Fichtenzapfenrüblinge ohne Zapfen?

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 4.210 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ingo W.

  • Hallo zusammen,


    am ersten Weihnachtsfeiertag habe ich im Garten meiner Schwiegereltern diese beiden Fruchtkörper entdeckt:



    - Hutdurchmässer 1-2cm
    - Hutfarbe bräunlich
    - weiße Lamellen
    - Stiele unbehaart
    - Stieldurchmesser 1-3mm
    - Stielfarbe: anteilig gelb-barun, zum Hut hin heller
    - kein besonderer Geruch feststellbar
    - in der Nähe von Fichten scheinbar auf dem Boden wachsend
    (allerdings konnten keine Zapfen als Untergrund entdeckt werden)
    - keine Geschmacksprobe


    Bild 1


    Bild 2


    Bild 3


    Bild 4



    Sind das vielleicht Fichtenzapfenrüblinge ohne Fichtenzapfen?


    Viele Grüße,
    Thorsten

    Ich finde Giftpilze/Toxikologie sowie kleines Zeugs wie Conocybe und Mycena spannend. Davon kann ich nichts für die Küche oder zum richtig satt werden empfehlen.

    Einmal editiert, zuletzt von wildpflanzenfan ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Thorsten,


    ich würde das auch so sehen, wie du. :thumbup:


    LG, Jan-Arne

  • Hallo Thorsten,


    wer soll jetzt denn diese Anfrage beantworten ?


    DU warst doch vor Ort. Nicht gebuddelt ? Wie verwerflich.
    Was stand denn dort rum ?


    Habitat, ärgern, Bestimmungsangaben usw.


    Ich bin trotzdem erstaunt. >> Schau mal hier <<


    Ich sehe im Moment auch keine Alternative.


    Edit :
    ABER : Da müssen Fichtenzapfen vorhanden sein.
    LG,
    Markus

  • Hallo Jan-Arne, hallo Markus,



    Hallo Thorsten,


    wer soll jetzt denn diese Anfrage beantworten ?


    DU warst doch vor Ort. Nicht gebuddelt ? Wie verwerflich.


    vielleicht schnell auf knappe 3cm - kein Zapfen. Da Schwiegermama zum Kuchen rief, wollte ich nicht nach einer Schaufel fragen ;)

    Zitat


    Was stand denn dort rum ?


    Wenn ich nichts übersehen habe: nur Fichten, kein anderes Nadelgehölz.


    Zitat


    Habitat, ärgern, Bestimmungsangaben usw.


    Was fehlt Dir bei den makroskopischenAngaben?
    Ok - die Sporenpulverfarbe habe ich nicht untersucht; ich dachte "die ist eh weiss" :shy:
    Ich habe den zierlichen Fruchtkörper noch nicht aufgeschnitten und auch noch nicht geprüft, wie es mit der Elastizität aussieht.
    (er liegt in einem verschlossenen Glas auf der Terrasse).


    Zitat


    Ich bin trotzdem erstaunt. >> Schau mal hier <<


    Ich sehe im Moment auch keine Alternative.


    Edit :
    ABER : Da müssen Fichtenzapfen vorhanden sein.


    Bestimmt - aber wie weit weg dürfen sie sein? Ist der physikalische Kontakt von Fruchtkörper und Zapfen obligatorisch?


    Viele Grüsse,
    Thorsten

    Ich finde Giftpilze/Toxikologie sowie kleines Zeugs wie Conocybe und Mycena spannend. Davon kann ich nichts für die Küche oder zum richtig satt werden empfehlen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    OK, Fichtenwald. Dann kann man mit hoher Wahrscheinilchkeit...
    Aber dennoch mag ich hier doch nicht ausschließen, daß es einer der beiden Kiefernzapfenrüblinge ist.
    Zapfen können ja auch mal auf die Reise gehen. ;)



    LG, pablo.

  • Hallo Ralf, hallo Pablo,


    danke für eure Hinweise und Einschätzungen!


