Earthlings - Erdlinge

Es gibt 60 Antworten in diesem Thema, welches 14.950 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Juergen-M.

  • Hallo.


    Zitat von silbergrau

    Mir gehen diese ideologisch verbrämten Hype-Veganer (man entschuldige die Wortwahl) sowas von auf den Sack ...
    Tierschutz fordern und gleichzeitig verbale oder körperliche Gewalt gegen Menschen ausüben oder zumindest befürworten. Sorry, aber die ticken doch nicht mehr sauber.


    Wer für sich und sein Gewissen/Karma/Wasauchimmer vegan leben möchte, soll das tun. Aber sich als besseren Menschen hinstellen und gleichzeitig alle anderen als Leichenfresser und Mörder titulieren ... läuft nicht.


    Das Paradoxe daran ist, dass es ja oft umgekehrt ist. "Bekennende" Fleischesser* fühlen sich in ihrer Ehre und Meinungsfreiheit angegriffen, sobald in der Ferne nur das Wort "Veganer" auftaucht.
    Das führt dann dazu, dass diese Lebensweise oftmals verteufelt und lächerlich gemacht wird.
    Wenn das so läuft, stellt sich einem zwingendermaßen die Frage, ob da nicht etwas Wahres dran sein könnte an der "Ideologie" des Fleischverzichtes und ob die Fleischesser* das nicht auch sehr genau spüren.
    Denn wenn die Idee des Veganismus völliger Blödsinn wäre, bräuchten die Fleischesser sie ja nicht als "Gefahr" oder "Angriff auf ihre Ehre" zu sehen.


    (*Natürlich betrifft das auch nur extreme Persönlichkeitsformen und nicht alle Menschen, die Fleisch essen, schon gar nicht, wenn sie das selten tun und auf die Herkunft achten.)


    Was ich damit sagen will, ist Folgendes: Auch wenn Menschen allein durch ihre Existenz der Erde schaden und man nicht leben kann, ohne dass das auf Kosten anderer Lebewesen geschieht, ist es einfach so, dass die Bedingungen der Tierhaltung heutzutage in den meisten Fällen furchtbar sind und man so gar keine andere Möglichkeit sieht, als Vegetarier/Veganer zu werden, ganz einfach weil man sonst diese Quälereien noch mehr unterstützt und finanziert.


    Und so werde ich es auch keinem Veganer übelnehmen, wenn er versucht, andere Menschen von seiner Lebensweise zu überzeugen.
    Denn wenn ich mich entscheiden muss, ob ich den Menschen ihre Ruhe lasse oder versuche, Tierleben zu retten, entscheide ich mich doch zugunsten der Tierleben, auch wenn sich so die Fleischesser auf den Schlips getreten fühlen.
    Ideal wäre natürlich, wenn diese Kritik an anderen Stellen ansetzt, wie zum Beispiel der Gesetze zur Tierhaltung. Bloß kann man oft im Kleinen leichter etwas bewirken als im Großen.


    Viele Grüße,
    Emil

  • Lea, das mit den männlichen Küken finde ich auch SCH..., wußte ich auch lange tatsächlich nicht-aber ist das jetzt nicht verboten?ich hab kein Problem damit die eier zu essen und die männlichen küken später als haöbe Hähnchen, das ist ja das was ich mit Alles verwerten auch meine! und wenn an den halben Hähnchen der Legehuhnrassen weniger Fleisch ist, stört mich das rein garnicht. ich esse beides jedoch sowieso nur sehr selten!

    Liebe Grüße, Juliane




    [font="Arial Black"]man kann alle Pilze essen, manche jedoch nur einmal [/font]:plate:


    83 Pilzchipse (+2 Trompetenschnitzlingabdruck)


    *JE SUIS CHARLIE*

  • Edit:


    Verlogen finde ich es, wenn die selben Leute, die sich keine toten Tiere ansehen können und wollen, fröhlich ihr Schnitzel aus dem Tiefkühlregal essen.
    Ebenso wird sich "gegruselt", wenn man hört, dass in China Hunde gegessen werden oder wenn Pferdefleisch in der Lasagne ist, gegen den Konsum von Hühnern, (sehr intelligenten) Schweinen und Rindern hat aber niemand etwas.

  • Emil, mir ist klar, dass es Idioten auf beiden Seiten gibt.


    Aber wenn du dir mal zwanzig Minuten Zeit nimmst und auf diversen Facebook-Seiten die Kommentare von Veganern liest, weißt du, was ich meine.


    Dort wird Gewalt gegen Fleischesser propagiert, und dermaßen mit Beleidigungen und Verunglimpfungen um sich geworfen, dass ich mich manchmal ernsthaft frage, ob vegane Ernährung nicht doch Gehirnschäden verursacht.


    Wie ich bereits geschrieben habe, leben meine Frau und ich weitgehend vegetarisch (sie völlig) und achten beim Kauf von Milchprodukten und Eiern streng auf die Herkunft. So weit es geht kommen diese Produkte vom Bauern direkt.


    In meinen Augen gibt es nur eine Lösung des Nahrungsproblems: lokal, saisonal, vegetarisch.

    Grüßle ... und so :)


    Meine, meist falschen und dilettantischen, oft auch einfach so hingeworfenen, Bestimmungsversuche stellen in keinem Fall und niemals eine Essensfreigabe dar!


    Schwammerl! Es heißt Schwammerl!
    94 Chipse. 2 x 3 verloren für Porlingswette.

  • Emil,das finde ich auch verlogen! Den Film hab ich nicht gesehen, da eben kein Fernseher. Das heißt nicht,daß ich meine Augen davor verschließe. man sagt ja auch es würde mehr Veganer/Vegetarier geben ,wenn jeder seine Tiere selber schlachten müßte. Ich glaub nicht,daß ich dann reiner Veganer werden würde- vermutlich würde ich nicht über die Fähigkeiten verfügen mir Großwild zu jagen,aber z.B. Fische würde ich dann fangen und essen. und trotzdem kommt es bei mir tatsächlich vor,daß auch ich einen Riesenschritt mache, wenn ich sonst ne Ameise aus versehen zertreten hätte (unnötig) darin seh ich keinen widerspruch!

