Variationen in Weiß und Fastweiß II (Fortsetzung)

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 4.157 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von abeja.

  • Hallo,
    noch ein bisschen was "Weißes":
    ich wollte auch immer mal eine Saftlingswiese finden, schöne bunte Saftlinge, vielleicht sogar Wiesenkeulen sehen, bisher hat es aber noch nicht geklappt. Aber immerhin diese sah ich:


    18_Bovista plumbea, Bleigrauer Bovist (November)
    Nur wenige cm im Durchmesser, ungestielt


    Von Weitem wie ein kaputter Fußball, von Nahem wie Isolationswolle
    19_Langermannia gigantea Riesenbovist (November), fast Finalzustand kurz vor dem endgültigen Zerfall








    20_Parasola spec. (November) (Name verbessert s.u.)
    Rädchen-Tintling fällt einem ja fast sofort ein, aber es gibt ja wieder mehrere Kandidaten im Umfeld. Makroskopisch, auch wegen der Farben des kleinsten Pilzes, gefällt mir Parasola lactea am besten.







    Auch hier der für mich ein Erstfund, obwohl mit Sicherheit nicht selten, die körnige Oberfläche schon fast ganz glatt, nur aufgezupft, im Querschnitt habe ich nicht auf die Trennlinie zwischem fertilem und sterilem Teil geachtet.
    21_Vascellum pratense, Wiesenstaubbecher (November)






    Noch einer von den giftigen weißen Trichterlingen, jetzt im Gras.
    Hier waren die jüngeren P. recht halbrund, noch nicht trichterförmig, Geruch leicht süß-sauer, Lamellen nicht herablaufend, den halte ich für
    22_Clitocybe cf. dealbata, Feldtrichterling (oder cf. rivulosa, Rinnigbereifter Trichterling) (Oktober)
    oder ..., jedenfalls habe ich die beiden in die nächste Auswahl genommen (falls die ganzen Arten "gute" Arten sind)




    Dann doch ein Saftling, ein ganz heller, mit nicht herablaufenden Lamellen
    das müsste doch
    23_Hygrocybe fornicata, der Blassrander Saftling sein ? (Oktober)




    Unverhofft, an einem Dezembertag noch
    24_Helvella crispa, Herbst-Lorchel (Querschnitt durch den Stiel)


    Und zuletzt, Schneeflöckchen an gelagertem Holzstapel, aber nein, es sind winzigste Becherchen, die noch etwas wachsen wollten.
    Wegen des Substrats ist ja dieser hier die wahrscheinlichste Option.
    25_cf. Dasyscyphella nivea, das Schneeweißes Haarbecherchen (Dezember)




    PS: LESEFUTTER FÜR DIE PAUSEN DES EVENTS. :)

  • Hallo Abeja,


    Deine Kollektionen der Variationen in Weiß und Fastweiß sind sehr schön gelungen und präsentiert.
    Da ist so manch ein Fund dabei, der mir noch fehlt.
    Auch ich werde mir das alles nochmals in Ruhe anschauen, das lohnt sich wirklich. Sehr schön.


    Dankeschön und liebe Grüße,
    Markus

  • Hallo abeja!


    Was für schöne Aufnahmen.
    Gar nichts weiß ich besser als es beschriftet ist, lediglich bei H. fornicata möchte ich meinen, dass die Art eigentlich einen mehr bräunlichen Pilz beschreibt.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130 + 4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134 + 7 (7.Platz im APR 2022) = 141 + 4 (KISD-Prozente von GnE) = 145 -15 (APR 2023) = 130 + 3 (10. Platz) = 133 + 3 (Unbewusst-Phal) = 136 + 5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141 + 5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146 + 7 (Phalplatz 1) = 153

    Link: Gnolmengalerie

    Link: APR 2023

    Link: Phalabstimmung 2023

    Link: Nanzen

  • Hallo abeja


    Auch hier zeigst Du wieder tolle Aufnahmen, die aber leider ebenfalls ohne Mikros nicht sicher zu bestimmen sind.