    Das die Wurzel soweit beim Fichtenzapfenrübling hinunterwächst, wusste ich nicht.


    So einen ähnlichen Fruchtkörper habe ich vor Kurzem auch in einem Fichtenwäldchen gesehen
    (da war auch kein direkt erkennbarer Zapfen; allerdings hatte ich da auch noch kein Bild von Fichtenzapfenrüblingen vor den Augen und überhaupt nicht gebuddelt.)


    Die Unsicherheit steigt leider...



    ...
    Aber dennoch mag ich hier doch nicht ausschließen, daß es einer der beiden Kiefernzapfenrüblinge ist.
    Zapfen können ja auch mal auf die Reise gehen. ;)


    ...weil ich von meinen Schwiegereltern gerade erfahren habe, dass von den Kiefern der Nachbarn bei Starkwind öfters die Zapfen rübergeblasen wurden.


    In dem Garten gibt es sicher mehr Fichtenzapfen als Kiefernzapfen, aber zu 100% kann man die Kiefernzapfen dort doch nicht ausschließen-


    Wie unterscheide ich Kiefernzapfen- und Fichtenzapfenrüblinge makroskopisch? Geschmacksprobe?


    Viele Grüße,
    Thorsten

    Ich finde Giftpilze/Toxikologie sowie kleines Zeugs wie Conocybe und Mycena spannend. Davon kann ich nichts für die Küche oder zum richtig satt werden empfehlen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Thorsten!


    >Strobilurus esculentus<
    >Strobilurus stephanocystis<
    >Strobilurus tenacellus<


    Der Geschmack ist irrelevant. Der kann bei allen drei Arten mild sein, nur beim FiZaRü so gut wie nie bitter.



    LG, Pablo.

  • Hallo Thorsten,


    ich melde mich auch nochmals.


    Und ich wusste auch, das von Pablo noch eine Ergänzung folgt.
    Danke Pablo. :thumbup:


    Thorsten,
    Deine Anfrage war völlig in Ordnung, wie wir das bislang von Dir kennen. Es hat eben nur noch der Zapfen dazu gefehlt.
    Ein Sporenbild / Spp macht auch nur dann Sinn, wenn sich potentielle Arten, die rauskommen würden, dadurch bestimmen ließen.
    Was ja hier nicht der Fall wäre.
    Den Geruch würde ich mir noch einprägen, eben unauffällig.

    Du wirst dort wahrscheinlich auch bald (die nächsten 1-2 Monate) den Fichtenzapfenhelmling finden, der riecht dann nach Schwimmbad / Chlor. Jedenfalls finde ich die beiden, also Fichtenzapfenhelmling und Fichtenzapfenrübling in einem ähnlichen wie von Dir beschriebenen Habitat regelmäßig und fast zeitgleich.


    LG,
    Markus

  • Hallo zusammen,


    @Pablo: Vielen Dank für die Links. Ich hatte gehofft, dass der "Burggraben" zwischen Lamellen und Stiel noch ein Unterscheidungsmerkmal sein könnte.
    Beim Anblick Deiner verlinkten Portraits stirbt diese Hoffnung jedoch.


    - generell in die Runde gefragt -
    Bleibt das klare Votum für Fichtenzapfenrüblinge bestehen, obwohl auf dem Grundstück nun wohl doch mit Kiefernzapfen zu rechnen ist?


    Was bleibt denn zur Unterscheidung?
    Nur der Zapfen?


    Geschmack bitter: => zwangsweise Kiefernzapfenrübling?


    Pilz auf Kiefernzapfen: => Fichtenzapfenrübling ausgeschlossen?
    Pilz auf Fichtenzapfen: => Kiefernzapfenrüblingsarten ausgeschlossen?


    Ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass eine der Arten nicht so wählerisch beim Zapfen ist (also auf beiden Zapfen vorkommen kann).

    Von der Jahreszeit her, war ich auch etwas verunsichert im Hinblick darauf, ob diese Fruchtkörper überhaupt zur Weihnachtszeit überhaupt Fichtenzapfenrüblinge sein können...