    Liebe Grüße, Juliane




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    *JE SUIS CHARLIE*

    Einmal editiert, zuletzt von luckenbachranch ()

  • Hallo Lea,



    interessantes Thema. Zum Film selbst: der ist selbst in Veganer-Kreisen sehr umstritten, wegen der unmöglichen Holocaustvergleiche!


    Der Holocoaust-Vergleich stammt nicht vom Filmemacher, sondern wird als Zitat gebracht. Aber das kann man nur wissen, wenn man den Film gesehen hat;-)) Derjenige, der den Vergleich gebracht hat, ist selbst Angehöriger der verfolgten Juden: Isaac Bashevis Singer. Ich finde an diesem Vergleich nichts Schändliches. Die Vergleichbarkeit hinkt jedoch ein bisschen ... da es den menschlichen Holocoust-Opfern in den meisten Lagern besser ging, als den meisten Tieren - ich spreche bewußt von "in den meisten Lagern", da ja auch am Menschen Vivisektion vorgenommen wurde, z.B. in Dachau.


    Grüßle
    Jürgen

  • Hallo Silbergrau!


    Zitat von silbergrau

    Emil, mir ist klar, dass es Idioten auf beiden Seiten gibt.


    Aber wenn du dir mal zwanzig Minuten Zeit nimmst und auf diversen Facebook-Seiten die Kommentare von Veganern liest, weißt du, was ich meine.


    Zuerst: Mit der Kritik habe ich keinesfalls dich persönlich gemeint. Ich gehe mal davon aus, dass hier nur Leute schreiben, die in der Lage sind, das Thema sachlich zu betrachten. :)


    Was mich nur gestört hat, war die einseitige Betrachtung. Denn auf den Facebook-Seiten finde ich ebenso viele beleidigende Kommentare auf Seiten der Fleischesser. Ich denke also, dass das nicht mit Veganismus allgemein zu tun hat, sondern dass sich an solchen Stellen einfach vorzugsweise Leute tummeln, die einfach Streit suchen.
    Ich kenne viele Veganer, die absolut sachlich und nachvolluziehbare Argumente dafür haben und trotzdem niemals Fleischesser verurteilen würden.


    Viele Grüße,
    Emil


  • Lea, das mit den männlichen Küken finde ich auch SCH..., wußte ich auch lange tatsächlich nicht-aber ist das jetzt nicht verboten?ich hab kein Problem damit die eier zu essen und die männlichen küken später als haöbe Hähnchen, das ist ja das was ich mit Alles verwerten auch meine! und wenn an den halben Hähnchen der Legehuhnrassen weniger Fleisch ist, stört mich das rein garnicht. ich esse beides jedoch sowieso nur sehr selten!


    In NRW sollte das Schreddern von Eintagsküken seit vorgestern verboten werden.


    Ob das Verbot nun durchgesetzt wurde, weiß ich nicht. Jedenfalls ist auch nicht gesagt, ob die Betriebe dann nicht einfach weibliche Küken von woanders importieren werden. Wo die Männchen in dem Fall abgeblieben sind, ist auch klar.


    Halbe Hähnchen? Schön wär's! Der deutsche Durchschnittsfleischesser will eben nur Hühnerbrust essen.


    Auch hier findet sich eine weitere Problematik, nämlich was mit den "Resten" passiert.


    Siehe auch:

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    Hallo Lea,



    interessantes Thema. Zum Film selbst: der ist selbst in Veganer-Kreisen sehr umstritten, wegen der unmöglichen Holocaustvergleiche!


    Der Holocoaust-Vergleich stammt nicht vom Filmemacher, sondern wird als Zitat gebracht. Aber das kann man nur wissen, wenn man den Film gesehen hat;-))



    Jürgen, ich habe den Film gesehen. Damals war ich aber 14 oder 15 und fand ihn sehr verstörend. Ich möchte ihn mir wirklich nicht nochmal ansehen.



    Ich möchte nicht abstreiten, dass es Parallelen gibt, trotzdem gibt es auch viele Unterschiede.


    Ich habe nur den o.g. Artikel gelesen, und da steht drin, dass sie eben Gewalttaten an Tieren zusammen mit denen an Menschen zeigen, und dass das das Gefühl vermitteln, das sei alles irgendwie das Gleiche.


    Das halte ich nicht für richtig, was aber nichts an meiner Meinung zum Thema allgemein ändert, der Film spricht sicher viele wichtige Aspekte an!

    [font="Papyrus"]Wahrer Mut bedeutet nicht, Leben nehmen zu können, sondern es zu bewahren.


    - Gandalf
    97 Chips
    [/font]

  • ja ich weiß, ich sehe es immer zu positiv möglich, die Realität ist immer anders. naja, heute gibts spinat.....

    Liebe Grüße, Juliane




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    *JE SUIS CHARLIE*

  • Hallo Lea!


    Zitat von sunbeam

    Ich habe nur den o.g. Artikel gelesen, und da steht drin, dass sie eben Gewalttaten an Tieren zusammen mit denen an Menschen zeigen, und dass das das Gefühl vermitteln, das sei alles irgendwie das Gleiche.


    Auf die Gefahr hin, dass ich mich jetzt unbeliebt mache: Ich finde wirklich, dass das das Gleiche ist! Menschen sind auch Tiere und die Leiden sind in beiden Fällen ähnlich.


    Ansonsten kann ich deine oben genannten Argumente gut nachvollziehen.


