Hallo,
der August-Wettbewerb liegt hinter uns - kaum Pilze zu finden, sagen die einen - aber hier konnte man sie sehen!
Meine Favoriten (Reihenfolge ziemlich egal):
Platz 2 (Bild 15):
genial! 2 eher unscheinbare Pilze, meist nicht beachtet, meist auf igitt-igitt-Untergrund hier in einem sowohl schönen als auch "witzigen" Umfeld angetroffen - mal was anderes. Technisch und gestalterisch sehr gelungen.
Platz 1 (Bild 9):
perfekt schönes Exemplar der Art in harmonisches Umfeld eingebettet, sehr ruhiger Bildeindruck.
Aber die Super-Scharf-Kanone (das unscharf-maskieren-Tool, nehme ich an ?) hat eine ziemliche Breitseite auf den Hut abgegeben, ich sehe noch die Einschusslöcher (meine Eindruck: etwas zu "doll" - und man sieht es natürlich nicht aus normaler Entfernung, aber ich habe den "Lupenblick" eingebaut in meine Augen.)
Platz 3 (Bild 18):
wie immer nichts zu bekritteln - nach dem, was wir von Fotoegon in der letzten Zeit gesehen haben, ist dieses Bild außergewöhnlich bunt, sehr satt, fast schon "poppig" (darf es aber.)
Großes breites Mittelfeld von Platz 4 bis 16 (Reihenfolge hatte ich teilweise etwas anders als die Platzierungen, die Platzierungsreihenfolge hab ich hier übernommen)
Platz 4 (Bild 7):
an diesem Bild bin ich beim ersten Anschauen sehr lange hängen geblieben.
Was für eine Situation! Das Bild gefällt mir gut. Ich habe überlegt, ob die relativ starke Dunkelheit des Umfeldes stört oder negativ ist. Ich meine, es passt schon! Mit meinem Lupenblick erkenne ich, dass das eigentliche Objekt etwas überschärft ist (hier das normale "Schärfentool") und das Objekt fast immer durch ein "Pixelsaum" (in der "guten" Ansicht) gerändert ist (unsauber maskiert?). Daran erkenne ich fast schon die Bilder von pilzpic, die ich sonst vom Thema und von der Gestaltung her fast immer gut finde.
Platz 5 (Bild 4):
auch an diesem Bild blieb ich beim Anschauen sofort hängen. Prachtexemplar! Auch von der Farbe und Schärfe her gut.
Umfeld? Mmmh, naja. Das heißt für mich, dass der visuelle Reiz dann schnell verpufft, nachdem ich dreimal den Pilz umkreiselt habe.
Beim genauen Betrachten (Lupenblick) fällt mir auf, dass die Bearbeitung (Maskierung Objekt/ Hintergrund) Artefakte hinterlassen hat, und zwar an der Oberkante des Pilzes und am rechten Rand (an der Scheide und dann diagonal im Vordergrund zu rechten unteren Bildkante). Ich achte auf sowas jetzt, weil mir das letztens auch passiert ist - und ich es erst bemerkt habe, als ich mit allem fertig war.
Platz 6 (Bild 6):
was soll ich sagen, ein "typischer" Mausmann? Das Bild lädt sehr zu assoziativen Gedanken ein, davon lebt es.
z.B. : "Aus dem Dunkeln, Unbekannten, Tiefgründigen, nicht klar Definierten entsteht eine "neue" rätselhafte Lebensform".
Reduziert auf das Technisch-Gestalterische: das Bild ist sehr dunkel (zu dunkel?), die Schärfenebene liegt in einem extrem kleinen Bereich, nur in der Nippelregion des Objekts.
Meinen persönlichen Geschmack trifft das Bild dann nicht so (Technikeindruck vor Assoziation), bei mir wäre es (etwas) weiter hinten gelandet.
Platz 7 (Bild 5):
hier mein erster Gedanke: NEE - das Licht (der Schleier oben), das Chaos (rechts), das andere Chaos (links), die dunklen Balken, die scharf abgebildete Pilzgruppe genau in der Mitte...
aber dann: auch dieses Bild vermittelt "hochgradig" eine bestimmte Stimmung, führt zu starken Assoziationen.
Fantasy-Abenteuer, Gruselfilm, Tragödie, große Oper - was passiert als nächstes, wo lauert die Gefahr für die Gefährten ... usw.
Trotzdem: im Gesamteindruck ziehe ich andere Bilder vor, hätte es dann nicht (ganz) auf dieser Platzierung gehabt.
Platz 7 (Bild 14):
alles tipp-topp, scharfe Pilze, klare Farben, etwas "unruhig" vielleicht, keine direkten Assoziationen weiterführender Art, sehr gelungenes Dokubild
Platz 9 (Bild 8):
Lamellenbilder sind zwar immer wieder "recht elegant" (und ich habe auch schon mal überlegt, so was einzureichen - aber dann war mir - mein eigenes Bild - immer nicht "interessant" genug (im Vergleich zu anderen Möglichkeiten). Kann also sein, dass ich mich an dieser Art von Objekt ziemlich satt gesehen habe. Der Pilz ist scharf. Und gelb (alles!) . Daran hätte ich das Bild schon dem Fotografen richtig zuordnen können ... also in meinen Augen Mittelfeld.