    Was ja hier nicht der Fall wäre.
    Den Geruch würde ich mir noch einprägen, eben unauffällig.

    Du wirst dort wahrscheinlich auch bald (die nächsten 1-2 Monate) den Fichtenzapfenhelmling finden, der riecht dann nach Schwimmbad / Chlor. Jedenfalls finde ich die beiden, also Fichtenzapfenhelmling und Fichtenzapfenrübling in einem ähnlichen wie von Dir beschriebenen Habitat regelmäßig und fast zeitgleich.


    Ja, da wird der Geruch wirklich wichtig!
    Das wird ja richtig spannend rund um die Zapfen!
    Das gefällt mir :) Kleine Fruchtkörper finde ich eh spannend - auch wenn sie nicht für die Küche zu empfehlen sind :cool: - z. B. Helmlinge


    Viele Grüße,
    Thorsten

    Ich finde Giftpilze/Toxikologie sowie kleines Zeugs wie Conocybe und Mycena spannend. Davon kann ich nichts für die Küche oder zum richtig satt werden empfehlen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Von einem Votum kann ja eigentlich keine rede sein. Pilzbestimmung ist ja kein demokratischer Prozess, wo eine Mehrheit entscheidet. Ein Pilz ist eben das, was er ist, auch dann noch, wenn ihn 90% aller Bilderbetrachter als etwas anderes bestimmt hätten. ;)
    Ich kann nur einen persönlichen Eindruck wiedergeben, und der geht zu S. esculentus. Ob es dann aber der ist oder eine andere Art, kann ich absolut nicht sagen.


    Die Bestimmung des Substrates ist das wichtigste, alle drei Arten sind relativ stark festgelegt. Außnahmen sind aber theoretisch wohl möglich.


    Zum Geschmack kann man nur sagen: Ich habe noch nie einen FiZaRü gefunden, der bitter geschmeckt hat. Aber ich kann nicht ausschließen, daß es das gibt. Ich hatte sowohl von S. stephanocystis als auch von S. tenacellus schon sowohl bittere als auch milde Exemplare im Mund.
    Dort ist der Geschmack zur Artbestimmung völlig irrelevant.


    Ergo: Am sichersten zur Unterscheidung der Arten sind Substratbestimmmung und Mikroskopie.


    Aber: S. stephanocystis und S. tenacellus sind nicht giftig. Die beiden Arten sind nur ungenießbar, wenn die Fruchtkörper bitter sind.
    Milde Fruchtkörper aller drei Arten sind essbar.
    Theoretisch kann man da also ähnlich verfahren, wie bei allen Arten der Gattung der Rotfußröhrlinge: Man muss die Arten nicht unterscheiden können, man muss nur erkennen, ob die Fruchtkörper essbar sind. ;)



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,



    Von einem Votum kann ja eigentlich keine rede sein. Pilzbestimmung ist ja kein demokratischer Prozess, wo eine Mehrheit entscheidet. Ein Pilz ist eben das, was er ist, auch dann noch, wenn ihn 90% aller Bilderbetrachter als etwas anderes bestimmt hätten. ;)


    Treffer versenkt :)
    Das habe ich zu salopp formuliert. Ich wollte herauszukitzeln, wie weit die Experten Fichtenzapfenrüblinge makroskopisch nur an Hand des Fruchtkörpers ohne Substrat bestimmen können.


    Ich speichere für mich ab, dass eine Erfüllung der folgenden Punkte
    a.) Äußeres Erscheinungsbild passend zu meinen Bildern,
    b.) ohne Schwimmbadgeruch,
    c.) auf einem Fichtenzapfen wachsend,
    d.) milder Geschmack
    zu einer hohen Wahrscheinlichkeit führt, dass man den/die vorliegende(n) Fruchtkörper der Art Fichtenzapfenrüblinge zuzuordnen kann.


    100%ig klappt die Bestimmung aber nur mikroskopisch, und die Verbindung Lamellen-Stiel spielt keine Rolle für die Bestimmung.