    Viele Grüße,
    Emil


  • Oh, das wollte ich damit gar nicht sagen. Da habe ich mich wirklich nicht sehr gewählt ausgedrückt.


    Ich zitiere einfach mal die Stelle, auf die ich mich bezogen habe:


    Zitat

    Holocaust, Rinderzucht, andere Verbrechen. Alles irgendwie das selbe
    Denn zu Beginn des Films werden Aufnahmen einer großen Rinderfarm kurz nach Bildern eines Konzentrationslagers gezeigt. Anschließend bekommt der Zuschauer weitere Verbrechen zu sehen, diesmal wieder an Menschen. Wo und aus welchen Gründen diese geschehen sind bleibt offen. Konzentrationslager, nicht genauer benannten Menschenrechtsverletzung und Massentierhaltung in einer Szene. Das wirkt nicht nur wie ein billiger Versuch Aufmerksamkeit zu erhaschen, sondern ist auch gefährliche Gleichmacherei.


    Denn die politische Verfolgung von Millionen Juden hat rein gar nichts damit zu tun, dass Menschen viele Tiere als günstige Nahrungsquelle ausnutzen. Der Holocaust, Rinderzucht, irgendwelche anderen Verbrechen. Bei Earthlings ist das alles irgendwie das selbe. Das ist schade.

    [font="Papyrus"]Wahrer Mut bedeutet nicht, Leben nehmen zu können, sondern es zu bewahren.


    - Gandalf
    97 Chips
    [/font]

  • Für mich hat das eine Art Naturflucht als Grundlage, die ich nicht nachvollziehen kann, weil Sterben und Töten und Gefressen werden für mich ein Teil der Natur ist. Ich bin ein Mensch - ein Raubtier, gewisser Maßen. Meine überlegene Intelligenz kann ich nutzen um schnell und schmerzlos Beute zu machen. Aber wenn morgen tatsächlich alle aufhören würden, Fleisch zu essen?


    Das geht nur in einer Gesellschaft, die satt ist. Und genau das sind wir. Fleischesser wie Veganer.
    Wer oder wessen Kinder Hunger leiden, erwürgt mit bloßen Händen den letzten Fasan auf Erden um wenigstens noch einmal satt zu werden.



    Das Paradoxe daran ist, dass es ja oft umgekehrt ist. "Bekennende" Fleischesser* fühlen sich in ihrer Ehre und Meinungsfreiheit angegriffen, sobald in der Ferne nur das Wort "Veganer" auftaucht.


    ......


    ..... und man so gar keine andere Möglichkeit sieht, als Vegetarier/Veganer zu werden, ganz einfach weil man sonst diese Quälereien noch mehr unterstützt und finanziert.


    Ich fühle mich dann angegriffen, wenn mir jemand erklärt ich wäre ein schlechter Mensch, weil ich Fleisch esse. Nicht weil derjenige es nicht tut. Und ich fühle mich als Angler angegriffen, wenn Peta und andere Sektierer mir verbieten wollen, mein Essen selber zu fangen.
    Eine vegane Ernährungsweise an sich respektiere ich voll und ganz.


    Besonders nachdenklich macht mich der zweite Absatz. Ich glaube nämlich nicht, dass eine vegane Lebensweise auch nur den Hauch einer Veränderung herbeiführt. Es wird nicht möglich sein, unsere gesamte Gesellschaft umzuerziehen. Ergo dient es der Beruhigung des eigenen Gewissens, was auch vollkommen ok ist.
    Wüder man jedoch wirklich etwas ändern wollen, dann muss man gradezu Fleisch essen. Und zwar Fleisch direkt vom Bauern aus Hauseigener Schlachtung, was erheblich teurer ist als Supermarktware.
    All die schlimmen Dinge der Massentierhaltung rühren aus zwei Aspekten her. zum einen das unbedingte "Sparenwollen" der Verbraucher, zum anderen die Gewinnmaximierung der Konzerne.
    Das geht imme rnur zu Lasten der Tiere.
    Ändern könnte man das am besten, vielleicht nicht allumfänglich, wenn mehr Menschen bereit wären, weniger, aber teures Fleisch aus vernünftiger Haltung und Schlachtung zu konsumieren.




    Edit:


    Verlogen finde ich es, wenn die selben Leute, die sich keine toten Tiere ansehen können und wollen, fröhlich ihr Schnitzel aus dem Tiefkühlregal essen.
    Ebenso wird sich "gegruselt", wenn man hört, dass in China Hunde gegessen werden oder wenn Pferdefleisch in der Lasagne ist, gegen den Konsum von Hühnern, (sehr intelligenten) Schweinen und Rindern hat aber niemand etwas.


    Bei der Tiefkühllobby bin ich bei Dir. Bei den Hunden nicht. Das ist eine kulturelle Sache bei der ich nicht über meinen Schatten springen kann. Bin Mensch...:)

  • Hallo Lea!


    Tatsächlich wirft der zitierte Absatz (hatte ich nicht gelesen) ein etwas anderes Licht auf die Sache, der Unterschied liegt im Motiv der Einrichtungen. Die Tatsache und die Bedingungen bleiben dennoch gleich.


    Hallo Ralf!


    Zitat von Rada

    Ich fühle mich dann angegriffen, wenn mir jemand erklärt ich wäre ein schlechter Mensch, weil ich Fleisch esse. Nicht weil derjenige es nicht tut. Und ich fühle mich als Angler angegriffen, wenn Peta und andere Sektierer mir verbieten wollen, mein Essen selber zu fangen.
    Eine vegane Ernährungsweise an sich respektiere ich voll und ganz.


    Wie gesagt bezog sich ja das auf die "militanten" Fleischesser, das andere Extrem. :)


    Zitat von Rada

    Besonders nachdenklich macht mich der zweite Absatz. Ich glaube nämlich nicht, dass eine vegane Lebensweise auch nur den Hauch einer Veränderung herbeiführt. Es wird nicht möglich sein, unsere gesamte Gesellschaft umzuerziehen. Ergo dient es der Beruhigung des eigenen Gewissens, was auch vollkommen ok ist.