Platz 10 (Bild 10):
ist mein eigenes Bild.
Beim Auffinden war ich begeistert von der Lichtsituation, sanfte Sonnenstrahlen malten ein wechselndes Licht-und Schattenbild auf den sehr hellen Pilz. Das habe ich versucht, hier festzuhalten ohne dabei helle ausgefressene Stellen zu produzieren - und mit dem Ergebnis bin ich persönlich sehr zufrieden.
Ganz allgemein liebe ich es, mit der natürlichen Lichtsituation zu spielen. Ich stelle fest, dass die meisten anderen Bilder hier bei sehr diffusem Licht entstanden sind, bzw. wahrscheinlich oft auch das Objekt künstlich abgeschattet wurde, um die Schwierigkeiten mit Sonne und Schatten zu umgehen. Bei Doku-Pilzfotografie ist das auch die erste Wahl. Ansonsten finde ich aber Experimente mit unterschiedlichen Lichtsituationen sehr interessant. Die Gefahr ist natürlich, dass in den Augen der Jury irgendwas anders "ankommt" als vom Fotografen beabsichtigt.
Den weißen Pilz an sich finde ich sehr schön, obwohl er nicht mehr perfekt ist (beginnend braune Kanten). Das ist mal ein ganz natürliches Bild von mir, nur Weißabgleich noch ein bisschen korrigiert (es war etwas zu bläulich-kühl) und er Pilz ist minimal gedreht (die in natura vorhandene leichte Schräglage bekam dem Bild nicht so gut).
Im Gesamtfeld hier muss ich aber anerkennen (auch abgesehen von den 3 Erstplatzierten), dass das Bild optisch weniger auffallend ist als z.B. Platz 4 und 5 und weniger zu Assoziation führt wie z.B. Platz 6 und 7.
Platz 11 (Bild 16):
wäre bei mir deutlich weiter hinten gelandet, tut mir leid. Der Schärfenbereich ist extrem klein gewählt, so dass der Vordergrund hier (mich sehr störend) unscharf ist, die Bäume stehen schräg, sehr viel sieht man nicht vom Pilz.
Platz 11 (Bild 12):
sehr gelungenes (scharfes) Dokufoto der Art, technisch nichts zu bemängeln. Vielleicht braucht es hier immer die darüber hinaus gehende Möglichkeit, diverse "Gedankenassziationen" zum Bild entwickeln zu können.
Platz 13 (Bild 2):
Pilz ist adäquat abgebildet, Umfeld ist nicht so wunderschön.
Platz 14 (Bild 1):
ja die hellen kleinen Pilze, eigentlich schön - und auch etwas dunkel (zu dunkel?) geheimnisvoll das Umfeld. (Wahrscheinlich auch deshalb so dunkel, damit die weißen Pilze nicht überstrahlt sind). Wahrscheinlich möchte man sie besser identifizieren können.
Platz 14 (Bild 17):
hatte ich weiter oben angesiedelt. Immer wieder dieses schöne sehr natürliche Umfeld (die Moose und Flechten). Aber (und deshalb verstehe ich auch diese Platzierung hier), im Falle von Pilz mit Stiel und Hut, da möchte man den Pilz mehr von der Seite sehen, nicht ganz so von schräg oben. Mir kommt das Gesamtbild auch etwas zu stark geschärft vor. Fällt auch nur mit "Lupenblick" auf.
@ Clavulina: mir fällt bei deinen Bildern (die ich überwiegend sehr schön finde) auf, dass sie FAST alle von schräg oben sind, das bekommt eben manchen Motiven gut, anderen Motiven weniger.
Platz 16 (Bild 13):
das wäre ja schon ein Bild für die "Pilzruinen" (falls das Motto kommen sollte). Das Ensemble ist nicht schlecht fotografiert (Sonne macht minimal Probleme) - vielleicht ist das Objekt einfach optisch nicht attraktiv genug.
Bleiben noch 2 Plätze:
Platz 17 (Bild 11)
das Bild hat natürlich seine Berechtigung als z.B. erstes Dokufoto einer Serie ("So war die Auffindsituation") - um dann danach mehr vom Pilz zu zeigen. Farbtreue, Belichtung und Schärfe könnten auch noch etwas besser sein.
Platz 18 (Bild 3)
weiße Pilze sind schwierig. Der Pilz ist etwas überbelichtet, steht sehr mittig und die Schrägheit der Bäume im Hintergrund stört mich etwas.
Es war einmal ein Mottowettbewerb Zweisamkeit - ein Titel, der viel verspricht - und die Bilder zeigen ein breites Spektrum an Möglichkeiten, an das Thema heranzugehen. Für mich geht der Begriff schon etwas über das "2 Pilze auf einem Bild" hinaus, die Gedanken wollen ein bisschen Freiraum, wollen "laufen".
Für mich waren die Einsendungen so gleichgewichtig, dass es mir schwer gefallen wäre, da eine schlüssige Reihenfolge hineinzubringen. In meinem Kommentaren orientiere ich mich daher an der Endplatzierung.
