weiße Kügelchen auf Buchenblatt

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 4.314 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von lamproderma.

  • Hallo,


    erstmal hoffe ich überhaupt in diesem Unterforum richtig zu sein :/ - angesichts des weingen Bildmaterials kann ich mir auch nicht vorstellen, dass eine genaue Bestimmung herauskommt. Aber evtl. zeigen sich ja Strukturen, die dem Kundigen Hinweise geben :evil:.


    Gefunden gestern auf dem letzten Spaziergang vor dem Schnee an der Lauter / Grenze zum Elsass auf einem Buchenblatt.


    Sieht mir so aus, als ob die kleinen Dinger (~ 1 mm) gerade am Aufplatzen und Aussporen sind. Mangels geeigneter Transportmedien haben wir das Blatt aber am Ort belassen, so dass es nicht mehr als diese Fotos gibt:



  • Hallo Rainer


    Haben diese Gebilde wirklich "pilzlichen" Ursprung? Als ich die Bilder betrachtete habe ich eher an eine Eiablage gedacht. Vielleicht auch Gallen? Weiss jemand wie die Hüllen der Buchengallmücke nach dem Schlüpfen ausschauen? Bin gespannt auf weitere Antworten.
    VG Sepp

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Rainer,


    ich bin mir nicht sicher, ob es nun ein Schleimpilz ist oder nicht. Natürlich gibt es einige Arten, die bevorzugt auf Blättern wachsen. Spontan denke ich da in Richtung Didymium (falls die nicht doch allesamt gestielt sind). Allerdings stört mich, dass man kein Sporenpulver sieht. Ich würde zumindest in diesen Kügelchen ein Pulver erwarten.


    Aber warten wir mal ab, was Ulla sagt. Schleimpilz oder nicht. Das Unterforum ist wohl erst einmal das richtige! :thumbup:


    LG, Jan-Arne


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  • Hallo Rainer,
    Jan-Arne hat recht, daß bei den Schleimis einzuordnen.
    Dasist eine Art aus der Gattung Diderma, voraussichtlich Diderma testaceum. Die äußere Kalkschale ist häufig leicht rosa gefärbt und man sieht an dem einen ausgeblasenen Fruchtkörper auch gut die helle Columella, das ist der dicke Gnubbel drin. In den geschlossenen Fruchtkörpern würde man dann die Sporen und auch Capillitium finden. Falls Du das nächste Mal was an Material mitnimmst, kannst Du Dir das ja anschauen.
    LG Ulla

  • Hallo Ulla,
    hallo Steffen & Jan-Arne,


    Dank für die Hinweise und die Einordnung bei Diderma. Ich habe also mal etwas im Netz gezappt, das sind ja wirklich interessante Wesen. Daraus ein paar absolut laienhafte Anmerkungen.


    D. niveum würde ich trotz der erhabenen weißen Linien, die ich auf Fotos z.B. von testaceum nicht finden konnte, für die Südpfalz rein klimatisch ausschließen, jedenfalls habe ich gelesen "Diderma niveum ist eine nivikole Mycomyceten Art, die nur nach mindestens 3 Monaten geschlossenener Schneedecke ihre Sporenkörper aufbaut" - und das bringt das Wetter hier in der Südpfalz echt nicht.


    Am ähnlichsten sonst sieht es Diderma montanum, jedenfalls auf dem Bild links oben - aber die muss ja wohl einen Stiel haben :( - Das geht also wohl keinesfalls so nebenbei :rolleyes: - Nächstes Mal nehme ich mir das vielleicht doch mit um es wenigstens makroskopisch besser unter meinem Stereo-Mikro anschauen zu können - aber das geht nur bis max. 100x - wirklich mikroskopisch ist da nichts drin ;(;(.

  • Hallo Rainer,
    die erhabenen Linien auf der Kalkkruste sind nicht artbestimmend, das würde ich unter Entwicklungsstörung oder -beeinflussung ablegen.
    Diderma niveum hast Du ja schon richtig als nivicole Art ausgeschlossen.
    Diderma montanum ist kurz gestielt und kommt meines Wissens mehr auf Moosen und auf Holz vor, nicht auf Laub. D. testaceum ist meiner Erfahrung nach eine Art die gern auf Laubstreu vorkommt und die leicht rosa Färbung der Kalkperidie, auf Deinen Fotos zu erkennen, spricht auch für die Art. Allerdings kann man sich bei Schleimis in den meisten Fällen nur nach mikroskopischer Untersuchung sicher sein. Falls Du wieder mal was findest, kannst Du es mir gern zur Untersuchung schicken.
    LG Ulla