    Naja, laut Wikipedia leben etwa 100.000 Deutsche vegan und 6 Millionen vegetarisch. Wenn jeder Mensch 100 Tiere pro Jahr isst, kommt da schon eine nicht unbedeutende Zahl Tiere raus, deren Leben verschont wird.
    Natürlich ändert das nicht die Gesellschaft, aber die Zahl der Vegetarier/Veganer nimmt immer mehr zu. Nicht zuletzt setzt man ja auch ein Zeichen dadurch, dass man vegetarisch/vegan lebt.
    Die Beruhigung des eigenen Gewissens spielt natürlich auch eine Rolle, als Mittel zum Zweck ist das aber ja gut.


    Zitat von Rada

    Wüder man jedoch wirklich etwas ändern wollen, dann muss man gradezu Fleisch essen. Und zwar Fleisch direkt vom Bauern aus Hauseigener Schlachtung, was erheblich teurer ist als Supermarktware.
    All die schlimmen Dinge der Massentierhaltung rühren aus zwei Aspekten her. zum einen das unbedingte "Sparenwollen" der Verbraucher, zum anderen die Gewinnmaximierung der Konzerne.
    Das geht imme rnur zu Lasten der Tiere.
    Ändern könnte man das am besten, vielleicht nicht allumfänglich, wenn mehr Menschen bereit wären, weniger, aber teures Fleisch aus vernünftiger Haltung und Schlachtung zu konsumieren.


    Was am Kaufen von "wertvollem" Fleisch besser sein soll als der generelle Fleischverzicht, verstehe ich gerade nicht so ganz. Es geht ja darum, die Großkonzerne nicht zu unterstützen und das tut man in beiden Fällen.
    Bei den Gründen für Menschen, Vegetarier/Veganer zu werden, geht es ja meistens nicht nur darum, die Lebensbedingungen der zu tötenden Tiere zu verbessern, sondern es gibt auch noch den zweiten Aspekt, möglichst gar keine Tiere für die Nahrungsaufnahme zu töten, egal wie angenehm ihr Leben war.
    Deshalb würde ich das Kaufen von teurem, wertvollem Fleisch als zweitbeste Lösung betrachten.


    Viele Grüße,
    Emil

  • Hallo Rumsuchen,


    vielen Dank für Deine Gegenposition! Das meine ich ehrlich. Hier kann ich mich nun nach Herzenslust "abarbeiten";-))



    Eine interessante Diskussion an einer interessanten Stelle. Ich kenne den Film und lehne ihn kategorisch ab, weil er ganz bewusst zu Propagandazwecken die Realität verwischt. Es werden zwecks reißerischer Aufmacher Bilder von quasi zu Tode gequälten "Haustieren" irgendwo im nahen Osten bemüht um darzulegen, warum ich hier kein Bio-Steak essen sollte... Propaganda eben. Ich mag den Film nicht und finde ihn verlogen.


    Was mich am Film stutzig machte, war auch die Beobachtung, dass einige (aber wirklich nicht viele!) Filmchen aus dem nahen/fernen Osten stammen (z.B. Pelztierfarmen in China, Rindsleder aus Indien usw.), obwohl doch der Filmemacher US-Amerikaner ist.


    Eine einfache Erklärung ist diese, dass in diesen Ländern leichter gefilmt werden kann, da die Tierquälereien sich fast in jedem Hinterhof ereignen (z.B. Hundeschlachtungen in China) und nicht unbedingt sehr heimlich gefilmt werden müssen. Also gibts aus aus diesen Ländern genügend Filmmaterial. Man muss bedenken, dass hier ein Dokumentarfilm mit immerhin Spielfilmlänge überwiegend heimlich gefilmten (und sicherlich unauthorisierten und verbotenen) Material entstanden ist. Zudem muss sich der Filmautor nachträglich absichern, dass er von den großen Konzernen nicht verklagt wird.


    Wenn ich es recht bedenke, wird aber kaum etwas ausgelassen: Robbenjagd in Kanada, Rodeo in USA, Stierkampf in Spanien, Tierversuche in Europa, Gänsestopfleber aus Frankreich, sogar die heiligen Kühe aus Indien werden sehr unheilig behandelt, abgeschlachtete Delphine in Japan ... soll ich weiterschreiben?


    Zitat

    Dabei konnte mir noch niemand erklären, wie irgendein Fleisch noch artgerechter "aufgezogen" sein kann als Wild.


    Das kann ich Dir sogar erklären, wenn es Dich wirklich interessiert. Einfach bescheid sagen, dann machen wir ein "Jagd-Thread" auf - ich tue nichts lieber *g*


    Zitat

    Ich bin ein Mensch - ein Raubtier, gewisser Maßen. Meine überlegene Intelligenz kann ich nutzen um schnell und schmerzlos Beute zu machen. Aber wenn morgen tatsächlich alle aufhören würden, Fleisch zu essen?


    Ja, so sieht sich der Mensch wohl: als in seiner Intelligenz den anderen überlegen. Fragt sich, was er damit anstellt? Pelztiere mit elektrischen Analsonden töten zählt wohl eher zu den unrühmlicheren Intelligenzbeweisen.


    Zitat

    Denn wir sind unglaublich schlecht darin, Ressourcen ohne Not zu teilen und Tiere, die wir nicht essen und die sonst auch nichts "bringen" würden wir nicht unser kostbares Gemüse wegfressen lassen, davon, dass wir den Platz benötigen würden, ganz zu schweigen.