Wer jetzt gedacht hat, dass ich hier nichts kommentieren würde, weil ich mit meinem Raritätenpärchen mit auf den allerletzten Rängen gelandet bin, der hat sich aber getäuscht!
Platz 1 (Bild 7):
sehr zweisam, sehr assoziativ, das wird noch durch die grau-weiße Farbe verstärkt.
Man kommt immer wieder zu diesem Bild zurück und schaut es sich noch mal an.
Trotzdem weiß ich gar nicht, ob es mir wirklich gut gefällt. Stelle ich es mir als Bild an der Wand vor?
Eher nicht - etwas zu grau, etwas zu melancholisch.
Eine weitere Assoziation: es könnte auch ein Zeitungsausschnitt sein , ein schwarz-weiß Bild, leicht unscharf gedruckt (o.k., die Pilzhüte sind sehr scharf).
Platz 2 (Bild 9)
ebenso sehr zweisam, ebenso ein Bild, dass ich mir immer wieder gern angeschaut habe. Normalerweise stört mich immer ein sehr unscharfer Vordergrund, hier seltsamerweise nicht. Die Pilze "schweben" sozusagen "über" dem Geschehen.
Platz 3 (Bild 11)
ein klassisches Zweisamkeitsbild, so wie ich mir das auch vorgestellt habe, mit einer meiner Favoriten. Farblich sehr schön, auch scharf (das "Überscharfe" + das "über-den-Rand-Gekriesel" sehe ich hier allerdings auch.)
Platz 4 (Bild 1)
hier ist das Thema Zweisamkeit etwas weiter aufgefasst worden. Ich sehe sehr viele Pilze - Assoziation: hier hat die Zweisamkeit schon Folgen gehabt (Papa, Mama, Kinderschar). Technisch einwandfrei, trotzdem ist mein Blick hier nicht so "hängengeblieben".
Platz 4 (Bild 10)
klassischer Zweisamkeits-Doppelpilz, sehr schön fotografiert.
Platz 6 (Bild 2)
hier habe ich gestutzt: Zweisamkeit? Wo? Nun, wahrscheinlich ist der Begriff hier eher mathematisch anwendbar: 1 Pilzart + 1 Pilzart = 2 Pilzarten.
O.K, das Bild ist technisch hervorragend. Weiterführende Assoziationen kommen bei mir nicht so direkt auf.
Platz 6 (Bild 8)
klassischer Zweisamkeitspilz, mit Tier. Schon schön. Etwas mittig, etwas stört mich links der Vordergrund.
Platz 8 (Bild 6)
klassisches Pärchen, aneinander geschmiegt. Auch schön. Etwas düsteres, etwas unschönes Umfeld, aber das wirkt auch sehr natürlich.
Platz 8 (Bild 12)
klassisches Pärchen, schönes Umfeld. Leidet möglicherweise am "Pilz-von-oben-Syndrom".
Platz 8 (Bild 3)
hier habe ich auch gestutzt: o.k: Flechte + Weberknecht, kann man machen. Ist nicht so ganz mein Fall.
Platz 11 (Bild 4), ist mein Bild
Als ich die Pilze gefunden hatte (Erstfund) wusste ich sofort: das ist mein Zweisamkeitsbild: schöne Pilze (noch im guten Zustand), grazil, sehr eng beieiander, Pilzrarität, Foto möglich ohne störendes Beiwerk.
Assoziation: wir halten zusammen und stehen zueinander an unwirtlichem Ort, "wir schaffen das" (ist natürlich Quatsch: die wachsen NUR auf unwirtlich erscheinendem final-morschen Holz).
Nun hat das Pärchen aber nicht "in die Herzen der Jury" gefunden.
Das einzige Problem, das ich hier wittere (aber nicht sehe) ist das etwas unschöne fast finalmorsche "Morschholz" eine größere Tiefenstaffelung war auch nicht machbar, das Umfeld wird dadurch nicht schöner) und die relativ geringen farblichen Kontraste zwischen Pilzen und Umfeld, bzw. deren relativ große farbliche Ähnlichkeit.
Ein Betrachter (der das natürliche Umfeld nicht kennt oder sich etwas anderes darunter vorstellt) könnte auch auf die Idee kommen, es läge eine Farbverfälschung vor. Das ist aber keinesfalls so.
Platz 11 (Bild 5)
Es könnte sein, dass sich die Pilzarten (in ihrer natürlichen Form) ebenso wie z.B. diverse Porlinge weniger gut eignen, den assoziativen Charakter des Mottos "Zweisamkeit" herüber zu bringen.
An für sich handelt es sich hier um ein gutes, gelungenes Foto, eine gute Dokumentation der beiden Pilze in ihrer sehr speziellen Farbigkeit.
Betrachtet man aber das Bild losgelöst vom "Pilzobjekt" nur als reine Form und Farbe, dann wirkt es etwas unruhig.
Meiner Meinung nach liegt es daran, dass es ähnlich helle grüne, rote, blaue und braune Flächen gibt, die jeweils noch durch kleine Strukturen "aufgelöst" werden.