    Zu 20: Ganz sicher ein Rädchentintling, der allerdings in der Gattung Parasola steht. Für mich sind makroskopsch mindestens 4 Arten möglich, die ich mehrfach bis sehr oft gefunden habe.
    P. lactea ist ein neuerer Name für P. leiocephala (Coprinus leiocephalus),
    P. auricoma (Coprinus auricomus), P. schröteri (=nudiceps) und P. plicatilis.


    LG Karl

  • Hallo abeja,


    Deine beiden weißen Beiträge sind absolut sehenswert. Selten habe ich bei (fast)weißen Pilzen so viele Details auf Fotos sehen können.
    Die Mühe die dahintersteht ist beachtlich.


    Die konstruktive Kritik zu manchen Bestimmungen sind das, was dieses Forum so wertvoll macht. Man lernt, als Urheber, als Leser und auch als Kenner.


    Danke.:thumbup:

  • Abeja, gestern habe ich mir deine Beiträge noch aufgespart für die APR-Wartezeit. Heute dann angeguckt und sehr genossen! Ich bin sicher, dass so zu fotografieren auch den Blick für Details sehr schärft. Ich bin doch fast geneigt, doch noch mal auf die Suche nach einer für mich passenden Kamera zu gehen. Pilze sind ja immerhin auch angenehm geduldige Modelle.

  • Hallo,
    gestern hatte ich hier schon angesetzt, etwas zu schreiben, da ist mir leider etwas dazwischengekommen.
    Es freut mich, wenn die Bleichlinge euch auch Freunde bereiten.
    Konstruktive Kritik ist immer gern gesehen, bin auch für jede Spekulation offen. Es muss ja nicht immer alles exakt geklärt werden, auch wenn man sich mit ein paar zusätzlichen Ideen auseinandersetzt kann man viel lernen.


    @ Karl: das wird verbessert, war mir eigentlich auch klar, weil ich es auf Pilzmel's Seite so gelesen hatte, ich habe nur alte und neue Bezeichnungen "gut gemischt" :shy:


    @ Ingo: ich habe auch viele Bilder gesehen, wo die von mir vorgeschlagene Art dunkler war. Allerdings wurde hier im Forum auch schon mal so ein heller (mit cf.) gezeigt.
    Was gäbe es denn noch für Alternativen, mir ist da nichts untergekommen ?


    @ Craterelle: mir macht Pilze fotografieren wirklich großen Spaß, ich habe allerdings auch schon viele Pflanzenaufnahmen gemacht. Weiße Blümchen im Grün sind auch so ein Problem.
    Im Prinzip braucht man keine teure Digikam, sie sollte nur neben einem reinen Automatikbetrieb manuelle Einstellungen möglich machen. Ich dachte immer, das können alle, allerdings gibt es doch wohl welche die kein M haben (wobei ich hier nicht Mikroskop meine :) )
    Wesentlich ist, dass man den Belichtungsmessmodus auf Spotmessung umstellt (und das wichtige "Helle" anvisiert) und dann noch etwas knapp belichtet (meist auch bei einfachen Kameras über Belichtungsstufen -1/ 3, -2/3 etc. möglich). Falls der Rest dann etwas zu dunkel ist, hebe ich die Helligkeit in der Bildbearbeitung etwas an.
    Stellt man nicht auf Spotmessung um, muss man die Belichtungsintensität noch weiter herunterregeln, das geht im Prinzip auch, aber mit der ersten Methode ist das Ergebnis besser.
    Der größte für mich wichtige Unterschied zwischen meiner billigen Alten und der teurere Neuen sind neben den unglaublichen Einstellmöglichkeiten das viel lichtstärkere Objektiv (gut bei schlechtem Licht) und der um Klassen bessere (und skalierbarer und einstellbare) Autofokus u. zus. manueller Fokus (den ich noch gar nicht richtig gebraucht habe).