    Ja gut möglich, dass sich der Mensch keine Tiere mehr leisten kann. Aber bevor es soweit ist, wird der Mensch als Earthling von diesem Planeten verschwinden - oder zumindest sich selbst soweit dezimieren, dass mal eine Weile Ruhe im Karton ist.


    Grüßle
    Jürgen
    [hr]
    Hallo Leute!


    es geht nicht darum, jemandem ein schlechtes Gewissen einzureden, der Fleisch essen will! Es geht darum zu zeigen, dass wir etwas ändern müssen, damit Tierquälerei aufhört! Das effektivste ist das, was jeder einzelne ohne große Mühe tun kann - und das ist nur eine Methode! Kein religiöses Dogma!: Esst kein oder weniger Fleisch, und/oder schaut, wo es herkommt. Vielleicht gibts ja auch andere Methoden, die für den einzelnen "Bürger" machbar sind. Aber haut euch hier nicht eure Ideologien gegenseitig um die Ohren - die interessieren niemanden *g*


    Grüßle
    Jürgen

  • Was am Kaufen von "wertvollem" Fleisch besser sein soll als der generelle Fleischverzicht, verstehe ich gerade nicht so ganz. Es geht ja darum, die Großkonzerne nicht zu unterstützen und das tut man in beiden Fällen.
    Bei den Gründen für Menschen, Vegetarier/Veganer zu werden, geht es ja meistens nicht nur darum, die Lebensbedingungen der zu tötenden Tiere zu verbessern, sondern es gibt auch noch den zweiten Aspekt, möglichst gar keine Tiere für die Nahrungsaufnahme zu töten, egal wie angenehm ihr Leben war.
    Deshalb würde ich das Kaufen von teurem, wertvollem Fleisch als zweitbeste Lösung betrachten.


    Es kommt auf den Standpunkt an. Wenn man sein Fleisch beim Bauern kauft, unterstützt man sicher keine Konzerne. Wohl das Bäuerchen, aber dem sei es denn gegönnt.


    Ich denke auch nicht, dass durch den Verzicht auf Fleisch Tierleben verschont bleiben. Massentierhaltung sucht sich Vertriebswege für immer größere und schnellere Produktion. Was die Deutschen Veganer/Vegetarier nicht essen, das wird halt exportiert. Hähnchenfleisch z.B. nach Afrika, wo es dann billiger verkauft werden kann, als die örtlichen Geflügelhalter es produzieren können.
    Ändern kann man nur die Art der Tierhaltung durch eine erhöhte Nachfrage nach vernünftigem und somit teurem Fleisch. Und auch dass nur, wenn diese Nachfrage groß genug ist. Und ich finde es macht schon einen Unterschied, ob 100 Tiere vom töten verschont werden, indem sie nicht geboren werden. Oder ob tausende ein besseres Leben bis zum Ende haben.


    PS
    Militante Fleischesser sind kein bisschen besser als militante Veganer. Nur anders.:)

  • Hallo!


    Ralf: Es wird, glaube ich, weiterhin so bleiben:
    Ich kann dich nicht vom Vegetarismus/Veganismus überzeugen, du mich nicht vom Fleischkonsum, auch wenn es selten ist und von Kleinbauern kommt.


    Zitat von Juergen-M

    Es geht darum zu zeigen, dass wir etwas ändern müssen, damit Tierquälerei aufhört! Das effektivste ist das, was jeder einzelne ohne große Mühe tun kann - und das ist nur eine Methode! Kein religiöses Dogma!: Esst kein oder weniger Fleisch, und/oder schaut, wo es herkommt. Vielleicht gibts ja auch andere Methoden, die für den einzelnen "Bürger" machbar sind.


    Damit sind wir uns einig und das ist das Wichtigste.


    Viele Grüße,
    Emil

  • Das ist ja sehr löblich, wenn wir versuchen, durch weitestgehenden Verzicht auf fleischliche Nahrung unseren Miterdlingen und unserem blauen Planeten etwas gutes zu tun.
    Da es allerdings immer auch diese gierigen, stets auf Gewinnoptimierung bedachten Heuschrecken unter uns geben wird, wird sich vermutlich alles wieder nur etwas verlagern.
    Das meiste davon haben wir ja schon: endlose Monokulturen für Obst-/Gemüseanbau, ausgelaugte und vergiftete Böden inclusive.
    Ich denke, es geht hier um etwas viel grundsätzlicheres, als um den bloßen Verzicht auf Fleischkonsum.


    LG, Gábor

  • ja, sowas wie Freihandelsabkommen verhindern und sowas,das ist evt noch viel wichtiger!!!! bitte geht alle wählen!!!ich denke da an einen gewissen großen Konzern, vor dem ich angst hab

    Liebe Grüße, Juliane




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  • ich denke da an einen gewissen großen Konzern, vor dem ich angst hab


    Oha, erst stand da garnix und nun sovieles... les ich mir morgen mal genau durch, um was es eigentlich geht.


    Luckyjuli, Du meinst evtl. "Monsato" den fürchte ich auch, ebensao das Freihandelsabkommen und wenn ich an Nestlé, Procter+Gamble, Pepsi usw. denke, dann wird es mir übel.


    Grad denk ich an nen schlauen Spruch, der lautet in etwa:


    Das Übel der Menschheit ist, dass Blinde von Deppen geführt werden

  • Ja, Helmut, den meinte ich !da haben wir glaube ganz gleiche Ansichten

    Liebe Grüße, Juliane




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  • Hi Leute,


    eine sehr interessante Diskussion ist hier entstanden!


    Ich habe den Film schon vor ca 3 Jahren schonmal gesehen und klar, er hat Propaganda-Potenzial, ist ja auch verständlich immerhin haben diese Menschen ein Ziel, welches sie versuchen zu erreichen. Es liegt im Endeffekt an einem selbst, wie sehr man beeinflußbar ist, differenzierte Sichtweise ist hier, wie bei Allem, der "way-to-go". Immerhin müssen wir uns auch tagtäglich durch einen Dschungel von Werbeplakaten, Werbe-Spots, Google-Adds, Spam-Mails und und und schlagen und fallen nicht zwangsläufig auf jeden Werbetrick herein, immerhin gibt es noch sowas wie einen eigenen Willen und Vernunft (habe ich zumindest von gehört).