    Zitat


    Ich kann nur einen persönlichen Eindruck wiedergeben, und der geht zu S. esculentus. Ob es dann aber der ist oder eine andere Art, kann ich absolut nicht sagen.


    Danke für die persönliche Einschätzung!


    Zitat


    Die Bestimmung des Substrates ist das wichtigste, alle drei Arten sind relativ stark festgelegt. Außnahmen sind aber theoretisch wohl möglich.


    Zum Geschmack kann man nur sagen: Ich habe noch nie einen FiZaRü gefunden, der bitter geschmeckt hat. Aber ich kann nicht ausschließen, daß es das gibt. Ich hatte sowohl von S. stephanocystis als auch von S. tenacellus schon sowohl bittere als auch milde Exemplare im Mund.
    Dort ist der Geschmack zur Artbestimmung völlig irrelevant.


    Was hast damals eigentlich Du für die Geschmacksprobe gekostet? Hut und/oder Stiel?


    Zitat


    Aber: S. stephanocystis und S. tenacellus sind nicht giftig. Die beiden Arten sind nur ungenießbar, wenn die Fruchtkörper bitter sind.
    Milde Fruchtkörper aller drei Arten sind essbar.
    Theoretisch kann man da also ähnlich verfahren, wie bei allen Arten der Gattung der Rotfußröhrlinge: Man muss die Arten nicht unterscheiden können, man muss nur erkennen, ob die Fruchtkörper essbar sind. ;)


    Nächstes Jahr möchte ich Fruchtkörper aus diesen drei Arten gerne einmal probieren. Bei so kleinen Pilzen würde ich gerne die genau Art bestimmen können...
    Am Mikroskopieren scheint kein Weg vorbei zu führen.


    Kurzfristig ist es wichtig nicht einen Helmling für einen Fichtenzapfenrübling zu halten ;)


    Viele Grüße,
    Thorsten

    Ich finde Giftpilze/Toxikologie sowie kleines Zeugs wie Conocybe und Mycena spannend. Davon kann ich nichts für die Küche oder zum richtig satt werden empfehlen.

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Thorsten!


    Bei so kleinen Pilzen beiße ich gerne für die Geschmacksprobe mal einen ganzen Hut ab und kaue den durch. Natürlich mit der Gewissheit im Vorfeld, daß die Art weitestgehend ungiftig ist. Der bittere Geschmack kommt aber hier recht schnell raus, meist schon nach wenigen Sekunden kauen.
    Da kann man theoretisch auch eine kleinere Probe nehmen.



    LG, Pablo.

  • Hallo Forum,


    nachdem es im Schwarzwald selbst im tiefer gelegenen Nagoldtal Frosttage und Frostnächte gab, war ich sehr verwundert letzten Freitag diesen unversehrt wirkenden Fruchtkörper zu finden.
    (5mm-Kästchen, weißes Sporenpulver).


    1


    2


    Am Freitag war es tagsüber wärmer als Null Grad. Ich habe den Fruchtkörper noch einen halben Tag im Glas bei knapp über 5 Grad aufbewahrt, und dann eine Geschmacksprobe vom Hütchen riskiert
    => weder matschig, noch komisch riechend und subjektiv normal mild schmeckend. Der Fruchtkörper war für mich in einem "1a-Zustand".


    Meine Frage geht jetzt nicht darum, ob wir hier einen Kiefern- oder einen Fichtenzapfenrübling sehen, sondern in wie weit diese Arten vergleichbar winterfest sind wie z. B. Samtfußrüblinge.


    Gibt es hierzu Erkenntnisse?


    Viele Grüße,
    Thorsten

    Ich finde Giftpilze/Toxikologie sowie kleines Zeugs wie Conocybe und Mycena spannend. Davon kann ich nichts für die Küche oder zum richtig satt werden empfehlen.

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  • Hallo Thorsten!


    Die vertragen schon einiges.
    Oft sind sie schon da, wenn der Schnee gerade wegschmilzt, also sollten sie schon einiges aushalten.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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