Hellbrauner Trichterling?

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 2.776 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Boletus1.

  • Hallo,


    wie war es denn bei euch mit Neujahrsvorsaetzen? Weniger essen? Weniger trinken? Weniger Pilze suchen ;) Ich hab mir vorgenommen, alle Grosspilze auf unserem 14 Hektar Grundstueck zu bestimmen –“ bis Jahresende! Momentan hab ich den Ueberblick verloren, aber es muessten schon so zwischen 50 und 100 sein. Und ich hab den Eindruck, dass da immer noch reichlich Spielraum fuer Entdeckungen ist.


    Ich fang gleich mit diesem hier an. Wie zu sehen: hellbrauner trichterfoermiger Hut mit chremefarbenem Fleisch, dass sich an der Luft nicht veraendert. Das Fleisch ist weich aber nicht bruechig. Ich konnte keinen Geruch feststellen. Der Stiel ist hohl. Er waechst in einer Gruppe von ca. 15 Exemplaren mit 2 bis 8 cm Hutdurchmesser.


    Der Standort ist Portugal auf saurer Lehmerde zwischen Erdbeerbaeumen, Korkeichen und Baumheide.


    Das Besondere ist, dass das Myzel kaum in der Erde verwurzelt ist. Ich hatte den Eindruck, dass der Pilz haupsaechlich im Mulch waechst. Als ich ein Exemplar entfernt habe, kam gleich ein Placken mit Myzel und Mulch mit heraus. Aber vielleicht hat das ja keine Bedeutung. An der Stelle ist der Laubmulch wohl besonders tief.


    lg Dieter


    • Offizieller Beitrag

    Hallo Dieter,


    es dürfte sich um Fuchsige Rötelritterlinge, bzw. -trichterlinge (Lepista flaccida) handeln.


    LG, Jan-Arne

    • Offizieller Beitrag

    Morgen!


    Man sollte hier auch >Clitocybe acromelalga< berücksichtigen. Die Art stammt wohl aus Japan, wurde allerdings wohl auch in Europa schon hin und wieder nachgewiesen.
    Im Netz finden sich kaum verwertbare Bilder und Beschreibungen, aber optisch scheint eine große Ähnlichkeit zu Lepista flaccida zu bestehen.
    Ob Bambus als Substrat zwingend notwendig ist, sollte man bezweifeln.



    LG, Pablo.

  • Ja Beorn, diesen vergessen sollte man wohl sicher nicht, zumindestens bei Speisezwecken, aber gab es da in Deutschland überhaupt schon einen Erstfund? Portugal aber da sicher mit zu berücksichtigen.
    Er soll je auch auffällig riechen.:/


    Ach ja,was mir noch gerade einfällt: dieser Dufttrichterling soll nie ein rötliches Mycel haben, wie der fuchsige Rötelritterling. Und ja das rötliche Mycel findet man beim fuichsigen tatsächlich- ich habe da echt mal ein bißchen genauer hingeschaut.


  • Man sollte hier auch >Clitocybe acromelalga< berücksichtigen. Die Art stammt wohl aus Japan, wurde allerdings wohl auch in Europa schon hin und wieder nachgewiesen.
    Im Netz finden sich kaum verwertbare Bilder und Beschreibungen, aber optisch scheint eine große Ähnlichkeit zu Lepista flaccida zu bestehen.


    Hallo Pablo,


    scheinbar gab es mehrere Funde von diesem Pilz in Frankreich und Italien. Ich muss mir noch die Beschreibungen genauer ansehen, aber Clitocybe acromelalga soll einen glatten, bzw. bei feuchtem Wetter, klebrigen Hut haben. Der Hut bei meinem Pilz ist eher ledrig oder samtig.


    Aber es koennte auch C. amoenolens sein. Den Pilz gibt es wohl in Portugal. Ich hab noch keine guten Bilder gefunden und die Pilz123 Beschreibung sagt nichts von der Hutbeschaffenheit. Auch kann man die Lamellen bei meinem Pilz nicht als "weiss" beschrieben, wie bei C. amoenolens.


    Ach ja,was mir noch gerade einfällt: dieser Dufttrichterling soll nie ein rötliches Mycel haben, wie der fuchsige Rötelritterling. Und ja das rötliche Mycel findet man beim fuichsigen tatsächlich- ich habe da echt mal ein bißchen genauer hingeschaut.


    Hallo Safran,


    Mein Pilz hat weisses Myzel, wie der Dufttrichterling (C. amoenolens). Wo steht das mit dem roten Myzel beim Roetelritterling (Lepista flaccida)?


    lg. Dieter


    PS: Jetzt wo ich den Pilz im Innenraum rieche, kann ich einen eindeutig "pilzigen" und angenehmen Geruch feststellen.

  • Hallo Dieter



    Aber es koennte auch C. amoenolens sein. Den Pilz gibt es wohl in Portugal. Ich hab noch keine guten Bilder gefunden und die Pilz123 Beschreibung sagt nichts von der Hutbeschaffenheit. Auch kann man die Lamellen bei meinem Pilz nicht als "weiss" beschrieben, wie bei C. amoenolens.


    C. amoenolens kann man bestimmt nicht ausser acht lassen. Dazu, wenn ich nun vielleicht auch etwas vom Anfragethema abweiche, folgendes:
    Hier in der Schweiz wurden die schweiz. Pilzkontrolleure von der VAPKO (Schweiz. Vereinigung amtlicher Pilzkontrollorgane) folgendermassen orientiert:
    Auf Grund der Giftigkeit des ParfümierterTrichterlings (Paralepistopsis amoenolens) und der bestehende Verwechslungsgefahr hat der VAPKO Zentralrat am 17.11.2012 entschieden, den Wasserfleckigen Röteltrichterling (Lepista gilva) und den Fuchsigen Röteltrichterling (Lepista inversa) aus der Liste der Speisepilze zu streichen.
    (L. gilva & L. inversa zusammengefasst zu Lepista flaccida)
    Wie die Kontrolleure damit umgehen bleibt ihnen überlassen -ich halte es mit der Regel "im Zweifelsfalle nie!! ...denn die Verantwortung trage ich ganz alleine!
    Mehr dazu:
    VAPKO-Meldung


    Viele Grüsse
    Sepp