    Bei mir hat dieser Film dazu beigetragen noch etwas genauer hinzuschauen, ich meine mir zwar vorher auch schon bewusst, dass Massentierhaltung existiert und diese Tiere ein erbärmliches Leben führen, aber was man vorher nicht selber gesehen hat, ist doch irgendwie fern, oder? Davon abgesehen, dass ich eh noch nie viel Fleisch konsumiert hatte und mir die meisten Fleischsorten garnicht schmecken, habe ich mich doch etwas verstärkt in die Ovo,- Lacto- Vegetarier Richtung orientiert. Vegan wäre mir zu extrem und es geht ja sogar noch extremer, nämlich sogenannte Frutarier. Aber das sei jedem selbst überlassen, getreu dem Motto: "Leben und Leben lassen", dennoch muss ich zugeben stört mich auch der schon fast ikonische Aufstieg in den Mode-Veganismus.


    Was ich persönlich als ebenso schwer wiegenden Faktor bei übermäßigem Fleischkonsum sehe, ist, abgesehen vom Leid der armen Kreaturen, auch die Belastung unserer Umwelt. Man überlege allein schon, wieviel Liter Wasser, Futterpflanzen, Pestizide, Ackerfläche, etc für ein Kilogramm Fleisch verwendet werden. Oder welche Co2 Belastung die Massentierhaltung im Jahr hinterlässt.


    Ich finde es ebenso falsch zu missionieren, aber dennoch kann einem ein solches Medium schon dabei helfen noch etwas bewusster mit der Thematik umzugehen, denn viele Einzelne machen am Ende die Masse. Oder fällt euch irgendeine andere Art des Protests ein? Vom Gesetzesgeber haben wir eh nichts zu erwarten. Selbst wenn, die Politik ist doch ohnehin nur eine Marionette der großen Geldgeber/Lobbyisten, es werden immer wieder Wege gefunden das Volk zu verarschen. Gesetzesreformen sind der lächerliche Versuch die Bevölkerung ruhigzustellen, damit gegelaubt wird der Staat nimmt unsere Sorgen Ernst, doch die Habgier ist wesentlich größer und wir lassen uns doch auch verarschen. M.E. sind die Deutschen viel zu faul um für ihre Belange einzustehen. Jammern das können wir, nur was soll das bringen? Es müssten tausende Menschen auf die Strasse, damit mal wieder wahrgenommen wird, welche Kraft eigentlich in der Masse herrscht und das wir uns nicht veräppeln lassen. Ich persönlich finde, dass wir uns viel zu viel gefallen lassen, schaut doch z.B. die Haushaltsabgabe ehemals GEZ, die PKW Maut oder zuletzt das Freihandelsabkommen, keine Mehrheit wollte solche Dinge befürworten und nun? Den Rest kennt ihr ja und auf die Zukunft bin ich gespannt.
    Naja, nun bin ich etwas abgeschwiffen, sorry.


    Die Endlösung wäre es müssten wohl ca. 75% der Menscheit sich einfach in Luft auflösen und der Rest muss sich im Selbstversorgertum behaupten, um wieder auf dem Grundsatz des "survival of the fittest" zu passen. Doch wir werden zwangsläufig wieder auf dem gegenwärtigen Punkt zurückkommen, denn wir sind nunmal der Platzhirsch hier auf diesem Planeten, irgendwas wird sich die Natur schon dabei gedacht haben, meine Meinung ist, dass in der Natur nichts ohne Grund geschieht, auch wenn im Angesicht der Zerstörungswut und Unumsichtigkeit der Menschheit dort berechtigte Zweifel aufkommen könnten. Irgendwann wird die Natur sowieso das Lebensspektakel auf der Erde ganz automatisch zerstören, spätestens wenn sich die Sonne zu einem rotem Riesen aufbläht und die Erde zu heiß wird für irgendein Leben (außer Bärtierchen ;)) und sie schließlich ganz verschlingt. Solange sollten wir bewusst und umsichtig diesen Planeten bevölkern, denn wir haben Glück in einer solch ruhigen Phase der Erdgeschichte zu leben.


    Mein Resultat: Jeder sollte etwas bewusster mit dem Konsum von Fleisch umgehen. Vor garnicht allzu langer Zeit haben die Menschen auch nur einmal in der Woche Fleisch verzehrt und es ist keiner umgekommen, ganz im Gegenteil, sie waren meist (!) wesentlich gesünder wie wir heute (viele Krankheiten kommen ja erst von der heutigen unausgewogenen Ernährung). Aber wie schon erwähnt "Leben und Leben lassen", mehr als vor seiner eigenen Haustür zu fegen bleibt einem nicht übrig. Man könnte eventuell noch über Bildung Brücken schlagen, doch hier ist auch wieder die Frage inwieweit die individuelle Entwicklung oder Persönlichkeitsentfaltung beschnitten würde...schwieriges Thema...


    Viele Grüße, Bea

    Immer wenn man denkt man weiß viel,
    holt einen die Realität wieder ein...

  • Hallo Mitdiskutierende,


    ich halte das nach wie vor für einen sehr guten Ansatz, auf Fleisch weitestgehend zu verzichten.


    Allein des Pudels Kern sitzt m.E. viel tiefer:
    Homo sapiens ist nun mal eine auf Expansion und Unterdrückung ausgelegte Spezies!
    Selbst die allerersten Gehversuche eines Säuglings(mit großen Augen, niedlich, süß, unschuldig, usw...), seine Umwelt zu entdecken, indem er z.B. Dinge in die Hand oder in den Mund nimmt(Begreifen durch Greifen) lassen sich durchaus als pure Aggression seiner Umwelt gegenüber deuten:
    "kann es mich fressen, oder kann ich es selbst fressen?"


