 32 - hatte ich auch daran gedacht, war mir aber wegen der schwachen Farbe und des kaum sichtbaren Stiels nicht sicher - dennoch schlechte Bilder - hätte man drauf verzichten können


    hallo Sven !
    zu 4 - da wirst auch du sicherlich Recht haben - ein Mikroskop besitze ich aber leider nicht


    mfg magellan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Magellan!


    Klasse Bilder übrigens!
    Bei den Harzporlingen (auch 13) kannst du zwischen einer Laubholzform und einer Nadelholzform unterscheiden. Allerdings ist die Trennung auf Artebene sehr umstritten, möglicherweise sind es tatsächlich nur Formen einer einzigen Art.
    Nummer 30 hat eben das übliche Problem: Das Bild ist schön, zaugt aber nicht zur Bestimmung. Würde man den Pilz angucken und auch ein paar merkmale untersuchen, käme aber trotzdem Pseudoclitocybe cyathiformis (Kaffebrauner Gabeltrichterling) raus. ;)
    Exidia truncata ist in der Tat recht variabel, aber wenn man auf die Kreiselartige Form, die warzige Innenfläche und die stoppelige Außenseite achtet, doch gut makroskopisch zu bestimmen.
    Die Bilder vom Muschelseitling finde ich übrigens auch ganz gut.
    Nummer 20: Wär's ein Wettpilz und würde es eine Auflösungsmöglichkeit geben, würde ich da schon einiges auf mycena galericulata (Rosablättriger Helmling) setzen.
    Eine tolle Sache ist auch nummer 19. Pholiota squarrosa ist das eher nicht, das dürfte eher in die Richtung Pholiota gummosa oder gar Pholiota jahnii gehen.
    Nummer 6 ist auch Ganoderma applanatum, der Wulstige (Ganoderma adspersum sollte schon anders aussehen). Aber diese beiden Arten sind in Extremfällen auch schwer zu trennen, dann hilft auch nur noch das Mikroskop.
    Nummer 9 bereitet mir auch Kopfzerbrechen. Die Form der Stielbasis (Knolle?) und Form des Velums auf dem Hut lassen da Zweifel an Amanita fulva aufkommen. Wenn das tatsächlich ein Fuchsiger wäre, dann in mehreren Punkten extrem untypisch ausgeprägt.



    LG, pablo.

  • hallo Pablo!
    ich glaub ich geb auf - wenn Pablo kommt, dann stimmt gar nichts mehr - jetzt muß auch noch der Scheidenstreifling neu ran - aber Spaß beiseite - habe also zu Nr.9 in meinem alten Cetto Band 1 noch der Erdfarbenen Scheidenstreifling - Amanita umbrinolutea gefunden, der auch in Frage kommt
    bei Nr.20 finde ich eigentlich, daß die Beschreibung und das Bild im Gerhardt für einen Knopfstieligen Rübling recht zutreffend sind - aber Bilder sind ja auch nicht immer zuverlässig - habe z.B. bemerkt, daß jetzt, wo so viel über den Austernseitling berichtet wird, die Bilder von Austernseitling und Rillstieligen im neuesten Gerhardt ganz einfach vertauscht worden sind -
    mfg magellan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Magellan!


    Nur nicht aufgeben. Ich kann dich aber sehr gut verstehen. Wie oft ging mir das so (und geht es auch jetzt noch): "Hilfe, alles total daneben."
    Und in deinem Fall ist es auch gar nicht schlecht gelaufen. Vieles ist ja richtig bestimmt, daß dann zu manchen vermeintlich sicheren Pilzen im Nachhinein Fragen auftauchen, liegt eben an der ungeheuren Vielfalt der Pilzwelt. Sehr viele Bücher bilden eben nur einen Ausschnitt ab, die Mehrzahl der Arten wird gar nicht erwähnt. Anders ist es auch kaum möglich.
    So arbeitet man sich immer weiter voran, lernt immer mehr kennen. Man merkt, daß man mehr weiß, je mehr einem klar wird, wie wenig man eigentlich weiß. So erlebe ich das zumindest. Ich glaube schon, einige Pilze zu kennen. Was ich aber mit sicherheit sagen kann: Die meisten Pilze kenne ich nicht und weiß nichts über sie.


    Den Scheidenstreifling kannst du vielleicht einfach mal zurückstellen. Diese Untergattung ist teilweise sehr schwierig, auch weil es in den letzten Jahren da viele Neuerungen gegeben hat. Da muss man eben viel untersuchen, viele bestimmungsrelevante Details sehen. Auch hier kann ich zB nicht sagen: "Das ist der oder der." Ich kann hier nur sagen: Gehört eben in die Untergattung."


    Beim Knopfstieligen Rübling ist es anders. Die Art kenne ich gut, kann sie hier ausschließen, weil verschiedene Merkmale nicht dazu passen. Dazu gehört der nicht ausgeprägt büschelige Wuchs bei zahlreichen Fruchtkörpern, Hutform, Verhältnis Hut- / Stiellänge, Stieloberfläche, Wachstum direkt auf (bemoostem) Holz.
    Aber auch hier: Würden wir zusammen da im Wald stehen, kann ich im Idealfall eine sichere Bestimmung vornehmen. Über Bilder und ohne die Pilze in der Hand bleibt mir hier eine Restunsicherheit auch wenn ich nichts sehe, was gegen Mycena galericulata spricht.



    LG, pablo.