    Geiz ist nun mal geil, und selbst wenn man weiß, dass bei konkurrenzlosen Kampfpreisen irgendwie immer jemand dran glauben muss - z.B. Kinderarbeit in Asien, und gerade die größten und verm. seriösesten Firmen sich einen Dreck drum scheren, wenn dadurch die Managertaschen gefüllt werden können - ertappt man sich doch dabei, bei dem einen oder anderen Schnäppchen Schwäche zu zeigen.


    Nein nein, der EIGENEN BRUT muss es immer besser gehen.
    Am besten immer etwas mehr verdienen als der Nachbar und auch immer das etwas größere Schwimmbecken im Garten haben.


    Ich denke, genau hier müsste man ansetzen.
    Allein dazu müsste man aus seiner eigenen Homo sapiens-Haut schlüpfen können.
    Und wenn irgendwann einmal ein Mindestprozentsatz von ??? Prozent der gesamten Menschheit auf Wachstum und Unterdrückung der Schwächeren verzichten kann, könnte man das evtl. sogar einen evolutionären Schritt nennen.


    Nur befürchte ich, dass das noch eine ganze Weile dauern wird.
    Man müsste doch den gierigen Heuschrecken unter uns erst mal eine Alternative zu einer auf Wachstum basierenden Gesellschaft aufzeigen.
    Selbst bei den Elektromobilen gibt es neben der sparsamen Leichtbau-Ausführungen weiterhin auch noch die PS-starken Boliden für die potenten Käufer mit dicken Eiern :(


    LG, Gábor

  • Hallo Bea!



    Vegan wäre mir zu extrem[...]


    Dazu fällt mir nur das hier ein:


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    Aus diesem Viedo würde ich an dieser Stelle gerne "den Artgenossen" zitieren, weil ich selbst keine besseren Worte dafür finden könnte:


    Zitat

    Extrem bedeutet etwa so viel wie "außerordentlich, besonders". Wir sind darauf konditioniert, darunter etwas negatives zu verstehen aber wenn man extrem oder "extremistisch" einfach mal durch "außerordentlich" ersetzt, klingt das nämlich schon ganz anders.
    Weil wir Menschen uns verständlicherweise oft an unser Weltbild und unsere Gewohnheiten klammern, empfinden wir das was "außerordentliche" Veränderungen mit sich bringen könnte, oft als Bedrohung und reagieren abwertend und empfinden daher auch vieles was uns extrem erscheint, als negativ. Aber Etwas kann auch extrem schön, extrem vielseitig, extrem hilfreich oder extrem wichtig sein. Oder eben extrem brutal, extrem gleichgültig, extrem ungerecht. Es kommt also immer darauf an WAS extrem ist. Beim Veganismus geht es unter anderem um Gewaltfreiheit und den Versuch auch empfindungsfähige Lebewesen die NICHT zu unserer Gruppe gehören, gerecht zu behandeln.



    Zitat

    Extrem ist es, jährlich 70 Milliarden Tiere zu töten. Extrem ist es wie wir Fleisch produzieren, wie wir mit Tieren umgehen. Extrem ist es wie wir unseren Planeten ausbeuten. Auch die Auswirkungen unserer Lebensweise auf Menschen in Entwicklungsländern kann man extrem nennen, extrem verheerend.
    Und extrem ist es auch wie wir versuchen das zu ignorieren, zu leugnen zu rechtfertigen und statt dessen andere anzuprangern.
    Auf Tierprodukte zu verzichten, mag von unserem Standpunkt aus extrem erscheinen. Aber für unsere Zukunft ist das beiweiten noch nicht ausreichend und noch lange nicht extrem genug. Und je länger wir weitermachen wie bisher um so extremer werden die Maßnahmen sein die deswegen erforderlich sind oder die Zustände mit denen wir dann aufgrund unseres "gemäßigten" Handelns konfrontiert sein werden.


    Wer den ganzen Text lesen, bzw. sich anhören möchte, kann das oben verlinkte Video anklicken.




    Aber das sei jedem selbst überlassen, getreu dem Motto: "Leben und Leben lassen"


    [...]


    Ich finde es ebenso falsch zu missionieren, aber dennoch kann einem ein solches Medium schon dabei helfen noch etwas bewusster mit der Thematik umzugehen, denn viele Einzelne machen am Ende die Masse.


    Ich hoffe, ich reiße hier nichts aus dem Zusammenhang, aber für mich kann ich "Leben und Leben lassen" hier für mich nicht so stehen lassen. Ich für mich sehe "Leben lassen" hier im wörtlichen Sinne.


    "Leben lassen" lässt sich mMn nicht mit dem Konsum von Tierprodukten vereinbaren.


    Missionieren ist ein hartes Wort, aber ich nehme mir das Recht heraus, zu versuchen, Menschen aufzuklären, zu diskutieren und zu argumentieren, um meinen Standpunkt deutlich zu machen.


    Massentierhaltung verschmutzt die Umwelt, die Luft und das Trinkwasser und unzählige Lebewesen müssen dafür leiden und sterben.


    Aber ich lebe auch in dieser Welt, atme die Luft und trinke das Wasser!


    Und mich schmerzt es, dass fühlende Lebewesen (Erdlinge) für den Genuss anderer Menschen leiden müssen, obwohl es in der heutigen Zeit nicht notwendig ist, und es so viele Alternativen gibt, seinen Gaumen zu befriedigen!


    Deshalb empfinde ich es als mein Recht, zu "missionieren". Jedoch finde ich die Art, wie man überzeugt, wichtig. Ich zwinge niemandem meine Meinung auf, ich erkläre und argumentiere.


    Und gerade weil jeder einzelne die Masse macht, finde ich es wichtig, zu überzeugen, und den Menschen die Thematik ins Bewusstsein zu rufen.



    Ich bin nicht allein auf die Idee gekommen, mich pflanzlich zu ernähren, dazu hat es äußere Einflüsse gebraucht. Und ich hoffe, diesen Gedanken weitertragen zu können.


    Was jeder andere im Endeffekt daraus mitnimmt, ist seine Entscheidung.





    Allein dazu müsste man aus seiner eigenen Homo sapiens-Haut schlüpfen können.
    Und wenn irgendwann einmal ein Mindestprozentsatz von ??? Prozent der gesamten Menschheit auf Wachstum und Unterdrückung der Schwächeren verzichten kann, könnte man das evtl. sogar einen evolutionären Schritt nennen.


    Diesen Gedanken möchte ich kurz weiter spinnen, aus meiner Perspektive:


    Oft findet man Argumente für Fleischkonsum im Sinne von:


    "Der Mensch ist die Krone der Schöpfung, die Tiere sind uns untertan, und weil wir es können, dürfen wir sie essen."


    - Nein, sage ich! WIR sind Menschen, WIR (nicht nur wir!) können Mitgefühl empfinden, rational handeln und unsere Instinkte kontrollieren.


    Wir müssen unsere Stärke nicht mit dem Triumph über Schwächere beweisen, beweisen wir unsere Stärke, indem wir unsere Mitgeschöpfe achten, und mit Respekt behandeln!


    Ich mache den evolutionären Schritt, und verzichte auf die "Unterdrückung der Schwächeren".





    Liebe Grüße,


    Lea.

    [font="Papyrus"]Wahrer Mut bedeutet nicht, Leben nehmen zu können, sondern es zu bewahren.


    - Gandalf
    97 Chips
    [/font]

  • Ich mache den evolutionären Schritt, und verzichte auf die "Unterdrückung der Schwächeren".


    Hallo Lea,


    naja, der evolutionäre Schritt geht nach hinten. Das wäre an sich nicht schlimm, aber man vergisst leicht, woher wir stammen und wie wir uns zu dem entwickelt haben, was wir sind.
    Nämlich durch die Fähigkeit, Fleisch zu jagen und zu essen.
    Ich persönlich habe kein Mitleid mit meinem Essen. Es ist natürlich, dass ein Lebewesen sterben muss, damit ein anderes leben kann. Darauf fußt unser gesamtes Ökosystem, ja das Leben insgesamt.
    Richtig ist die Kritik, wie wir oft mit unserem Essen, bzw. den Lieferanten, umgehen. Diese Kritik erstreckt sich jedoch nicht nur auf die Fleischproduktion, sondern auch und insbesondere auf die Agrarindustrie. Monokulturen für pflanzliche Nahrung bedeuten den tausendfachen Tod anderer Lebewesen, vor allem aber den Entzug von Lebensgrundlagen und somit direkt das Aussterben von Arten. Und alleine von Bauerngärten und extensiver Landwirtschaft lässt sich die heutige und zukünftige Masse Mensch nicht ernähren.


    Ich habe große Sympathie und Hochachtung für Menschen die sagen dass sie kein Fleisch essen, weil sie Mitleid mit den Tieren haben, die dafür sterben müssen. Punkt.


    Damit ist die Argumentationskette aber auch erschöpft. Weitergehende Erklärungen sind m.M. Ausdruck dessen, dass man meint mit Mitleid alleine seine Einstellung nicht ausreichend begründen zu können. Das ist Unsinn, denn Empathie ist ein sehr starkes Argument.
    Jedoch ist es auch ein sehr subjektives und so habe ich auch Hochachtung vor denjenigen, die sagen dass sie gerne Fleisch essen, so es denn unter möglichst leidensarmen Bedingungen erzeugt wird.


    Vielleicht hilft eine gegenseitige Toleranz und ein gemeinsames Auftreten gegen widrige Tierhaltung mehr, als sich gegenseitig zu kritisieren und/oder zu missionieren, während sich die Profiteure beider Seiten im Hintergrund still die Hände reiben.

  • Hallo Ralf!


    Zitat von Rada

    Damit ist die Argumentationskette aber auch erschöpft. Weitergehende Erklärungen sind m.M. Ausdruck dessen, dass man meint mit Mitleid alleine seine Einstellung nicht ausreichend begründen zu können. Das ist Unsinn, denn Empathie ist ein sehr starkes Argument.


    Genau. Im Grunde gibt es nur zwei gegenüberstehende Meinungen.
    Auf der einen Seite steht die Achtung vor dem Wohl der Tiere (oder weiter gefasst aller Lebewesen). Dem gegenüber steht das eigene Wohl und persönliche Annehmlichkeiten, nennen wir es mal Egoismus.


    Diese beiden Punkte gibt es, zwischen denen man sich befindet. Extrem sind Frutarier und Menschen, denen andere Arten völlig egal sind. Die meisten Menschen befinden sich irgendwie dazwischen, manche näher an dem einen, manche näher an dem anderen Punkt.


    Es ist wirklich sehr schwierig, Menschen, die auf diesem Schaubild weit entfernt von einem selber sind, von seinem Standpunkt zu überzeugen (denn diese Standpunkte sind natürlich irgendwie subjektiv). So wird das jeweilige Kernargument mit Umschreibungen und Theorien geschmückt.
    Und das gilt für beide Seiten gleichermaßen. Der Unterschied ist vielleicht, dass überzeugten Fleischessern weniger daran liegt, die vegane Seite vom Fleischessen zu überzeugen. Deshalb "missioniert" die vegane Seite mehr und die Fleischseite ärgert sich.


    Viele Grüße,
    Emil